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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Godin, wurde am 22. Mai 1824 zu
Bamberg als die Tochter des aus
Arolsen stammenden und 1839 ver-
storbenen Arztes Dr. Fr. Speyeru.
einer geborenen Baronin von Godin
geboren, erhielt, ohne eine öffentliche
Schule zu besuchen, durch tüchtige
Gymnasiallehrer im elterlichen Hause
eine sorgfältige Erziehung und lebte
als junges Mädchen einige Zeit in
München im Kreise bedeutender Men-
schen, die auf ihre Geschmacksbildung
einen vorteilhaften Einfluß ausübten;
denn die Häuser eines Grafen Pocci,
Kobell, Thiersch, Kaulbach, in denen
sie verkehrte, vereinigten damals alles,
was München an hervorragenden
Männern besaß. Auf einer Rheinreise
lernte Amelie den preußischen Jnge-
nieuroffizier Franz Linz kennen, mit
dem sie sich 1844 vermählte. Die
Gatten lebten erst in Koblenz, kurze
Zeit in Saarlouis und seit 1850 in
Mainz. Ein nervöses Leiden, wovon
die Dichterin hier befallen wurde,
zwang sie, einen Sommer den Land-
aufenthalt zu Walluf im Rheingau zu
nehmen, u. hier in der stillen Einsam-
keit ließ sie ihre Märchen entstehen,
womit sie ihre Laufbahn als Schrift-
stellerin eröffnete. Jm Jahre 1857
siedelten die Gatten nach Stettin und
später nach Stralsund über. Hier
mußte der Gatte, der inzwischen zum
Oberst avanciert war, 1864 die Win-
terarmierung Stralsunds und der
Jnsel Rügen ausführen. Überanstren-
gung bei dieser schwierigen Obliegen-
heit zeitigten ein schweres Leiden, das
ihn nötigte, 1866 aus der Armee zu
scheiden. Die Gatten zogen nach Trier,
wo Amelie 1870 Witwe ward. Nach
vier Jahren siedelte diese nach Mün-
chen und 1888 nach Hannover über,
kehrte aber 1891 wieder nach München
zurück und starb hier am 24. (n. a. 25.)
April 1904.

S:

Märchen, von einer
Mutter erdacht, 1858. 4. A. 1876. -
Märchen aus Feld und Wiese, 1860.
- Eine Katastrophe und ihre Folgen
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Lin
(R.), 1862. 2. A. 1884. - Hist. Novellen,
1863. - Der Magdborn (Sg.), 1864.
- Neue Märchen, 1869. 2. A. 1879.
3. A. 1904. - Wally (R.); II, 1871. -
Aus großer Zeit (Schelmenstücklein
unserer Helden, in Reime gebracht),
1873. - Märchenbuch, 1874. 3. A. 1880.
- Frauen-Liebe und Leben (En.); V,
1876. - Slawische Märchen, in deut-
scher Bearbeitung, 1878. - Polnische
Volksmärchen, deutsch, 1877. - Sturm
und Frieden (Bilder a. d. Eheleben).
1878. - Novellen; III, 1876. - Gräfin
Leonore (R.), 1882. - Mutter und
Sohn (R.); II, 1882. - Schicksale
(N.), 1882. - Freudvoll und leidvoll
(N.), 1883. - Märchen aus aller Herren
Länder, 1883. - Die Madonna mit
den Lilien und andere Erzählungen,
1886. - Fahr wohl! (E.), 1886. - Die
Braut! (G.), 1888. - Herzensworte
(Ge.), 1888. - Gedichte, 1887. - Ein
Ehrenwort (N.), 1887. - Neue Mär-
chen und Erzählungen, 1889. - Kleine
Geschichten, 1889. - Aus der Jugend-
zeit (mit Cl. Gerlach), 1892. - "Flora"
(Lieder u. Weisen), 1893. - Märchen-
kranz, 1894. 3. A. 1906. - Blumen
der Heide (4 En., mit Maria Lenzen
di Sebregondi), 2. A. 1901. - Dora
Reval (E. für junge Mädchen), 1901.
- Geschichten für kleine Leute (Fran-
zös. Texten frei nacherzählt), 1890.
- Märchenreigen aus Heimat und
Fremde, 1897. - Märchen, von
einer Mutter erdacht, 4. A. 1897. -
Weihnachtsgrüße (Ein Jugendbuch),
1887.

Linz, August,

geb. am 25. Novbr.
1802 zu Darmstadt, besuchte bis Ostern
1820 das Gymnasium seiner Vater-
stadt, studierte sodann zu Heidelberg
und Berlin und erwarb sich im Juni
1824 die medizinische Doktorwürde.
Um seine Studien fortzusetzen, begab
er sich nach Paris, wo er indes schon
am 21. Novbr. 1824 einem Nerven-
fieber erlag.

S:

Poetische Versuche,
1820.

Linzen, Karl,

geb. am 14. Juni

*


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Lin
Godin, wurde am 22. Mai 1824 zu
Bamberg als die Tochter des aus
Arolſen ſtammenden und 1839 ver-
ſtorbenen Arztes Dr. Fr. Speyeru.
einer geborenen Baronin von Godin
geboren, erhielt, ohne eine öffentliche
Schule zu beſuchen, durch tüchtige
Gymnaſiallehrer im elterlichen Hauſe
eine ſorgfältige Erziehung und lebte
als junges Mädchen einige Zeit in
München im Kreiſe bedeutender Men-
ſchen, die auf ihre Geſchmacksbildung
einen vorteilhaften Einfluß ausübten;
denn die Häuſer eines Grafen Pocci,
Kobell, Thierſch, Kaulbach, in denen
ſie verkehrte, vereinigten damals alles,
was München an hervorragenden
Männern beſaß. Auf einer Rheinreiſe
lernte Amélie den preußiſchen Jnge-
nieuroffizier Franz Linz kennen, mit
dem ſie ſich 1844 vermählte. Die
Gatten lebten erſt in Koblenz, kurze
Zeit in Saarlouis und ſeit 1850 in
Mainz. Ein nervöſes Leiden, wovon
die Dichterin hier befallen wurde,
zwang ſie, einen Sommer den Land-
aufenthalt zu Walluf im Rheingau zu
nehmen, u. hier in der ſtillen Einſam-
keit ließ ſie ihre Märchen entſtehen,
womit ſie ihre Laufbahn als Schrift-
ſtellerin eröffnete. Jm Jahre 1857
ſiedelten die Gatten nach Stettin und
ſpäter nach Stralſund über. Hier
mußte der Gatte, der inzwiſchen zum
Oberſt avanciert war, 1864 die Win-
terarmierung Stralſunds und der
Jnſel Rügen ausführen. Überanſtren-
gung bei dieſer ſchwierigen Obliegen-
heit zeitigten ein ſchweres Leiden, das
ihn nötigte, 1866 aus der Armee zu
ſcheiden. Die Gatten zogen nach Trier,
wo Amélie 1870 Witwe ward. Nach
vier Jahren ſiedelte dieſe nach Mün-
chen und 1888 nach Hannover über,
kehrte aber 1891 wieder nach München
zurück und ſtarb hier am 24. (n. a. 25.)
April 1904.

S:

Märchen, von einer
Mutter erdacht, 1858. 4. A. 1876. ‒
Märchen aus Feld und Wieſe, 1860.
‒ Eine Kataſtrophe und ihre Folgen
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Lin
(R.), 1862. 2. A. 1884. ‒ Hiſt. Novellen,
1863. ‒ Der Magdborn (Sg.), 1864.
‒ Neue Märchen, 1869. 2. A. 1879.
3. A. 1904. ‒ Wally (R.); II, 1871. ‒
Aus großer Zeit (Schelmenſtücklein
unſerer Helden, in Reime gebracht),
1873. ‒ Märchenbuch, 1874. 3. A. 1880.
‒ Frauen-Liebe und Leben (En.); V,
1876. ‒ Slawiſche Märchen, in deut-
ſcher Bearbeitung, 1878. ‒ Polniſche
Volksmärchen, deutſch, 1877. ‒ Sturm
und Frieden (Bilder a. d. Eheleben).
1878. ‒ Novellen; III, 1876. ‒ Gräfin
Leonore (R.), 1882. ‒ Mutter und
Sohn (R.); II, 1882. ‒ Schickſale
(N.), 1882. ‒ Freudvoll und leidvoll
(N.), 1883. ‒ Märchen aus aller Herren
Länder, 1883. ‒ Die Madonna mit
den Lilien und andere Erzählungen,
1886. ‒ Fahr wohl! (E.), 1886. ‒ Die
Braut! (G.), 1888. ‒ Herzensworte
(Ge.), 1888. ‒ Gedichte, 1887. ‒ Ein
Ehrenwort (N.), 1887. ‒ Neue Mär-
chen und Erzählungen, 1889. ‒ Kleine
Geſchichten, 1889. ‒ Aus der Jugend-
zeit (mit Cl. Gerlach), 1892. ‒ „Flora‟
(Lieder u. Weiſen), 1893. ‒ Märchen-
kranz, 1894. 3. A. 1906. ‒ Blumen
der Heide (4 En., mit Maria Lenzen
di Sebregondi), 2. A. 1901. ‒ Dora
Reval (E. für junge Mädchen), 1901.
‒ Geſchichten für kleine Leute (Fran-
zöſ. Texten frei nacherzählt), 1890.
‒ Märchenreigen aus Heimat und
Fremde, 1897. ‒ Märchen, von
einer Mutter erdacht, 4. A. 1897. ‒
Weihnachtsgrüße (Ein Jugendbuch),
1887.

Linz, Auguſt,

geb. am 25. Novbr.
1802 zu Darmſtadt, beſuchte bis Oſtern
1820 das Gymnaſium ſeiner Vater-
ſtadt, ſtudierte ſodann zu Heidelberg
und Berlin und erwarb ſich im Juni
1824 die mediziniſche Doktorwürde.
Um ſeine Studien fortzuſetzen, begab
er ſich nach Paris, wo er indes ſchon
am 21. Novbr. 1824 einem Nerven-
fieber erlag.

S:

Poetiſche Verſuche,
1820.

Linzen, Karl,

geb. am 14. Juni

*
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[278/0282] Lin Lin Godin, wurde am 22. Mai 1824 zu Bamberg als die Tochter des aus Arolſen ſtammenden und 1839 ver- ſtorbenen Arztes Dr. Fr. Speyeru. einer geborenen Baronin von Godin geboren, erhielt, ohne eine öffentliche Schule zu beſuchen, durch tüchtige Gymnaſiallehrer im elterlichen Hauſe eine ſorgfältige Erziehung und lebte als junges Mädchen einige Zeit in München im Kreiſe bedeutender Men- ſchen, die auf ihre Geſchmacksbildung einen vorteilhaften Einfluß ausübten; denn die Häuſer eines Grafen Pocci, Kobell, Thierſch, Kaulbach, in denen ſie verkehrte, vereinigten damals alles, was München an hervorragenden Männern beſaß. Auf einer Rheinreiſe lernte Amélie den preußiſchen Jnge- nieuroffizier Franz Linz kennen, mit dem ſie ſich 1844 vermählte. Die Gatten lebten erſt in Koblenz, kurze Zeit in Saarlouis und ſeit 1850 in Mainz. Ein nervöſes Leiden, wovon die Dichterin hier befallen wurde, zwang ſie, einen Sommer den Land- aufenthalt zu Walluf im Rheingau zu nehmen, u. hier in der ſtillen Einſam- keit ließ ſie ihre Märchen entſtehen, womit ſie ihre Laufbahn als Schrift- ſtellerin eröffnete. Jm Jahre 1857 ſiedelten die Gatten nach Stettin und ſpäter nach Stralſund über. Hier mußte der Gatte, der inzwiſchen zum Oberſt avanciert war, 1864 die Win- terarmierung Stralſunds und der Jnſel Rügen ausführen. Überanſtren- gung bei dieſer ſchwierigen Obliegen- heit zeitigten ein ſchweres Leiden, das ihn nötigte, 1866 aus der Armee zu ſcheiden. Die Gatten zogen nach Trier, wo Amélie 1870 Witwe ward. Nach vier Jahren ſiedelte dieſe nach Mün- chen und 1888 nach Hannover über, kehrte aber 1891 wieder nach München zurück und ſtarb hier am 24. (n. a. 25.) April 1904. S: Märchen, von einer Mutter erdacht, 1858. 4. A. 1876. ‒ Märchen aus Feld und Wieſe, 1860. ‒ Eine Kataſtrophe und ihre Folgen (R.), 1862. 2. A. 1884. ‒ Hiſt. Novellen, 1863. ‒ Der Magdborn (Sg.), 1864. ‒ Neue Märchen, 1869. 2. A. 1879. 3. A. 1904. ‒ Wally (R.); II, 1871. ‒ Aus großer Zeit (Schelmenſtücklein unſerer Helden, in Reime gebracht), 1873. ‒ Märchenbuch, 1874. 3. A. 1880. ‒ Frauen-Liebe und Leben (En.); V, 1876. ‒ Slawiſche Märchen, in deut- ſcher Bearbeitung, 1878. ‒ Polniſche Volksmärchen, deutſch, 1877. ‒ Sturm und Frieden (Bilder a. d. Eheleben). 1878. ‒ Novellen; III, 1876. ‒ Gräfin Leonore (R.), 1882. ‒ Mutter und Sohn (R.); II, 1882. ‒ Schickſale (N.), 1882. ‒ Freudvoll und leidvoll (N.), 1883. ‒ Märchen aus aller Herren Länder, 1883. ‒ Die Madonna mit den Lilien und andere Erzählungen, 1886. ‒ Fahr wohl! (E.), 1886. ‒ Die Braut! (G.), 1888. ‒ Herzensworte (Ge.), 1888. ‒ Gedichte, 1887. ‒ Ein Ehrenwort (N.), 1887. ‒ Neue Mär- chen und Erzählungen, 1889. ‒ Kleine Geſchichten, 1889. ‒ Aus der Jugend- zeit (mit Cl. Gerlach), 1892. ‒ „Flora‟ (Lieder u. Weiſen), 1893. ‒ Märchen- kranz, 1894. 3. A. 1906. ‒ Blumen der Heide (4 En., mit Maria Lenzen di Sebregondi), 2. A. 1901. ‒ Dora Reval (E. für junge Mädchen), 1901. ‒ Geſchichten für kleine Leute (Fran- zöſ. Texten frei nacherzählt), 1890. ‒ Märchenreigen aus Heimat und Fremde, 1897. ‒ Märchen, von einer Mutter erdacht, 4. A. 1897. ‒ Weihnachtsgrüße (Ein Jugendbuch), 1887. Linz, Auguſt, geb. am 25. Novbr. 1802 zu Darmſtadt, beſuchte bis Oſtern 1820 das Gymnaſium ſeiner Vater- ſtadt, ſtudierte ſodann zu Heidelberg und Berlin und erwarb ſich im Juni 1824 die mediziniſche Doktorwürde. Um ſeine Studien fortzuſetzen, begab er ſich nach Paris, wo er indes ſchon am 21. Novbr. 1824 einem Nerven- fieber erlag. S: Poetiſche Verſuche, 1820. Linzen, Karl, geb. am 14. Juni *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/282>, abgerufen am 29.03.2024.