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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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narschule in Segeberg und im Herbst
1854 Lehrer an der Oberknabenschule
in Reinfeld, wo er bis zu seiner Pen-
sionierung im Novbr. 1889 wirkte.
Er nahm danach seinen Wohnsitz in
Segeberg und ist hier, nachdem ihm
seine treue Gattin 1907 durch den
Tod entrissen worden, am 4. Juli
1909 infolge von Magenblutung ge-
storben.

S:

Stückschen ut de Mus'-
kist; IV, 1867-71 [Jnhalt: I. Tater-
Mariken (Ein Bild a. d. Volksleben;
sep. 1867. 2. A. 1873). - II. Joan.
Lütje Denkmal (Eine Theodice in
Form eines Kultus- u. Liebeslebens,
sep. 1868. 2. A. 1873). - III. Fanny,
oder: Wat sik hebben schall, dat krigt
sik doch (E., sep. 1869. 2. A. 1873). -
IV. Lütj' Anna, oder: En Stückschen
von Em un Ehr (sep. 1871)]. - Rei-
neke Vos (Freie Umdichtung), 1878.
- Holfteinisches Bauernleben (Zeich-
nungen von Karl Schildt, Text von
J. M.), 1893. - Geschichten frisch ut
Leben un deep ut Hart, 1896. - Don
Quixote (En plattd. Volksbook, n.
Cervantes öwersett; hrsg. von Fritz
Wischer), 1910.

*Mahler, Franz Karl Ferdi-
nand,

geb. am 9. Januar 1853 in
Züllichau (Mark Brandenburg) als
der Sohn eines Kaufmanns, wid-
mete sich nach vollendeter Schulzeit
in seiner Vaterstadt dem Buchhandel
und ging Ende Juni 1872 nach Ber-
lin, wo er zunächst einige Monate in
der "Jnternationalen Buchhand-
lung" und vom Herbst d. J. bis
Ostern 1884 in der Hirschwald'schen
Medizinalbuchhandlung tätig war.
Dann übernahm er eine Buchhand-
lung in Küstrin, die er 1888 ver-
kaufte, um nach Charlottenburg über-
zufiedeln und sich hier der Herausgabe
des "Genealogischen Handbuchs bür-
gerlicher Familien" im eigenen Ver-
lage zu widmen. Da dies Unterneh-
men aber seine finanziellen Kräfte
überstieg, zog er sich 1892 ganz vom
Buchhandel zurück und mußte, der
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Not gehorchend, seine Kräfte in den
Dienst verschiedener Versicherungs-
gesellschaften stellen. 1896 ging er ins
Bankfach über, und seit Anfang des
Jahres 1903 ist er Redakteur der
Finanzzeitschrift "Der Ratgeber auf
dem Kapitalmarkt" sowie Archivar
bei demselben Blatte.

S:

Das Al-
räunchen (Eine D. a. d. 16. Jahrh.),
1899. - Würzewein (Gesamm. Schel-
menlieder und andere Scherzdich-
tungen), 1903. - Paul und Christian,
oder: Der Kindertausch (Eine Bu-
schiade), 1904.

*Mahler, Heinrich,

wurde am 26.
März 1839 zu Züllichau in der Mark
Brandenburg als der Sohn eines
Kaufmanns geboren. Nachdem er
einige Klassen seines heimatlichen
Gymnasiums durchgemacht, besuchte
er die Gewerbeschule in Frankfurt
a. O. u. trat nach Absolvierung der-
selben in ein Artillerieregiment zu
Posen, um die Charge eines Ober-
feuerwerkers u. dadurch eine seinem
Geist u. seinen Anlagen entsprechende
Beamtenstelle zu erreichen. Wegen
einer Verletzung im Dienst nach zwei
Jahren als Jnvalide entlassen,
wandte er sich der Schriftstellerei zu
und begann seine Laufbahn als Zei-
tungs-Feuillet onist. Jm Jahre 1864
ging M. als Kriegs-Korrespondent
für die "National-Zeitung" mit nach
Schleswig, verließ aber bald darauf
die schriftstellerische Laufbahn. Er
hatte sich vielseitig mit Mathematik,
Physik u. Chemie beschäftigt u. suchte
nun seine reichen K@nntnisse für das
praktische Leben zu verwerten. Aber
Mißgeschick und Mißerfolge hefteten
sich an alle seine Unternehmungen,
so daß endlich nach jahrelangem, ver-
geblichem Ringen die Elastizität sei-
nes Geistes und die Tatkraft seines
Körpers gebrochen wurden. Die
Kriege von 1866 und 1870 führten
ihn, in verschiedenen Funktionen,
abermals auf den Kriegsschauplatz;
literarisch war er nur noch wenig

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narſchule in Segeberg und im Herbſt
1854 Lehrer an der Oberknabenſchule
in Reinfeld, wo er bis zu ſeiner Pen-
ſionierung im Novbr. 1889 wirkte.
Er nahm danach ſeinen Wohnſitz in
Segeberg und iſt hier, nachdem ihm
ſeine treue Gattin 1907 durch den
Tod entriſſen worden, am 4. Juli
1909 infolge von Magenblutung ge-
ſtorben.

S:

Stückſchen ut de Muſ’-
kiſt; IV, 1867‒71 [Jnhalt: I. Tater-
Mariken (Ein Bild a. d. Volksleben;
ſep. 1867. 2. A. 1873). ‒ II. Joan.
Lütje Denkmal (Eine Theodice in
Form eines Kultus- u. Liebeslebens,
ſep. 1868. 2. A. 1873). ‒ III. Fanny,
oder: Wat ſik hebben ſchall, dat krigt
ſik doch (E., ſep. 1869. 2. A. 1873). ‒
IV. Lütj’ Anna, oder: En Stückſchen
von Em un Ehr (ſep. 1871)]. ‒ Rei-
neke Vos (Freie Umdichtung), 1878.
‒ Holfteiniſches Bauernleben (Zeich-
nungen von Karl Schildt, Text von
J. M.), 1893. ‒ Geſchichten friſch ut
Leben un deep ut Hart, 1896. ‒ Don
Quixote (En plattd. Volksbook, n.
Cervantes öwerſett; hrsg. von Fritz
Wiſcher), 1910.

*Mahler, Franz Karl Ferdi-
nand,

geb. am 9. Januar 1853 in
Züllichau (Mark Brandenburg) als
der Sohn eines Kaufmanns, wid-
mete ſich nach vollendeter Schulzeit
in ſeiner Vaterſtadt dem Buchhandel
und ging Ende Juni 1872 nach Ber-
lin, wo er zunächſt einige Monate in
der „Jnternationalen Buchhand-
lung‟ und vom Herbſt d. J. bis
Oſtern 1884 in der Hirſchwald’ſchen
Medizinalbuchhandlung tätig war.
Dann übernahm er eine Buchhand-
lung in Küſtrin, die er 1888 ver-
kaufte, um nach Charlottenburg über-
zufiedeln und ſich hier der Herausgabe
des „Genealogiſchen Handbuchs bür-
gerlicher Familien‟ im eigenen Ver-
lage zu widmen. Da dies Unterneh-
men aber ſeine finanziellen Kräfte
überſtieg, zog er ſich 1892 ganz vom
Buchhandel zurück und mußte, der
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Not gehorchend, ſeine Kräfte in den
Dienſt verſchiedener Verſicherungs-
geſellſchaften ſtellen. 1896 ging er ins
Bankfach über, und ſeit Anfang des
Jahres 1903 iſt er Redakteur der
Finanzzeitſchrift „Der Ratgeber auf
dem Kapitalmarkt‟ ſowie Archivar
bei demſelben Blatte.

S:

Das Al-
räunchen (Eine D. a. d. 16. Jahrh.),
1899. ‒ Würzewein (Geſamm. Schel-
menlieder und andere Scherzdich-
tungen), 1903. ‒ Paul und Chriſtian,
oder: Der Kindertauſch (Eine Bu-
ſchiade), 1904.

*Mahler, Heinrich,

wurde am 26.
März 1839 zu Züllichau in der Mark
Brandenburg als der Sohn eines
Kaufmanns geboren. Nachdem er
einige Klaſſen ſeines heimatlichen
Gymnaſiums durchgemacht, beſuchte
er die Gewerbeſchule in Frankfurt
a. O. u. trat nach Abſolvierung der-
ſelben in ein Artillerieregiment zu
Poſen, um die Charge eines Ober-
feuerwerkers u. dadurch eine ſeinem
Geiſt u. ſeinen Anlagen entſprechende
Beamtenſtelle zu erreichen. Wegen
einer Verletzung im Dienſt nach zwei
Jahren als Jnvalide entlaſſen,
wandte er ſich der Schriftſtellerei zu
und begann ſeine Laufbahn als Zei-
tungs-Feuillet oniſt. Jm Jahre 1864
ging M. als Kriegs-Korreſpondent
für die „National-Zeitung‟ mit nach
Schleswig, verließ aber bald darauf
die ſchriftſtelleriſche Laufbahn. Er
hatte ſich vielſeitig mit Mathematik,
Phyſik u. Chemie beſchäftigt u. ſuchte
nun ſeine reichen Kənntniſſe für das
praktiſche Leben zu verwerten. Aber
Mißgeſchick und Mißerfolge hefteten
ſich an alle ſeine Unternehmungen,
ſo daß endlich nach jahrelangem, ver-
geblichem Ringen die Elaſtizität ſei-
nes Geiſtes und die Tatkraft ſeines
Körpers gebrochen wurden. Die
Kriege von 1866 und 1870 führten
ihn, in verſchiedenen Funktionen,
abermals auf den Kriegsſchauplatz;
literariſch war er nur noch wenig

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[343/0347] Mah Mah narſchule in Segeberg und im Herbſt 1854 Lehrer an der Oberknabenſchule in Reinfeld, wo er bis zu ſeiner Pen- ſionierung im Novbr. 1889 wirkte. Er nahm danach ſeinen Wohnſitz in Segeberg und iſt hier, nachdem ihm ſeine treue Gattin 1907 durch den Tod entriſſen worden, am 4. Juli 1909 infolge von Magenblutung ge- ſtorben. S: Stückſchen ut de Muſ’- kiſt; IV, 1867‒71 [Jnhalt: I. Tater- Mariken (Ein Bild a. d. Volksleben; ſep. 1867. 2. A. 1873). ‒ II. Joan. Lütje Denkmal (Eine Theodice in Form eines Kultus- u. Liebeslebens, ſep. 1868. 2. A. 1873). ‒ III. Fanny, oder: Wat ſik hebben ſchall, dat krigt ſik doch (E., ſep. 1869. 2. A. 1873). ‒ IV. Lütj’ Anna, oder: En Stückſchen von Em un Ehr (ſep. 1871)]. ‒ Rei- neke Vos (Freie Umdichtung), 1878. ‒ Holfteiniſches Bauernleben (Zeich- nungen von Karl Schildt, Text von J. M.), 1893. ‒ Geſchichten friſch ut Leben un deep ut Hart, 1896. ‒ Don Quixote (En plattd. Volksbook, n. Cervantes öwerſett; hrsg. von Fritz Wiſcher), 1910. *Mahler, Franz Karl Ferdi- nand, geb. am 9. Januar 1853 in Züllichau (Mark Brandenburg) als der Sohn eines Kaufmanns, wid- mete ſich nach vollendeter Schulzeit in ſeiner Vaterſtadt dem Buchhandel und ging Ende Juni 1872 nach Ber- lin, wo er zunächſt einige Monate in der „Jnternationalen Buchhand- lung‟ und vom Herbſt d. J. bis Oſtern 1884 in der Hirſchwald’ſchen Medizinalbuchhandlung tätig war. Dann übernahm er eine Buchhand- lung in Küſtrin, die er 1888 ver- kaufte, um nach Charlottenburg über- zufiedeln und ſich hier der Herausgabe des „Genealogiſchen Handbuchs bür- gerlicher Familien‟ im eigenen Ver- lage zu widmen. Da dies Unterneh- men aber ſeine finanziellen Kräfte überſtieg, zog er ſich 1892 ganz vom Buchhandel zurück und mußte, der Not gehorchend, ſeine Kräfte in den Dienſt verſchiedener Verſicherungs- geſellſchaften ſtellen. 1896 ging er ins Bankfach über, und ſeit Anfang des Jahres 1903 iſt er Redakteur der Finanzzeitſchrift „Der Ratgeber auf dem Kapitalmarkt‟ ſowie Archivar bei demſelben Blatte. S: Das Al- räunchen (Eine D. a. d. 16. Jahrh.), 1899. ‒ Würzewein (Geſamm. Schel- menlieder und andere Scherzdich- tungen), 1903. ‒ Paul und Chriſtian, oder: Der Kindertauſch (Eine Bu- ſchiade), 1904. *Mahler, Heinrich, wurde am 26. März 1839 zu Züllichau in der Mark Brandenburg als der Sohn eines Kaufmanns geboren. Nachdem er einige Klaſſen ſeines heimatlichen Gymnaſiums durchgemacht, beſuchte er die Gewerbeſchule in Frankfurt a. O. u. trat nach Abſolvierung der- ſelben in ein Artillerieregiment zu Poſen, um die Charge eines Ober- feuerwerkers u. dadurch eine ſeinem Geiſt u. ſeinen Anlagen entſprechende Beamtenſtelle zu erreichen. Wegen einer Verletzung im Dienſt nach zwei Jahren als Jnvalide entlaſſen, wandte er ſich der Schriftſtellerei zu und begann ſeine Laufbahn als Zei- tungs-Feuillet oniſt. Jm Jahre 1864 ging M. als Kriegs-Korreſpondent für die „National-Zeitung‟ mit nach Schleswig, verließ aber bald darauf die ſchriftſtelleriſche Laufbahn. Er hatte ſich vielſeitig mit Mathematik, Phyſik u. Chemie beſchäftigt u. ſuchte nun ſeine reichen Kənntniſſe für das praktiſche Leben zu verwerten. Aber Mißgeſchick und Mißerfolge hefteten ſich an alle ſeine Unternehmungen, ſo daß endlich nach jahrelangem, ver- geblichem Ringen die Elaſtizität ſei- nes Geiſtes und die Tatkraft ſeines Körpers gebrochen wurden. Die Kriege von 1866 und 1870 führten ihn, in verſchiedenen Funktionen, abermals auf den Kriegsſchauplatz; literariſch war er nur noch wenig *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/347>, abgerufen am 23.04.2024.