Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Meg
Praxis aufgab und das Theater in
Preßburg, später jenes in der Joseph-
stadt in Wien übernahm. Unkenntnis
und widrige Schicksalsschläge brachten
ihn um sein ganzes erheiratetes Ver-
mögen, so daß er, als er starb, seine
Gattin in den traurigsten Verhält-
nissen zurückließ. Diese griff nun zur
Feder und suchte sich als dramatische
Schriftstellerin eine Existenz zu grün-
den, was ihr denn auch in bescheidenem
Maße gelang. Sie starb in Wien am
4. Juli 1865.

S:

Novellen und Er-
zählungen; III, 1844. - Die beiden
Graßel (R.), 1848. - Die Obsthänd-
lerin des Königs (Dr. n. d. Franz.),
1853. - Onkel Tom (Dr. n. d. Ame-
rikanischen), 1853. - Jm Dorf (Lsp.),
1859. - Ein weiblicher Monte-Christo
(Dr.), 1859. - Die Armen und die
Elenden (Dr. Bilder a. d. franz. Volks-
leben), 1864. - Die Verlassene (Volks-
Dr.), 1864.

*Meggers, Heinrich,

geb. am 28.
Jan. 1872 in Geltorf (Kreis Schles-
wig) als Sohn eines Bauern, besuchte
daselbst die Volksschule und hatte bei
hervorstechendem musikalischen Ta-
lent den Wunsch, Musiker zu werden,
wofür er indessen bei seinen Eltern
kein Verständnis fand. Er mußte
daher nach seiner Konfirmation, da
sein älterer Bruder seiner Militär-
pflicht genügte, dem Vater in der
Landwirtschaft helfen, erlangte aber
nach der Heimkehr seines Bruders
vom Vater die Einwilligung, die mitt-
lere Postlaufbahn einschlagen zu dür-
fen. So siedelte er im Herbst 1887
nach Kiel über, um sich hier in einer
diesen Zwecken dienenden Privat-
schule vorzubereiten und trat im Ja-
nuar 1889 bei dem Postamte in Neu-
münster als Postgehilfe in Funktion.
Er war dann noch an verschiedenen
Orten Schleswig-Holsteins und in
Hamburg tätig, bestand 1893 die
Prüfung für Postassistenten u. wurde
1897 in Hamburg definitiv angestellt.
Ein ganz eigenartiger, bis heute noch
[Spaltenumbruch]

Meh
nicht aufgeklärter Vorfall führte 1898
seine Entlassung aus dem Postdienst
herbei. M. kehrte ins Elternhaus zu-
rück, wo er mit Eifer private Studien
besonders auf dem Gebiete der Lite-
ratur und Philosophie betrieb. Jm
Jahre 1904 erlangte er eine Anstel-
lung als Bureaubeamter bei der
Nordsee-Linie in Hamburg u. wurde
1905 beim Verkauf dieser Linie an
die Hamburg-Amerika-Linie von die-
ser als Beamter mit übernommen.

S:

De Angelbur (Plattd. Schw.),
1910. - Jochen Koppersnut (Plattd.
Burleske), 1910. - De Probeermam-
sell (desgl.), 1911. - Je öller, je dwai-
scher (desgl.), 1911.

*Mehler, Julius,

geboren am 2.
April 1869 in Frankfurt a. M. als
Sohn des Kunstmalers J. F. G.
Mehler, ist ein Enkel des bekannten
Komponisten Jgnaz Lachner. Er ab-
solvierte das Gymnasium daselbst,
machte dann eine dreijährige Lehrzeit
als Kaufmann durch und ging darauf
zur Bühne, der er aber nur kurze Zeit
als Schauspieler angehörte, und die
er nach Engagements in Zittau und
Düsseldorf wieder verließ, um zum
kaufmännischen Beruf zurückzukehren,
dem er auch noch heute angehört. Er
lebt in Hannover und ist in seinen
Mußestunden mit Vorliebe literarisch
tätig.

S:

Das erste Engagement
(Humor. R.), 1902. 3. A. 1903. -
Weggeschnappt (Schw.), 1902. - Der
Einbrecher und andere Humoresken,
1902. - Komödiantenstreiche (Schw.),
1903. - Theaterblut (Schw.), 1905. -
Der Turmbau zu Babel (Schw., mit
Ernst Bertram), 1907.

*Mehnert, Alwin,

geboren am
20. März 1855 in Dresden als der
Sohn eines Musikus, besuchte zuerst
eine Bezirksschule daselbst und wurde
mit 9 Jahren wegen seiner musi-
kalischen Veranlagung in das königl.
Hofkapellen-Knabeninstitut aufge-
nommen, eine reiche Stiftung aus der
Zeit des Kurfürsten Moritz, die dem

*


[Spaltenumbruch]

Meg
Praxis aufgab und das Theater in
Preßburg, ſpäter jenes in der Joſeph-
ſtadt in Wien übernahm. Unkenntnis
und widrige Schickſalsſchläge brachten
ihn um ſein ganzes erheiratetes Ver-
mögen, ſo daß er, als er ſtarb, ſeine
Gattin in den traurigſten Verhält-
niſſen zurückließ. Dieſe griff nun zur
Feder und ſuchte ſich als dramatiſche
Schriftſtellerin eine Exiſtenz zu grün-
den, was ihr denn auch in beſcheidenem
Maße gelang. Sie ſtarb in Wien am
4. Juli 1865.

S:

Novellen und Er-
zählungen; III, 1844. ‒ Die beiden
Graßel (R.), 1848. ‒ Die Obſthänd-
lerin des Königs (Dr. n. d. Franz.),
1853. ‒ Onkel Tom (Dr. n. d. Ame-
rikaniſchen), 1853. ‒ Jm Dorf (Lſp.),
1859. ‒ Ein weiblicher Monte-Chriſto
(Dr.), 1859. ‒ Die Armen und die
Elenden (Dr. Bilder a. d. franz. Volks-
leben), 1864. ‒ Die Verlaſſene (Volks-
Dr.), 1864.

*Meggers, Heinrich,

geb. am 28.
Jan. 1872 in Geltorf (Kreis Schles-
wig) als Sohn eines Bauern, beſuchte
daſelbſt die Volksſchule und hatte bei
hervorſtechendem muſikaliſchen Ta-
lent den Wunſch, Muſiker zu werden,
wofür er indeſſen bei ſeinen Eltern
kein Verſtändnis fand. Er mußte
daher nach ſeiner Konfirmation, da
ſein älterer Bruder ſeiner Militär-
pflicht genügte, dem Vater in der
Landwirtſchaft helfen, erlangte aber
nach der Heimkehr ſeines Bruders
vom Vater die Einwilligung, die mitt-
lere Poſtlaufbahn einſchlagen zu dür-
fen. So ſiedelte er im Herbſt 1887
nach Kiel über, um ſich hier in einer
dieſen Zwecken dienenden Privat-
ſchule vorzubereiten und trat im Ja-
nuar 1889 bei dem Poſtamte in Neu-
münſter als Poſtgehilfe in Funktion.
Er war dann noch an verſchiedenen
Orten Schleswig-Holſteins und in
Hamburg tätig, beſtand 1893 die
Prüfung für Poſtaſſiſtenten u. wurde
1897 in Hamburg definitiv angeſtellt.
Ein ganz eigenartiger, bis heute noch
[Spaltenumbruch]

Meh
nicht aufgeklärter Vorfall führte 1898
ſeine Entlaſſung aus dem Poſtdienſt
herbei. M. kehrte ins Elternhaus zu-
rück, wo er mit Eifer private Studien
beſonders auf dem Gebiete der Lite-
ratur und Philoſophie betrieb. Jm
Jahre 1904 erlangte er eine Anſtel-
lung als Bureaubeamter bei der
Nordſee-Linie in Hamburg u. wurde
1905 beim Verkauf dieſer Linie an
die Hamburg-Amerika-Linie von die-
ſer als Beamter mit übernommen.

S:

De Angelbur (Plattd. Schw.),
1910. ‒ Jochen Kopperſnut (Plattd.
Burleske), 1910. ‒ De Probeermam-
ſell (desgl.), 1911. ‒ Je öller, je dwai-
ſcher (desgl.), 1911.

*Mehler, Julius,

geboren am 2.
April 1869 in Frankfurt a. M. als
Sohn des Kunſtmalers J. F. G.
Mehler, iſt ein Enkel des bekannten
Komponiſten Jgnaz Lachner. Er ab-
ſolvierte das Gymnaſium daſelbſt,
machte dann eine dreijährige Lehrzeit
als Kaufmann durch und ging darauf
zur Bühne, der er aber nur kurze Zeit
als Schauſpieler angehörte, und die
er nach Engagements in Zittau und
Düſſeldorf wieder verließ, um zum
kaufmänniſchen Beruf zurückzukehren,
dem er auch noch heute angehört. Er
lebt in Hannover und iſt in ſeinen
Mußeſtunden mit Vorliebe literariſch
tätig.

S:

Das erſte Engagement
(Humor. R.), 1902. 3. A. 1903. ‒
Weggeſchnappt (Schw.), 1902. ‒ Der
Einbrecher und andere Humoresken,
1902. ‒ Komödiantenſtreiche (Schw.),
1903. ‒ Theaterblut (Schw.), 1905. ‒
Der Turmbau zu Babel (Schw., mit
Ernſt Bertram), 1907.

*Mehnert, Alwin,

geboren am
20. März 1855 in Dresden als der
Sohn eines Muſikus, beſuchte zuerſt
eine Bezirksſchule daſelbſt und wurde
mit 9 Jahren wegen ſeiner muſi-
kaliſchen Veranlagung in das königl.
Hofkapellen-Knabeninſtitut aufge-
nommen, eine reiche Stiftung aus der
Zeit des Kurfürſten Moritz, die dem

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0419" n="415"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Meg</hi></fw><lb/>
Praxis aufgab und das Theater in<lb/>
Preßburg, &#x017F;päter jenes in der Jo&#x017F;eph-<lb/>
&#x017F;tadt in Wien übernahm. Unkenntnis<lb/>
und widrige Schick&#x017F;als&#x017F;chläge brachten<lb/>
ihn um &#x017F;ein ganzes erheiratetes Ver-<lb/>
mögen, &#x017F;o daß er, als er &#x017F;tarb, &#x017F;eine<lb/>
Gattin in den traurig&#x017F;ten Verhält-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;en zurückließ. Die&#x017F;e griff nun zur<lb/>
Feder und &#x017F;uchte &#x017F;ich als dramati&#x017F;che<lb/>
Schrift&#x017F;tellerin eine Exi&#x017F;tenz zu grün-<lb/>
den, was ihr denn auch in be&#x017F;cheidenem<lb/>
Maße gelang. Sie &#x017F;tarb in Wien am<lb/>
4. Juli 1865. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Novellen und Er-<lb/>
zählungen; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1844. &#x2012; Die beiden<lb/>
Graßel (R.), 1848. &#x2012; Die Ob&#x017F;thänd-<lb/>
lerin des Königs (Dr. n. d. Franz.),<lb/>
1853. &#x2012; Onkel Tom (Dr. n. d. Ame-<lb/>
rikani&#x017F;chen), 1853. &#x2012; Jm Dorf (L&#x017F;p.),<lb/>
1859. &#x2012; Ein weiblicher Monte-Chri&#x017F;to<lb/>
(Dr.), 1859. &#x2012; Die Armen und die<lb/>
Elenden (Dr. Bilder a. d. franz. Volks-<lb/>
leben), 1864. &#x2012; Die Verla&#x017F;&#x017F;ene (Volks-<lb/>
Dr.), 1864.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Meggers,</hi> Heinrich,</head>
        <p> geb. am 28.<lb/>
Jan. 1872 in Geltorf (Kreis Schles-<lb/>
wig) als Sohn eines Bauern, be&#x017F;uchte<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t die Volks&#x017F;chule und hatte bei<lb/>
hervor&#x017F;techendem mu&#x017F;ikali&#x017F;chen Ta-<lb/>
lent den Wun&#x017F;ch, Mu&#x017F;iker zu werden,<lb/>
wofür er inde&#x017F;&#x017F;en bei &#x017F;einen Eltern<lb/>
kein Ver&#x017F;tändnis fand. Er mußte<lb/>
daher nach &#x017F;einer Konfirmation, da<lb/>
&#x017F;ein älterer Bruder &#x017F;einer Militär-<lb/>
pflicht genügte, dem Vater in der<lb/>
Landwirt&#x017F;chaft helfen, erlangte aber<lb/>
nach der Heimkehr &#x017F;eines Bruders<lb/>
vom Vater die Einwilligung, die mitt-<lb/>
lere Po&#x017F;tlaufbahn ein&#x017F;chlagen zu dür-<lb/>
fen. So &#x017F;iedelte er im Herb&#x017F;t 1887<lb/>
nach Kiel über, um &#x017F;ich hier in einer<lb/>
die&#x017F;en Zwecken dienenden Privat-<lb/>
&#x017F;chule vorzubereiten und trat im Ja-<lb/>
nuar 1889 bei dem Po&#x017F;tamte in Neu-<lb/>
mün&#x017F;ter als Po&#x017F;tgehilfe in Funktion.<lb/>
Er war dann noch an ver&#x017F;chiedenen<lb/>
Orten Schleswig-Hol&#x017F;teins und in<lb/>
Hamburg tätig, be&#x017F;tand 1893 die<lb/>
Prüfung für Po&#x017F;ta&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tenten u. wurde<lb/>
1897 in Hamburg definitiv ange&#x017F;tellt.<lb/>
Ein ganz eigenartiger, bis heute noch<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Meh</hi></fw><lb/>
nicht aufgeklärter Vorfall führte 1898<lb/>
&#x017F;eine Entla&#x017F;&#x017F;ung aus dem Po&#x017F;tdien&#x017F;t<lb/>
herbei. M. kehrte ins Elternhaus zu-<lb/>
rück, wo er mit Eifer private Studien<lb/>
be&#x017F;onders auf dem Gebiete der Lite-<lb/>
ratur und Philo&#x017F;ophie betrieb. Jm<lb/>
Jahre 1904 erlangte er eine An&#x017F;tel-<lb/>
lung als Bureaubeamter bei der<lb/>
Nord&#x017F;ee-Linie in Hamburg u. wurde<lb/>
1905 beim Verkauf die&#x017F;er Linie an<lb/>
die Hamburg-Amerika-Linie von die-<lb/>
&#x017F;er als Beamter mit übernommen.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> De Angelbur (Plattd. Schw.),<lb/>
1910. &#x2012; Jochen Kopper&#x017F;nut (Plattd.<lb/>
Burleske), 1910. &#x2012; De Probeermam-<lb/>
&#x017F;ell (desgl.), 1911. &#x2012; Je öller, je dwai-<lb/>
&#x017F;cher (desgl.), 1911.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Mehler,</hi> Julius,</head>
        <p> geboren am 2.<lb/>
April 1869 in Frankfurt a. M. als<lb/>
Sohn des Kun&#x017F;tmalers J. F. G.<lb/>
Mehler, i&#x017F;t ein Enkel des bekannten<lb/>
Komponi&#x017F;ten Jgnaz Lachner. Er ab-<lb/>
&#x017F;olvierte das Gymna&#x017F;ium da&#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
machte dann eine dreijährige Lehrzeit<lb/>
als Kaufmann durch und ging darauf<lb/>
zur Bühne, der er aber nur kurze Zeit<lb/>
als Schau&#x017F;pieler angehörte, und die<lb/>
er nach Engagements in Zittau und<lb/>&#x017F;&#x017F;eldorf wieder verließ, um zum<lb/>
kaufmänni&#x017F;chen Beruf zurückzukehren,<lb/>
dem er auch noch heute angehört. Er<lb/>
lebt in Hannover und i&#x017F;t in &#x017F;einen<lb/>
Muße&#x017F;tunden mit Vorliebe literari&#x017F;ch<lb/>
tätig. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Das er&#x017F;te Engagement<lb/>
(Humor. R.), 1902. 3. A. 1903. &#x2012;<lb/>
Wegge&#x017F;chnappt (Schw.), 1902. &#x2012; Der<lb/>
Einbrecher und andere Humoresken,<lb/>
1902. &#x2012; Komödianten&#x017F;treiche (Schw.),<lb/>
1903. &#x2012; Theaterblut (Schw.), 1905. &#x2012;<lb/>
Der Turmbau zu Babel (Schw., mit<lb/>
Ern&#x017F;t Bertram), 1907.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Mehnert,</hi> Alwin,</head>
        <p> geboren am<lb/>
20. März 1855 in Dresden als der<lb/>
Sohn eines Mu&#x017F;ikus, be&#x017F;uchte zuer&#x017F;t<lb/>
eine Bezirks&#x017F;chule da&#x017F;elb&#x017F;t und wurde<lb/>
mit 9 Jahren wegen &#x017F;einer mu&#x017F;i-<lb/>
kali&#x017F;chen Veranlagung in das königl.<lb/>
Hofkapellen-Knabenin&#x017F;titut aufge-<lb/>
nommen, eine reiche Stiftung aus der<lb/>
Zeit des Kurfür&#x017F;ten Moritz, die dem<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[415/0419] Meg Meh Praxis aufgab und das Theater in Preßburg, ſpäter jenes in der Joſeph- ſtadt in Wien übernahm. Unkenntnis und widrige Schickſalsſchläge brachten ihn um ſein ganzes erheiratetes Ver- mögen, ſo daß er, als er ſtarb, ſeine Gattin in den traurigſten Verhält- niſſen zurückließ. Dieſe griff nun zur Feder und ſuchte ſich als dramatiſche Schriftſtellerin eine Exiſtenz zu grün- den, was ihr denn auch in beſcheidenem Maße gelang. Sie ſtarb in Wien am 4. Juli 1865. S: Novellen und Er- zählungen; III, 1844. ‒ Die beiden Graßel (R.), 1848. ‒ Die Obſthänd- lerin des Königs (Dr. n. d. Franz.), 1853. ‒ Onkel Tom (Dr. n. d. Ame- rikaniſchen), 1853. ‒ Jm Dorf (Lſp.), 1859. ‒ Ein weiblicher Monte-Chriſto (Dr.), 1859. ‒ Die Armen und die Elenden (Dr. Bilder a. d. franz. Volks- leben), 1864. ‒ Die Verlaſſene (Volks- Dr.), 1864. *Meggers, Heinrich, geb. am 28. Jan. 1872 in Geltorf (Kreis Schles- wig) als Sohn eines Bauern, beſuchte daſelbſt die Volksſchule und hatte bei hervorſtechendem muſikaliſchen Ta- lent den Wunſch, Muſiker zu werden, wofür er indeſſen bei ſeinen Eltern kein Verſtändnis fand. Er mußte daher nach ſeiner Konfirmation, da ſein älterer Bruder ſeiner Militär- pflicht genügte, dem Vater in der Landwirtſchaft helfen, erlangte aber nach der Heimkehr ſeines Bruders vom Vater die Einwilligung, die mitt- lere Poſtlaufbahn einſchlagen zu dür- fen. So ſiedelte er im Herbſt 1887 nach Kiel über, um ſich hier in einer dieſen Zwecken dienenden Privat- ſchule vorzubereiten und trat im Ja- nuar 1889 bei dem Poſtamte in Neu- münſter als Poſtgehilfe in Funktion. Er war dann noch an verſchiedenen Orten Schleswig-Holſteins und in Hamburg tätig, beſtand 1893 die Prüfung für Poſtaſſiſtenten u. wurde 1897 in Hamburg definitiv angeſtellt. Ein ganz eigenartiger, bis heute noch nicht aufgeklärter Vorfall führte 1898 ſeine Entlaſſung aus dem Poſtdienſt herbei. M. kehrte ins Elternhaus zu- rück, wo er mit Eifer private Studien beſonders auf dem Gebiete der Lite- ratur und Philoſophie betrieb. Jm Jahre 1904 erlangte er eine Anſtel- lung als Bureaubeamter bei der Nordſee-Linie in Hamburg u. wurde 1905 beim Verkauf dieſer Linie an die Hamburg-Amerika-Linie von die- ſer als Beamter mit übernommen. S: De Angelbur (Plattd. Schw.), 1910. ‒ Jochen Kopperſnut (Plattd. Burleske), 1910. ‒ De Probeermam- ſell (desgl.), 1911. ‒ Je öller, je dwai- ſcher (desgl.), 1911. *Mehler, Julius, geboren am 2. April 1869 in Frankfurt a. M. als Sohn des Kunſtmalers J. F. G. Mehler, iſt ein Enkel des bekannten Komponiſten Jgnaz Lachner. Er ab- ſolvierte das Gymnaſium daſelbſt, machte dann eine dreijährige Lehrzeit als Kaufmann durch und ging darauf zur Bühne, der er aber nur kurze Zeit als Schauſpieler angehörte, und die er nach Engagements in Zittau und Düſſeldorf wieder verließ, um zum kaufmänniſchen Beruf zurückzukehren, dem er auch noch heute angehört. Er lebt in Hannover und iſt in ſeinen Mußeſtunden mit Vorliebe literariſch tätig. S: Das erſte Engagement (Humor. R.), 1902. 3. A. 1903. ‒ Weggeſchnappt (Schw.), 1902. ‒ Der Einbrecher und andere Humoresken, 1902. ‒ Komödiantenſtreiche (Schw.), 1903. ‒ Theaterblut (Schw.), 1905. ‒ Der Turmbau zu Babel (Schw., mit Ernſt Bertram), 1907. *Mehnert, Alwin, geboren am 20. März 1855 in Dresden als der Sohn eines Muſikus, beſuchte zuerſt eine Bezirksſchule daſelbſt und wurde mit 9 Jahren wegen ſeiner muſi- kaliſchen Veranlagung in das königl. Hofkapellen-Knabeninſtitut aufge- nommen, eine reiche Stiftung aus der Zeit des Kurfürſten Moritz, die dem *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/419
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/419>, abgerufen am 19.04.2024.