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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bauern u. Dorfwirts, besuchte zwar
nur die Dorfschule daselbst, ließ sich
aber gern durch ihre älteste Schwe-
ster Petronella leiten u. beeinflussen,
der eine wahre Leidenschaft zum Lesen
und Schrifstellern angeboren zu sein
schien. So versuchte sich denn Eme-
renz auch bald in kurzen Gedichten u.
dann in Bauerngeschichten. Jm Jahre
1893 sandte sie heimlich eine kurze
Erzählung an die Redaktion der
"Donau-Zeitung", die auch ange-
nommen und honoriert ward. Der
gesunde Sinn der Verfasserin be-
wahrte sie vor Überhebung, und nach
wie vor widmet sie während des
Sommers ihre Kräfte dem bäuer-
lichen Beruf, wohingegen sie in den
freien Stunden zur Winterzeit gern
der Lust zu fabulieren nachgibt. Sie
lebt seit 1891 in Oberndorf b. Wald-
kirchen, wo der Vater einen Bauern-
hof erworben hat.

S:

Aus dem bay-
rischen Wald (En., hrsg. von Karl
Schrattenthal), 1897 (Jnhalt: Aus
dem Elend. - Ein lustiges Weib. -
Der Brechelbrei. - Die Madlhüttler).
- Die Böhmin, oder: Jtta aus dem
Elend (Volksst. a. dem bayer. Walde
nach ihrer E. "Aus dem Elend"),
1902. - Der Gschlößlbauer (Volksst.),
1902.

Meier, Emma,

pseudon. Hans
Warring,
geb. am 22. Dezbr. 1827
in Königsberg in Pr., lebt daselbst.

S:

Schwere Zeiten (R.); II, 1875. -
Lebenswege (R.); II, 1876. - Zwei
Vettern (R.), 1884. - Der Eine und
der Andere (E.), 1897. - Christine
Brünning (E.), 1897. - Ein Frauen-
los (E.), 1898. - Eine Erbschaft (N.),
1908.

Meier, Ernst Heinrich,

psd. Ernst
Minneburg, wurde am 17. Mai
1813 zu Rusbendt im Fürstentum
Schaumburg-Lippe als der Sohn
eines Dorfschullehrers geboren, be-
suchte, vorwiegend von der Prinzes-
sin Karoline von Schaumburg-Lippe
unterstützt, seit 1827 das Gymnasium
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Mei
in Bückeburg u. bezog 1834 die Uni-
versität Jena, um Theologie zu stu-
dieren. Jm Herbst 1836 ging er nach
Göttingen, wo er durch Ewald dem
Studium der orientalischen Sprachen
zugeführt wurde. Als dieser nach sei-
ner Amtsentsetzung nach Tübingen
übersiedelte, folgte ihm M. Ostern
1838 dorthin u. beschäftigte sich nun
einige Jahre mit der Erlernnung des
Arabischen, Syrischen, Äthiopischen,
Persischen und Sanskrit. Jm Herbste
1841 habilitierte er sich an der Tü-
binger Universität, wurde 1848 or-
dentlicher Professor für semitische
Sprache und Literatur und starb als
solcher am 2. März 1886.

S:

Gedichte,
1852. - Deutsche Volksmärchen aus
Schwaben, 1852. 3. A. 1864. - Deut-
sche Sagen, Sitten u. Gebräuche aus
Schwaben; II, 1853. - Schwäbische
Volkslieder, gesammelt, 1855. - Ge-
schichte der poetischen Nationallitera-
tur der Hebräer, 1856. - Die klassi-
schen Dichtungen der Jnder; III,
1847-53.

*Meier, Fritz Viktor,

geboren am
31. Dezbr. 1865 in Graudenz als der
Sohn des preußischen Hauptmanns
Viktor M., der bereits 1868 starb,
besuchte das Gymnasium in Danzig,
das Wilhelms-Gymnasium in Berlin
u. das Pädagogium in Züllichau, das
er 1886 mit dem Zeugnis der Reife
verließ, worauf er 1886-91 an den
Universitäten Freiburg i. B., Leipzig
u. Berlin Rechtswissenschaft studierte.
Da er indessen diesem Studium wenig
Jnteresse abgewinnen konnte, über-
ließ er sich bald seinen Neigungen für
Staaten-, Literatur- und Kunstge-
schichte, um so bald als möglich zur
Publizistik übergehen zu können. Von
1892-98 war M., der sich schon als
Student gelegentlich literarisch ver-
sucht hatte, redaktionell oder journa-
listisch in Danzig, Berlin, Freiburg
i. B. und München tätig, und ver-
dankt er namentlich dem Aufenthalt
in der letzteren Stadt die größte

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Mei
Bauern u. Dorfwirts, beſuchte zwar
nur die Dorfſchule daſelbſt, ließ ſich
aber gern durch ihre älteſte Schwe-
ſter Petronella leiten u. beeinfluſſen,
der eine wahre Leidenſchaft zum Leſen
und Schrifſtellern angeboren zu ſein
ſchien. So verſuchte ſich denn Eme-
renz auch bald in kurzen Gedichten u.
dann in Bauerngeſchichten. Jm Jahre
1893 ſandte ſie heimlich eine kurze
Erzählung an die Redaktion der
„Donau-Zeitung‟, die auch ange-
nommen und honoriert ward. Der
geſunde Sinn der Verfaſſerin be-
wahrte ſie vor Überhebung, und nach
wie vor widmet ſie während des
Sommers ihre Kräfte dem bäuer-
lichen Beruf, wohingegen ſie in den
freien Stunden zur Winterzeit gern
der Luſt zu fabulieren nachgibt. Sie
lebt ſeit 1891 in Oberndorf b. Wald-
kirchen, wo der Vater einen Bauern-
hof erworben hat.

S:

Aus dem bay-
riſchen Wald (En., hrsg. von Karl
Schrattenthal), 1897 (Jnhalt: Aus
dem Elend. ‒ Ein luſtiges Weib. ‒
Der Brechelbrei. ‒ Die Madlhüttler).
‒ Die Böhmin, oder: Jtta aus dem
Elend (Volksſt. a. dem bayer. Walde
nach ihrer E. „Aus dem Elend‟),
1902. ‒ Der Gſchlößlbauer (Volksſt.),
1902.

Meier, Emma,

pſeudon. Hans
Warring,
geb. am 22. Dezbr. 1827
in Königsberg in Pr., lebt daſelbſt.

S:

Schwere Zeiten (R.); II, 1875. ‒
Lebenswege (R.); II, 1876. ‒ Zwei
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los (E.), 1898. ‒ Eine Erbſchaft (N.),
1908.

Meier, Ernſt Heinrich,

pſd. Ernſt
Minneburg, wurde am 17. Mai
1813 zu Rusbendt im Fürſtentum
Schaumburg-Lippe als der Sohn
eines Dorfſchullehrers geboren, be-
ſuchte, vorwiegend von der Prinzeſ-
ſin Karoline von Schaumburg-Lippe
unterſtützt, ſeit 1827 das Gymnaſium
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Mei
in Bückeburg u. bezog 1834 die Uni-
verſität Jena, um Theologie zu ſtu-
dieren. Jm Herbſt 1836 ging er nach
Göttingen, wo er durch Ewald dem
Studium der orientaliſchen Sprachen
zugeführt wurde. Als dieſer nach ſei-
ner Amtsentſetzung nach Tübingen
überſiedelte, folgte ihm M. Oſtern
1838 dorthin u. beſchäftigte ſich nun
einige Jahre mit der Erlernnung des
Arabiſchen, Syriſchen, Äthiopiſchen,
Perſiſchen und Sanskrit. Jm Herbſte
1841 habilitierte er ſich an der Tü-
binger Univerſität, wurde 1848 or-
dentlicher Profeſſor für ſemitiſche
Sprache und Literatur und ſtarb als
ſolcher am 2. März 1886.

S:

Gedichte,
1852. ‒ Deutſche Volksmärchen aus
Schwaben, 1852. 3. A. 1864. ‒ Deut-
ſche Sagen, Sitten u. Gebräuche aus
Schwaben; II, 1853. ‒ Schwäbiſche
Volkslieder, geſammelt, 1855. ‒ Ge-
ſchichte der poetiſchen Nationallitera-
tur der Hebräer, 1856. ‒ Die klaſſi-
ſchen Dichtungen der Jnder; III,
1847‒53.

*Meier, Fritz Viktor,

geboren am
31. Dezbr. 1865 in Graudenz als der
Sohn des preußiſchen Hauptmanns
Viktor M., der bereits 1868 ſtarb,
beſuchte das Gymnaſium in Danzig,
das Wilhelms-Gymnaſium in Berlin
u. das Pädagogium in Züllichau, das
er 1886 mit dem Zeugnis der Reife
verließ, worauf er 1886‒91 an den
Univerſitäten Freiburg i. B., Leipzig
u. Berlin Rechtswiſſenſchaft ſtudierte.
Da er indeſſen dieſem Studium wenig
Jntereſſe abgewinnen konnte, über-
ließ er ſich bald ſeinen Neigungen für
Staaten-, Literatur- und Kunſtge-
ſchichte, um ſo bald als möglich zur
Publiziſtik übergehen zu können. Von
1892‒98 war M., der ſich ſchon als
Student gelegentlich literariſch ver-
ſucht hatte, redaktionell oder journa-
liſtiſch in Danzig, Berlin, Freiburg
i. B. und München tätig, und ver-
dankt er namentlich dem Aufenthalt
in der letzteren Stadt die größte

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[417/0421] Mei Mei Bauern u. Dorfwirts, beſuchte zwar nur die Dorfſchule daſelbſt, ließ ſich aber gern durch ihre älteſte Schwe- ſter Petronella leiten u. beeinfluſſen, der eine wahre Leidenſchaft zum Leſen und Schrifſtellern angeboren zu ſein ſchien. So verſuchte ſich denn Eme- renz auch bald in kurzen Gedichten u. dann in Bauerngeſchichten. Jm Jahre 1893 ſandte ſie heimlich eine kurze Erzählung an die Redaktion der „Donau-Zeitung‟, die auch ange- nommen und honoriert ward. Der geſunde Sinn der Verfaſſerin be- wahrte ſie vor Überhebung, und nach wie vor widmet ſie während des Sommers ihre Kräfte dem bäuer- lichen Beruf, wohingegen ſie in den freien Stunden zur Winterzeit gern der Luſt zu fabulieren nachgibt. Sie lebt ſeit 1891 in Oberndorf b. Wald- kirchen, wo der Vater einen Bauern- hof erworben hat. S: Aus dem bay- riſchen Wald (En., hrsg. von Karl Schrattenthal), 1897 (Jnhalt: Aus dem Elend. ‒ Ein luſtiges Weib. ‒ Der Brechelbrei. ‒ Die Madlhüttler). ‒ Die Böhmin, oder: Jtta aus dem Elend (Volksſt. a. dem bayer. Walde nach ihrer E. „Aus dem Elend‟), 1902. ‒ Der Gſchlößlbauer (Volksſt.), 1902. Meier, Emma, pſeudon. Hans Warring, geb. am 22. Dezbr. 1827 in Königsberg in Pr., lebt daſelbſt. S: Schwere Zeiten (R.); II, 1875. ‒ Lebenswege (R.); II, 1876. ‒ Zwei Vettern (R.), 1884. ‒ Der Eine und der Andere (E.), 1897. ‒ Chriſtine Brünning (E.), 1897. ‒ Ein Frauen- los (E.), 1898. ‒ Eine Erbſchaft (N.), 1908. Meier, Ernſt Heinrich, pſd. Ernſt Minneburg, wurde am 17. Mai 1813 zu Rusbendt im Fürſtentum Schaumburg-Lippe als der Sohn eines Dorfſchullehrers geboren, be- ſuchte, vorwiegend von der Prinzeſ- ſin Karoline von Schaumburg-Lippe unterſtützt, ſeit 1827 das Gymnaſium in Bückeburg u. bezog 1834 die Uni- verſität Jena, um Theologie zu ſtu- dieren. Jm Herbſt 1836 ging er nach Göttingen, wo er durch Ewald dem Studium der orientaliſchen Sprachen zugeführt wurde. Als dieſer nach ſei- ner Amtsentſetzung nach Tübingen überſiedelte, folgte ihm M. Oſtern 1838 dorthin u. beſchäftigte ſich nun einige Jahre mit der Erlernnung des Arabiſchen, Syriſchen, Äthiopiſchen, Perſiſchen und Sanskrit. Jm Herbſte 1841 habilitierte er ſich an der Tü- binger Univerſität, wurde 1848 or- dentlicher Profeſſor für ſemitiſche Sprache und Literatur und ſtarb als ſolcher am 2. März 1886. S: Gedichte, 1852. ‒ Deutſche Volksmärchen aus Schwaben, 1852. 3. A. 1864. ‒ Deut- ſche Sagen, Sitten u. Gebräuche aus Schwaben; II, 1853. ‒ Schwäbiſche Volkslieder, geſammelt, 1855. ‒ Ge- ſchichte der poetiſchen Nationallitera- tur der Hebräer, 1856. ‒ Die klaſſi- ſchen Dichtungen der Jnder; III, 1847‒53. *Meier, Fritz Viktor, geboren am 31. Dezbr. 1865 in Graudenz als der Sohn des preußiſchen Hauptmanns Viktor M., der bereits 1868 ſtarb, beſuchte das Gymnaſium in Danzig, das Wilhelms-Gymnaſium in Berlin u. das Pädagogium in Züllichau, das er 1886 mit dem Zeugnis der Reife verließ, worauf er 1886‒91 an den Univerſitäten Freiburg i. B., Leipzig u. Berlin Rechtswiſſenſchaft ſtudierte. Da er indeſſen dieſem Studium wenig Jntereſſe abgewinnen konnte, über- ließ er ſich bald ſeinen Neigungen für Staaten-, Literatur- und Kunſtge- ſchichte, um ſo bald als möglich zur Publiziſtik übergehen zu können. Von 1892‒98 war M., der ſich ſchon als Student gelegentlich literariſch ver- ſucht hatte, redaktionell oder journa- liſtiſch in Danzig, Berlin, Freiburg i. B. und München tätig, und ver- dankt er namentlich dem Aufenthalt in der letzteren Stadt die größte * 27

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/421>, abgerufen am 29.03.2024.