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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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erwerb-Vereins ein, wo sie Gelegen-
heit hatte, sich in fremden Sprachen
und Literatur besonders sorgfältig
auszubilden. Eine "Vernunftehe" mit
einem gewissen Kralik, einem ihr an
Bildung weit nachstehenden Manne,
erwies sich als höchst unglücklich und
wurde nach sieben Jahren wieder ge-
trennt. Jn einer zweiten Ehe, die sie
im September 1900 mit dem Schrift-
steller Hans Kordon (s. d.!) in Lon-
don schloß, fand sie das erträumte
Glück und nun auch Anregung zu
schriftstellerischer Tätigkeit. Sie lebt
in Kilchberg bei Zürich.

S:

Grüße
aus der Sphärenwelt (Sk. und Ge.),
1903.

*Kordvahr, Hedwig,

bekannt unter
ihren ersten Frauennamen Hedwig
von Grolmann,
wurde am 9.
Septbr. 1865 in Hannover geboren
u. ist die Tochter des bekannten, 1886
in Magdeburg verstorbenen General-
leutnants Ernst Eduard v. Krause,
der 1870 im großen Hauptquartier
Kaiser Wilhelms I. einer der wenigen
Generalstabsoffiziere war, welche den
Stab Moltkes bildeten. Jhm hat die
Tochter in ihrem Buche "Ernst Eduard
von Krause, ein deutsches Soldaten-
leben" (1901) ein ehrendes Denkmal
gesetzt. Jm Jahre 1892 verheiratete
sich Hedwig von Krause mit dem
Rittmeister Adolf von Grolmann,
den sie aber schon 1898 durch den
Tod verlor. Als Witwe entdeckte sie
ihre Begabung zur Schriftstellerei, u.
so wurde sie Mitarbeiterin an ver-
schiedenen Zeitungen u. Zeitschriften.
Jhren Wohnsitz hatte sie bis zum
April 1906 in Berlin, zog dann nach
Hildesheim und verheiratete sich hier
in zweiter Ehe mit dem Regierungs-
und Forstrat Kordvahr.

S:

Donata,
die Geschichte einer Frau (E.), 1905.

Korff, Mania,

Pseud. für Anna
Simon;
s. d.!

Korff(-Schmising-Kerßen-
brock),
Therese Gräfin,

geb. am 19.
Febr. 1856 in Brünn als die Tochter
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des k. k. Kammerherrn und Statthal-
ters Leopold Grafen Lazansky,
verheiratete sich am 12. Juni 1882
mit Klemens Grafen K. auf Liechten-
stein b. Pilsen, starb aber schon 1884.
Nach ihrem Tode erschienen

S:

Ge-
dichte, 1885.

Korn, Artur,

geb. am 7. Januar
1860 in Kronstadt (Siebenbürgen),
lebte (1885) in Wien, wo er mehrere
Jahre die "Allgemeine Frauenzei-
tung" herausgab, (1903) in Berlin.

S:

Blumen der Liebe (Ge.), 1885. -
Joseph der Zweite (Ein Romanzen-
kranz), 1885. - Die Todeskanditaten
(Schw.), 1891. - Aufreizung (Ge. a.
d. Banate), 1905.

Korn, Friedrich,

pseud. F. Nork,
Spiritus Asper
und Lenis,
wurde am 26. April 1803 zu Prag
als der Sohn eines jüdischen Lein-
wandhändlers geboren und bestimmt,
das Geschäft des Vaters fortzusetzen.
17 Jahre alt, bezog er das Gymna-
sium, aus dem er jedoch wegen eines
auf seinen Professor gerichteten Epi-
gramms entlassen wurde. Er kehrte
nun zum Handel zurück, setzte aber
seine Studien privatim fort und
trieb mit besonderem Eifer klassische
Sprachen. Die Lektüre des Ovid und
Homer weckte seine satirische Ader,
denn schon um diese Zeit entstand
seine Parodie zur Jliade, "Die Jgli-
ade", deren Held ein Barbier, namens
Jgel war. Vom Saphir aufgemuntert,
beteiligte sich K. seit dem Jahre 1828
als Mitarbeiter an Saphirs "Schnell-
post", am "Courier" und anderen
Blättern. Jm Herbst 1829 begab er
sich nach Leipzig, wo er die Laufbahn
eines Schriftstellers antrat, wurde
aber, da er Österreich ohne Paß ver-
lassen hatte, aus Leipzig verwiesen.
Nicht besser ging es ihm in Halle, wo
er zum Christentum übergetreten war
u. eine Leihbibliothek gegründet hatte,
und an andern Orten. Erst im Jahre
1848 nahmen die Plackereien ein
Ende. Er kehrte nach Österreich zu-

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Kor
erwerb-Vereins ein, wo ſie Gelegen-
heit hatte, ſich in fremden Sprachen
und Literatur beſonders ſorgfältig
auszubilden. Eine „Vernunftehe‟ mit
einem gewiſſen Kralik, einem ihr an
Bildung weit nachſtehenden Manne,
erwies ſich als höchſt unglücklich und
wurde nach ſieben Jahren wieder ge-
trennt. Jn einer zweiten Ehe, die ſie
im September 1900 mit dem Schrift-
ſteller Hans Kordon (ſ. d.!) in Lon-
don ſchloß, fand ſie das erträumte
Glück und nun auch Anregung zu
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit. Sie lebt
in Kilchberg bei Zürich.

S:

Grüße
aus der Sphärenwelt (Sk. und Ge.),
1903.

*Kordvahr, Hedwig,

bekannt unter
ihren erſten Frauennamen Hedwig
von Grolmann,
wurde am 9.
Septbr. 1865 in Hannover geboren
u. iſt die Tochter des bekannten, 1886
in Magdeburg verſtorbenen General-
leutnants Ernſt Eduard v. Krauſe,
der 1870 im großen Hauptquartier
Kaiſer Wilhelms I. einer der wenigen
Generalſtabsoffiziere war, welche den
Stab Moltkes bildeten. Jhm hat die
Tochter in ihrem Buche „Ernſt Eduard
von Krauſe, ein deutſches Soldaten-
leben‟ (1901) ein ehrendes Denkmal
geſetzt. Jm Jahre 1892 verheiratete
ſich Hedwig von Krauſe mit dem
Rittmeiſter Adolf von Grolmann,
den ſie aber ſchon 1898 durch den
Tod verlor. Als Witwe entdeckte ſie
ihre Begabung zur Schriftſtellerei, u.
ſo wurde ſie Mitarbeiterin an ver-
ſchiedenen Zeitungen u. Zeitſchriften.
Jhren Wohnſitz hatte ſie bis zum
April 1906 in Berlin, zog dann nach
Hildesheim und verheiratete ſich hier
in zweiter Ehe mit dem Regierungs-
und Forſtrat Kordvahr.

S:

Donata,
die Geſchichte einer Frau (E.), 1905.

Korff, Mania,

Pſeud. für Anna
Simon;
ſ. d.!

Korff(-Schmiſing-Kerßen-
brock),
Thereſe Gräfin,

geb. am 19.
Febr. 1856 in Brünn als die Tochter
[Spaltenumbruch]

Kor
des k. k. Kammerherrn und Statthal-
ters Leopold Grafen Lazansky,
verheiratete ſich am 12. Juni 1882
mit Klemens Grafen K. auf Liechten-
ſtein b. Pilſen, ſtarb aber ſchon 1884.
Nach ihrem Tode erſchienen

S:

Ge-
dichte, 1885.

Korn, Artur,

geb. am 7. Januar
1860 in Kronſtadt (Siebenbürgen),
lebte (1885) in Wien, wo er mehrere
Jahre die „Allgemeine Frauenzei-
tung‟ herausgab, (1903) in Berlin.

S:

Blumen der Liebe (Ge.), 1885. ‒
Joſeph der Zweite (Ein Romanzen-
kranz), 1885. ‒ Die Todeskanditaten
(Schw.), 1891. ‒ Aufreizung (Ge. a.
d. Banate), 1905.

Korn, Friedrich,

pſeud. F. Nork,
Spiritus Asper
und Lenis,
wurde am 26. April 1803 zu Prag
als der Sohn eines jüdiſchen Lein-
wandhändlers geboren und beſtimmt,
das Geſchäft des Vaters fortzuſetzen.
17 Jahre alt, bezog er das Gymna-
ſium, aus dem er jedoch wegen eines
auf ſeinen Profeſſor gerichteten Epi-
gramms entlaſſen wurde. Er kehrte
nun zum Handel zurück, ſetzte aber
ſeine Studien privatim fort und
trieb mit beſonderem Eifer klaſſiſche
Sprachen. Die Lektüre des Ovid und
Homer weckte ſeine ſatiriſche Ader,
denn ſchon um dieſe Zeit entſtand
ſeine Parodie zur Jliade, „Die Jgli-
ade‟, deren Held ein Barbier, namens
Jgel war. Vom Saphir aufgemuntert,
beteiligte ſich K. ſeit dem Jahre 1828
als Mitarbeiter an Saphirs „Schnell-
poſt‟, am „Courier‟ und anderen
Blättern. Jm Herbſt 1829 begab er
ſich nach Leipzig, wo er die Laufbahn
eines Schriftſtellers antrat, wurde
aber, da er Öſterreich ohne Paß ver-
laſſen hatte, aus Leipzig verwieſen.
Nicht beſſer ging es ihm in Halle, wo
er zum Chriſtentum übergetreten war
u. eine Leihbibliothek gegründet hatte,
und an andern Orten. Erſt im Jahre
1848 nahmen die Plackereien ein
Ende. Er kehrte nach Öſterreich zu-

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/79>, abgerufen am 29.03.2024.