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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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stellung humoristischer Szenen, Cha-
rakterköpfe und Gruppen aus dem
Naturleben; gleichzeitig fing er an,
sich in der Dichtung mundartlicher
Poesien zu versuchen. Wiederherge-
stellt, besuchte er die Kunstschule in
Würzburg, hörte daneben auch Vor-
lesungen an der Universität und trat
im Herbst 1873 in die königl. Akade-
mie der bildenden Künste zu München
ein; aber schon am 19. März 1874
erlag er einem zehrenden Fieber.

S:


Kraut und Arbes (Unterfränkische
Ge.), 3. A. 1875.

*Kramer, Sigmund Freiherr von,


königl. bayr. Kammerherr, wurde am
13. Febr. 1842 zu Landshut in Nie-
derbayern als ein Sohn des kgl. bayr.
Kammerherrn und Rittergutsbesitzers
Ernst Freiherr v. Kr. geboren, ver-
lebte seine Kindheit teils auf dem
väterlichen Gute Weng in Nieder-
bayern, teils in Landshut und Mün-
chen und empfing den ersten Unter-
richt durch geistliche Hofmeister. 1851
trat er in das von dem Benediktiner
P. Gratzweiller geleitete Jnstitut für
höhere Bildung und besuchte das von
Benediktinern geleitete Gymnasium
St. Stephan in Augsburg, das er
1858 absolvierte. Er studierte darauf
in München ein Jahr lang Philo-
sophie und drei Jahre Jurisprudenz,
wurde 1862 Referendar und legte
1865 die große Staatsprüfung ab,
worauf er bei den Gerichten in Gar-
misch, München, Nürnberg u. bei der
Staatsanwaltschaft in Jngolstadt
Verwendung fand. 1868 trat er zur
höheren Verwaltung über und kam
im Juli 1869 an die Regierung von
Mittelfranken nach Ansbach. Ende
September 1870 folgte er einem Rufe
zum Eintritt in die Verwaltung
Lothringens, wurde zunächst der Un-
terpräfektur Chateau Salins zuge-
teilt, 1872 Kreisdirektor daselbst, kam
1880 in gleicher Eigenschaft nach
Saargemünd, 1890 als Oberregie-
rungsrat ans Bezirkspräsidium in
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Metz und wurde 1895 provisorisch u.
1896 definitiv zum Bürgermeister von
Metz gewählt. Jn dieser Stellung
blieb er bis zum Schluß des Jahres
1901, worauf er in den Ruhestand
trat und nach München übersiedelte.
1904 ernannte ihn der Prinzregent
zum königl. bayerischen Kämmerer.
Er starb am 10. März 1910.

S:

Aus
alten und jungen Tagen (Ge., Tage-
buchbl., Aphorismen etc.), 1899. -
Auf der Suche nach Wahrheit (Nn.),
1904. - Von der Höhe des Lebens
(Ge.), 1906.

*Krämer, Alfons,

wurde am 21.
Januar 1865 in Kleinkötz an d. Günz
(Bayern) als der Sohn eines Lehrers
geboren, der bald darauf nach Lauin-
gen versetzt ward, besuchte seit 1874
das Gymnasium in Dillingen, seit
1876 das Studienseminar in Neu-
burg u. entschloß sich danach, Lehrer
zu werden. Jm Seminar zu Lauingen
war es besonders der unter dem Na-
men Hyazinth Wäckerle als Dialekt-
dichter bekannte Seminarlehrer Jo-
seph Fischer (s. d.!), der Einfluß auf
ihn gewann und ihn zu literarischer
Betätigung anregte. Nach Absolvie-
rung des Seminars (1883) war er
Hilfslehrer in Pfronten u. Schwab-
münchen u. kam 1888 als Lehrer nach
Kempten, wo er jetzt noch im Amte
steht.

S:

Herzenswellen (Ge.), 1900.
2. A. 1905. - Nimm mich mit! (Kin-
derlieder), 1900. - Für Dilettanten-
bühnen (Jnhalt: Kindermaskenfest. -
- Weihnachtsmärchen. - Vor Paris,
oder: La soeurgrise [sep. 2. A. 1910]).
- Der Lenz ist da! Dramat. M., 1907.
- Mit Fiedel und Feder (Lose Blätter
a. d. Mappe eines Magisters), 1908.
- Ein Maskenfest (Lsp.), 1909. - Frau
Schule (Festsp. m. Ges.), 1909.

*Krane, Anna Freiin von,

wurde
am 26. Januar 1853 zu Darmstadt
geboren. Der Ausbildung ihrer Ta-
lente stellten sich viele Hindernisse u.
Familienvorurteile entgegen, so daß
sie die Jugend bereits hinter sich

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Kra
ſtellung humoriſtiſcher Szenen, Cha-
rakterköpfe und Gruppen aus dem
Naturleben; gleichzeitig fing er an,
ſich in der Dichtung mundartlicher
Poeſien zu verſuchen. Wiederherge-
ſtellt, beſuchte er die Kunſtſchule in
Würzburg, hörte daneben auch Vor-
leſungen an der Univerſität und trat
im Herbſt 1873 in die königl. Akade-
mie der bildenden Künſte zu München
ein; aber ſchon am 19. März 1874
erlag er einem zehrenden Fieber.

S:


Kraut und Arbes (Unterfränkiſche
Ge.), 3. A. 1875.

*Kramer, Sigmund Freiherr von,


königl. bayr. Kammerherr, wurde am
13. Febr. 1842 zu Landshut in Nie-
derbayern als ein Sohn des kgl. bayr.
Kammerherrn und Rittergutsbeſitzers
Ernſt Freiherr v. Kr. geboren, ver-
lebte ſeine Kindheit teils auf dem
väterlichen Gute Weng in Nieder-
bayern, teils in Landshut und Mün-
chen und empfing den erſten Unter-
richt durch geiſtliche Hofmeiſter. 1851
trat er in das von dem Benediktiner
P. Gratzweiller geleitete Jnſtitut für
höhere Bildung und beſuchte das von
Benediktinern geleitete Gymnaſium
St. Stephan in Augsburg, das er
1858 abſolvierte. Er ſtudierte darauf
in München ein Jahr lang Philo-
ſophie und drei Jahre Jurisprudenz,
wurde 1862 Referendar und legte
1865 die große Staatsprüfung ab,
worauf er bei den Gerichten in Gar-
miſch, München, Nürnberg u. bei der
Staatsanwaltſchaft in Jngolſtadt
Verwendung fand. 1868 trat er zur
höheren Verwaltung über und kam
im Juli 1869 an die Regierung von
Mittelfranken nach Ansbach. Ende
September 1870 folgte er einem Rufe
zum Eintritt in die Verwaltung
Lothringens, wurde zunächſt der Un-
terpräfektur Chateau Salins zuge-
teilt, 1872 Kreisdirektor daſelbſt, kam
1880 in gleicher Eigenſchaft nach
Saargemünd, 1890 als Oberregie-
rungsrat ans Bezirkspräſidium in
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Kra
Metz und wurde 1895 proviſoriſch u.
1896 definitiv zum Bürgermeiſter von
Metz gewählt. Jn dieſer Stellung
blieb er bis zum Schluß des Jahres
1901, worauf er in den Ruheſtand
trat und nach München überſiedelte.
1904 ernannte ihn der Prinzregent
zum königl. bayeriſchen Kämmerer.
Er ſtarb am 10. März 1910.

S:

Aus
alten und jungen Tagen (Ge., Tage-
buchbl., Aphorismen ꝛc.), 1899. ‒
Auf der Suche nach Wahrheit (Nn.),
1904. ‒ Von der Höhe des Lebens
(Ge.), 1906.

*Krämer, Alfons,

wurde am 21.
Januar 1865 in Kleinkötz an d. Günz
(Bayern) als der Sohn eines Lehrers
geboren, der bald darauf nach Lauin-
gen verſetzt ward, beſuchte ſeit 1874
das Gymnaſium in Dillingen, ſeit
1876 das Studienſeminar in Neu-
burg u. entſchloß ſich danach, Lehrer
zu werden. Jm Seminar zu Lauingen
war es beſonders der unter dem Na-
men Hyazinth Wäckerle als Dialekt-
dichter bekannte Seminarlehrer Jo-
ſeph Fiſcher (ſ. d.!), der Einfluß auf
ihn gewann und ihn zu literariſcher
Betätigung anregte. Nach Abſolvie-
rung des Seminars (1883) war er
Hilfslehrer in Pfronten u. Schwab-
münchen u. kam 1888 als Lehrer nach
Kempten, wo er jetzt noch im Amte
ſteht.

S:

Herzenswellen (Ge.), 1900.
2. A. 1905. ‒ Nimm mich mit! (Kin-
derlieder), 1900. ‒ Für Dilettanten-
bühnen (Jnhalt: Kindermaskenfeſt. ‒
‒ Weihnachtsmärchen. ‒ Vor Paris,
oder: La sœurgrise [ſep. 2. A. 1910]).
‒ Der Lenz iſt da! Dramat. M., 1907.
‒ Mit Fiedel und Feder (Loſe Blätter
a. d. Mappe eines Magiſters), 1908.
‒ Ein Maskenfeſt (Lſp.), 1909. ‒ Frau
Schule (Feſtſp. m. Geſ.), 1909.

*Krane, Anna Freiin von,

wurde
am 26. Januar 1853 zu Darmſtadt
geboren. Der Ausbildung ihrer Ta-
lente ſtellten ſich viele Hinderniſſe u.
Familienvorurteile entgegen, ſo daß
ſie die Jugend bereits hinter ſich

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[92/0096] Kra Kra ſtellung humoriſtiſcher Szenen, Cha- rakterköpfe und Gruppen aus dem Naturleben; gleichzeitig fing er an, ſich in der Dichtung mundartlicher Poeſien zu verſuchen. Wiederherge- ſtellt, beſuchte er die Kunſtſchule in Würzburg, hörte daneben auch Vor- leſungen an der Univerſität und trat im Herbſt 1873 in die königl. Akade- mie der bildenden Künſte zu München ein; aber ſchon am 19. März 1874 erlag er einem zehrenden Fieber. S: Kraut und Arbes (Unterfränkiſche Ge.), 3. A. 1875. *Kramer, Sigmund Freiherr von, königl. bayr. Kammerherr, wurde am 13. Febr. 1842 zu Landshut in Nie- derbayern als ein Sohn des kgl. bayr. Kammerherrn und Rittergutsbeſitzers Ernſt Freiherr v. Kr. geboren, ver- lebte ſeine Kindheit teils auf dem väterlichen Gute Weng in Nieder- bayern, teils in Landshut und Mün- chen und empfing den erſten Unter- richt durch geiſtliche Hofmeiſter. 1851 trat er in das von dem Benediktiner P. Gratzweiller geleitete Jnſtitut für höhere Bildung und beſuchte das von Benediktinern geleitete Gymnaſium St. Stephan in Augsburg, das er 1858 abſolvierte. Er ſtudierte darauf in München ein Jahr lang Philo- ſophie und drei Jahre Jurisprudenz, wurde 1862 Referendar und legte 1865 die große Staatsprüfung ab, worauf er bei den Gerichten in Gar- miſch, München, Nürnberg u. bei der Staatsanwaltſchaft in Jngolſtadt Verwendung fand. 1868 trat er zur höheren Verwaltung über und kam im Juli 1869 an die Regierung von Mittelfranken nach Ansbach. Ende September 1870 folgte er einem Rufe zum Eintritt in die Verwaltung Lothringens, wurde zunächſt der Un- terpräfektur Chateau Salins zuge- teilt, 1872 Kreisdirektor daſelbſt, kam 1880 in gleicher Eigenſchaft nach Saargemünd, 1890 als Oberregie- rungsrat ans Bezirkspräſidium in Metz und wurde 1895 proviſoriſch u. 1896 definitiv zum Bürgermeiſter von Metz gewählt. Jn dieſer Stellung blieb er bis zum Schluß des Jahres 1901, worauf er in den Ruheſtand trat und nach München überſiedelte. 1904 ernannte ihn der Prinzregent zum königl. bayeriſchen Kämmerer. Er ſtarb am 10. März 1910. S: Aus alten und jungen Tagen (Ge., Tage- buchbl., Aphorismen ꝛc.), 1899. ‒ Auf der Suche nach Wahrheit (Nn.), 1904. ‒ Von der Höhe des Lebens (Ge.), 1906. *Krämer, Alfons, wurde am 21. Januar 1865 in Kleinkötz an d. Günz (Bayern) als der Sohn eines Lehrers geboren, der bald darauf nach Lauin- gen verſetzt ward, beſuchte ſeit 1874 das Gymnaſium in Dillingen, ſeit 1876 das Studienſeminar in Neu- burg u. entſchloß ſich danach, Lehrer zu werden. Jm Seminar zu Lauingen war es beſonders der unter dem Na- men Hyazinth Wäckerle als Dialekt- dichter bekannte Seminarlehrer Jo- ſeph Fiſcher (ſ. d.!), der Einfluß auf ihn gewann und ihn zu literariſcher Betätigung anregte. Nach Abſolvie- rung des Seminars (1883) war er Hilfslehrer in Pfronten u. Schwab- münchen u. kam 1888 als Lehrer nach Kempten, wo er jetzt noch im Amte ſteht. S: Herzenswellen (Ge.), 1900. 2. A. 1905. ‒ Nimm mich mit! (Kin- derlieder), 1900. ‒ Für Dilettanten- bühnen (Jnhalt: Kindermaskenfeſt. ‒ ‒ Weihnachtsmärchen. ‒ Vor Paris, oder: La sœurgrise [ſep. 2. A. 1910]). ‒ Der Lenz iſt da! Dramat. M., 1907. ‒ Mit Fiedel und Feder (Loſe Blätter a. d. Mappe eines Magiſters), 1908. ‒ Ein Maskenfeſt (Lſp.), 1909. ‒ Frau Schule (Feſtſp. m. Geſ.), 1909. *Krane, Anna Freiin von, wurde am 26. Januar 1853 zu Darmſtadt geboren. Der Ausbildung ihrer Ta- lente ſtellten ſich viele Hinderniſſe u. Familienvorurteile entgegen, ſo daß ſie die Jugend bereits hinter ſich *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/96>, abgerufen am 16.04.2024.