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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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(Belgien) und trat nach Beendigung
der Schulzeit in eine Buchbinderei in
Aachen ein, dessen kaufmännische und
technische Leitung ihm später über-
tragen wurde. Nachdem er sich dann
kurze Zeit in der Redaktion des "Echo
der Gegenwart" für den Journa-
listenberuf ausgebildet hatte, grün-
dete er 1903 mit seinem jüngsten
Bruder Ferdinand die katholische Ver-
lagshandlung "Martinusverlag" in
Aachen und gab noch in demselben
Jahre den "Bühnenkalender für Di-
lettanten" heraus. Seit 1905 ver-
öffentlichte er als "Münchhausen redi-
vivus" in der "Aachener Post" Wo-
chenplaudereien in Aachener Mundart,
die sich wegen des gesunden Humors
u. der teilweise scharfen Schreibweise
allgemeiner Beliebtheit erfreuen. Als
Leiter einer größeren dramatischen
Privatgesellschaft rief er mit dem ge-
nannten Bruder die "Volksvorstel-
lungen" zu ganz niedrigen Preisen
ins Leben, um dadurch zur Volksbil-
dung beitragen zu können. Er leitet
sie noch heute u. ist daher als Schrift-
steller besonders auf dramatischem
Gebiet tätig.

S:

Johanna, oder: Die
Zerstörung Speyers (Schsp.), 3. A.
1901. - Gewittersturm (N.), 1901. -
Die Bockreiter (Schsp.), 1903. - Ven-
detta (Dr.), 1903. - Zum güldenen
Schwan (Schw.), 1904, 1907. - Schill
und seine Offiziere (Vaterl. Trag.),
1907. - Der Herr Baron (Lsp.), 1908.
- Wagen und Wägen (R.), 1906. -
Die Räuber am Niederrhein (Schsp.),
1904. - Der große Unbekannte (Krim.-
R.), 1905. 1909. - Wenn man zu höf-
lich ist (Schw.), 1904. - Der Bettler
von St. Annen (Schsp.), 1909.

*Krapp, Lorenz Alexander,

psd.
Arno von Walden, wurde am
18. Dezbr. 1882 in Bamberg geboren,
wo sein Vater eine Kunstgärtnerei
besaß und jetzt als Privatmann lebt.
Er besuchte 1892-1901 das dortige
Gymnasium und schrieb schon wäh-
rend dieser Zeit seinen Roman "Das
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Duell", der 1898 in den Spalten des
"Bamberger Volksblatts" erschien.
Seit 1901 studierte K. in Tübingen
Rechtswissenschaft und setzte dieses
Studium seit 1902 in München fort,
wohin er als Mitglied des könig-
lichen Maximilianeums berufen wor-
den war, jenes Jnstituts, in das jähr-
lich die drei bedeutendsten jungen
Talente Bayerns aufgenommen wer-
den. Nachdem er sich hier die Würde
eines Dr. jur. erworben, kehrte er nach
Bamberg zurück u. ist dort als Schrift-
steller tätig.

S:

Kreuzesblüten (Ge.),
1901. 3. A. 1903. - Christus (Ge.), 1.
u. 2. A. 1903. - Johannes Jörgensen,
der Dichterphilosoph, 1904. - Opfer-
feuer (Geistl. Ge. für d. Volk), 1904. -
Kreuz oder Halbmond (E. a. d. Zeit
der Kreuzzüge), 1906. - Prinz Emil
von Schönaich-Carolath (Literar.
Studie), 1908.

Kraßberger, Sigmund,

pseudon.
Crassus, wurde 1821 zu Graz in
Steiermark als der Sohn eines land-
ständischen Beamten geboren, studierte
auf der dortigen Universität Philo-
sophie u. die Rechte, worauf er, nicht
ohne Drängen seines Vaters, eine
Anstellung bei den steirischen Land-
ständen annahm. Er war zuletzt Re-
gistraturbeamter, trat 1862 in den
Ruhestand u. starb am 11. März 1882
in Graz. K. war einer der tüchtigsten
Mitarbeiter der "Fliegenden Blätter"
in München. Seine dort niedergeleg-
ten humoristischen Aufsätze und Ge-
dichte erschienen gesammelt in folgen-
den

S:

Stärkende Tropfen für solche,
denen die Welt im Magen liegt, 1878.
- Zweite Flasche stärkender Tropfen,
1881.

Krasser, Friedrich,

* am 28. April
1818 zu Mühlbach in Siebenbürgen,
besuchte das Progymnasium seiner
Vaterstadt und das Gymnasium zu
Hermannstadt bis 1837, widmete sich
in Wien dem Studium der Medizin
u. ging nach Erlangung der Doktor-
würde (1844) zu weiterer Ausbildung

*


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Kra
(Belgien) und trat nach Beendigung
der Schulzeit in eine Buchbinderei in
Aachen ein, deſſen kaufmänniſche und
techniſche Leitung ihm ſpäter über-
tragen wurde. Nachdem er ſich dann
kurze Zeit in der Redaktion des „Echo
der Gegenwart‟ für den Journa-
liſtenberuf ausgebildet hatte, grün-
dete er 1903 mit ſeinem jüngſten
Bruder Ferdinand die katholiſche Ver-
lagshandlung „Martinusverlag‟ in
Aachen und gab noch in demſelben
Jahre den „Bühnenkalender für Di-
lettanten‟ heraus. Seit 1905 ver-
öffentlichte er als „Münchhauſen redi-
vivus‟ in der „Aachener Poſt‟ Wo-
chenplaudereien in Aachener Mundart,
die ſich wegen des geſunden Humors
u. der teilweiſe ſcharfen Schreibweiſe
allgemeiner Beliebtheit erfreuen. Als
Leiter einer größeren dramatiſchen
Privatgeſellſchaft rief er mit dem ge-
nannten Bruder die „Volksvorſtel-
lungen‟ zu ganz niedrigen Preiſen
ins Leben, um dadurch zur Volksbil-
dung beitragen zu können. Er leitet
ſie noch heute u. iſt daher als Schrift-
ſteller beſonders auf dramatiſchem
Gebiet tätig.

S:

Johanna, oder: Die
Zerſtörung Speyers (Schſp.), 3. A.
1901. ‒ Gewitterſturm (N.), 1901. ‒
Die Bockreiter (Schſp.), 1903. ‒ Ven-
detta (Dr.), 1903. ‒ Zum güldenen
Schwan (Schw.), 1904, 1907. ‒ Schill
und ſeine Offiziere (Vaterl. Trag.),
1907. ‒ Der Herr Baron (Lſp.), 1908.
‒ Wagen und Wägen (R.), 1906. ‒
Die Räuber am Niederrhein (Schſp.),
1904. ‒ Der große Unbekannte (Krim.-
R.), 1905. 1909. ‒ Wenn man zu höf-
lich iſt (Schw.), 1904. ‒ Der Bettler
von St. Annen (Schſp.), 1909.

*Krapp, Lorenz Alexander,

pſd.
Arno von Walden, wurde am
18. Dezbr. 1882 in Bamberg geboren,
wo ſein Vater eine Kunſtgärtnerei
beſaß und jetzt als Privatmann lebt.
Er beſuchte 1892‒1901 das dortige
Gymnaſium und ſchrieb ſchon wäh-
rend dieſer Zeit ſeinen Roman „Das
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Kra
Duell‟, der 1898 in den Spalten des
„Bamberger Volksblatts‟ erſchien.
Seit 1901 ſtudierte K. in Tübingen
Rechtswiſſenſchaft und ſetzte dieſes
Studium ſeit 1902 in München fort,
wohin er als Mitglied des könig-
lichen Maximilianeums berufen wor-
den war, jenes Jnſtituts, in das jähr-
lich die drei bedeutendſten jungen
Talente Bayerns aufgenommen wer-
den. Nachdem er ſich hier die Würde
eines Dr. jur. erworben, kehrte er nach
Bamberg zurück u. iſt dort als Schrift-
ſteller tätig.

S:

Kreuzesblüten (Ge.),
1901. 3. A. 1903. ‒ Chriſtus (Ge.), 1.
u. 2. A. 1903. ‒ Johannes Jörgenſen,
der Dichterphiloſoph, 1904. ‒ Opfer-
feuer (Geiſtl. Ge. für d. Volk), 1904. ‒
Kreuz oder Halbmond (E. a. d. Zeit
der Kreuzzüge), 1906. ‒ Prinz Emil
von Schönaich-Carolath (Literar.
Studie), 1908.

Kraßberger, Sigmund,

pſeudon.
Craſſus, wurde 1821 zu Graz in
Steiermark als der Sohn eines land-
ſtändiſchen Beamten geboren, ſtudierte
auf der dortigen Univerſität Philo-
ſophie u. die Rechte, worauf er, nicht
ohne Drängen ſeines Vaters, eine
Anſtellung bei den ſteiriſchen Land-
ſtänden annahm. Er war zuletzt Re-
giſtraturbeamter, trat 1862 in den
Ruheſtand u. ſtarb am 11. März 1882
in Graz. K. war einer der tüchtigſten
Mitarbeiter der „Fliegenden Blätter‟
in München. Seine dort niedergeleg-
ten humoriſtiſchen Aufſätze und Ge-
dichte erſchienen geſammelt in folgen-
den

S:

Stärkende Tropfen für ſolche,
denen die Welt im Magen liegt, 1878.
‒ Zweite Flaſche ſtärkender Tropfen,
1881.

Kraſſer, Friedrich,

* am 28. April
1818 zu Mühlbach in Siebenbürgen,
beſuchte das Progymnaſium ſeiner
Vaterſtadt und das Gymnaſium zu
Hermannſtadt bis 1837, widmete ſich
in Wien dem Studium der Medizin
u. ging nach Erlangung der Doktor-
würde (1844) zu weiterer Ausbildung

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/99>, abgerufen am 28.03.2024.