Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Nie
schwistern Vater- und Mutterstelle zu
vertreten; sie lebt noch heute mit
mehreren Geschwistern vereint in
Langfuhr, einem Vororte von Dan-
zig.

S:

Kleine Studien (Nn.), 1877.
- Die Seelen des Aristoteles (R.),
1886. - Die Kehrseite der Medaille
(R.), 1887. - Die beiden Republiken
(R.), 1887. - Rübezahl (R.); II, 1890.
- Henriette (E.), 1890. - Gestern und
heute (R.), 1892. - Gustave Randers-
landt (R.); II, 1893. - Die Geschichte
einer Trennung (R.); II, 1894. - Die
Ulrichsquelle (R.); II, 1895. - O Frei-
heit! (Nn.), 1902. - Die Nachtigall
(R.), 1904. - Ajax (R.), 1905.

*Niemann, Karl,

geb. am 15. Mai
1854 in Dessau (Anhalt), erhielt da-
selbst seine Gymnasialbildung und
studierte in Leipzig, Göttingen und
Berlin Philologie. Nach Beendigung
seiner Studien wandte er sich dem
Lehrfache zu, wirkte als Lehrer erst
am Erziehungsinstitut in Ballenstedt,
danach am Gymnasium in Köthen,
ging aber 1880 nach Berlin, um sich
gänzlich der Schriftstellerei zu wid-
men. Seit 1903 hatte er seinen Wohn-
sitz in Potsdam, kehrte aber nach
einigen Jahren wieder nach Berlin
zurück. Sein Lustspiel "Wie die Al-
ten sungen" hat erst neuerdings sei-
nen Namen zu einem allgemein be-
kannten gemacht.

S:

Jwein (Opern-
text), 1879. - Gudrun (Operntext),
1882. - Coeur-As (Gesch. einer Lei-
denschaft), 1888. - Eingeschlossen
(Lsp.), 1893. - Wie die Alten sungen
(Lsp.), 1895.

Niembsch Edler von Streh-
lenau,
Nicolaus Franz,

pseud.
Nicolaus Lenau, wurde am 13.
August 1802 zu Csatad, einem Dorfe
bei Temesvar in Ungarn, geboren.
Sein Vater Franz N. war Beamter
der königl. Kameralherrschaft Csatad,
später in Bogschan, mußte aber schon
1803 wegen seines liederlichen Le-
benswandels sein Amt aufgeben und
in Ofen von der Gnade seiner Ange-
[Spaltenumbruch]

Nie
hörigen leben. Er starb dort bereits
1807, erst 29 Jahre alt. Seine Gat-
tin verheiratete sich 1811 wieder mit
dem praktischen Arzte Dr. Karl Vo-
gel
in Pest. Hier besuchte Nicolaus
N. von 1812-15 mit gutem Erfolge
das Gymnasium der frommen Schul-
brüder, siedelte im März 1816 mit
seinen Eltern nach Tokai über und
erhielt hier durch einen schon von
Pest her bekannten Studenten, Jo-
seph von Kövesdy, Privatunterricht
da in Tokai kein Gymnasium war
Jn Ujhely legte N. die Prüfungen
mit so glänzendem Erfolge ab, daß
die Professoren über sein Talent in
Staunen gerieten. Nach dem Wun-
sche seines Großvaters, des damali-
gen Obersten Jos. N., der bald dar-
auf mit dem Prädikat Edler von
Strehlenau
in den erbländischen
Adelstand erhoben ward, sollte N. die
Rechte studieren. Dieser besuchte seit
1817 die gelehrte Schule in Pest,
wohin ihm die Mutter mit den Ge-
schwistern gefolgt war, bezog 1819
die Universität Wien, wo er den phi-
losophischen Kursus durchmachte und
an seinem nachmaligen Schwager
Schurz einen treuen Freund fand,
und begann darauf im Herbst 1821
an der Akademie zu Preßburg das
Studium des ungarischen Rechts
Die Mutter hatte den Gatten ver-
mocht, seinen Wohnsitz gleichfalls nach
Preßburg zu verlegen. Als aber 1822
der Großvater starb, gab N. das
Rechtsstudium auf u. ging zur Land-
wirtschaft über, zu welchem Zwecke er
die Ackerbauschule zu Ungarisch-Al-
tenburg bezog. Die Mutter folgte
ihm mit dem Gatten auch hierher
Nach einem Jahre kehrte N. wider
Erwarten zum Rechtsstudium zurück,
wählte diesmal aber das deutsche
Recht und begab sich im Herbste 1823
in Begleitung seiner geliebten Mut-
ter nach Wien, wo diese bei ihrem
Sohne bis zu ihrem im Oktbr. 1829
erfolgten Tode beständig wohnte

*


[Spaltenumbruch]

Nie
ſchwiſtern Vater- und Mutterſtelle zu
vertreten; ſie lebt noch heute mit
mehreren Geſchwiſtern vereint in
Langfuhr, einem Vororte von Dan-
zig.

S:

Kleine Studien (Nn.), 1877.
‒ Die Seelen des Ariſtoteles (R.),
1886. ‒ Die Kehrſeite der Medaille
(R.), 1887. ‒ Die beiden Republiken
(R.), 1887. ‒ Rübezahl (R.); II, 1890.
‒ Henriette (E.), 1890. ‒ Geſtern und
heute (R.), 1892. ‒ Guſtave Randers-
landt (R.); II, 1893. ‒ Die Geſchichte
einer Trennung (R.); II, 1894. ‒ Die
Ulrichsquelle (R.); II, 1895. ‒ O Frei-
heit! (Nn.), 1902. ‒ Die Nachtigall
(R.), 1904. ‒ Ajax (R.), 1905.

*Niemann, Karl,

geb. am 15. Mai
1854 in Deſſau (Anhalt), erhielt da-
ſelbſt ſeine Gymnaſialbildung und
ſtudierte in Leipzig, Göttingen und
Berlin Philologie. Nach Beendigung
ſeiner Studien wandte er ſich dem
Lehrfache zu, wirkte als Lehrer erſt
am Erziehungsinſtitut in Ballenſtedt,
danach am Gymnaſium in Köthen,
ging aber 1880 nach Berlin, um ſich
gänzlich der Schriftſtellerei zu wid-
men. Seit 1903 hatte er ſeinen Wohn-
ſitz in Potsdam, kehrte aber nach
einigen Jahren wieder nach Berlin
zurück. Sein Luſtſpiel „Wie die Al-
ten ſungen“ hat erſt neuerdings ſei-
nen Namen zu einem allgemein be-
kannten gemacht.

S:

Jwein (Opern-
text), 1879. ‒ Gudrun (Operntext),
1882. ‒ Cœur-As (Geſch. einer Lei-
denſchaft), 1888. ‒ Eingeſchloſſen
(Lſp.), 1893. ‒ Wie die Alten ſungen
(Lſp.), 1895.

Niembſch Edler von Streh-
lenau,
Nicolaus Franz,

pſeud.
Nicolaus Lenau, wurde am 13.
Auguſt 1802 zu Cſatad, einem Dorfe
bei Temesvar in Ungarn, geboren.
Sein Vater Franz N. war Beamter
der königl. Kameralherrſchaft Cſatad,
ſpäter in Bogſchan, mußte aber ſchon
1803 wegen ſeines liederlichen Le-
benswandels ſein Amt aufgeben und
in Ofen von der Gnade ſeiner Ange-
[Spaltenumbruch]

Nie
hörigen leben. Er ſtarb dort bereits
1807, erſt 29 Jahre alt. Seine Gat-
tin verheiratete ſich 1811 wieder mit
dem praktiſchen Arzte Dr. Karl Vo-
gel
in Peſt. Hier beſuchte Nicolaus
N. von 1812‒15 mit gutem Erfolge
das Gymnaſium der frommen Schul-
brüder, ſiedelte im März 1816 mit
ſeinen Eltern nach Tokai über und
erhielt hier durch einen ſchon von
Peſt her bekannten Studenten, Jo-
ſeph von Kövesdy, Privatunterricht
da in Tokai kein Gymnaſium war
Jn Ujhely legte N. die Prüfungen
mit ſo glänzendem Erfolge ab, daß
die Profeſſoren über ſein Talent in
Staunen gerieten. Nach dem Wun-
ſche ſeines Großvaters, des damali-
gen Oberſten Joſ. N., der bald dar-
auf mit dem Prädikat Edler von
Strehlenau
in den erbländiſchen
Adelſtand erhoben ward, ſollte N. die
Rechte ſtudieren. Dieſer beſuchte ſeit
1817 die gelehrte Schule in Peſt,
wohin ihm die Mutter mit den Ge-
ſchwiſtern gefolgt war, bezog 1819
die Univerſität Wien, wo er den phi-
loſophiſchen Kurſus durchmachte und
an ſeinem nachmaligen Schwager
Schurz einen treuen Freund fand,
und begann darauf im Herbſt 1821
an der Akademie zu Preßburg das
Studium des ungariſchen Rechts
Die Mutter hatte den Gatten ver-
mocht, ſeinen Wohnſitz gleichfalls nach
Preßburg zu verlegen. Als aber 1822
der Großvater ſtarb, gab N. das
Rechtsſtudium auf u. ging zur Land-
wirtſchaft über, zu welchem Zwecke er
die Ackerbauſchule zu Ungariſch-Al-
tenburg bezog. Die Mutter folgte
ihm mit dem Gatten auch hierher
Nach einem Jahre kehrte N. wider
Erwarten zum Rechtsſtudium zurück,
wählte diesmal aber das deutſche
Recht und begab ſich im Herbſte 1823
in Begleitung ſeiner geliebten Mut-
ter nach Wien, wo dieſe bei ihrem
Sohne bis zu ihrem im Oktbr. 1829
erfolgten Tode beſtändig wohnte

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0138" n="134"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nie</hi></fw><lb/>
&#x017F;chwi&#x017F;tern Vater- und Mutter&#x017F;telle zu<lb/>
vertreten; &#x017F;ie lebt noch heute mit<lb/>
mehreren Ge&#x017F;chwi&#x017F;tern vereint in<lb/>
Langfuhr, einem Vororte von Dan-<lb/>
zig. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Kleine Studien (Nn.), 1877.<lb/>
&#x2012; Die Seelen des Ari&#x017F;toteles (R.),<lb/>
1886. &#x2012; Die Kehr&#x017F;eite der Medaille<lb/>
(R.), 1887. &#x2012; Die beiden Republiken<lb/>
(R.), 1887. &#x2012; Rübezahl (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1890.<lb/>
&#x2012; Henriette (E.), 1890. &#x2012; Ge&#x017F;tern und<lb/>
heute (R.), 1892. &#x2012; Gu&#x017F;tave Randers-<lb/>
landt (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1893. &#x2012; Die Ge&#x017F;chichte<lb/>
einer Trennung (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1894. &#x2012; Die<lb/>
Ulrichsquelle (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1895. &#x2012; O Frei-<lb/>
heit! (Nn.), 1902. &#x2012; Die Nachtigall<lb/>
(R.), 1904. &#x2012; Ajax (R.), 1905.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Niemann,</hi> Karl,</persName></head>
        <p> geb. am 15. Mai<lb/>
1854 in De&#x017F;&#x017F;au (Anhalt), erhielt da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;eine Gymna&#x017F;ialbildung und<lb/>
&#x017F;tudierte in Leipzig, Göttingen und<lb/>
Berlin Philologie. Nach Beendigung<lb/>
&#x017F;einer Studien wandte er &#x017F;ich dem<lb/>
Lehrfache zu, wirkte als Lehrer er&#x017F;t<lb/>
am Erziehungsin&#x017F;titut in Ballen&#x017F;tedt,<lb/>
danach am Gymna&#x017F;ium in Köthen,<lb/>
ging aber 1880 nach Berlin, um &#x017F;ich<lb/>
gänzlich der Schrift&#x017F;tellerei zu wid-<lb/>
men. Seit 1903 hatte er &#x017F;einen Wohn-<lb/>
&#x017F;itz in Potsdam, kehrte aber nach<lb/>
einigen Jahren wieder nach Berlin<lb/>
zurück. Sein Lu&#x017F;t&#x017F;piel &#x201E;Wie die Al-<lb/>
ten &#x017F;ungen&#x201C; hat er&#x017F;t neuerdings &#x017F;ei-<lb/>
nen Namen zu einem allgemein be-<lb/>
kannten gemacht. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Jwein (Opern-<lb/>
text), 1879. &#x2012; Gudrun (Operntext),<lb/>
1882. &#x2012; <hi rendition="#aq">C&#x0153;ur-As</hi> (Ge&#x017F;ch. einer Lei-<lb/>
den&#x017F;chaft), 1888. &#x2012; Einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en<lb/>
(L&#x017F;p.), 1893. &#x2012; Wie die Alten &#x017F;ungen<lb/>
(L&#x017F;p.), 1895.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Niemb&#x017F;ch Edler von Streh-<lb/>
lenau,</hi><hi rendition="#g">Nicolaus</hi> Franz,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/><hi rendition="#g">Nicolaus Lenau,</hi> wurde am 13.<lb/>
Augu&#x017F;t 1802 zu C&#x017F;atad, einem Dorfe<lb/>
bei Temesvar in Ungarn, geboren.<lb/>
Sein Vater Franz N. war Beamter<lb/>
der königl. Kameralherr&#x017F;chaft C&#x017F;atad,<lb/>
&#x017F;päter in Bog&#x017F;chan, mußte aber &#x017F;chon<lb/>
1803 wegen &#x017F;eines liederlichen Le-<lb/>
benswandels &#x017F;ein Amt aufgeben und<lb/>
in Ofen von der Gnade &#x017F;einer Ange-<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nie</hi></fw><lb/>
hörigen leben. Er &#x017F;tarb dort bereits<lb/>
1807, er&#x017F;t 29 Jahre alt. Seine Gat-<lb/>
tin verheiratete &#x017F;ich 1811 wieder mit<lb/>
dem prakti&#x017F;chen Arzte <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Karl Vo-<lb/>
gel</hi> in Pe&#x017F;t. Hier be&#x017F;uchte Nicolaus<lb/>
N. von 1812&#x2012;15 mit gutem Erfolge<lb/>
das Gymna&#x017F;ium der frommen Schul-<lb/>
brüder, &#x017F;iedelte im März 1816 mit<lb/>
&#x017F;einen Eltern nach Tokai über und<lb/>
erhielt hier durch einen &#x017F;chon von<lb/>
Pe&#x017F;t her bekannten Studenten, Jo-<lb/>
&#x017F;eph von Kövesdy, Privatunterricht<lb/>
da in Tokai kein Gymna&#x017F;ium war<lb/>
Jn Ujhely legte N. die Prüfungen<lb/>
mit &#x017F;o glänzendem Erfolge ab, daß<lb/>
die Profe&#x017F;&#x017F;oren über &#x017F;ein Talent in<lb/>
Staunen gerieten. Nach dem Wun-<lb/>
&#x017F;che &#x017F;eines Großvaters, des damali-<lb/>
gen Ober&#x017F;ten Jo&#x017F;. N., der bald dar-<lb/>
auf mit dem Prädikat <hi rendition="#g">Edler von<lb/>
Strehlenau</hi> in den erbländi&#x017F;chen<lb/>
Adel&#x017F;tand erhoben ward, &#x017F;ollte N. die<lb/>
Rechte &#x017F;tudieren. Die&#x017F;er be&#x017F;uchte &#x017F;eit<lb/>
1817 die gelehrte Schule in Pe&#x017F;t,<lb/>
wohin ihm die Mutter mit den Ge-<lb/>
&#x017F;chwi&#x017F;tern gefolgt war, bezog 1819<lb/>
die Univer&#x017F;ität Wien, wo er den phi-<lb/>
lo&#x017F;ophi&#x017F;chen Kur&#x017F;us durchmachte und<lb/>
an &#x017F;einem nachmaligen Schwager<lb/><hi rendition="#g">Schurz</hi> einen treuen Freund fand,<lb/>
und begann darauf im Herb&#x017F;t 1821<lb/>
an der Akademie zu Preßburg das<lb/>
Studium des ungari&#x017F;chen Rechts<lb/>
Die Mutter hatte den Gatten ver-<lb/>
mocht, &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz gleichfalls nach<lb/>
Preßburg zu verlegen. Als aber 1822<lb/>
der Großvater &#x017F;tarb, gab N. das<lb/>
Rechts&#x017F;tudium auf u. ging zur Land-<lb/>
wirt&#x017F;chaft über, zu welchem Zwecke er<lb/>
die Ackerbau&#x017F;chule zu Ungari&#x017F;ch-Al-<lb/>
tenburg bezog. Die Mutter folgte<lb/>
ihm mit dem Gatten auch hierher<lb/>
Nach einem Jahre kehrte N. wider<lb/>
Erwarten zum Rechts&#x017F;tudium zurück,<lb/>
wählte diesmal aber das deut&#x017F;che<lb/>
Recht und begab &#x017F;ich im Herb&#x017F;te 1823<lb/>
in Begleitung &#x017F;einer geliebten Mut-<lb/>
ter nach Wien, wo die&#x017F;e bei ihrem<lb/>
Sohne bis zu ihrem im Oktbr. 1829<lb/>
erfolgten Tode be&#x017F;tändig wohnte<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0138] Nie Nie ſchwiſtern Vater- und Mutterſtelle zu vertreten; ſie lebt noch heute mit mehreren Geſchwiſtern vereint in Langfuhr, einem Vororte von Dan- zig. S: Kleine Studien (Nn.), 1877. ‒ Die Seelen des Ariſtoteles (R.), 1886. ‒ Die Kehrſeite der Medaille (R.), 1887. ‒ Die beiden Republiken (R.), 1887. ‒ Rübezahl (R.); II, 1890. ‒ Henriette (E.), 1890. ‒ Geſtern und heute (R.), 1892. ‒ Guſtave Randers- landt (R.); II, 1893. ‒ Die Geſchichte einer Trennung (R.); II, 1894. ‒ Die Ulrichsquelle (R.); II, 1895. ‒ O Frei- heit! (Nn.), 1902. ‒ Die Nachtigall (R.), 1904. ‒ Ajax (R.), 1905. *Niemann, Karl, geb. am 15. Mai 1854 in Deſſau (Anhalt), erhielt da- ſelbſt ſeine Gymnaſialbildung und ſtudierte in Leipzig, Göttingen und Berlin Philologie. Nach Beendigung ſeiner Studien wandte er ſich dem Lehrfache zu, wirkte als Lehrer erſt am Erziehungsinſtitut in Ballenſtedt, danach am Gymnaſium in Köthen, ging aber 1880 nach Berlin, um ſich gänzlich der Schriftſtellerei zu wid- men. Seit 1903 hatte er ſeinen Wohn- ſitz in Potsdam, kehrte aber nach einigen Jahren wieder nach Berlin zurück. Sein Luſtſpiel „Wie die Al- ten ſungen“ hat erſt neuerdings ſei- nen Namen zu einem allgemein be- kannten gemacht. S: Jwein (Opern- text), 1879. ‒ Gudrun (Operntext), 1882. ‒ Cœur-As (Geſch. einer Lei- denſchaft), 1888. ‒ Eingeſchloſſen (Lſp.), 1893. ‒ Wie die Alten ſungen (Lſp.), 1895. Niembſch Edler von Streh- lenau, Nicolaus Franz, pſeud. Nicolaus Lenau, wurde am 13. Auguſt 1802 zu Cſatad, einem Dorfe bei Temesvar in Ungarn, geboren. Sein Vater Franz N. war Beamter der königl. Kameralherrſchaft Cſatad, ſpäter in Bogſchan, mußte aber ſchon 1803 wegen ſeines liederlichen Le- benswandels ſein Amt aufgeben und in Ofen von der Gnade ſeiner Ange- hörigen leben. Er ſtarb dort bereits 1807, erſt 29 Jahre alt. Seine Gat- tin verheiratete ſich 1811 wieder mit dem praktiſchen Arzte Dr. Karl Vo- gel in Peſt. Hier beſuchte Nicolaus N. von 1812‒15 mit gutem Erfolge das Gymnaſium der frommen Schul- brüder, ſiedelte im März 1816 mit ſeinen Eltern nach Tokai über und erhielt hier durch einen ſchon von Peſt her bekannten Studenten, Jo- ſeph von Kövesdy, Privatunterricht da in Tokai kein Gymnaſium war Jn Ujhely legte N. die Prüfungen mit ſo glänzendem Erfolge ab, daß die Profeſſoren über ſein Talent in Staunen gerieten. Nach dem Wun- ſche ſeines Großvaters, des damali- gen Oberſten Joſ. N., der bald dar- auf mit dem Prädikat Edler von Strehlenau in den erbländiſchen Adelſtand erhoben ward, ſollte N. die Rechte ſtudieren. Dieſer beſuchte ſeit 1817 die gelehrte Schule in Peſt, wohin ihm die Mutter mit den Ge- ſchwiſtern gefolgt war, bezog 1819 die Univerſität Wien, wo er den phi- loſophiſchen Kurſus durchmachte und an ſeinem nachmaligen Schwager Schurz einen treuen Freund fand, und begann darauf im Herbſt 1821 an der Akademie zu Preßburg das Studium des ungariſchen Rechts Die Mutter hatte den Gatten ver- mocht, ſeinen Wohnſitz gleichfalls nach Preßburg zu verlegen. Als aber 1822 der Großvater ſtarb, gab N. das Rechtsſtudium auf u. ging zur Land- wirtſchaft über, zu welchem Zwecke er die Ackerbauſchule zu Ungariſch-Al- tenburg bezog. Die Mutter folgte ihm mit dem Gatten auch hierher Nach einem Jahre kehrte N. wider Erwarten zum Rechtsſtudium zurück, wählte diesmal aber das deutſche Recht und begab ſich im Herbſte 1823 in Begleitung ſeiner geliebten Mut- ter nach Wien, wo dieſe bei ihrem Sohne bis zu ihrem im Oktbr. 1829 erfolgten Tode beſtändig wohnte *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/138
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/138>, abgerufen am 28.03.2024.