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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Nol
stellt war, das damals noch ganz auf
dem Lande lag. So wuchs der Knabe
in der freien Natur auf und lernte sie
schon als Kind verstehen und lieben.
Nach dem Tode des Vaters (1872)
zog die Familie nach Hamburg und
hier trat N. nach privater Vorberei-
tung in die Gelehrtenschule des Jo-
hanneums 1874 ein, ging aber 1880
auf das Realgymnasium des Johan-
neums über. Hier bestand er 1883
das Abiturientenexamen, studierte
darauf in Gießen, Jena und Kiel
Naturwissenschaften und Geographie,
erwarb sich in Kiel auf Grund einer
preisgekrönten Arbeit 1887 den Dok-
torgrad, genügte vom Oktbr. 1887-88
in Kiel seiner Militärpflicht, war
dann ein halbes Jahr Hauslehrer in
Hannover und legte im Januar 1890
in Kiel sein Fakultätsexamen ab. Nach
Absolvierung seines Probejahrs in
Hamburg wurde er hier 1892 als
Oberlehrer angestellt. Wissenschaft-
lich arbeitete er in den folgenden Jah-
ren auf dem Gebiet der Anthropolo-
gie u. Folklore. Seine Ferien brachte
er stets in Skandinavien zu, gleich-
zeitig bestrebt, eine Annäherung zwi-
schen Deutschen und Skandinaviern
herbeizuführen. Er starb am 5. Juni
1906.

S:

Meinen Freunden (Ge.),
1886. - Vom Ostseestrande (Ge.), 1888.
- Erich und Elsa (Eine holsteinische
Sg.), 1891. - Hoch un Platt, un vun
Horazen vok noch wat (Plattd. Ge.),
1900. 2. A. 1905. - Abenteuer des
Einjährig-Freiwilligen Meyer III.
und anderes, 1900. - Bootbauers
Friedrich (N.), 1903. 2. A. 1909.

Noltsch, Wenzel Ottokar,

geb. am
28. Februar 1835 in Wien, bildete
sich als Schüler der k. k. Akademie in
Wien unter Prof. Führich und der
Akademie in Antwerpen unter Prof.
van Lerius zum Porträt- und Histo-
rienmaler aus u. wurde später ordent-
licher Professor an der technischen
Hochschule in Wien. Er starb daselbst
Anfang Novbr. 1908.

S:

Hallstätter
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Non
Träumereien. Bilder a. Wiens Ver-
gangenheit (Ge.), 1898. - Bilder aus
Wien (Erinnerungen eines Wiener
Künstlers), 1901. - San Francesco
in Deserto, ein Traumbild aus der
Lagunenstadt, 1908.

*Nömaier, Joseph,

geb. am 6
August 1831 in Halsbach (Bayern
als Sohn eines Landschullehrers, ab
solvierte 1850 in Landshut das Gym
nasium, studierte darauf an der Uni-
versität München Theologie u. wurde
1854 in Passau zum Priester geweiht.
Er fungierte erst als Kooperator im
Zeillarn, dann als Expositus in Erl-
bach, und kam 1878 als Pfarrer nach
Kößlarn (Niederbayern), wo er seit-
dem im Amt geblieben ist. Die ge-
sellschaftlichen Verhältnisse auf dem
Lande veranlaßten ihn, zum allgemei-
nen Frohsinn beim biederen Land-
volke das Seine beizutragen, ohne
über die Grenzen seines Standes zu
treten. Nun ist im südlichen Altbayern
die "Komödie" von alter Zeit will-
kommen. So schuf denn N. nach sei-
nem Geschmack für seine Landleute
mehrere kurze Lustspiele und drama-
tische Schwänke aus dem Landleben,
die er in einer eigens errichteten
Bühne durch geeignete Dorfbewohner
zur Aufführung brachte. Von seine
20 dramatischen Arbeiten, die durch
Abschrift in ländlichen Kreisen weite
Verbreitung fanden, sind im Druck
nur erschienen

S:

Der Fuhrmann
von Haunreuth (Dr.), 1891. - Der
Fischer an der Salzach (Schsp.), 1892
- Der Britzlwirt (Schsp.), 1892. - Die
beiden Siegmoar, oder: Das Testa-
ment der Tiroler (Schausp.), 1908. -
Heitere Stunden (6 Lustsp. in ländl.
Stile), 1908. - Cura, der Kaminfeger
von Burghausen (Vaterl. Schausp.)
1908.

*Nonne, Ludwig,

wurde am 3.
März 1831 zu Hildburghausen ge-
boren und war das vorletzte von 13
Kindern des Oberkonsistorialrats
Dr. Ludwig N., des Reformators des

*


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Nol
ſtellt war, das damals noch ganz auf
dem Lande lag. So wuchs der Knabe
in der freien Natur auf und lernte ſie
ſchon als Kind verſtehen und lieben.
Nach dem Tode des Vaters (1872)
zog die Familie nach Hamburg und
hier trat N. nach privater Vorberei-
tung in die Gelehrtenſchule des Jo-
hanneums 1874 ein, ging aber 1880
auf das Realgymnaſium des Johan-
neums über. Hier beſtand er 1883
das Abiturientenexamen, ſtudierte
darauf in Gießen, Jena und Kiel
Naturwiſſenſchaften und Geographie,
erwarb ſich in Kiel auf Grund einer
preisgekrönten Arbeit 1887 den Dok-
torgrad, genügte vom Oktbr. 1887‒88
in Kiel ſeiner Militärpflicht, war
dann ein halbes Jahr Hauslehrer in
Hannover und legte im Januar 1890
in Kiel ſein Fakultätsexamen ab. Nach
Abſolvierung ſeines Probejahrs in
Hamburg wurde er hier 1892 als
Oberlehrer angeſtellt. Wiſſenſchaft-
lich arbeitete er in den folgenden Jah-
ren auf dem Gebiet der Anthropolo-
gie u. Folklore. Seine Ferien brachte
er ſtets in Skandinavien zu, gleich-
zeitig beſtrebt, eine Annäherung zwi-
ſchen Deutſchen und Skandinaviern
herbeizuführen. Er ſtarb am 5. Juni
1906.

S:

Meinen Freunden (Ge.),
1886. ‒ Vom Oſtſeeſtrande (Ge.), 1888.
‒ Erich und Elſa (Eine holſteiniſche
Sg.), 1891. ‒ Hoch un Platt, un vun
Horazen vok noch wat (Plattd. Ge.),
1900. 2. A. 1905. ‒ Abenteuer des
Einjährig-Freiwilligen Meyer III.
und anderes, 1900. ‒ Bootbauers
Friedrich (N.), 1903. 2. A. 1909.

Noltſch, Wenzel Ottokar,

geb. am
28. Februar 1835 in Wien, bildete
ſich als Schüler der k. k. Akademie in
Wien unter Prof. Führich und der
Akademie in Antwerpen unter Prof.
van Lerius zum Porträt- und Hiſto-
rienmaler aus u. wurde ſpäter ordent-
licher Profeſſor an der techniſchen
Hochſchule in Wien. Er ſtarb daſelbſt
Anfang Novbr. 1908.

S:

Hallſtätter
[Spaltenumbruch]

Non
Träumereien. Bilder a. Wiens Ver-
gangenheit (Ge.), 1898. ‒ Bilder aus
Wien (Erinnerungen eines Wiener
Künſtlers), 1901. ‒ San Francesco
in Deſerto, ein Traumbild aus der
Lagunenſtadt, 1908.

*Nömaier, Joſeph,

geb. am 6
Auguſt 1831 in Halsbach (Bayern
als Sohn eines Landſchullehrers, ab
ſolvierte 1850 in Landshut das Gym
naſium, ſtudierte darauf an der Uni-
verſität München Theologie u. wurde
1854 in Paſſau zum Prieſter geweiht.
Er fungierte erſt als Kooperator im
Zeillarn, dann als Expoſitus in Erl-
bach, und kam 1878 als Pfarrer nach
Kößlarn (Niederbayern), wo er ſeit-
dem im Amt geblieben iſt. Die ge-
ſellſchaftlichen Verhältniſſe auf dem
Lande veranlaßten ihn, zum allgemei-
nen Frohſinn beim biederen Land-
volke das Seine beizutragen, ohne
über die Grenzen ſeines Standes zu
treten. Nun iſt im ſüdlichen Altbayern
die „Komödie“ von alter Zeit will-
kommen. So ſchuf denn N. nach ſei-
nem Geſchmack für ſeine Landleute
mehrere kurze Luſtſpiele und drama-
tiſche Schwänke aus dem Landleben,
die er in einer eigens errichteten
Bühne durch geeignete Dorfbewohner
zur Aufführung brachte. Von ſeine
20 dramatiſchen Arbeiten, die durch
Abſchrift in ländlichen Kreiſen weite
Verbreitung fanden, ſind im Druck
nur erſchienen

S:

Der Fuhrmann
von Haunreuth (Dr.), 1891. ‒ Der
Fiſcher an der Salzach (Schſp.), 1892
‒ Der Britzlwirt (Schſp.), 1892. ‒ Die
beiden Siegmoar, oder: Das Teſta-
ment der Tiroler (Schauſp.), 1908. ‒
Heitere Stunden (6 Luſtſp. in ländl.
Stile), 1908. ‒ Cura, der Kaminfeger
von Burghauſen (Vaterl. Schauſp.)
1908.

*Nonne, Ludwig,

wurde am 3.
März 1831 zu Hildburghauſen ge-
boren und war das vorletzte von 13
Kindern des Oberkonſiſtorialrats
Dr. Ludwig N., des Reformators des

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[152/0156] Nol Non ſtellt war, das damals noch ganz auf dem Lande lag. So wuchs der Knabe in der freien Natur auf und lernte ſie ſchon als Kind verſtehen und lieben. Nach dem Tode des Vaters (1872) zog die Familie nach Hamburg und hier trat N. nach privater Vorberei- tung in die Gelehrtenſchule des Jo- hanneums 1874 ein, ging aber 1880 auf das Realgymnaſium des Johan- neums über. Hier beſtand er 1883 das Abiturientenexamen, ſtudierte darauf in Gießen, Jena und Kiel Naturwiſſenſchaften und Geographie, erwarb ſich in Kiel auf Grund einer preisgekrönten Arbeit 1887 den Dok- torgrad, genügte vom Oktbr. 1887‒88 in Kiel ſeiner Militärpflicht, war dann ein halbes Jahr Hauslehrer in Hannover und legte im Januar 1890 in Kiel ſein Fakultätsexamen ab. Nach Abſolvierung ſeines Probejahrs in Hamburg wurde er hier 1892 als Oberlehrer angeſtellt. Wiſſenſchaft- lich arbeitete er in den folgenden Jah- ren auf dem Gebiet der Anthropolo- gie u. Folklore. Seine Ferien brachte er ſtets in Skandinavien zu, gleich- zeitig beſtrebt, eine Annäherung zwi- ſchen Deutſchen und Skandinaviern herbeizuführen. Er ſtarb am 5. Juni 1906. S: Meinen Freunden (Ge.), 1886. ‒ Vom Oſtſeeſtrande (Ge.), 1888. ‒ Erich und Elſa (Eine holſteiniſche Sg.), 1891. ‒ Hoch un Platt, un vun Horazen vok noch wat (Plattd. Ge.), 1900. 2. A. 1905. ‒ Abenteuer des Einjährig-Freiwilligen Meyer III. und anderes, 1900. ‒ Bootbauers Friedrich (N.), 1903. 2. A. 1909. Noltſch, Wenzel Ottokar, geb. am 28. Februar 1835 in Wien, bildete ſich als Schüler der k. k. Akademie in Wien unter Prof. Führich und der Akademie in Antwerpen unter Prof. van Lerius zum Porträt- und Hiſto- rienmaler aus u. wurde ſpäter ordent- licher Profeſſor an der techniſchen Hochſchule in Wien. Er ſtarb daſelbſt Anfang Novbr. 1908. S: Hallſtätter Träumereien. Bilder a. Wiens Ver- gangenheit (Ge.), 1898. ‒ Bilder aus Wien (Erinnerungen eines Wiener Künſtlers), 1901. ‒ San Francesco in Deſerto, ein Traumbild aus der Lagunenſtadt, 1908. *Nömaier, Joſeph, geb. am 6 Auguſt 1831 in Halsbach (Bayern als Sohn eines Landſchullehrers, ab ſolvierte 1850 in Landshut das Gym naſium, ſtudierte darauf an der Uni- verſität München Theologie u. wurde 1854 in Paſſau zum Prieſter geweiht. Er fungierte erſt als Kooperator im Zeillarn, dann als Expoſitus in Erl- bach, und kam 1878 als Pfarrer nach Kößlarn (Niederbayern), wo er ſeit- dem im Amt geblieben iſt. Die ge- ſellſchaftlichen Verhältniſſe auf dem Lande veranlaßten ihn, zum allgemei- nen Frohſinn beim biederen Land- volke das Seine beizutragen, ohne über die Grenzen ſeines Standes zu treten. Nun iſt im ſüdlichen Altbayern die „Komödie“ von alter Zeit will- kommen. So ſchuf denn N. nach ſei- nem Geſchmack für ſeine Landleute mehrere kurze Luſtſpiele und drama- tiſche Schwänke aus dem Landleben, die er in einer eigens errichteten Bühne durch geeignete Dorfbewohner zur Aufführung brachte. Von ſeine 20 dramatiſchen Arbeiten, die durch Abſchrift in ländlichen Kreiſen weite Verbreitung fanden, ſind im Druck nur erſchienen S: Der Fuhrmann von Haunreuth (Dr.), 1891. ‒ Der Fiſcher an der Salzach (Schſp.), 1892 ‒ Der Britzlwirt (Schſp.), 1892. ‒ Die beiden Siegmoar, oder: Das Teſta- ment der Tiroler (Schauſp.), 1908. ‒ Heitere Stunden (6 Luſtſp. in ländl. Stile), 1908. ‒ Cura, der Kaminfeger von Burghauſen (Vaterl. Schauſp.) 1908. *Nonne, Ludwig, wurde am 3. März 1831 zu Hildburghauſen ge- boren und war das vorletzte von 13 Kindern des Oberkonſiſtorialrats Dr. Ludwig N., des Reformators des *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/156>, abgerufen am 28.03.2024.