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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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als Vorleser zu wirken. Er ließ sich
zunächst in Berlin, bald darauf in
Arnstadt in Thüringen, später in
Weimar und endlich in Thal bei
Eisenach nieder und unternahm von
allen Orten aus Reisen, um in den
größeren Städten als Vorleser dra-
matischer, besonders Shakespearischer
Werke, seit 1864 auch Reuterscher
Dichtungen aufzutreten. Von 1850
bis 1880 las P. an mehr als 3000
Abenden, und nicht nur in Deutsch-
land und Österreich, auch in Holland
und England, in Rumänien und
Rußland rezitierte er mit stets sich
gleichbleibendem Beifall. Besonde-
res Verdienst um die deutsche Lite-
raturgeschichte erwarb er sich durch
seine Arbeit "Schillers Leben und
Werke" (II. Berl. 1858-59. 16. A.
1906). Er starb in Thal am 28. Ok-
tober 1880.

S:

König Monmouth
(Dr.), 1853. - Achilles (Dr.), 1855.
- Oliver Cromwell (Dr.), 1857. -
Die Kunst des Vortrags, 1880. -
Charlotte. (Gedenkblätter an Char-
lotte von Kalb), 1879.

Palleske, Emmy,

Pseudon. für
Emmy von Engel; s. d.!

Palleske, Oswald,

geb. am 13.
Oktbr. 1830 zu Wutzig bei Dramburg
in Pommern als der Sohn eines
Pastors, kam mit seinem Vater frühe
nach Vorpommern und besuchte hier
das Gymnasium in Stralsund. 1850
bis 1854 studierte er in Greifswald,
wandte sich dann dem Lehrfach zu,
wurde 1858 Lehrer in Uckermünde,
1862 in Stralsund u. hier 1884 Kon-
rektor an der städtischen höheren
Töchterschule. Zu Ostern 1905 trat
er in den Ruhestand.

S:

Kuddel-
muddel (Plattd. Ge.), 1863. 2. Aufl.
1873.

Palm, Adolf,

siehe Adolf Mül-
ler-Palm!

Palme-Paysen, Hilda,

siehe
Hilda Paysen!

Palmer, Albert,

Pseudon. für
Albert Nathan; s. d.!

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Pal
Palmer, J.,

Pseud. für Julie
Kern;
s. d.!

*Palmer, Ludwig,

wurde im Okt.
1856 zu Schorndorf (Württemberg)
als der Sohn eines armen Hand-
werkers geboren. Der Vater starb
als der Sohn erst 4 Jahre alt war.
Und so wuchs dieser in Kummer und
Armut auf und mußte sich mit der
gewöhnlichen Volksschulbildung be-
gnügen. Kaum aus der Schule ent-
lassen, mußte er, um für seine kranke
Mutter und eine jüngere Schwester
zu sorgen, Arbeit in einer Fabrik
nehmen, und aus diesen bedrückenden
Verhältnissen ist er denn auch erst 1901
herausgekommen u. betreibt seitdem
Landwirtschaft u. Fischzug im kleinen
Stil in seiner Vaterstadt. Gleichwohl
ist er ein redender Beweis dafür, daß
auch ein einfacher Mann seinem Wis-
sens- u. Bildungsdrange gerecht wer-
den u. sich geistig über die beengenden
Schranken der ihn umgebenden Welt
emporheben kann.

S:

Gedichte eines
Arbeiters (Aufgelesen und zusammen-
gestellt von W. Kellerbauer), 1896. -
Ein frischer Kranz (Ge.), 1897. -
Poetische Stimmungsbilder, 1900.

*Palmie, Friedrich Paul Karl,


einer alten Hugenottenfamilie ent-
stammend, wurde am 10. Oktbr. 1848
zu Schloppe in Westpreußen als der
Sohn eines Predigers geboren, er-
hielt seinen ersten Unterricht vom
Vater, besuchte seit 1861 das Gym-
nasium zu Wittenberg, seit 1864 das-
jenige zu Wernigerode und studierte
seit 1869 in Halle Theologie, Ge-
schichte und Literatur. Nachdem er
dann 1872-75 als Hauslehrer in
Nedlitz und Ampfurth tätig gewesen,
wurde er im Oktbr. 1875 Pfarrer zu
Trebra in Sachsen und kam Ostern
1883 als Oberlehrer an der lateini-
schen Hauptschule und Jnspektor der
Waisenanstalt der Franckeschen Stif-
tungen nach Halle; auch wurde ihm
noch in demselben Jahre das Pasto-
rat in Glauchau vor Halle übertra-

*


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als Vorleſer zu wirken. Er ließ ſich
zunächſt in Berlin, bald darauf in
Arnſtadt in Thüringen, ſpäter in
Weimar und endlich in Thal bei
Eiſenach nieder und unternahm von
allen Orten aus Reiſen, um in den
größeren Städten als Vorleſer dra-
matiſcher, beſonders Shakeſpeariſcher
Werke, ſeit 1864 auch Reuterſcher
Dichtungen aufzutreten. Von 1850
bis 1880 las P. an mehr als 3000
Abenden, und nicht nur in Deutſch-
land und Öſterreich, auch in Holland
und England, in Rumänien und
Rußland rezitierte er mit ſtets ſich
gleichbleibendem Beifall. Beſonde-
res Verdienſt um die deutſche Lite-
raturgeſchichte erwarb er ſich durch
ſeine Arbeit „Schillers Leben und
Werke“ (II. Berl. 1858‒59. 16. A.
1906). Er ſtarb in Thal am 28. Ok-
tober 1880.

S:

König Monmouth
(Dr.), 1853. ‒ Achilles (Dr.), 1855.
‒ Oliver Cromwell (Dr.), 1857. ‒
Die Kunſt des Vortrags, 1880. ‒
Charlotte. (Gedenkblätter an Char-
lotte von Kalb), 1879.

Palleske, Emmy,

Pſeudon. für
Emmy von Engel; ſ. d.!

Palleske, Oswald,

geb. am 13.
Oktbr. 1830 zu Wutzig bei Dramburg
in Pommern als der Sohn eines
Paſtors, kam mit ſeinem Vater frühe
nach Vorpommern und beſuchte hier
das Gymnaſium in Stralſund. 1850
bis 1854 ſtudierte er in Greifswald,
wandte ſich dann dem Lehrfach zu,
wurde 1858 Lehrer in Uckermünde,
1862 in Stralſund u. hier 1884 Kon-
rektor an der ſtädtiſchen höheren
Töchterſchule. Zu Oſtern 1905 trat
er in den Ruheſtand.

S:

Kuddel-
muddel (Plattd. Ge.), 1863. 2. Aufl.
1873.

Palm, Adolf,

ſiehe Adolf Mül-
ler-Palm!

Palmé-Payſen, Hilda,

ſiehe
Hilda Payſen!

Palmer, Albert,

Pſeudon. für
Albert Nathan; ſ. d.!

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Pal
Palmer, J.,

Pſeud. für Julie
Kern;
ſ. d.!

*Palmer, Ludwig,

wurde im Okt.
1856 zu Schorndorf (Württemberg)
als der Sohn eines armen Hand-
werkers geboren. Der Vater ſtarb
als der Sohn erſt 4 Jahre alt war.
Und ſo wuchs dieſer in Kummer und
Armut auf und mußte ſich mit der
gewöhnlichen Volksſchulbildung be-
gnügen. Kaum aus der Schule ent-
laſſen, mußte er, um für ſeine kranke
Mutter und eine jüngere Schweſter
zu ſorgen, Arbeit in einer Fabrik
nehmen, und aus dieſen bedrückenden
Verhältniſſen iſt er denn auch erſt 1901
herausgekommen u. betreibt ſeitdem
Landwirtſchaft u. Fiſchzug im kleinen
Stil in ſeiner Vaterſtadt. Gleichwohl
iſt er ein redender Beweis dafür, daß
auch ein einfacher Mann ſeinem Wiſ-
ſens- u. Bildungsdrange gerecht wer-
den u. ſich geiſtig über die beengenden
Schranken der ihn umgebenden Welt
emporheben kann.

S:

Gedichte eines
Arbeiters (Aufgeleſen und zuſammen-
geſtellt von W. Kellerbauer), 1896. ‒
Ein friſcher Kranz (Ge.), 1897. ‒
Poetiſche Stimmungsbilder, 1900.

*Palmié, Friedrich Paul Karl,


einer alten Hugenottenfamilie ent-
ſtammend, wurde am 10. Oktbr. 1848
zu Schloppe in Weſtpreußen als der
Sohn eines Predigers geboren, er-
hielt ſeinen erſten Unterricht vom
Vater, beſuchte ſeit 1861 das Gym-
naſium zu Wittenberg, ſeit 1864 das-
jenige zu Wernigerode und ſtudierte
ſeit 1869 in Halle Theologie, Ge-
ſchichte und Literatur. Nachdem er
dann 1872‒75 als Hauslehrer in
Nedlitz und Ampfurth tätig geweſen,
wurde er im Oktbr. 1875 Pfarrer zu
Trebra in Sachſen und kam Oſtern
1883 als Oberlehrer an der lateini-
ſchen Hauptſchule und Jnſpektor der
Waiſenanſtalt der Franckeſchen Stif-
tungen nach Halle; auch wurde ihm
noch in demſelben Jahre das Paſto-
rat in Glauchau vor Halle übertra-

*
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[220/0224] Pal Pal als Vorleſer zu wirken. Er ließ ſich zunächſt in Berlin, bald darauf in Arnſtadt in Thüringen, ſpäter in Weimar und endlich in Thal bei Eiſenach nieder und unternahm von allen Orten aus Reiſen, um in den größeren Städten als Vorleſer dra- matiſcher, beſonders Shakeſpeariſcher Werke, ſeit 1864 auch Reuterſcher Dichtungen aufzutreten. Von 1850 bis 1880 las P. an mehr als 3000 Abenden, und nicht nur in Deutſch- land und Öſterreich, auch in Holland und England, in Rumänien und Rußland rezitierte er mit ſtets ſich gleichbleibendem Beifall. Beſonde- res Verdienſt um die deutſche Lite- raturgeſchichte erwarb er ſich durch ſeine Arbeit „Schillers Leben und Werke“ (II. Berl. 1858‒59. 16. A. 1906). Er ſtarb in Thal am 28. Ok- tober 1880. S: König Monmouth (Dr.), 1853. ‒ Achilles (Dr.), 1855. ‒ Oliver Cromwell (Dr.), 1857. ‒ Die Kunſt des Vortrags, 1880. ‒ Charlotte. (Gedenkblätter an Char- lotte von Kalb), 1879. Palleske, Emmy, Pſeudon. für Emmy von Engel; ſ. d.! Palleske, Oswald, geb. am 13. Oktbr. 1830 zu Wutzig bei Dramburg in Pommern als der Sohn eines Paſtors, kam mit ſeinem Vater frühe nach Vorpommern und beſuchte hier das Gymnaſium in Stralſund. 1850 bis 1854 ſtudierte er in Greifswald, wandte ſich dann dem Lehrfach zu, wurde 1858 Lehrer in Uckermünde, 1862 in Stralſund u. hier 1884 Kon- rektor an der ſtädtiſchen höheren Töchterſchule. Zu Oſtern 1905 trat er in den Ruheſtand. S: Kuddel- muddel (Plattd. Ge.), 1863. 2. Aufl. 1873. Palm, Adolf, ſiehe Adolf Mül- ler-Palm! Palmé-Payſen, Hilda, ſiehe Hilda Payſen! Palmer, Albert, Pſeudon. für Albert Nathan; ſ. d.! Palmer, J., Pſeud. für Julie Kern; ſ. d.! *Palmer, Ludwig, wurde im Okt. 1856 zu Schorndorf (Württemberg) als der Sohn eines armen Hand- werkers geboren. Der Vater ſtarb als der Sohn erſt 4 Jahre alt war. Und ſo wuchs dieſer in Kummer und Armut auf und mußte ſich mit der gewöhnlichen Volksſchulbildung be- gnügen. Kaum aus der Schule ent- laſſen, mußte er, um für ſeine kranke Mutter und eine jüngere Schweſter zu ſorgen, Arbeit in einer Fabrik nehmen, und aus dieſen bedrückenden Verhältniſſen iſt er denn auch erſt 1901 herausgekommen u. betreibt ſeitdem Landwirtſchaft u. Fiſchzug im kleinen Stil in ſeiner Vaterſtadt. Gleichwohl iſt er ein redender Beweis dafür, daß auch ein einfacher Mann ſeinem Wiſ- ſens- u. Bildungsdrange gerecht wer- den u. ſich geiſtig über die beengenden Schranken der ihn umgebenden Welt emporheben kann. S: Gedichte eines Arbeiters (Aufgeleſen und zuſammen- geſtellt von W. Kellerbauer), 1896. ‒ Ein friſcher Kranz (Ge.), 1897. ‒ Poetiſche Stimmungsbilder, 1900. *Palmié, Friedrich Paul Karl, einer alten Hugenottenfamilie ent- ſtammend, wurde am 10. Oktbr. 1848 zu Schloppe in Weſtpreußen als der Sohn eines Predigers geboren, er- hielt ſeinen erſten Unterricht vom Vater, beſuchte ſeit 1861 das Gym- naſium zu Wittenberg, ſeit 1864 das- jenige zu Wernigerode und ſtudierte ſeit 1869 in Halle Theologie, Ge- ſchichte und Literatur. Nachdem er dann 1872‒75 als Hauslehrer in Nedlitz und Ampfurth tätig geweſen, wurde er im Oktbr. 1875 Pfarrer zu Trebra in Sachſen und kam Oſtern 1883 als Oberlehrer an der lateini- ſchen Hauptſchule und Jnſpektor der Waiſenanſtalt der Franckeſchen Stif- tungen nach Halle; auch wurde ihm noch in demſelben Jahre das Paſto- rat in Glauchau vor Halle übertra- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/224>, abgerufen am 25.04.2024.