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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pro
sagen (Samml. von Aussprüchen),
1897. - Neue Heine-Lieder (Ge.),
1899. - Herzmuscheln (Ge.), 1900. -
Träumereien eines Nachtwandlers,
1902. - Aus dem Märchenland der
Tiere (Heitere Geschn. a. dem Tier-
leben), 1905. - Kreuz und quer durch
Steppe und Meer (Jagd-En.), 1906.
- Jn Sturm und Not im Lenkballon
(E. f. die reifere Jugend), 1911.

*Proschko, Franz Jsidor,

pseud.
Franz von Hohenfurth, wurde
am 2. April 1816 zu Hohenfurth in
Böhm. als der Sohn des Justitiars
u. Amtsdirektors des dortigen Zister-
zienserstifts geboren. Er besuchte zu-
erst die Schule seines Heimatortes,
seit 1828 das Gymnasium zu Bud-
weis und vollendete hier seine Gym-
nasial- und philosophischen Studien,
worauf er zur Universität Prag ab-
ging, um sich den Rechts- u. Staats-
wissenschaften zu widmen. Nach Be-
endigung derselben trat P. zu Linz
in den Staatsdienst. Er wählte zu-
erst die Zivil- und Kriminalamts-
praxis, absolvierte hier auch noch die
Zivil- u. Kriminalappellationsprü-
fung und machte einen Lehramts-
kursus für eine in Marburg und spä-
ter für eine in Cilli erledigte Gym-
nasialprofessur. Die Bekanntschaft
mit dem Linzer Polizeidirektor Adal-
bert Ritter von Graff war die Ur-
sache, daß P. auf dessen Aufforderung
am 23. April 1842 als Konzeptsprak-
tikant bei der Polizeidirektion in Linz
eintrat. Jm Jahre 1847 zum Kom-
missar ernannt, war P. während der
Bewegung von 1848 in Linz eins der
tätigsten Mitglieder des katholischen
Zentralvereins, zu dessen Sekretär
er auch erwählt wurde. Jm Jahre
1850 wurde er Aushilfskonzipist in
der k. k. österreichischen Statthalterei,
und da er hier auch in Unterrichts-
angelegenheiten arbeiten mußte, so
weckte dies die alte Vorliebe für die
Lehrtätigkeit in ihm, u. er suchte eine
Supplentenstelle am Gymnasium zu
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Pro
Linz nach, an dem er ein Jahr das
Lehramt für Naturgeschichte u. deut-
sche Literatur versah, bis er wieder
zur Dienstleistung bei der Polizei-
direktion einberufen wurde. Wäh-
rend seines Aufenthalts in Linz, wo
er mit Adalbert Stifter befreundet
ward, war er ein eifriger Mitarbei-
ter und eine Zeitlang auch Redakteur
der belletristischen Zeitschrift "Das
österreichische Bürgerblatt"; durch
seine 1852 erfolgte Ernennung zum
Sekretär des oberösterr. Museums
Franzisko-Karolinum wurde seine
Tätigkeit mehr auf das Gebiet der
vaterländischen Geschichte gelenkt.
Jm Jahre 1857 promovierte P. an
der Universität zu Wien zum Doktor
der Rechte, wurde 1861 zum Ober-
kommissar ernannt, als solcher 1865
nach Graz und 1867, nach erfolgter
Auflösung der Grazer Polizeidirek-
tion, in gleicher Eigenschaft nach Wien
versetzt, wo er, zum Polizeirat beför-
dert, als Bezirksleiter des Kommissa-
riats Neubau mit solchem Erfolge
wirkte, daß, als P. nach 41 jähriger
Dienstzeit 1883 in den Ruhestand
trat, allgemein der Wunsch nach sei-
nem weiteren Verbleiben im Amte
ausgesprochen wurde. Neben seinem
amtlichen Berufe entwickelte P. eine
ungemein fruchtbare und vielseitige
Tätigkeit als Roman-, Volks- und
Jugendschriftsteller. Auszeichnungen
verschiedenster Art von Fürsten, Uni-
versitäten und gelehrten Gesellschaf-
ten wurden dem Dichter als Aner-
kennung seiner Leistungen darge-
bracht. Der Kaiser von Österreich
ernannte ihn wegen seiner patrioti-
schen u. schriftstellerischen Leistungen
zum kaiserlichen Rate u. verlieh ihm
die goldene Medaille für Kunst und
Wissenschaft. Er starb am 6. Febr.
1891.

S:

Fels und Aster (Ep. u. lyr.
Dn.), 1848. - Leuchtkäferchen (Fa-
beln u. Parabeln), 1849. 2. A. 1857.
- Eichenblätter (Histor. En.), 1850. -
Daguerrotypen (Hist. En. a. d. Franz.),

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Pro
ſagen (Samml. von Ausſprüchen),
1897. ‒ Neue Heine-Lieder (Ge.),
1899. ‒ Herzmuſcheln (Ge.), 1900. ‒
Träumereien eines Nachtwandlers,
1902. ‒ Aus dem Märchenland der
Tiere (Heitere Geſchn. a. dem Tier-
leben), 1905. ‒ Kreuz und quer durch
Steppe und Meer (Jagd-En.), 1906.
‒ Jn Sturm und Not im Lenkballon
(E. f. die reifere Jugend), 1911.

*Proſchko, Franz Jſidor,

pſeud.
Franz von Hohenfurth, wurde
am 2. April 1816 zu Hohenfurth in
Böhm. als der Sohn des Juſtitiars
u. Amtsdirektors des dortigen Ziſter-
zienſerſtifts geboren. Er beſuchte zu-
erſt die Schule ſeines Heimatortes,
ſeit 1828 das Gymnaſium zu Bud-
weis und vollendete hier ſeine Gym-
naſial- und philoſophiſchen Studien,
worauf er zur Univerſität Prag ab-
ging, um ſich den Rechts- u. Staats-
wiſſenſchaften zu widmen. Nach Be-
endigung derſelben trat P. zu Linz
in den Staatsdienſt. Er wählte zu-
erſt die Zivil- und Kriminalamts-
praxis, abſolvierte hier auch noch die
Zivil- u. Kriminalappellationsprü-
fung und machte einen Lehramts-
kurſus für eine in Marburg und ſpä-
ter für eine in Cilli erledigte Gym-
naſialprofeſſur. Die Bekanntſchaft
mit dem Linzer Polizeidirektor Adal-
bert Ritter von Graff war die Ur-
ſache, daß P. auf deſſen Aufforderung
am 23. April 1842 als Konzeptsprak-
tikant bei der Polizeidirektion in Linz
eintrat. Jm Jahre 1847 zum Kom-
miſſar ernannt, war P. während der
Bewegung von 1848 in Linz eins der
tätigſten Mitglieder des katholiſchen
Zentralvereins, zu deſſen Sekretär
er auch erwählt wurde. Jm Jahre
1850 wurde er Aushilfskonzipiſt in
der k. k. öſterreichiſchen Statthalterei,
und da er hier auch in Unterrichts-
angelegenheiten arbeiten mußte, ſo
weckte dies die alte Vorliebe für die
Lehrtätigkeit in ihm, u. er ſuchte eine
Supplentenſtelle am Gymnaſium zu
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Pro
Linz nach, an dem er ein Jahr das
Lehramt für Naturgeſchichte u. deut-
ſche Literatur verſah, bis er wieder
zur Dienſtleiſtung bei der Polizei-
direktion einberufen wurde. Wäh-
rend ſeines Aufenthalts in Linz, wo
er mit Adalbert Stifter befreundet
ward, war er ein eifriger Mitarbei-
ter und eine Zeitlang auch Redakteur
der belletriſtiſchen Zeitſchrift „Das
öſterreichiſche Bürgerblatt“; durch
ſeine 1852 erfolgte Ernennung zum
Sekretär des oberöſterr. Muſeums
Franzisko-Karolinum wurde ſeine
Tätigkeit mehr auf das Gebiet der
vaterländiſchen Geſchichte gelenkt.
Jm Jahre 1857 promovierte P. an
der Univerſität zu Wien zum Doktor
der Rechte, wurde 1861 zum Ober-
kommiſſar ernannt, als ſolcher 1865
nach Graz und 1867, nach erfolgter
Auflöſung der Grazer Polizeidirek-
tion, in gleicher Eigenſchaft nach Wien
verſetzt, wo er, zum Polizeirat beför-
dert, als Bezirksleiter des Kommiſſa-
riats Neubau mit ſolchem Erfolge
wirkte, daß, als P. nach 41 jähriger
Dienſtzeit 1883 in den Ruheſtand
trat, allgemein der Wunſch nach ſei-
nem weiteren Verbleiben im Amte
ausgeſprochen wurde. Neben ſeinem
amtlichen Berufe entwickelte P. eine
ungemein fruchtbare und vielſeitige
Tätigkeit als Roman-, Volks- und
Jugendſchriftſteller. Auszeichnungen
verſchiedenſter Art von Fürſten, Uni-
verſitäten und gelehrten Geſellſchaf-
ten wurden dem Dichter als Aner-
kennung ſeiner Leiſtungen darge-
bracht. Der Kaiſer von Öſterreich
ernannte ihn wegen ſeiner patrioti-
ſchen u. ſchriftſtelleriſchen Leiſtungen
zum kaiſerlichen Rate u. verlieh ihm
die goldene Medaille für Kunſt und
Wiſſenſchaft. Er ſtarb am 6. Febr.
1891.

S:

Fels und Aſter (Ep. u. lyr.
Dn.), 1848. ‒ Leuchtkäferchen (Fa-
beln u. Parabeln), 1849. 2. A. 1857.
‒ Eichenblätter (Hiſtor. En.), 1850. ‒
Daguerrotypen (Hiſt. En. a. d. Franz.),

* 23*
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[355/0359] Pro Pro ſagen (Samml. von Ausſprüchen), 1897. ‒ Neue Heine-Lieder (Ge.), 1899. ‒ Herzmuſcheln (Ge.), 1900. ‒ Träumereien eines Nachtwandlers, 1902. ‒ Aus dem Märchenland der Tiere (Heitere Geſchn. a. dem Tier- leben), 1905. ‒ Kreuz und quer durch Steppe und Meer (Jagd-En.), 1906. ‒ Jn Sturm und Not im Lenkballon (E. f. die reifere Jugend), 1911. *Proſchko, Franz Jſidor, pſeud. Franz von Hohenfurth, wurde am 2. April 1816 zu Hohenfurth in Böhm. als der Sohn des Juſtitiars u. Amtsdirektors des dortigen Ziſter- zienſerſtifts geboren. Er beſuchte zu- erſt die Schule ſeines Heimatortes, ſeit 1828 das Gymnaſium zu Bud- weis und vollendete hier ſeine Gym- naſial- und philoſophiſchen Studien, worauf er zur Univerſität Prag ab- ging, um ſich den Rechts- u. Staats- wiſſenſchaften zu widmen. Nach Be- endigung derſelben trat P. zu Linz in den Staatsdienſt. Er wählte zu- erſt die Zivil- und Kriminalamts- praxis, abſolvierte hier auch noch die Zivil- u. Kriminalappellationsprü- fung und machte einen Lehramts- kurſus für eine in Marburg und ſpä- ter für eine in Cilli erledigte Gym- naſialprofeſſur. Die Bekanntſchaft mit dem Linzer Polizeidirektor Adal- bert Ritter von Graff war die Ur- ſache, daß P. auf deſſen Aufforderung am 23. April 1842 als Konzeptsprak- tikant bei der Polizeidirektion in Linz eintrat. Jm Jahre 1847 zum Kom- miſſar ernannt, war P. während der Bewegung von 1848 in Linz eins der tätigſten Mitglieder des katholiſchen Zentralvereins, zu deſſen Sekretär er auch erwählt wurde. Jm Jahre 1850 wurde er Aushilfskonzipiſt in der k. k. öſterreichiſchen Statthalterei, und da er hier auch in Unterrichts- angelegenheiten arbeiten mußte, ſo weckte dies die alte Vorliebe für die Lehrtätigkeit in ihm, u. er ſuchte eine Supplentenſtelle am Gymnaſium zu Linz nach, an dem er ein Jahr das Lehramt für Naturgeſchichte u. deut- ſche Literatur verſah, bis er wieder zur Dienſtleiſtung bei der Polizei- direktion einberufen wurde. Wäh- rend ſeines Aufenthalts in Linz, wo er mit Adalbert Stifter befreundet ward, war er ein eifriger Mitarbei- ter und eine Zeitlang auch Redakteur der belletriſtiſchen Zeitſchrift „Das öſterreichiſche Bürgerblatt“; durch ſeine 1852 erfolgte Ernennung zum Sekretär des oberöſterr. Muſeums Franzisko-Karolinum wurde ſeine Tätigkeit mehr auf das Gebiet der vaterländiſchen Geſchichte gelenkt. Jm Jahre 1857 promovierte P. an der Univerſität zu Wien zum Doktor der Rechte, wurde 1861 zum Ober- kommiſſar ernannt, als ſolcher 1865 nach Graz und 1867, nach erfolgter Auflöſung der Grazer Polizeidirek- tion, in gleicher Eigenſchaft nach Wien verſetzt, wo er, zum Polizeirat beför- dert, als Bezirksleiter des Kommiſſa- riats Neubau mit ſolchem Erfolge wirkte, daß, als P. nach 41 jähriger Dienſtzeit 1883 in den Ruheſtand trat, allgemein der Wunſch nach ſei- nem weiteren Verbleiben im Amte ausgeſprochen wurde. Neben ſeinem amtlichen Berufe entwickelte P. eine ungemein fruchtbare und vielſeitige Tätigkeit als Roman-, Volks- und Jugendſchriftſteller. Auszeichnungen verſchiedenſter Art von Fürſten, Uni- verſitäten und gelehrten Geſellſchaf- ten wurden dem Dichter als Aner- kennung ſeiner Leiſtungen darge- bracht. Der Kaiſer von Öſterreich ernannte ihn wegen ſeiner patrioti- ſchen u. ſchriftſtelleriſchen Leiſtungen zum kaiſerlichen Rate u. verlieh ihm die goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft. Er ſtarb am 6. Febr. 1891. S: Fels und Aſter (Ep. u. lyr. Dn.), 1848. ‒ Leuchtkäferchen (Fa- beln u. Parabeln), 1849. 2. A. 1857. ‒ Eichenblätter (Hiſtor. En.), 1850. ‒ Daguerrotypen (Hiſt. En. a. d. Franz.), * 23*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/359>, abgerufen am 28.03.2024.