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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Reh
Aspirant u. Flottenoffizier eine Reihe
Seefahrten im Baltischen Meere und
in der Nordsee, darunter eine längs
den finnischen Schären mit dem Groß-
fürsten Konstantin u. eine nach Däne-
mark. Nachdem er den Seedienst 1845
verlassen, trat er in Zivildienste, am-
tierte erst eine Reihe von Jahren in
dem estländischen Badeorte Hapsal,
darauf in Libau, wo er 1860-61 die
"Libausche Zeitung" herausgab, wäh-
rend des letzten polnischen Aufstandes,
1863-64, an der russisch-preußischen
Grenze in Polangen und endlich bei
der baltischen Eisenbahn in Reval.
Treu seinen Überzeugungen und un-
ermüdlicher Kämpfer für Wahrheit
und Recht, hat er im Streit sowohl
gegen alles feudale ultramontane
Wesen als auch gegen die Korruption
des Beamtentums viel zu leiden ge-
habt. Es gelang seinen Feinden so-
gar, ein ihm und seinen Kindern zu-
kommendes Vermögen, diesen durch
Erbschleicherei zu entziehen. Seit dem
Jahre 1874 schwer krank und leidend,
unterzog er sich, nachdem er in Deutsch-
land vergebens Hilfe gesucht, in Dor-
pat einer schweren, gefährlichen Ope-
ration, an deren Folgen er am 31.
August (12. Septbr. n. St.) 1876 in
Dorpat starb.

S:

Blätter (Ge.), 1846.
- Der Liebestrank (Romant. Dr.),
1848. - Neue Gedichte, 1848. - Bal-
tisches Album; hrsg. 1848 [Darin von
R. u. a.: Liebe, Glaube, Hoffnung
(Dr. G.). - Herzlos (Dr.). - Ein Tag
Ludwigs XI. (Histor. Gemälde)]. -
Seemanns Ende (Ep. G.), 1849. -
Rizzio (Tr.), 1849. - Estländische Skiz-
zen, 1848. - Elfenmärchen (Dr. D.),
1850. - Ein Ring (Tr.), 1851. - Die
Gräfin von Rochepierre (Lsp.), 1855.
- Die belletristische Literatur der Ost-
seeprovinzen Rußlands von 1800 bis
1852; 1853. - Musenalmanach a. d.
Ostseeprovinzen, 3 Jahrg., 1854 bis
1856. - Vom Meeresstrande (Ge.),
1856. - Herrn Petermanns Schwester
(P.), 1867. - Aus dem Jnnersten
[Spaltenumbruch]

Reh
(Letzte Ge.), 1873. - Jesus von Naza-
reth (Tr.), 1875.

*Rehburg, Elise,

geb. am 16. Mai
1841 in Altona, wo ihr Vater ein
Geschäft für Anfertigung v. Militär-
effekten betrieb, verlebte im Eltern-
hause eine sonnige Kindheit und be-
suchte nach vollendeter Schulzeit noch
ein Jnstitut zur Ausbildung als Er-
zieherin, worauf sie als solche sich auch
betätigte. Da kam die politische Um-
wälzung des Jahres 1864; das Ge-
schäft des Vaters wurde lahmgelegt,
und da dem Vater die Gabe versagt
war, sich den Verhältnissen anzu-
passen und in neue Bahnen einzu-
lenken, so griff die Energie der Mutter
ein. Sie gründete ein Familienpen-
sionat, berief nun die Tochter zu ihrer
Unterstützung heim, und beide haben
dann durch viele Jahre diesem Unter-
nehmen mit Erfolg vorgestanden.
Dann hat sie weiter im Zusammen-
wirken mit einer geliebten Freundin
ein arbeitsames und glückliches Leben
geführt, besonders reizvoll dadurch,
daß sie ihre Muße zu geistiger Fort-
bildung benutzen durfte.

S:

Konrad
(Ep. a. d. Reformationszeit), 1888.
3. A. 1900.

Rehder, Franz,

wurde am 23. Juli
1821 zu Husum im Herzogt. Schles-
wig geboren, ließ sich nach vollendeten
Studien 1846 in seiner Vaterstadt
als Advokat nieder, ward aber 1850
nach der Schlacht bei Jdstedt ge-
zwungen, seine Heimat zu verlassen,
worauf er sich ins Holsteinische begab
und hier erst in Wesselburen, später
in Meldorf als Advokat tätig war.
Nach Ausbruch des zweiten deutsch-
dänischen Krieges wurde er 1864 zum
Amtsverwalter in Husum, 1866 zum
Bürgermeister in Neustadt und 1867
zum Amtsrichter in Preetz ernannt.
Später zum Amtsgerichtsrat beför-
dert, trat er 1899 in den Ruhestand
und erhielt 1902 den Charakter als
Geh. Justizrat.

S:

Eine moderne
Brunnenkur (Lsp.), 1877. - Twee

*


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Reh
Aſpirant u. Flottenoffizier eine Reihe
Seefahrten im Baltiſchen Meere und
in der Nordſee, darunter eine längs
den finniſchen Schären mit dem Groß-
fürſten Konſtantin u. eine nach Däne-
mark. Nachdem er den Seedienſt 1845
verlaſſen, trat er in Zivildienſte, am-
tierte erſt eine Reihe von Jahren in
dem eſtländiſchen Badeorte Hapſal,
darauf in Libau, wo er 1860‒61 die
„Libauſche Zeitung“ herausgab, wäh-
rend des letzten polniſchen Aufſtandes,
1863‒64, an der ruſſiſch-preußiſchen
Grenze in Polangen und endlich bei
der baltiſchen Eiſenbahn in Reval.
Treu ſeinen Überzeugungen und un-
ermüdlicher Kämpfer für Wahrheit
und Recht, hat er im Streit ſowohl
gegen alles feudale ultramontane
Weſen als auch gegen die Korruption
des Beamtentums viel zu leiden ge-
habt. Es gelang ſeinen Feinden ſo-
gar, ein ihm und ſeinen Kindern zu-
kommendes Vermögen, dieſen durch
Erbſchleicherei zu entziehen. Seit dem
Jahre 1874 ſchwer krank und leidend,
unterzog er ſich, nachdem er in Deutſch-
land vergebens Hilfe geſucht, in Dor-
pat einer ſchweren, gefährlichen Ope-
ration, an deren Folgen er am 31.
Auguſt (12. Septbr. n. St.) 1876 in
Dorpat ſtarb.

S:

Blätter (Ge.), 1846.
‒ Der Liebestrank (Romant. Dr.),
1848. ‒ Neue Gedichte, 1848. ‒ Bal-
tiſches Album; hrsg. 1848 [Darin von
R. u. a.: Liebe, Glaube, Hoffnung
(Dr. G.). ‒ Herzlos (Dr.). ‒ Ein Tag
Ludwigs XI. (Hiſtor. Gemälde)]. ‒
Seemanns Ende (Ep. G.), 1849. ‒
Rizzio (Tr.), 1849. ‒ Eſtländiſche Skiz-
zen, 1848. ‒ Elfenmärchen (Dr. D.),
1850. ‒ Ein Ring (Tr.), 1851. ‒ Die
Gräfin von Rochepierre (Lſp.), 1855.
‒ Die belletriſtiſche Literatur der Oſt-
ſeeprovinzen Rußlands von 1800 bis
1852; 1853. ‒ Muſenalmanach a. d.
Oſtſeeprovinzen, 3 Jahrg., 1854 bis
1856. ‒ Vom Meeresſtrande (Ge.),
1856. ‒ Herrn Petermanns Schweſter
(P.), 1867. ‒ Aus dem Jnnerſten
[Spaltenumbruch]

Reh
(Letzte Ge.), 1873. ‒ Jeſus von Naza-
reth (Tr.), 1875.

*Rehburg, Eliſe,

geb. am 16. Mai
1841 in Altona, wo ihr Vater ein
Geſchäft für Anfertigung v. Militär-
effekten betrieb, verlebte im Eltern-
hauſe eine ſonnige Kindheit und be-
ſuchte nach vollendeter Schulzeit noch
ein Jnſtitut zur Ausbildung als Er-
zieherin, worauf ſie als ſolche ſich auch
betätigte. Da kam die politiſche Um-
wälzung des Jahres 1864; das Ge-
ſchäft des Vaters wurde lahmgelegt,
und da dem Vater die Gabe verſagt
war, ſich den Verhältniſſen anzu-
paſſen und in neue Bahnen einzu-
lenken, ſo griff die Energie der Mutter
ein. Sie gründete ein Familienpen-
ſionat, berief nun die Tochter zu ihrer
Unterſtützung heim, und beide haben
dann durch viele Jahre dieſem Unter-
nehmen mit Erfolg vorgeſtanden.
Dann hat ſie weiter im Zuſammen-
wirken mit einer geliebten Freundin
ein arbeitſames und glückliches Leben
geführt, beſonders reizvoll dadurch,
daß ſie ihre Muße zu geiſtiger Fort-
bildung benutzen durfte.

S:

Konrad
(Ep. a. d. Reformationszeit), 1888.
3. A. 1900.

Rehder, Franz,

wurde am 23. Juli
1821 zu Huſum im Herzogt. Schles-
wig geboren, ließ ſich nach vollendeten
Studien 1846 in ſeiner Vaterſtadt
als Advokat nieder, ward aber 1850
nach der Schlacht bei Jdſtedt ge-
zwungen, ſeine Heimat zu verlaſſen,
worauf er ſich ins Holſteiniſche begab
und hier erſt in Weſſelburen, ſpäter
in Meldorf als Advokat tätig war.
Nach Ausbruch des zweiten deutſch-
däniſchen Krieges wurde er 1864 zum
Amtsverwalter in Huſum, 1866 zum
Bürgermeiſter in Neuſtadt und 1867
zum Amtsrichter in Preetz ernannt.
Später zum Amtsgerichtsrat beför-
dert, trat er 1899 in den Ruheſtand
und erhielt 1902 den Charakter als
Geh. Juſtizrat.

S:

Eine moderne
Brunnenkur (Lſp.), 1877. ‒ Twee

*
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[407/0411] Reh Reh Aſpirant u. Flottenoffizier eine Reihe Seefahrten im Baltiſchen Meere und in der Nordſee, darunter eine längs den finniſchen Schären mit dem Groß- fürſten Konſtantin u. eine nach Däne- mark. Nachdem er den Seedienſt 1845 verlaſſen, trat er in Zivildienſte, am- tierte erſt eine Reihe von Jahren in dem eſtländiſchen Badeorte Hapſal, darauf in Libau, wo er 1860‒61 die „Libauſche Zeitung“ herausgab, wäh- rend des letzten polniſchen Aufſtandes, 1863‒64, an der ruſſiſch-preußiſchen Grenze in Polangen und endlich bei der baltiſchen Eiſenbahn in Reval. Treu ſeinen Überzeugungen und un- ermüdlicher Kämpfer für Wahrheit und Recht, hat er im Streit ſowohl gegen alles feudale ultramontane Weſen als auch gegen die Korruption des Beamtentums viel zu leiden ge- habt. Es gelang ſeinen Feinden ſo- gar, ein ihm und ſeinen Kindern zu- kommendes Vermögen, dieſen durch Erbſchleicherei zu entziehen. Seit dem Jahre 1874 ſchwer krank und leidend, unterzog er ſich, nachdem er in Deutſch- land vergebens Hilfe geſucht, in Dor- pat einer ſchweren, gefährlichen Ope- ration, an deren Folgen er am 31. Auguſt (12. Septbr. n. St.) 1876 in Dorpat ſtarb. S: Blätter (Ge.), 1846. ‒ Der Liebestrank (Romant. Dr.), 1848. ‒ Neue Gedichte, 1848. ‒ Bal- tiſches Album; hrsg. 1848 [Darin von R. u. a.: Liebe, Glaube, Hoffnung (Dr. G.). ‒ Herzlos (Dr.). ‒ Ein Tag Ludwigs XI. (Hiſtor. Gemälde)]. ‒ Seemanns Ende (Ep. G.), 1849. ‒ Rizzio (Tr.), 1849. ‒ Eſtländiſche Skiz- zen, 1848. ‒ Elfenmärchen (Dr. D.), 1850. ‒ Ein Ring (Tr.), 1851. ‒ Die Gräfin von Rochepierre (Lſp.), 1855. ‒ Die belletriſtiſche Literatur der Oſt- ſeeprovinzen Rußlands von 1800 bis 1852; 1853. ‒ Muſenalmanach a. d. Oſtſeeprovinzen, 3 Jahrg., 1854 bis 1856. ‒ Vom Meeresſtrande (Ge.), 1856. ‒ Herrn Petermanns Schweſter (P.), 1867. ‒ Aus dem Jnnerſten (Letzte Ge.), 1873. ‒ Jeſus von Naza- reth (Tr.), 1875. *Rehburg, Eliſe, geb. am 16. Mai 1841 in Altona, wo ihr Vater ein Geſchäft für Anfertigung v. Militär- effekten betrieb, verlebte im Eltern- hauſe eine ſonnige Kindheit und be- ſuchte nach vollendeter Schulzeit noch ein Jnſtitut zur Ausbildung als Er- zieherin, worauf ſie als ſolche ſich auch betätigte. Da kam die politiſche Um- wälzung des Jahres 1864; das Ge- ſchäft des Vaters wurde lahmgelegt, und da dem Vater die Gabe verſagt war, ſich den Verhältniſſen anzu- paſſen und in neue Bahnen einzu- lenken, ſo griff die Energie der Mutter ein. Sie gründete ein Familienpen- ſionat, berief nun die Tochter zu ihrer Unterſtützung heim, und beide haben dann durch viele Jahre dieſem Unter- nehmen mit Erfolg vorgeſtanden. Dann hat ſie weiter im Zuſammen- wirken mit einer geliebten Freundin ein arbeitſames und glückliches Leben geführt, beſonders reizvoll dadurch, daß ſie ihre Muße zu geiſtiger Fort- bildung benutzen durfte. S: Konrad (Ep. a. d. Reformationszeit), 1888. 3. A. 1900. Rehder, Franz, wurde am 23. Juli 1821 zu Huſum im Herzogt. Schles- wig geboren, ließ ſich nach vollendeten Studien 1846 in ſeiner Vaterſtadt als Advokat nieder, ward aber 1850 nach der Schlacht bei Jdſtedt ge- zwungen, ſeine Heimat zu verlaſſen, worauf er ſich ins Holſteiniſche begab und hier erſt in Weſſelburen, ſpäter in Meldorf als Advokat tätig war. Nach Ausbruch des zweiten deutſch- däniſchen Krieges wurde er 1864 zum Amtsverwalter in Huſum, 1866 zum Bürgermeiſter in Neuſtadt und 1867 zum Amtsrichter in Preetz ernannt. Später zum Amtsgerichtsrat beför- dert, trat er 1899 in den Ruheſtand und erhielt 1902 den Charakter als Geh. Juſtizrat. S: Eine moderne Brunnenkur (Lſp.), 1877. ‒ Twee *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/411>, abgerufen am 28.03.2024.