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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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halt: Jsmael. - Die italienische No-
velle. - Helene Vallisneria. - Das
Ondinenbild). - Die Wette (Lustsp.),
1837. - Ahasver (Ep. G.), 1838. -
Der Kongreß zu Verona (R.); II,
1842. - Theater, 1842 [Jnhalt: Kai-
ser Otto III. (Tr.). - Cola Rienzi
(Tr.). - Die Bräute von Florenz
(Tr.). - Wendelin und Helene (Tr.)].
- Bilder im Moose (Novellenbuch);
II, 1846. - Herzog Bernhard von
Weimar (Tr.), 1855. - Der Sohn des
Fürsten (Tr.), 1855. - Sämtliche
Werke; VIII, 1863 (Jnhalt: I. Ge-
dichte. Als Anhang: Neuere Gedichte.
- II. Das Lied vom Ritter Wahn. -
Ahasver. - III. Heinrich der Finkler.
- Theater. - IV. Theater: Johann
von Österreich. Hist. Schsp. - Herzog
Bernhard von Weimar. - Der Sohn
des Fürsten. - Cromwell. Dramat.
Fragment. - V-VI. Der Kongreß zu
Verona. - VII. Bilder im Moose. -
VIII. Studien zur Kunst u. Malerei).
Neue verm. Ausg. v. Reinhold Mosen
(dem Sohne); VI, 1880 ff. - Ausge-
wählte Werke; hrsg. von Dr. Max
Zschommler; IV, 1899. - Ausgewählte
Dichtungen; hrsg. von M. Rudolf,
1905. - Das Heimweh (E.), 1909. -
Verschiedene Prologe u. Einzeldrucke,
1844-45.

Mosenthal, Salomon Her-
mann Ritter von,

wurde am 14. (13.)
Januar 1821 in Kassel geboren. An
demselben Tage mußte sein Vater,
ein jüdischer Kaufmann den Banke-
rott erklären, so daß er in der Folge
mit seiner Familie unter den beschei-
densten Verhältnissen als Kommis sich
durch die Welt schlagen mußte. Doch
gelang es den Eltern, besonders der
geistig begabten u. bedeutenden Mut-
ter, dem für Musik u. Sprachen beson-
ders begabten Sohne die Aufnahme
im Friedrichs-Gymnasium zu erwir-
ken, wo auch Dingelstedt eine Zeit-
lang M.'s Lehrer war. M. bezog nach
abgelegtem Abiturientenexamen 1840
das polytechnische Jnstitut in Karls-
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ruhe, um sich naturwissenschaftlichen
und mathematischen Studien und der
Maschinenkunde zu widmen. Bereits
als Gymnasiast dichtete er, und diese
Erstlinge seiner Muse hat M. in die
später erschienene Sammlung seiner
Gedichte als "Primulae veris" auf-
genommen. Als Zögling des Karls-
ruher Polytechnikums kam er mit
mehreren Sängern der schwäbischen
Schule, mit Justinus Kerner und
Gustav Schwab in nähere Berührung,
so daß es dem strebsamen, talentvollen
Jünglinge auf der betretenen poe-
tischen Bahn an Ermunterung nicht
fehlte. Jn Karlsruhe war er indessen
zu der Erkenntnis gekommen, daß er
den gewählten Beruf nicht weiter
verfolgen könne, da es ihm an jeder
technischen Fertigkeit gebrach, und
daß er sich also einen andern Lebens-
weg bahnen müsse. Nachdem sich M.
1842 in Marburg die Doktorwürde
erworben, ging er nach Wien u. über-
nahm dort im Hause eines angesehe-
nen Bankiers die Stelle eines Er-
ziehers. Hier begann er mit großem
Erfolge sich der dramatischen Dicht-
kunst zu widmen, und sein Drama
"Deborah" machte seinen Namen in
ganz Deutschland bekannt. Die Teil-
nahme, welche dem Dichter in allen
gebildeten Kreisen entgegengebracht
wurde, verbunden mit einflußreicher
Fürsprache, bewirkte seinen Eintritt
in den kaiserl. Staatsdienst (1850),
der mit Rücksicht auf die damaligen
konfessionellen Verhältnisse in der
Monarchie -- da M. Jsraelit war --
als ein kleines Ereignis angesehen
wurde. M. ward als Offizial bei
einem der Hilfsämter des Ministe-
riums für Kultus und Unterricht an-
gestellt u. später Vorstand der Biblio-
thek in diesem Ministerium. Am 23.
Dez. 1867 wurde ihm der Titel eines
Regierungsrats verliehen, und 1871
erhob ihn der Kaiser nach Verleihung
des Ordens der eisernen Krone in
den österreichischen Ritterstand. M.

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Moſ
halt: Jsmael. ‒ Die italieniſche No-
velle. ‒ Helene Vallisneria. ‒ Das
Ondinenbild). ‒ Die Wette (Luſtſp.),
1837. ‒ Ahasver (Ep. G.), 1838. ‒
Der Kongreß zu Verona (R.); II,
1842. ‒ Theater, 1842 [Jnhalt: Kai-
ſer Otto III. (Tr.). ‒ Cola Rienzi
(Tr.). ‒ Die Bräute von Florenz
(Tr.). ‒ Wendelin und Helene (Tr.)].
‒ Bilder im Mooſe (Novellenbuch);
II, 1846. ‒ Herzog Bernhard von
Weimar (Tr.), 1855. ‒ Der Sohn des
Fürſten (Tr.), 1855. ‒ Sämtliche
Werke; VIII, 1863 (Jnhalt: I. Ge-
dichte. Als Anhang: Neuere Gedichte.
II. Das Lied vom Ritter Wahn. ‒
Ahasver. ‒ III. Heinrich der Finkler.
‒ Theater. ‒ IV. Theater: Johann
von Öſterreich. Hiſt. Schſp. ‒ Herzog
Bernhard von Weimar. ‒ Der Sohn
des Fürſten. ‒ Cromwell. Dramat.
Fragment. ‒ V‒VI. Der Kongreß zu
Verona. ‒ VII. Bilder im Mooſe. ‒
VIII. Studien zur Kunſt u. Malerei).
Neue verm. Ausg. v. Reinhold Moſen
(dem Sohne); VI, 1880 ff. ‒ Ausge-
wählte Werke; hrsg. von Dr. Max
Zſchommler; IV, 1899. ‒ Ausgewählte
Dichtungen; hrsg. von M. Rudolf,
1905. ‒ Das Heimweh (E.), 1909. ‒
Verſchiedene Prologe u. Einzeldrucke,
1844‒45.

Moſenthal, Salomon Her-
mann Ritter von,

wurde am 14. (13.)
Januar 1821 in Kaſſel geboren. An
demſelben Tage mußte ſein Vater,
ein jüdiſcher Kaufmann den Banke-
rott erklären, ſo daß er in der Folge
mit ſeiner Familie unter den beſchei-
denſten Verhältniſſen als Kommis ſich
durch die Welt ſchlagen mußte. Doch
gelang es den Eltern, beſonders der
geiſtig begabten u. bedeutenden Mut-
ter, dem für Muſik u. Sprachen beſon-
ders begabten Sohne die Aufnahme
im Friedrichs-Gymnaſium zu erwir-
ken, wo auch Dingelſtedt eine Zeit-
lang M.’s Lehrer war. M. bezog nach
abgelegtem Abiturientenexamen 1840
das polytechniſche Jnſtitut in Karls-
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Moſ
ruhe, um ſich naturwiſſenſchaftlichen
und mathematiſchen Studien und der
Maſchinenkunde zu widmen. Bereits
als Gymnaſiaſt dichtete er, und dieſe
Erſtlinge ſeiner Muſe hat M. in die
ſpäter erſchienene Sammlung ſeiner
Gedichte als „Primulae veris“ auf-
genommen. Als Zögling des Karls-
ruher Polytechnikums kam er mit
mehreren Sängern der ſchwäbiſchen
Schule, mit Juſtinus Kerner und
Guſtav Schwab in nähere Berührung,
ſo daß es dem ſtrebſamen, talentvollen
Jünglinge auf der betretenen poe-
tiſchen Bahn an Ermunterung nicht
fehlte. Jn Karlsruhe war er indeſſen
zu der Erkenntnis gekommen, daß er
den gewählten Beruf nicht weiter
verfolgen könne, da es ihm an jeder
techniſchen Fertigkeit gebrach, und
daß er ſich alſo einen andern Lebens-
weg bahnen müſſe. Nachdem ſich M.
1842 in Marburg die Doktorwürde
erworben, ging er nach Wien u. über-
nahm dort im Hauſe eines angeſehe-
nen Bankiers die Stelle eines Er-
ziehers. Hier begann er mit großem
Erfolge ſich der dramatiſchen Dicht-
kunſt zu widmen, und ſein Drama
„Deborah“ machte ſeinen Namen in
ganz Deutſchland bekannt. Die Teil-
nahme, welche dem Dichter in allen
gebildeten Kreiſen entgegengebracht
wurde, verbunden mit einflußreicher
Fürſprache, bewirkte ſeinen Eintritt
in den kaiſerl. Staatsdienſt (1850),
der mit Rückſicht auf die damaligen
konfeſſionellen Verhältniſſe in der
Monarchie — da M. Jſraelit war —
als ein kleines Ereignis angeſehen
wurde. M. ward als Offizial bei
einem der Hilfsämter des Miniſte-
riums für Kultus und Unterricht an-
geſtellt u. ſpäter Vorſtand der Biblio-
thek in dieſem Miniſterium. Am 23.
Dez. 1867 wurde ihm der Titel eines
Regierungsrats verliehen, und 1871
erhob ihn der Kaiſer nach Verleihung
des Ordens der eiſernen Krone in
den öſterreichiſchen Ritterſtand. M.

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[40/0044] Moſ Moſ halt: Jsmael. ‒ Die italieniſche No- velle. ‒ Helene Vallisneria. ‒ Das Ondinenbild). ‒ Die Wette (Luſtſp.), 1837. ‒ Ahasver (Ep. G.), 1838. ‒ Der Kongreß zu Verona (R.); II, 1842. ‒ Theater, 1842 [Jnhalt: Kai- ſer Otto III. (Tr.). ‒ Cola Rienzi (Tr.). ‒ Die Bräute von Florenz (Tr.). ‒ Wendelin und Helene (Tr.)]. ‒ Bilder im Mooſe (Novellenbuch); II, 1846. ‒ Herzog Bernhard von Weimar (Tr.), 1855. ‒ Der Sohn des Fürſten (Tr.), 1855. ‒ Sämtliche Werke; VIII, 1863 (Jnhalt: I. Ge- dichte. Als Anhang: Neuere Gedichte. ‒ II. Das Lied vom Ritter Wahn. ‒ Ahasver. ‒ III. Heinrich der Finkler. ‒ Theater. ‒ IV. Theater: Johann von Öſterreich. Hiſt. Schſp. ‒ Herzog Bernhard von Weimar. ‒ Der Sohn des Fürſten. ‒ Cromwell. Dramat. Fragment. ‒ V‒VI. Der Kongreß zu Verona. ‒ VII. Bilder im Mooſe. ‒ VIII. Studien zur Kunſt u. Malerei). Neue verm. Ausg. v. Reinhold Moſen (dem Sohne); VI, 1880 ff. ‒ Ausge- wählte Werke; hrsg. von Dr. Max Zſchommler; IV, 1899. ‒ Ausgewählte Dichtungen; hrsg. von M. Rudolf, 1905. ‒ Das Heimweh (E.), 1909. ‒ Verſchiedene Prologe u. Einzeldrucke, 1844‒45. Moſenthal, Salomon Her- mann Ritter von, wurde am 14. (13.) Januar 1821 in Kaſſel geboren. An demſelben Tage mußte ſein Vater, ein jüdiſcher Kaufmann den Banke- rott erklären, ſo daß er in der Folge mit ſeiner Familie unter den beſchei- denſten Verhältniſſen als Kommis ſich durch die Welt ſchlagen mußte. Doch gelang es den Eltern, beſonders der geiſtig begabten u. bedeutenden Mut- ter, dem für Muſik u. Sprachen beſon- ders begabten Sohne die Aufnahme im Friedrichs-Gymnaſium zu erwir- ken, wo auch Dingelſtedt eine Zeit- lang M.’s Lehrer war. M. bezog nach abgelegtem Abiturientenexamen 1840 das polytechniſche Jnſtitut in Karls- ruhe, um ſich naturwiſſenſchaftlichen und mathematiſchen Studien und der Maſchinenkunde zu widmen. Bereits als Gymnaſiaſt dichtete er, und dieſe Erſtlinge ſeiner Muſe hat M. in die ſpäter erſchienene Sammlung ſeiner Gedichte als „Primulae veris“ auf- genommen. Als Zögling des Karls- ruher Polytechnikums kam er mit mehreren Sängern der ſchwäbiſchen Schule, mit Juſtinus Kerner und Guſtav Schwab in nähere Berührung, ſo daß es dem ſtrebſamen, talentvollen Jünglinge auf der betretenen poe- tiſchen Bahn an Ermunterung nicht fehlte. Jn Karlsruhe war er indeſſen zu der Erkenntnis gekommen, daß er den gewählten Beruf nicht weiter verfolgen könne, da es ihm an jeder techniſchen Fertigkeit gebrach, und daß er ſich alſo einen andern Lebens- weg bahnen müſſe. Nachdem ſich M. 1842 in Marburg die Doktorwürde erworben, ging er nach Wien u. über- nahm dort im Hauſe eines angeſehe- nen Bankiers die Stelle eines Er- ziehers. Hier begann er mit großem Erfolge ſich der dramatiſchen Dicht- kunſt zu widmen, und ſein Drama „Deborah“ machte ſeinen Namen in ganz Deutſchland bekannt. Die Teil- nahme, welche dem Dichter in allen gebildeten Kreiſen entgegengebracht wurde, verbunden mit einflußreicher Fürſprache, bewirkte ſeinen Eintritt in den kaiſerl. Staatsdienſt (1850), der mit Rückſicht auf die damaligen konfeſſionellen Verhältniſſe in der Monarchie — da M. Jſraelit war — als ein kleines Ereignis angeſehen wurde. M. ward als Offizial bei einem der Hilfsämter des Miniſte- riums für Kultus und Unterricht an- geſtellt u. ſpäter Vorſtand der Biblio- thek in dieſem Miniſterium. Am 23. Dez. 1867 wurde ihm der Titel eines Regierungsrats verliehen, und 1871 erhob ihn der Kaiſer nach Verleihung des Ordens der eiſernen Krone in den öſterreichiſchen Ritterſtand. M. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/44>, abgerufen am 29.03.2024.