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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mül
tes Lsp., Musik von Hans Dietrich),
1895. - Durch alle Waffen und Char-
gen (Humor. Militärgeschn.), 1898. -
"Seppl". "Der Einjährige Müller"
und andere Humoresken, 1901. - Die
Mission des Leutnants von Paß (Hei-
terer R.), 1907.

Müller, Valeria von,

geborene
Fischer, bekannt unter dem Pseud.
Georg von Kunda, wurde zu
Stargard in Pommern am 28. März
1826 geboren, vermählte sich mit
einem Herrn von M. und lebte 1876
als Theatersängerin in Riga.

S:

Der
Müller v. Pranitz (Dorfgesch.), 1868.
- Ein Judenmädchen (R.); II, 1870.
- Jm Sturm der Zeit (R.); II, 1872.
- Siegwart Morgenländer (R.); IV,
1873.

*Müller, Venanz,

wurde am 22.
März 1831 in dem unterfränkischen
Dorfe Mechenhart bei Klingenberg
a. Main als der Sohn einfacher Land-
leute geboren, erhielt seine Erziehung
bei seinem Großvater, einem Dorf-
schullehrer, und sollte später gleich-
falls den Lehrerberuf ergreifen. Doch
sagte ihm derselbe wenig zu, und der
Tod seines Großvaters bewahrte ihn
auch davor. Jm Jahre 1842 kam er
auf die Lateinschule in Aschaffenburg,
studierte später in München Natur-
wissenschaften u. Chemie, dann aber
mit Vorliebe Kulturgeschichte, mo-
derne Sprachen und ihre Literatur
und wandte sich dann in München der
Schriftstellerei zu. Neben laufenden
Arbeiten für Zeitungen, besonders
für das Abendblatt der "Neuen Mün-
chener Zeitung", und Beiträgen für
die Manzsche "Real-Enzyklopädie"
schrieb er "Maximilian II., König
von Bayern. Ein Lebensbild" (1864),
das einen volkstümlichen Erfolg
hatte, und kurz vor Ausbruch des
Krieges 1866 "Die Hohenzollern-
Könige in der Kulturgeschichte", ein
Quellenwerk, das seinem Verleger in
Frankfurt a. M. sogar Gefangenschaft
eintrug. Auf Anregung des berühm-
[Spaltenumbruch]

Mül
ten Abtes Haneberg in München ging
M. im Mai 1867 als Redakteur der
illustrierten belletristischen Zeitschrift
"Alte und Neue Welt" nach Einsiedeln
(Schweiz), wo er sie bis 1873 leitete.
Dann kehrte er nach Bayern zurück
und gründete in Regensburg eine
ähnliche Zeitschrift "Deutscher Haus-
schatz in Wort und Bild" (Oktober
1874), dessen Redaktion er bis 1888
führte. Dann zog er sich als Privat-
mann nach München zurück, wo er
1906 (?) gestorben ist.

S:

Der letzte
Novize in Andechs (E.), 1870. Neue
A. 1903. - Der Astrologe (E.), 1871.
- Mein ist die Rache (N.), 1871. -
Skizzen aus d. Kulturgeschichte, 1871.
- Die Sonnenbraut (Südamerikan.
R.), 1874.

*Müller (seit 1908: Müller-
Eberhart),
Waldemar,

psd. Ernst
Erik Eberhart,
wurde am 3. Juni
1871 in Bromberg als der Sohn eines
Regierungs-Baurats und Eisenbahn-
Betriebsdirektors geboren, besuchte
infolge Versetzungen seines Vaters
verschiedene Gymnasien, in Posen,
Ratibor, Berlin u. Kiel und trat am
18. Oktbr. 1890 als Fahnenjunker in
das Jnfanterieregiment Bremen ein.
Nach erfolgreichem Besuch der Kriegs-
schule in Hersfeld wurde er im Ja-
nuar 1891 Offizier in Bremen, war
als solcher ein Jahr (1894-95) zum
Eisenbahnregiment in Schöneberg
kommandiert u. dann bis zum Herbst
1896 bei seinem Regiment in Stade
im Dienst. Um seinen Hausstand
gründen zu können, trat er aus dem
aktiven Militärdienst aus, arbeitete
vom Herbst 1896 beim Amtsvorsteher
in Friedenau und darauf beim Poli-
zeipräsidium in Berlin, hospitierte in
dieser Zeit auch drei Semester an der
Berliner Universität und erledigte im
Herbst 1898 sein Examen als Polizei-
offizier, worauf er als Kriminalkom-
missar angestellt wurde. Nervenüber-
reizung zwang ihn im Februar 1908,
um seinen Abschied einzukommen.

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Mül
tes Lſp., Muſik von Hans Dietrich),
1895. ‒ Durch alle Waffen und Char-
gen (Humor. Militärgeſchn.), 1898. ‒
„Seppl“. „Der Einjährige Müller“
und andere Humoresken, 1901. ‒ Die
Miſſion des Leutnants von Paß (Hei-
terer R.), 1907.

Müller, Valeria von,

geborene
Fiſcher, bekannt unter dem Pſeud.
Georg von Kunda, wurde zu
Stargard in Pommern am 28. März
1826 geboren, vermählte ſich mit
einem Herrn von M. und lebte 1876
als Theaterſängerin in Riga.

S:

Der
Müller v. Pranitz (Dorfgeſch.), 1868.
‒ Ein Judenmädchen (R.); II, 1870.
‒ Jm Sturm der Zeit (R.); II, 1872.
‒ Siegwart Morgenländer (R.); IV,
1873.

*Müller, Venanz,

wurde am 22.
März 1831 in dem unterfränkiſchen
Dorfe Mechenhart bei Klingenberg
a. Main als der Sohn einfacher Land-
leute geboren, erhielt ſeine Erziehung
bei ſeinem Großvater, einem Dorf-
ſchullehrer, und ſollte ſpäter gleich-
falls den Lehrerberuf ergreifen. Doch
ſagte ihm derſelbe wenig zu, und der
Tod ſeines Großvaters bewahrte ihn
auch davor. Jm Jahre 1842 kam er
auf die Lateinſchule in Aſchaffenburg,
ſtudierte ſpäter in München Natur-
wiſſenſchaften u. Chemie, dann aber
mit Vorliebe Kulturgeſchichte, mo-
derne Sprachen und ihre Literatur
und wandte ſich dann in München der
Schriftſtellerei zu. Neben laufenden
Arbeiten für Zeitungen, beſonders
für das Abendblatt der „Neuen Mün-
chener Zeitung“, und Beiträgen für
die Manzſche „Real-Enzyklopädie“
ſchrieb er „Maximilian II., König
von Bayern. Ein Lebensbild“ (1864),
das einen volkstümlichen Erfolg
hatte, und kurz vor Ausbruch des
Krieges 1866 „Die Hohenzollern-
Könige in der Kulturgeſchichte“, ein
Quellenwerk, das ſeinem Verleger in
Frankfurt a. M. ſogar Gefangenſchaft
eintrug. Auf Anregung des berühm-
[Spaltenumbruch]

Mül
ten Abtes Haneberg in München ging
M. im Mai 1867 als Redakteur der
illuſtrierten belletriſtiſchen Zeitſchrift
„Alte und Neue Welt“ nach Einſiedeln
(Schweiz), wo er ſie bis 1873 leitete.
Dann kehrte er nach Bayern zurück
und gründete in Regensburg eine
ähnliche Zeitſchrift „Deutſcher Haus-
ſchatz in Wort und Bild“ (Oktober
1874), deſſen Redaktion er bis 1888
führte. Dann zog er ſich als Privat-
mann nach München zurück, wo er
1906 (?) geſtorben iſt.

S:

Der letzte
Novize in Andechs (E.), 1870. Neue
A. 1903. ‒ Der Aſtrologe (E.), 1871.
‒ Mein iſt die Rache (N.), 1871. ‒
Skizzen aus d. Kulturgeſchichte, 1871.
‒ Die Sonnenbraut (Südamerikan.
R.), 1874.

*Müller (ſeit 1908: Müller-
Eberhart),
Waldemar,

pſd. Ernſt
Erik Eberhart,
wurde am 3. Juni
1871 in Bromberg als der Sohn eines
Regierungs-Baurats und Eiſenbahn-
Betriebsdirektors geboren, beſuchte
infolge Verſetzungen ſeines Vaters
verſchiedene Gymnaſien, in Poſen,
Ratibor, Berlin u. Kiel und trat am
18. Oktbr. 1890 als Fahnenjunker in
das Jnfanterieregiment Bremen ein.
Nach erfolgreichem Beſuch der Kriegs-
ſchule in Hersfeld wurde er im Ja-
nuar 1891 Offizier in Bremen, war
als ſolcher ein Jahr (1894‒95) zum
Eiſenbahnregiment in Schöneberg
kommandiert u. dann bis zum Herbſt
1896 bei ſeinem Regiment in Stade
im Dienſt. Um ſeinen Hausſtand
gründen zu können, trat er aus dem
aktiven Militärdienſt aus, arbeitete
vom Herbſt 1896 beim Amtsvorſteher
in Friedenau und darauf beim Poli-
zeipräſidium in Berlin, hoſpitierte in
dieſer Zeit auch drei Semeſter an der
Berliner Univerſität und erledigte im
Herbſt 1898 ſein Examen als Polizei-
offizier, worauf er als Kriminalkom-
miſſar angeſtellt wurde. Nervenüber-
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um ſeinen Abſchied einzukommen.

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[71/0075] Mül Mül tes Lſp., Muſik von Hans Dietrich), 1895. ‒ Durch alle Waffen und Char- gen (Humor. Militärgeſchn.), 1898. ‒ „Seppl“. „Der Einjährige Müller“ und andere Humoresken, 1901. ‒ Die Miſſion des Leutnants von Paß (Hei- terer R.), 1907. Müller, Valeria von, geborene Fiſcher, bekannt unter dem Pſeud. Georg von Kunda, wurde zu Stargard in Pommern am 28. März 1826 geboren, vermählte ſich mit einem Herrn von M. und lebte 1876 als Theaterſängerin in Riga. S: Der Müller v. Pranitz (Dorfgeſch.), 1868. ‒ Ein Judenmädchen (R.); II, 1870. ‒ Jm Sturm der Zeit (R.); II, 1872. ‒ Siegwart Morgenländer (R.); IV, 1873. *Müller, Venanz, wurde am 22. März 1831 in dem unterfränkiſchen Dorfe Mechenhart bei Klingenberg a. Main als der Sohn einfacher Land- leute geboren, erhielt ſeine Erziehung bei ſeinem Großvater, einem Dorf- ſchullehrer, und ſollte ſpäter gleich- falls den Lehrerberuf ergreifen. Doch ſagte ihm derſelbe wenig zu, und der Tod ſeines Großvaters bewahrte ihn auch davor. Jm Jahre 1842 kam er auf die Lateinſchule in Aſchaffenburg, ſtudierte ſpäter in München Natur- wiſſenſchaften u. Chemie, dann aber mit Vorliebe Kulturgeſchichte, mo- derne Sprachen und ihre Literatur und wandte ſich dann in München der Schriftſtellerei zu. Neben laufenden Arbeiten für Zeitungen, beſonders für das Abendblatt der „Neuen Mün- chener Zeitung“, und Beiträgen für die Manzſche „Real-Enzyklopädie“ ſchrieb er „Maximilian II., König von Bayern. Ein Lebensbild“ (1864), das einen volkstümlichen Erfolg hatte, und kurz vor Ausbruch des Krieges 1866 „Die Hohenzollern- Könige in der Kulturgeſchichte“, ein Quellenwerk, das ſeinem Verleger in Frankfurt a. M. ſogar Gefangenſchaft eintrug. Auf Anregung des berühm- ten Abtes Haneberg in München ging M. im Mai 1867 als Redakteur der illuſtrierten belletriſtiſchen Zeitſchrift „Alte und Neue Welt“ nach Einſiedeln (Schweiz), wo er ſie bis 1873 leitete. Dann kehrte er nach Bayern zurück und gründete in Regensburg eine ähnliche Zeitſchrift „Deutſcher Haus- ſchatz in Wort und Bild“ (Oktober 1874), deſſen Redaktion er bis 1888 führte. Dann zog er ſich als Privat- mann nach München zurück, wo er 1906 (?) geſtorben iſt. S: Der letzte Novize in Andechs (E.), 1870. Neue A. 1903. ‒ Der Aſtrologe (E.), 1871. ‒ Mein iſt die Rache (N.), 1871. ‒ Skizzen aus d. Kulturgeſchichte, 1871. ‒ Die Sonnenbraut (Südamerikan. R.), 1874. *Müller (ſeit 1908: Müller- Eberhart), Waldemar, pſd. Ernſt Erik Eberhart, wurde am 3. Juni 1871 in Bromberg als der Sohn eines Regierungs-Baurats und Eiſenbahn- Betriebsdirektors geboren, beſuchte infolge Verſetzungen ſeines Vaters verſchiedene Gymnaſien, in Poſen, Ratibor, Berlin u. Kiel und trat am 18. Oktbr. 1890 als Fahnenjunker in das Jnfanterieregiment Bremen ein. Nach erfolgreichem Beſuch der Kriegs- ſchule in Hersfeld wurde er im Ja- nuar 1891 Offizier in Bremen, war als ſolcher ein Jahr (1894‒95) zum Eiſenbahnregiment in Schöneberg kommandiert u. dann bis zum Herbſt 1896 bei ſeinem Regiment in Stade im Dienſt. Um ſeinen Hausſtand gründen zu können, trat er aus dem aktiven Militärdienſt aus, arbeitete vom Herbſt 1896 beim Amtsvorſteher in Friedenau und darauf beim Poli- zeipräſidium in Berlin, hoſpitierte in dieſer Zeit auch drei Semeſter an der Berliner Univerſität und erledigte im Herbſt 1898 ſein Examen als Polizei- offizier, worauf er als Kriminalkom- miſſar angeſtellt wurde. Nervenüber- reizung zwang ihn im Februar 1908, um ſeinen Abſchied einzukommen. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/75>, abgerufen am 19.04.2024.