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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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denn auch nach mehrjährigem eifri-
gen Studium der Geschichte u. Lite-
ratur widmete. 1900 erhielt er vom
sächsischen Hofe den ehrenvollen Auf-
trag, zur Feier des 220 jährigen Be-
stehens des königl. Garderegiments
ein Festspiel aus der Geschichte dieses
Regiments zu schreiben, welcher Auf-
forderung er in anerkennenswerter
Weise entsprach. 1902 wurde S. als
erster Dramaturg in die Direktion
des Leipziger Schauspielhauses be-
rufen, 1903-05 war er Direktor des
Stadttheaters in Elbing, 1906-08
Direktor der vereinigten Stadtthea-
ter in Kaiserslautern-Zweibrücken,
1908-09 Direktor in Barmen u. dann
bis zu Anfang d. J. 1910 Direktor des
Friedr. Wilhelmstädtischen Theaters
in Berlin.

S:

Durch Kampf zum Sieg
(Festsp.), 1901. - Ahasver, der ewige
Jude (Trag.), 1902. - Große Welt
(Schsp.), 1904. - Hinter den Kulissen
(Lsp.), 1905.

Sonnenburg, Ferdinand,

wurde
am 6. April 1839 zu Holzminden im
Braunschweigischen geboren, wo sein
Vater Obergerichtsadvokat war. Als
der letztere 1853 starb, begann für
den Knaben der harte Kampf ums
Dasein. Er wurde Landwirt in der
Niederlausitz, dann Verwalter auf
einem Rittergute bei Beeskow, und
trotz der Schwierigkeit dieses Be-
rufes fand er doch noch Muße, eifrig
an seiner Weiterbildung zu arbeiten.
24 Jahre alt, ging er nach Königs-
berg, um Philologie zu studieren: die
Mittel dazu erwarb er durch Privat-
stunden u. Zeitungsarbeiten. Eine
Augenkrankheit nötigte ihn, seine
Studien zu unterbrechen und eine
Stelle als Hauslehrer anzunehmen.
Zwei spätere Versuche, seine Studien
in Berlin und Göttingen fortzusetzen,
scheiterten gleichfalls an der Mittel-
losigkeit und an Krankheit der Augen.
Jm Jahre 1868 gründete S. eine
Privatschule in Wattenscheid bei Bo-
chum; im folgenden Jahre ging er
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Son
als Organisator u. Rektor der neuen
Bürgerschule nach Oeynhausen in
Westfalen, und 1877 folgte er einem
Rufe als erster Lehrer am Lehrerin-
nenseminar und der höheren Töchter-
schule nach Braunschweig. Jm Herbst
1902 trat er in den Ruhestand, und
1908 verlegte er seinen Wohnsitz nach
Bad Harzburg.

S:

Die Heroen der
deutschen Literatur; III, 1872. -
Burg Bentheim (N.), 1870. - Er-
loschene Sterne (R.); II, 1868. -
Madonna Sixtina (Roman); III,
1869. - Der Bannerherr von Danzig
(R.), 1877. 3. A. 1903. - Der Gold-
schmied von Elbing (E.), 1878. 2. A.
1893. - Der Kapuziner von Mailand
(E. n. A. Manzoni), 1878. - Am
Waldstrom (R.); III, 1885. 2. A.
1905. - Auf der Grenzwacht (R.);
III, 1886. - Jn der Flut (R.), 1887.
- Ellernmoor (R.); III, 1888. - Aus
der Heimat (En. I. Merret von der
Düne), 1890. - Für Kaiser u. Reich
(Kulturhistor. En.); II, 1892 (Jnhalt:
I. Berthold der Getreue. - II. Jrn-
fried u. Erwin). - Eberstein (Romant.
E. f. d. reifere Jugend), 1895. - Her-
zog Anton Ulrich von Braunschweig
als Dichter, 1896. - Die Söhne der
roten Erde (E. a. d. Zeit d. 7 jähr.
Kr.), 1896. - Sängerruhm (3 En. a.
d. Zeit d. Hohenstaufen), 1899. -
Pfade der Liebe (R.); II, 1899. -
Das Lied der Berge (R.), 1910.

*Sonnenfeld, Amanda,

pseudon.
Amanda Sonnenfels, wurde
am 4. Juli 1868 in Kosel (Ober-
schlesien) als die Tochter des früheren
Rittergutsbesitzers Adolf S. geboren,
kam im frühen Kindesalter auf das
Gut ihrer Eltern in Kuschnitzka, Kreis
Kosel, und erhielt hier durch Erziehe-
rinnen und Hauslehrer der Brüder
einen vortrefflichen, besonders auch
ihre Jndividualität berücksichtigen-
den Unterricht. Durch die Einsam-
keit des Landlebens wurde ihre Cha-
rakterentwicklung stark beeinflußt, so
daß sie trotz ihres lebhaften frischen

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Son
denn auch nach mehrjährigem eifri-
gen Studium der Geſchichte u. Lite-
ratur widmete. 1900 erhielt er vom
ſächſiſchen Hofe den ehrenvollen Auf-
trag, zur Feier des 220 jährigen Be-
ſtehens des königl. Garderegiments
ein Feſtſpiel aus der Geſchichte dieſes
Regiments zu ſchreiben, welcher Auf-
forderung er in anerkennenswerter
Weiſe entſprach. 1902 wurde S. als
erſter Dramaturg in die Direktion
des Leipziger Schauſpielhauſes be-
rufen, 1903–05 war er Direktor des
Stadttheaters in Elbing, 1906–08
Direktor der vereinigten Stadtthea-
ter in Kaiſerslautern-Zweibrücken,
1908–09 Direktor in Barmen u. dann
bis zu Anfang d. J. 1910 Direktor des
Friedr. Wilhelmſtädtiſchen Theaters
in Berlin.

S:

Durch Kampf zum Sieg
(Feſtſp.), 1901. – Ahasver, der ewige
Jude (Trag.), 1902. – Große Welt
(Schſp.), 1904. – Hinter den Kuliſſen
(Lſp.), 1905.

Sonnenburg, Ferdinand,

wurde
am 6. April 1839 zu Holzminden im
Braunſchweigiſchen geboren, wo ſein
Vater Obergerichtsadvokat war. Als
der letztere 1853 ſtarb, begann für
den Knaben der harte Kampf ums
Daſein. Er wurde Landwirt in der
Niederlauſitz, dann Verwalter auf
einem Rittergute bei Beeskow, und
trotz der Schwierigkeit dieſes Be-
rufes fand er doch noch Muße, eifrig
an ſeiner Weiterbildung zu arbeiten.
24 Jahre alt, ging er nach Königs-
berg, um Philologie zu ſtudieren: die
Mittel dazu erwarb er durch Privat-
ſtunden u. Zeitungsarbeiten. Eine
Augenkrankheit nötigte ihn, ſeine
Studien zu unterbrechen und eine
Stelle als Hauslehrer anzunehmen.
Zwei ſpätere Verſuche, ſeine Studien
in Berlin und Göttingen fortzuſetzen,
ſcheiterten gleichfalls an der Mittel-
loſigkeit und an Krankheit der Augen.
Jm Jahre 1868 gründete S. eine
Privatſchule in Wattenſcheid bei Bo-
chum; im folgenden Jahre ging er
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Son
als Organiſator u. Rektor der neuen
Bürgerſchule nach Oeynhauſen in
Weſtfalen, und 1877 folgte er einem
Rufe als erſter Lehrer am Lehrerin-
nenſeminar und der höheren Töchter-
ſchule nach Braunſchweig. Jm Herbſt
1902 trat er in den Ruheſtand, und
1908 verlegte er ſeinen Wohnſitz nach
Bad Harzburg.

S:

Die Heroen der
deutſchen Literatur; III, 1872. –
Burg Bentheim (N.), 1870. – Er-
loſchene Sterne (R.); II, 1868. –
Madonna Sixtina (Roman); III,
1869. – Der Bannerherr von Danzig
(R.), 1877. 3. A. 1903. – Der Gold-
ſchmied von Elbing (E.), 1878. 2. A.
1893. – Der Kapuziner von Mailand
(E. n. A. Manzoni), 1878. – Am
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1905. – Auf der Grenzwacht (R.);
III, 1886. – Jn der Flut (R.), 1887.
– Ellernmoor (R.); III, 1888. – Aus
der Heimat (En. I. Merret von der
Düne), 1890. – Für Kaiſer u. Reich
(Kulturhiſtor. En.); II, 1892 (Jnhalt:
I. Berthold der Getreue. – II. Jrn-
fried u. Erwin). – Eberſtein (Romant.
E. f. d. reifere Jugend), 1895. – Her-
zog Anton Ulrich von Braunſchweig
als Dichter, 1896. – Die Söhne der
roten Erde (E. a. d. Zeit d. 7 jähr.
Kr.), 1896. – Sängerruhm (3 En. a.
d. Zeit d. Hohenſtaufen), 1899. –
Pfade der Liebe (R.); II, 1899. –
Das Lied der Berge (R.), 1910.

*Sonnenfeld, Amanda,

pſeudon.
Amanda Sonnenfels, wurde
am 4. Juli 1868 in Koſel (Ober-
ſchleſien) als die Tochter des früheren
Rittergutsbeſitzers Adolf S. geboren,
kam im frühen Kindesalter auf das
Gut ihrer Eltern in Kuſchnitzka, Kreis
Koſel, und erhielt hier durch Erziehe-
rinnen und Hauslehrer der Brüder
einen vortrefflichen, beſonders auch
ihre Jndividualität berückſichtigen-
den Unterricht. Durch die Einſam-
keit des Landlebens wurde ihre Cha-
rakterentwicklung ſtark beeinflußt, ſo
daß ſie trotz ihres lebhaften friſchen

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[461/0465] Son Son denn auch nach mehrjährigem eifri- gen Studium der Geſchichte u. Lite- ratur widmete. 1900 erhielt er vom ſächſiſchen Hofe den ehrenvollen Auf- trag, zur Feier des 220 jährigen Be- ſtehens des königl. Garderegiments ein Feſtſpiel aus der Geſchichte dieſes Regiments zu ſchreiben, welcher Auf- forderung er in anerkennenswerter Weiſe entſprach. 1902 wurde S. als erſter Dramaturg in die Direktion des Leipziger Schauſpielhauſes be- rufen, 1903–05 war er Direktor des Stadttheaters in Elbing, 1906–08 Direktor der vereinigten Stadtthea- ter in Kaiſerslautern-Zweibrücken, 1908–09 Direktor in Barmen u. dann bis zu Anfang d. J. 1910 Direktor des Friedr. Wilhelmſtädtiſchen Theaters in Berlin. S: Durch Kampf zum Sieg (Feſtſp.), 1901. – Ahasver, der ewige Jude (Trag.), 1902. – Große Welt (Schſp.), 1904. – Hinter den Kuliſſen (Lſp.), 1905. Sonnenburg, Ferdinand, wurde am 6. April 1839 zu Holzminden im Braunſchweigiſchen geboren, wo ſein Vater Obergerichtsadvokat war. Als der letztere 1853 ſtarb, begann für den Knaben der harte Kampf ums Daſein. Er wurde Landwirt in der Niederlauſitz, dann Verwalter auf einem Rittergute bei Beeskow, und trotz der Schwierigkeit dieſes Be- rufes fand er doch noch Muße, eifrig an ſeiner Weiterbildung zu arbeiten. 24 Jahre alt, ging er nach Königs- berg, um Philologie zu ſtudieren: die Mittel dazu erwarb er durch Privat- ſtunden u. Zeitungsarbeiten. Eine Augenkrankheit nötigte ihn, ſeine Studien zu unterbrechen und eine Stelle als Hauslehrer anzunehmen. Zwei ſpätere Verſuche, ſeine Studien in Berlin und Göttingen fortzuſetzen, ſcheiterten gleichfalls an der Mittel- loſigkeit und an Krankheit der Augen. Jm Jahre 1868 gründete S. eine Privatſchule in Wattenſcheid bei Bo- chum; im folgenden Jahre ging er als Organiſator u. Rektor der neuen Bürgerſchule nach Oeynhauſen in Weſtfalen, und 1877 folgte er einem Rufe als erſter Lehrer am Lehrerin- nenſeminar und der höheren Töchter- ſchule nach Braunſchweig. Jm Herbſt 1902 trat er in den Ruheſtand, und 1908 verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Bad Harzburg. S: Die Heroen der deutſchen Literatur; III, 1872. – Burg Bentheim (N.), 1870. – Er- loſchene Sterne (R.); II, 1868. – Madonna Sixtina (Roman); III, 1869. – Der Bannerherr von Danzig (R.), 1877. 3. A. 1903. – Der Gold- ſchmied von Elbing (E.), 1878. 2. A. 1893. – Der Kapuziner von Mailand (E. n. A. Manzoni), 1878. – Am Waldſtrom (R.); III, 1885. 2. A. 1905. – Auf der Grenzwacht (R.); III, 1886. – Jn der Flut (R.), 1887. – Ellernmoor (R.); III, 1888. – Aus der Heimat (En. I. Merret von der Düne), 1890. – Für Kaiſer u. Reich (Kulturhiſtor. En.); II, 1892 (Jnhalt: I. Berthold der Getreue. – II. Jrn- fried u. Erwin). – Eberſtein (Romant. E. f. d. reifere Jugend), 1895. – Her- zog Anton Ulrich von Braunſchweig als Dichter, 1896. – Die Söhne der roten Erde (E. a. d. Zeit d. 7 jähr. Kr.), 1896. – Sängerruhm (3 En. a. d. Zeit d. Hohenſtaufen), 1899. – Pfade der Liebe (R.); II, 1899. – Das Lied der Berge (R.), 1910. *Sonnenfeld, Amanda, pſeudon. Amanda Sonnenfels, wurde am 4. Juli 1868 in Koſel (Ober- ſchleſien) als die Tochter des früheren Rittergutsbeſitzers Adolf S. geboren, kam im frühen Kindesalter auf das Gut ihrer Eltern in Kuſchnitzka, Kreis Koſel, und erhielt hier durch Erziehe- rinnen und Hauslehrer der Brüder einen vortrefflichen, beſonders auch ihre Jndividualität berückſichtigen- den Unterricht. Durch die Einſam- keit des Landlebens wurde ihre Cha- rakterentwicklung ſtark beeinflußt, ſo daß ſie trotz ihres lebhaften friſchen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/465>, abgerufen am 28.03.2024.