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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kindheit mit vielen und schweren
Krankheiten zu kämpfen, so daß er
bis zum neunten Jahre keine öffent-
liche Schule besuchen konnte, sondern
durch Privatlehrer unterrichtet wer-
den mußte. Dann war er zwei Jahre
lang Schüler der I. Bürgerschule da-
selbst u. bezog Ostern 1881 das dor-
tige Gymnasium. Aber schon ein
Jahr später brachte ihn der Schar-
lach an den Rand des Grabes und
wirkte so verheerend auf die inneren
Organe des Knaben ein, daß in der
Folge an einen regelmäßigen Unter-
richt nicht zu denken war und W.
schließlich zu Ostern 1894 das Gym-
nasialstudium aufgeben mußte. Je
mehr sein leidender Zustand ihn von
der Außenwelt abschloß, um so mehr
widmete er sich in der Einsamkeit sei-
nen Lieblingsgebieten in der Geistes-
welt, der Geschichte und Literatur,
der Naturwissenschaft u. der Theorie
der Kunst in den verschiedenen For-
men. So entstanden denn 1895 sein
Festspiel "Herzog Julius von Braun-
schweig" und 1898 sein historisches
Drama "Durch Nacht zum Licht", die
beide im Lande Braunschweig viel-
fach aufgeführt wurden, aber bisher
noch nicht veröffentlicht sind. W. lebt
noch jetzt, vereint mit seiner Mutter,
im eigenen Heim seinen literarischen
und künstlerischen Bestrebungen in
Wolfenbüttel.

S:

Waldeinsamkeit
(Lyrisch-philosoph. D.), 1902. - Geist
und Stoff. Ein Weltzyklus (desgl.),
1905.

Weigand, Wilhelm,

geboren am
13. März 1832 in Gissigheim (Baden),
lebt (1892) als Schriftsteller in Mün-
chen-Bogenhausen, redigierte hier auf
kurze Zeit (1904) die "Süddeutschen
Monatshefte".

S:

Die Frankentaler
(R.), 1889, 5. A. 1912. - Jm Exil
(Nn.), 1890. - Gedichte 1890. - Dra-
matische Gedichte (Savonarola. -
Siegfried. - Wilbrand), 1891. - Rüge-
lieder, 1892. - Sommer (Neue Ge.),
1894. - Macht (Dr.), 1895. - Der
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Wei
zwiefache Eros (En.), 1896. - Zwei
neue Lustspiele, 2. A. 1896 (Jnhalt:
Der neue Adel [sep. 1893]. - Der
Wahlkanditat [sep. 1893]). - Das
Opfer (Schausp.), 1897. - Lorenzino
(Tr.), 1897. - Die Renaissance. Ein
Dramazyklus; IV, 1898-99 (Jnhalt:
I. Tessa, 2. A. 1901. - II. Savona-
rola. - III. Cäsar Borgia. - IV. Lo-
renzino, 3. Aufl. 1901). - Moderne
Dramen (2 Sammlgn., 1900 (Jnhalt:
I. Der Wahlkandidat. - Agnes Korn
[sep. 1895]. - Der neue Adel. - Der
Vater [sep. 1894]. - II. Der Dämon.
- Der Einzige. - Der Übermensch). -
Jn der Frühe (Neue Ge. 1894-1901);
1901. - Florian Geyer (Deutsches Tr.),
1901. - Gedichte (Auswahl), 1904. -
Lolo (Künstlerkomödie), 1904. - No-
vellen, 1. Bd. (Michael Schönherrs
Liebesfrühling u. andere Novellen),
1904. 2. Bd. (Der Messiaszüchter und
andere Novellen), 1906. - Der Gür-
tel der Venus (Trag.), 1908. - Der
verschlossene Garten (Ge. a. d. Jahr.
1901-09), 1910. - Könige (Schsp.),
1912.

Weigle, Gottlieb David Ludwig,


wurde am 12. August (n. and. am
11. März) 1814 in Ludwigsburg geb.,
wo sein Vater Weißgerber war. Er
erlernte das Handwerk seines Vaters
und unterstützte diesen bis zum Jahre
1849, wo er in Stuttgart ein eigenes
Gerbergeschäft etablierte. Weitere
Nachrichten fehlen. Er wird oft ver-
wechselt mit dem Basler Missionar
Gottfried Hartmann W., dem Dichter
des bekannten Volksliedes "Drunten
im Unterland", der am 1. Juli 1816
in Zell bei Eßlingen geboren ward
und am 7. Juni 1855 in Mangalur
in Ostindien starb.

S:

Gott ist mein
Lied (Christl. Ge.), 1849.

*Weihe, Martin Philipp,

ent-
stammt einer uralten westfälischen
Predigerfamilie und war der Urenkel
des bekannten (1771 +) Feldpredigers
Friedrich August W. in Gohfeld bei
Minden. Er wurde 1823 in Sprenge

*


[Spaltenumbruch]

Wei
Kindheit mit vielen und ſchweren
Krankheiten zu kämpfen, ſo daß er
bis zum neunten Jahre keine öffent-
liche Schule beſuchen konnte, ſondern
durch Privatlehrer unterrichtet wer-
den mußte. Dann war er zwei Jahre
lang Schüler der I. Bürgerſchule da-
ſelbſt u. bezog Oſtern 1881 das dor-
tige Gymnaſium. Aber ſchon ein
Jahr ſpäter brachte ihn der Schar-
lach an den Rand des Grabes und
wirkte ſo verheerend auf die inneren
Organe des Knaben ein, daß in der
Folge an einen regelmäßigen Unter-
richt nicht zu denken war und W.
ſchließlich zu Oſtern 1894 das Gym-
naſialſtudium aufgeben mußte. Je
mehr ſein leidender Zuſtand ihn von
der Außenwelt abſchloß, um ſo mehr
widmete er ſich in der Einſamkeit ſei-
nen Lieblingsgebieten in der Geiſtes-
welt, der Geſchichte und Literatur,
der Naturwiſſenſchaft u. der Theorie
der Kunſt in den verſchiedenen For-
men. So entſtanden denn 1895 ſein
Feſtſpiel „Herzog Julius von Braun-
ſchweig“ und 1898 ſein hiſtoriſches
Drama „Durch Nacht zum Licht“, die
beide im Lande Braunſchweig viel-
fach aufgeführt wurden, aber bisher
noch nicht veröffentlicht ſind. W. lebt
noch jetzt, vereint mit ſeiner Mutter,
im eigenen Heim ſeinen literariſchen
und künſtleriſchen Beſtrebungen in
Wolfenbüttel.

S:

Waldeinſamkeit
(Lyriſch-philoſoph. D.), 1902. – Geiſt
und Stoff. Ein Weltzyklus (desgl.),
1905.

Weigand, Wilhelm,

geboren am
13. März 1832 in Giſſigheim (Baden),
lebt (1892) als Schriftſteller in Mün-
chen-Bogenhauſen, redigierte hier auf
kurze Zeit (1904) die „Süddeutſchen
Monatshefte“.

S:

Die Frankentaler
(R.), 1889, 5. A. 1912. – Jm Exil
(Nn.), 1890. – Gedichte 1890. – Dra-
matiſche Gedichte (Savonarola. –
Siegfried. – Wilbrand), 1891. – Rüge-
lieder, 1892. – Sommer (Neue Ge.),
1894. – Macht (Dr.), 1895. – Der
[Spaltenumbruch]

Wei
zwiefache Eros (En.), 1896. – Zwei
neue Luſtſpiele, 2. A. 1896 (Jnhalt:
Der neue Adel [ſep. 1893]. – Der
Wahlkanditat [ſep. 1893]). – Das
Opfer (Schauſp.), 1897. – Lorenzino
(Tr.), 1897. – Die Renaiſſance. Ein
Dramazyklus; IV, 1898–99 (Jnhalt:
I. Teſſa, 2. A. 1901. – II. Savona-
rola. – III. Cäſar Borgia. – IV. Lo-
renzino, 3. Aufl. 1901). – Moderne
Dramen (2 Sammlgn., 1900 (Jnhalt:
I. Der Wahlkandidat. – Agnes Korn
[ſep. 1895]. – Der neue Adel. – Der
Vater [ſep. 1894]. – II. Der Dämon.
– Der Einzige. – Der Übermenſch). –
Jn der Frühe (Neue Ge. 1894–1901);
1901. – Florian Geyer (Deutſches Tr.),
1901. – Gedichte (Auswahl), 1904. –
Lolo (Künſtlerkomödie), 1904. – No-
vellen, 1. Bd. (Michael Schönherrs
Liebesfrühling u. andere Novellen),
1904. 2. Bd. (Der Meſſiaszüchter und
andere Novellen), 1906. – Der Gür-
tel der Venus (Trag.), 1908. – Der
verſchloſſene Garten (Ge. a. d. Jahr.
1901–09), 1910. – Könige (Schſp.),
1912.

Weigle, Gottlieb David Ludwig,


wurde am 12. Auguſt (n. and. am
11. März) 1814 in Ludwigsburg geb.,
wo ſein Vater Weißgerber war. Er
erlernte das Handwerk ſeines Vaters
und unterſtützte dieſen bis zum Jahre
1849, wo er in Stuttgart ein eigenes
Gerbergeſchäft etablierte. Weitere
Nachrichten fehlen. Er wird oft ver-
wechſelt mit dem Basler Miſſionar
Gottfried Hartmann W., dem Dichter
des bekannten Volksliedes „Drunten
im Unterland“, der am 1. Juli 1816
in Zell bei Eßlingen geboren ward
und am 7. Juni 1855 in Mangalur
in Oſtindien ſtarb.

S:

Gott iſt mein
Lied (Chriſtl. Ge.), 1849.

*Weihe, Martin Philipp,

ent-
ſtammt einer uralten weſtfäliſchen
Predigerfamilie und war der Urenkel
des bekannten (1771 †) Feldpredigers
Friedrich Auguſt W. in Gohfeld bei
Minden. Er wurde 1823 in Sprenge

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[359/0363] Wei Wei Kindheit mit vielen und ſchweren Krankheiten zu kämpfen, ſo daß er bis zum neunten Jahre keine öffent- liche Schule beſuchen konnte, ſondern durch Privatlehrer unterrichtet wer- den mußte. Dann war er zwei Jahre lang Schüler der I. Bürgerſchule da- ſelbſt u. bezog Oſtern 1881 das dor- tige Gymnaſium. Aber ſchon ein Jahr ſpäter brachte ihn der Schar- lach an den Rand des Grabes und wirkte ſo verheerend auf die inneren Organe des Knaben ein, daß in der Folge an einen regelmäßigen Unter- richt nicht zu denken war und W. ſchließlich zu Oſtern 1894 das Gym- naſialſtudium aufgeben mußte. Je mehr ſein leidender Zuſtand ihn von der Außenwelt abſchloß, um ſo mehr widmete er ſich in der Einſamkeit ſei- nen Lieblingsgebieten in der Geiſtes- welt, der Geſchichte und Literatur, der Naturwiſſenſchaft u. der Theorie der Kunſt in den verſchiedenen For- men. So entſtanden denn 1895 ſein Feſtſpiel „Herzog Julius von Braun- ſchweig“ und 1898 ſein hiſtoriſches Drama „Durch Nacht zum Licht“, die beide im Lande Braunſchweig viel- fach aufgeführt wurden, aber bisher noch nicht veröffentlicht ſind. W. lebt noch jetzt, vereint mit ſeiner Mutter, im eigenen Heim ſeinen literariſchen und künſtleriſchen Beſtrebungen in Wolfenbüttel. S: Waldeinſamkeit (Lyriſch-philoſoph. D.), 1902. – Geiſt und Stoff. Ein Weltzyklus (desgl.), 1905. Weigand, Wilhelm, geboren am 13. März 1832 in Giſſigheim (Baden), lebt (1892) als Schriftſteller in Mün- chen-Bogenhauſen, redigierte hier auf kurze Zeit (1904) die „Süddeutſchen Monatshefte“. S: Die Frankentaler (R.), 1889, 5. A. 1912. – Jm Exil (Nn.), 1890. – Gedichte 1890. – Dra- matiſche Gedichte (Savonarola. – Siegfried. – Wilbrand), 1891. – Rüge- lieder, 1892. – Sommer (Neue Ge.), 1894. – Macht (Dr.), 1895. – Der zwiefache Eros (En.), 1896. – Zwei neue Luſtſpiele, 2. A. 1896 (Jnhalt: Der neue Adel [ſep. 1893]. – Der Wahlkanditat [ſep. 1893]). – Das Opfer (Schauſp.), 1897. – Lorenzino (Tr.), 1897. – Die Renaiſſance. Ein Dramazyklus; IV, 1898–99 (Jnhalt: I. Teſſa, 2. A. 1901. – II. Savona- rola. – III. Cäſar Borgia. – IV. Lo- renzino, 3. Aufl. 1901). – Moderne Dramen (2 Sammlgn., 1900 (Jnhalt: I. Der Wahlkandidat. – Agnes Korn [ſep. 1895]. – Der neue Adel. – Der Vater [ſep. 1894]. – II. Der Dämon. – Der Einzige. – Der Übermenſch). – Jn der Frühe (Neue Ge. 1894–1901); 1901. – Florian Geyer (Deutſches Tr.), 1901. – Gedichte (Auswahl), 1904. – Lolo (Künſtlerkomödie), 1904. – No- vellen, 1. Bd. (Michael Schönherrs Liebesfrühling u. andere Novellen), 1904. 2. Bd. (Der Meſſiaszüchter und andere Novellen), 1906. – Der Gür- tel der Venus (Trag.), 1908. – Der verſchloſſene Garten (Ge. a. d. Jahr. 1901–09), 1910. – Könige (Schſp.), 1912. Weigle, Gottlieb David Ludwig, wurde am 12. Auguſt (n. and. am 11. März) 1814 in Ludwigsburg geb., wo ſein Vater Weißgerber war. Er erlernte das Handwerk ſeines Vaters und unterſtützte dieſen bis zum Jahre 1849, wo er in Stuttgart ein eigenes Gerbergeſchäft etablierte. Weitere Nachrichten fehlen. Er wird oft ver- wechſelt mit dem Basler Miſſionar Gottfried Hartmann W., dem Dichter des bekannten Volksliedes „Drunten im Unterland“, der am 1. Juli 1816 in Zell bei Eßlingen geboren ward und am 7. Juni 1855 in Mangalur in Oſtindien ſtarb. S: Gott iſt mein Lied (Chriſtl. Ge.), 1849. *Weihe, Martin Philipp, ent- ſtammt einer uralten weſtfäliſchen Predigerfamilie und war der Urenkel des bekannten (1771 †) Feldpredigers Friedrich Auguſt W. in Gohfeld bei Minden. Er wurde 1823 in Sprenge *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/363>, abgerufen am 29.03.2024.