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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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nahme in den österreichischen Staa-
ten Ende 1883 wieder eingehen lassen
mußte. W. lebt noch jetzt als Schrift-
steller in Brünn.

S:

Ein Wieder-
sehen (D.), 1881.

*Winter, Flora,

geb. Venetia-
ner,
wurde am 8. Oktober 1870 in
dem Dörfchen Kahlenberg im Zipser
Komitat (Ungarn) von jüdischen El-
tern geboren und hat sich, zumeist in
Gebirgsdörfern wohnhaft, mit Aus-
nahme zweier Schuljahre, bloß auf
autodidaktischem Wege herangebildet.
Jhr elterliches Haus war danach an-
getan, ihrer schöngeistigen u. streng
ethischen Richtung Rechnung zu tra-
gen und selbige aufs wärmste zu pfle-
gen. Jm Alter von 17 Jahren ver-
heiratete sie sich mit dem Kaufmann
Philipp W. in Bikes-Csaba (Ungarn);
aber schon nach drei Jahren geriet
dessen Geschäft in Konkurs. Flora
kam unter den Schutz ihres Onkels,
des kaiserl. Rats Dr. Jgnaz Haas,
nach Wien, während ihr Gatte die
Stelle eines Reisenden einnahm. Hier
in Wien begann sie eingehend Lite-
ratur- und Sprachstudien zu treiben
u. Übersetzungen aus dem Polnischen,
Ungarischen und Französischen für
Zeitschriften zu liefern. Daran schlos-
sen sich Romane und Novellen und
sozialpolitische Arbeiten im inter-
nationalen Sinne. Dieser Tätigkeit
ist sie auch treu geblieben, nachdem
sie 1898 ihren Wohnsitz mit ihrem
Gatten in Budapest genommen hat.

S:

Ernste Bilder (2 Nn.: Wahrer
Glaube ist Liebe. Unsere Frauen im
türkischen Harem), 1904.

*Winter, Georg,

geb. am 13. Mai
1866 in Dresden, besuchte das Gym-
nasium in Freiberg (Sachsen) u. Leip-
zig, genügte hier seiner Militärpflicht
und studierte darauf an der Universi-
tät daselbst zunächst Philologie, dann
Theologie. Nachdem er 1889 sein
Kandidatenexamen u. 1891 die Prü-
fung pro ministerio abgelegt, war er
1892-95 Hilfsprediger in Leipzig, u.
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ist seit 1895 Pastor an der Dreikönigs-
kirche in Dresden. Von 1896-1902
war er Schriftleiter des "Sächsischen
Evangel. Arbeiterblattes" u. hat sich
als solcher wie auch als Vorsitzender
des Landesverbandes der sächsischen
evangel. Arbeitervereine bemüht, im
sozialen Sinne zu wirken.

S:

Jn der
Dämmerung (Ge.), 1909.

*Winter, Gotthard,

geb. am 22.
März 1855 zu Schwarzenberg i. Sach-
sen, wurde auf der Fürsten- u. Lan-
desschule in Grimma vorgebildet und
studierte darauf in Leipzig, wo er sich
1880 auf Grund der Schrift "Goethes
deutsche Gesinnung" die Doktorwürde
erwarb. Er hielt sich dann mehrere
Jahre im Auslande auf, in Frank-
reich, Jtalien, der Schweiz, Belgien,
Holland, u. ließ sich nach seiner Heim-
kehr in Dresden als Schriftsteller
nieder. Seit 1887 lebt er als Chef-
redakteur des "Meißener Tageblatts"
in Meißen.

S:

Lieb und Leid (Ge.),
1894.

*Winter, Heinrich,

pseud. Heinz
Winter,
wurde am 23. Dezember
1852 in Wismar geboren, absolvierte
die dortige Große Stadtschule (Gym-
nasium), genügte 1870-71 im 90. Jn-
fanterieregiment seiner Militärpflicht
und widmete sich dann dem Baufach.
Er studierte in Berlin und München,
bis er 1874 infolge eines Pistolen-
duells mit dem damaligen Leutnant
Wißmann, späteren Gouverneur von
Ostafrika, das ihm außer einer schwe-
ren Verwundung eine Festungshaft
von drei Monaten eintrug, aus sei-
ner Laufbahn geschleudert wurde.
Nach Verbüßung seiner Haft begab er
sich zunächst nach Nordamerika, be-
reiste mit einem Grubensyndikat Zen-
tral- und Südamerika und ging nach
vielen an Abenteuern reichen Kreuz-
u. Querfahrten 1879 nach Südafrika,
von wo er, um seine durch Fieber
geschwächte Gesundheit wiederherzu-
stellen, 1884 nach Deutschland zurück-
kehrte. Noch in demselben Jahre reiste

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Win
nahme in den öſterreichiſchen Staa-
ten Ende 1883 wieder eingehen laſſen
mußte. W. lebt noch jetzt als Schrift-
ſteller in Brünn.

S:

Ein Wieder-
ſehen (D.), 1881.

*Winter, Flora,

geb. Venetia-
ner,
wurde am 8. Oktober 1870 in
dem Dörfchen Kahlenberg im Zipſer
Komitat (Ungarn) von jüdiſchen El-
tern geboren und hat ſich, zumeiſt in
Gebirgsdörfern wohnhaft, mit Aus-
nahme zweier Schuljahre, bloß auf
autodidaktiſchem Wege herangebildet.
Jhr elterliches Haus war danach an-
getan, ihrer ſchöngeiſtigen u. ſtreng
ethiſchen Richtung Rechnung zu tra-
gen und ſelbige aufs wärmſte zu pfle-
gen. Jm Alter von 17 Jahren ver-
heiratete ſie ſich mit dem Kaufmann
Philipp W. in Bikés-Cſaba (Ungarn);
aber ſchon nach drei Jahren geriet
deſſen Geſchäft in Konkurs. Flora
kam unter den Schutz ihres Onkels,
des kaiſerl. Rats Dr. Jgnaz Haas,
nach Wien, während ihr Gatte die
Stelle eines Reiſenden einnahm. Hier
in Wien begann ſie eingehend Lite-
ratur- und Sprachſtudien zu treiben
u. Überſetzungen aus dem Polniſchen,
Ungariſchen und Franzöſiſchen für
Zeitſchriften zu liefern. Daran ſchloſ-
ſen ſich Romane und Novellen und
ſozialpolitiſche Arbeiten im inter-
nationalen Sinne. Dieſer Tätigkeit
iſt ſie auch treu geblieben, nachdem
ſie 1898 ihren Wohnſitz mit ihrem
Gatten in Budapeſt genommen hat.

S:

Ernſte Bilder (2 Nn.: Wahrer
Glaube iſt Liebe. Unſere Frauen im
türkiſchen Harem), 1904.

*Winter, Georg,

geb. am 13. Mai
1866 in Dresden, beſuchte das Gym-
naſium in Freiberg (Sachſen) u. Leip-
zig, genügte hier ſeiner Militärpflicht
und ſtudierte darauf an der Univerſi-
tät daſelbſt zunächſt Philologie, dann
Theologie. Nachdem er 1889 ſein
Kandidatenexamen u. 1891 die Prü-
fung pro ministerio abgelegt, war er
1892–95 Hilfsprediger in Leipzig, u.
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Win
iſt ſeit 1895 Paſtor an der Dreikönigs-
kirche in Dresden. Von 1896–1902
war er Schriftleiter des „Sächſiſchen
Evangel. Arbeiterblattes“ u. hat ſich
als ſolcher wie auch als Vorſitzender
des Landesverbandes der ſächſiſchen
evangel. Arbeitervereine bemüht, im
ſozialen Sinne zu wirken.

S:

Jn der
Dämmerung (Ge.), 1909.

*Winter, Gotthard,

geb. am 22.
März 1855 zu Schwarzenberg i. Sach-
ſen, wurde auf der Fürſten- u. Lan-
desſchule in Grimma vorgebildet und
ſtudierte darauf in Leipzig, wo er ſich
1880 auf Grund der Schrift „Goethes
deutſche Geſinnung“ die Doktorwürde
erwarb. Er hielt ſich dann mehrere
Jahre im Auslande auf, in Frank-
reich, Jtalien, der Schweiz, Belgien,
Holland, u. ließ ſich nach ſeiner Heim-
kehr in Dresden als Schriftſteller
nieder. Seit 1887 lebt er als Chef-
redakteur des „Meißener Tageblatts“
in Meißen.

S:

Lieb und Leid (Ge.),
1894.

*Winter, Heinrich,

pſeud. Heinz
Winter,
wurde am 23. Dezember
1852 in Wismar geboren, abſolvierte
die dortige Große Stadtſchule (Gym-
naſium), genügte 1870–71 im 90. Jn-
fanterieregiment ſeiner Militärpflicht
und widmete ſich dann dem Baufach.
Er ſtudierte in Berlin und München,
bis er 1874 infolge eines Piſtolen-
duells mit dem damaligen Leutnant
Wißmann, ſpäteren Gouverneur von
Oſtafrika, das ihm außer einer ſchwe-
ren Verwundung eine Feſtungshaft
von drei Monaten eintrug, aus ſei-
ner Laufbahn geſchleudert wurde.
Nach Verbüßung ſeiner Haft begab er
ſich zunächſt nach Nordamerika, be-
reiſte mit einem Grubenſyndikat Zen-
tral- und Südamerika und ging nach
vielen an Abenteuern reichen Kreuz-
u. Querfahrten 1879 nach Südafrika,
von wo er, um ſeine durch Fieber
geſchwächte Geſundheit wiederherzu-
ſtellen, 1884 nach Deutſchland zurück-
kehrte. Noch in demſelben Jahre reiſte

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[471/0475] Win Win nahme in den öſterreichiſchen Staa- ten Ende 1883 wieder eingehen laſſen mußte. W. lebt noch jetzt als Schrift- ſteller in Brünn. S: Ein Wieder- ſehen (D.), 1881. *Winter, Flora, geb. Venetia- ner, wurde am 8. Oktober 1870 in dem Dörfchen Kahlenberg im Zipſer Komitat (Ungarn) von jüdiſchen El- tern geboren und hat ſich, zumeiſt in Gebirgsdörfern wohnhaft, mit Aus- nahme zweier Schuljahre, bloß auf autodidaktiſchem Wege herangebildet. Jhr elterliches Haus war danach an- getan, ihrer ſchöngeiſtigen u. ſtreng ethiſchen Richtung Rechnung zu tra- gen und ſelbige aufs wärmſte zu pfle- gen. Jm Alter von 17 Jahren ver- heiratete ſie ſich mit dem Kaufmann Philipp W. in Bikés-Cſaba (Ungarn); aber ſchon nach drei Jahren geriet deſſen Geſchäft in Konkurs. Flora kam unter den Schutz ihres Onkels, des kaiſerl. Rats Dr. Jgnaz Haas, nach Wien, während ihr Gatte die Stelle eines Reiſenden einnahm. Hier in Wien begann ſie eingehend Lite- ratur- und Sprachſtudien zu treiben u. Überſetzungen aus dem Polniſchen, Ungariſchen und Franzöſiſchen für Zeitſchriften zu liefern. Daran ſchloſ- ſen ſich Romane und Novellen und ſozialpolitiſche Arbeiten im inter- nationalen Sinne. Dieſer Tätigkeit iſt ſie auch treu geblieben, nachdem ſie 1898 ihren Wohnſitz mit ihrem Gatten in Budapeſt genommen hat. S: Ernſte Bilder (2 Nn.: Wahrer Glaube iſt Liebe. Unſere Frauen im türkiſchen Harem), 1904. *Winter, Georg, geb. am 13. Mai 1866 in Dresden, beſuchte das Gym- naſium in Freiberg (Sachſen) u. Leip- zig, genügte hier ſeiner Militärpflicht und ſtudierte darauf an der Univerſi- tät daſelbſt zunächſt Philologie, dann Theologie. Nachdem er 1889 ſein Kandidatenexamen u. 1891 die Prü- fung pro ministerio abgelegt, war er 1892–95 Hilfsprediger in Leipzig, u. iſt ſeit 1895 Paſtor an der Dreikönigs- kirche in Dresden. Von 1896–1902 war er Schriftleiter des „Sächſiſchen Evangel. Arbeiterblattes“ u. hat ſich als ſolcher wie auch als Vorſitzender des Landesverbandes der ſächſiſchen evangel. Arbeitervereine bemüht, im ſozialen Sinne zu wirken. S: Jn der Dämmerung (Ge.), 1909. *Winter, Gotthard, geb. am 22. März 1855 zu Schwarzenberg i. Sach- ſen, wurde auf der Fürſten- u. Lan- desſchule in Grimma vorgebildet und ſtudierte darauf in Leipzig, wo er ſich 1880 auf Grund der Schrift „Goethes deutſche Geſinnung“ die Doktorwürde erwarb. Er hielt ſich dann mehrere Jahre im Auslande auf, in Frank- reich, Jtalien, der Schweiz, Belgien, Holland, u. ließ ſich nach ſeiner Heim- kehr in Dresden als Schriftſteller nieder. Seit 1887 lebt er als Chef- redakteur des „Meißener Tageblatts“ in Meißen. S: Lieb und Leid (Ge.), 1894. *Winter, Heinrich, pſeud. Heinz Winter, wurde am 23. Dezember 1852 in Wismar geboren, abſolvierte die dortige Große Stadtſchule (Gym- naſium), genügte 1870–71 im 90. Jn- fanterieregiment ſeiner Militärpflicht und widmete ſich dann dem Baufach. Er ſtudierte in Berlin und München, bis er 1874 infolge eines Piſtolen- duells mit dem damaligen Leutnant Wißmann, ſpäteren Gouverneur von Oſtafrika, das ihm außer einer ſchwe- ren Verwundung eine Feſtungshaft von drei Monaten eintrug, aus ſei- ner Laufbahn geſchleudert wurde. Nach Verbüßung ſeiner Haft begab er ſich zunächſt nach Nordamerika, be- reiſte mit einem Grubenſyndikat Zen- tral- und Südamerika und ging nach vielen an Abenteuern reichen Kreuz- u. Querfahrten 1879 nach Südafrika, von wo er, um ſeine durch Fieber geſchwächte Geſundheit wiederherzu- ſtellen, 1884 nach Deutſchland zurück- kehrte. Noch in demſelben Jahre reiſte *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/475>, abgerufen am 29.03.2024.