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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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bildete sich dann auf Wunsch seiner
Eltern 1886-92 in der Präparanden-
anstalt und dem Seminar für den
Beruf eines Lehrers aus. Als städti-
scher Lehrer bereitete er sich 1895-99
auf das Abiturientenexamen vor und
studierte darauf in Berlin Geschichte
und Literatur, worauf er wieder ein
Lehramt übernahm. Aus seinen Ar-
beiten im königl. Staatsarchiv ging
seine "Geschichte der märkischen Re-
formation" (1903) hervor, und auf
Grund eines längeren Studiums im
Wernigeroder Archiv (1898-99) ver-
faßte er seinen Roman.

S:

An der
Himmelspforte (E. vom Nordharz);
II, 1903. - Signes Weg (R.), 1908. -
Kriemhilds Rache (R.), 1909. - Dorf-
geschichten, 1910.

*Steinrück, Melanie,

geborene
Schultze, psd. M. Adelmi, wurde
am 10. Juli 1847 (n. a. 1849) in Leip-
zig geboren, erhielt daselbst u. später
in Dresden und Berlin, wohin ihre
Eltern ihr Domizil verlegt hatten,
ihre Ausbildung und siedelte nach
dem Tode des Vaters mit der Mutter
nach Basel über. Später wirkte sie
als Erzieherin anderthalb Jahre in
einer amerikanischen Familie zu
Darmstadt und ein Jahr in einer
holländischen zu Amsterdam, kehrte
dann zu ihrer Mutter zurück, mit der
sie einige Jahre in Freiburg i. Br.
lebte, und erhielt 1874 eine Staats-
anstellung als Vorsteherin der da-
mals neu erbauten Bassinbäder im
Schwarzwaldbade Badenweiler, wo
sie sich 1885 mit dem Zeitungsheraus-
geber Steinrück in Freiburg i. Br.
verheiratete, mit dem sie später nach
Nürnberg übersiedelte. Hier gestaltete
sich die anfangs glückliche Ehe so
unerträglich, daß deren gerichtliche
Trennung 1898 ausgesprochen wer-
den mußte. Die Schriftstellerin lebt
noch jetzt in Nürnberg.

S:

Baden-
weiler Novellen; II, 1882 (Jnhalt:
I. Der Badegast. - II. Die Wette). -
Der Wahnsinnige (R.), 1882.

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Ste
*Steinstraß, Joseph,

bekannt un-
ter seinem Ordensnamen Bruder
Felician,
wurde am 30. Aug. 1870
in Essen a. der Ruhr geboren. Miß-
liche Verhältnisse haben seine Jugend-
zeit begleitet und als Mitgift ein kör-
perliches Leiden beschert, das während
seiner Studienzeit mehr als einmal
seine Zukunftspläne in Frage stellte.
Er hatte sich der Theologe zugewandt,
daneben aber mit Vorliebe Kunst- u.
Literaturgeschichte und romanische
Sprachen studiert. Da er aber infolge
seines Leidens auf unabsehbare Zeit
unfähig ward, ein geistliches Amt zu
bekleiden, so wandte er sich dem Lehr-
fache zu, trat im Oktober 1899 in die
Ordensgenossenschaft der Franzis-
kaner von Bleyerheide (Holland) ein
u. wirkt seit 7. Mai 1903 als Lehrer
am kathol. Knaben-Jnstitut "Mariä
Heimsuchung" in Völkerich bei Gem-
menich in Belgien. Er betätigte hier
das besondere Bestreben, dem deut-
schen Schrifttum, wie überhaupt deut-
scher Art und Sitte Anerkennung zu
verschaffen, und dazu bietet ihm seine
berufliche Tätigkeit reichlich Gelegen-
heit.

S:

Ein Weihnachtsmärchen
(Dram. Spiel), 1904. - Die Taufe
am Waldbrunnen (Lyr.-dramat. G.),
1904. - Dynamit (Schausp.), 1905. -
Friede und Heil (Mysterienspiel in 5
Abteilgn.), 1905. - Alfons von Ring-
bergen (Schsp. a. der französ. Revo-
lution), 1905.

*Steinweg, Emil,

entstammt einer
alten Soldatenfamilie und wurde
am 15. Januar 1836 in Wriezen a.
d. Oder geboren. Nachdem er die dor-
tige Bürgerschule absolviert hatte,
kam er zu Pfingsten 1851 durch Ver-
mittelung und mit Unterstützung
eines alten Kriegskameraden seines
Vaters auf die königl. Realschule in
Berlin, die er aber schon im Herbst
1852 aus Mangel an Mitteln wieder
verlassen mußte. Er hatte indessen
doch die Reife für die Prima erlangt.
Jn der Folge erwarb er sich seinen

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bildete ſich dann auf Wunſch ſeiner
Eltern 1886–92 in der Präparanden-
anſtalt und dem Seminar für den
Beruf eines Lehrers aus. Als ſtädti-
ſcher Lehrer bereitete er ſich 1895–99
auf das Abiturientenexamen vor und
ſtudierte darauf in Berlin Geſchichte
und Literatur, worauf er wieder ein
Lehramt übernahm. Aus ſeinen Ar-
beiten im königl. Staatsarchiv ging
ſeine „Geſchichte der märkiſchen Re-
formation“ (1903) hervor, und auf
Grund eines längeren Studiums im
Wernigeroder Archiv (1898–99) ver-
faßte er ſeinen Roman.

S:

An der
Himmelspforte (E. vom Nordharz);
II, 1903. – Signes Weg (R.), 1908. –
Kriemhilds Rache (R.), 1909. – Dorf-
geſchichten, 1910.

*Steinrück, Melanie,

geborene
Schultze, pſd. M. Adelmi, wurde
am 10. Juli 1847 (n. a. 1849) in Leip-
zig geboren, erhielt daſelbſt u. ſpäter
in Dresden und Berlin, wohin ihre
Eltern ihr Domizil verlegt hatten,
ihre Ausbildung und ſiedelte nach
dem Tode des Vaters mit der Mutter
nach Baſel über. Später wirkte ſie
als Erzieherin anderthalb Jahre in
einer amerikaniſchen Familie zu
Darmſtadt und ein Jahr in einer
holländiſchen zu Amſterdam, kehrte
dann zu ihrer Mutter zurück, mit der
ſie einige Jahre in Freiburg i. Br.
lebte, und erhielt 1874 eine Staats-
anſtellung als Vorſteherin der da-
mals neu erbauten Baſſinbäder im
Schwarzwaldbade Badenweiler, wo
ſie ſich 1885 mit dem Zeitungsheraus-
geber Steinrück in Freiburg i. Br.
verheiratete, mit dem ſie ſpäter nach
Nürnberg überſiedelte. Hier geſtaltete
ſich die anfangs glückliche Ehe ſo
unerträglich, daß deren gerichtliche
Trennung 1898 ausgeſprochen wer-
den mußte. Die Schriftſtellerin lebt
noch jetzt in Nürnberg.

S:

Baden-
weiler Novellen; II, 1882 (Jnhalt:
I. Der Badegaſt. – II. Die Wette). –
Der Wahnſinnige (R.), 1882.

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Ste
*Steinſtraß, Joſeph,

bekannt un-
ter ſeinem Ordensnamen Bruder
Felician,
wurde am 30. Aug. 1870
in Eſſen a. der Ruhr geboren. Miß-
liche Verhältniſſe haben ſeine Jugend-
zeit begleitet und als Mitgift ein kör-
perliches Leiden beſchert, das während
ſeiner Studienzeit mehr als einmal
ſeine Zukunftspläne in Frage ſtellte.
Er hatte ſich der Theologe zugewandt,
daneben aber mit Vorliebe Kunſt- u.
Literaturgeſchichte und romaniſche
Sprachen ſtudiert. Da er aber infolge
ſeines Leidens auf unabſehbare Zeit
unfähig ward, ein geiſtliches Amt zu
bekleiden, ſo wandte er ſich dem Lehr-
fache zu, trat im Oktober 1899 in die
Ordensgenoſſenſchaft der Franzis-
kaner von Bleyerheide (Holland) ein
u. wirkt ſeit 7. Mai 1903 als Lehrer
am kathol. Knaben-Jnſtitut „Mariä
Heimſuchung“ in Völkerich bei Gem-
menich in Belgien. Er betätigte hier
das beſondere Beſtreben, dem deut-
ſchen Schrifttum, wie überhaupt deut-
ſcher Art und Sitte Anerkennung zu
verſchaffen, und dazu bietet ihm ſeine
berufliche Tätigkeit reichlich Gelegen-
heit.

S:

Ein Weihnachtsmärchen
(Dram. Spiel), 1904. – Die Taufe
am Waldbrunnen (Lyr.-dramat. G.),
1904. – Dynamit (Schauſp.), 1905. –
Friede und Heil (Myſterienſpiel in 5
Abteilgn.), 1905. – Alfons von Ring-
bergen (Schſp. a. der franzöſ. Revo-
lution), 1905.

*Steinweg, Emil,

entſtammt einer
alten Soldatenfamilie und wurde
am 15. Januar 1836 in Wriezen a.
d. Oder geboren. Nachdem er die dor-
tige Bürgerſchule abſolviert hatte,
kam er zu Pfingſten 1851 durch Ver-
mittelung und mit Unterſtützung
eines alten Kriegskameraden ſeines
Vaters auf die königl. Realſchule in
Berlin, die er aber ſchon im Herbſt
1852 aus Mangel an Mitteln wieder
verlaſſen mußte. Er hatte indeſſen
doch die Reife für die Prima erlangt.
Jn der Folge erwarb er ſich ſeinen

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[53/0057] Ste Ste bildete ſich dann auf Wunſch ſeiner Eltern 1886–92 in der Präparanden- anſtalt und dem Seminar für den Beruf eines Lehrers aus. Als ſtädti- ſcher Lehrer bereitete er ſich 1895–99 auf das Abiturientenexamen vor und ſtudierte darauf in Berlin Geſchichte und Literatur, worauf er wieder ein Lehramt übernahm. Aus ſeinen Ar- beiten im königl. Staatsarchiv ging ſeine „Geſchichte der märkiſchen Re- formation“ (1903) hervor, und auf Grund eines längeren Studiums im Wernigeroder Archiv (1898–99) ver- faßte er ſeinen Roman. S: An der Himmelspforte (E. vom Nordharz); II, 1903. – Signes Weg (R.), 1908. – Kriemhilds Rache (R.), 1909. – Dorf- geſchichten, 1910. *Steinrück, Melanie, geborene Schultze, pſd. M. Adelmi, wurde am 10. Juli 1847 (n. a. 1849) in Leip- zig geboren, erhielt daſelbſt u. ſpäter in Dresden und Berlin, wohin ihre Eltern ihr Domizil verlegt hatten, ihre Ausbildung und ſiedelte nach dem Tode des Vaters mit der Mutter nach Baſel über. Später wirkte ſie als Erzieherin anderthalb Jahre in einer amerikaniſchen Familie zu Darmſtadt und ein Jahr in einer holländiſchen zu Amſterdam, kehrte dann zu ihrer Mutter zurück, mit der ſie einige Jahre in Freiburg i. Br. lebte, und erhielt 1874 eine Staats- anſtellung als Vorſteherin der da- mals neu erbauten Baſſinbäder im Schwarzwaldbade Badenweiler, wo ſie ſich 1885 mit dem Zeitungsheraus- geber Steinrück in Freiburg i. Br. verheiratete, mit dem ſie ſpäter nach Nürnberg überſiedelte. Hier geſtaltete ſich die anfangs glückliche Ehe ſo unerträglich, daß deren gerichtliche Trennung 1898 ausgeſprochen wer- den mußte. Die Schriftſtellerin lebt noch jetzt in Nürnberg. S: Baden- weiler Novellen; II, 1882 (Jnhalt: I. Der Badegaſt. – II. Die Wette). – Der Wahnſinnige (R.), 1882. *Steinſtraß, Joſeph, bekannt un- ter ſeinem Ordensnamen Bruder Felician, wurde am 30. Aug. 1870 in Eſſen a. der Ruhr geboren. Miß- liche Verhältniſſe haben ſeine Jugend- zeit begleitet und als Mitgift ein kör- perliches Leiden beſchert, das während ſeiner Studienzeit mehr als einmal ſeine Zukunftspläne in Frage ſtellte. Er hatte ſich der Theologe zugewandt, daneben aber mit Vorliebe Kunſt- u. Literaturgeſchichte und romaniſche Sprachen ſtudiert. Da er aber infolge ſeines Leidens auf unabſehbare Zeit unfähig ward, ein geiſtliches Amt zu bekleiden, ſo wandte er ſich dem Lehr- fache zu, trat im Oktober 1899 in die Ordensgenoſſenſchaft der Franzis- kaner von Bleyerheide (Holland) ein u. wirkt ſeit 7. Mai 1903 als Lehrer am kathol. Knaben-Jnſtitut „Mariä Heimſuchung“ in Völkerich bei Gem- menich in Belgien. Er betätigte hier das beſondere Beſtreben, dem deut- ſchen Schrifttum, wie überhaupt deut- ſcher Art und Sitte Anerkennung zu verſchaffen, und dazu bietet ihm ſeine berufliche Tätigkeit reichlich Gelegen- heit. S: Ein Weihnachtsmärchen (Dram. Spiel), 1904. – Die Taufe am Waldbrunnen (Lyr.-dramat. G.), 1904. – Dynamit (Schauſp.), 1905. – Friede und Heil (Myſterienſpiel in 5 Abteilgn.), 1905. – Alfons von Ring- bergen (Schſp. a. der franzöſ. Revo- lution), 1905. *Steinweg, Emil, entſtammt einer alten Soldatenfamilie und wurde am 15. Januar 1836 in Wriezen a. d. Oder geboren. Nachdem er die dor- tige Bürgerſchule abſolviert hatte, kam er zu Pfingſten 1851 durch Ver- mittelung und mit Unterſtützung eines alten Kriegskameraden ſeines Vaters auf die königl. Realſchule in Berlin, die er aber ſchon im Herbſt 1852 aus Mangel an Mitteln wieder verlaſſen mußte. Er hatte indeſſen doch die Reife für die Prima erlangt. Jn der Folge erwarb er ſich ſeinen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/57>, abgerufen am 28.03.2024.