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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[b]rechung seiner Studien. Jm Mai
[1]907 wurde er in Tübingen, wo er
[s]eitdem seinen ständigen Wohnsitz hat,
[z]um Dr. phil. promoviert. Außer der
[k]ulturgeschichtlich-hagiographischen
Studie "Das Heiligen-Leben im 10.
Jahrhundert" (1908) veröffentlichte
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S:

Von Sonnenschein und Liebe
[(]Lg., M., Ge.), 1910. 2. A. 1911. -
Es muß doch wohl ein Himmel sein!
[(]Kleine En., M., Ge. u. Lr.), 1911. -
Sehnsucht und Erfüllung (En., M. u.
Ge.), 1912.

Zschalig, Heinrich,

geb. am 20.
Jan. 1848 in Aitzendorf b. Gerings-
walde (Sachsen), studierte neuere
Sprachen, wurde zum Dr. phil. pro-
[m]oviert und 1881 zum Oberlehrer an
[d]ie Altstädter städtische höhere Töch-
[t]erschule in Dresden berufen, an der
er bis 1901 unterrichtete. Er trat
dann in den Ruhestand und erhielt
[i]m folgenden Jahre den Charakter
als Professor. Z. ist besonders als
Übersetzer der poetischen Werke des
Dänen Drachmann bekannt gewor-
den. Hier sind zu erwähnen

S:

Bil-
der und Klänge aus der Rochlitzer
Pflege (Ge., Volksreime u. anderes,
meist in obersächsisch. Dorfmundart),
1903. - Festspieldichtungen, 1906. -
Festgrüße zur 25jährigen Feier des
allgemeinen deutschen Sprachvereins
(Dn.), 1910. - Fröhliche Weihnach-
ten! oder: Das Wunder einer Christ-
nacht (Dr., frei nach Charles Dickens'
"Weihnachtslied"), 1911.

*Zschimmer, Gustav Emil,

geb.
am 20. April 1879 in Konstanz am
Bodensee als Sohn eines Bäckermei-
sters, verlor seinen Vater bereits im
sechsten Lebensjahre und wurde nun
unter den Augen der Mutter, die das
väterliche Geschäft weiterführte, er-
zogen. Er besuchte die Volksschule
und erlernte dann die Bäckerei und
Konditorei. Als Gehilfe arbeitete
er später in verschiedenen Städten
Deutschlands und des Elsaß u. über-
nahm 1904 nach seiner Verheiratung
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das elterliche Geschäft, das er als
Konditor u. Bäckermeister noch heute
leitet.

S:

"Wir Menschen" (Ge.),
1910. - "Frei und offen" (Ge.), 1911.

*Zschokke, Jakob Friedrich Emil,


der zweite Sohn d. bekannten Schrift-
stellers Heinrich Z., wurde am 5.
Juni 1808 in Aarau (Schweiz) ge-
boren u. erhielt seinen ersten Unter-
richt im elterlichen Hause, größten-
teils durch den Vater selbst. Mit 15
Jahren trat er in das Gymnasium
seiner Vaterstadt ein und gleichzeitig
in die Lehre bei einem Zinngießer:
so wollte es der praktische Sinn des
Vaters, wenngleich dieser den Sohn
zum Theologen bestimmt hatte. Nach
Absolvierung des Gymnasiums und
einem kurzen Aufenthalt in Genf be-
zog Emil Z. 1827 die Universität
Berlin, wo er unter Schleiermacher
u. Neander Theologie studierte, aber
auch fleißig die Vorträge eines Rit-
ter, Alex. v. Humboldt, Raumer u. a.
hörte. Jm Jahre 1830 wurde er
Vikar in Zofingen, kam 1832 in glei-
cher Eigenschaft nach Laufen (Basel-
land) und wurde hier 1833 Pfarrer.
Mitten hineingestellt in die Kämpfe
der Stadt und der Landschaft Basel,
trat er eifrig für die Sache der Land-
schaft ein u. wirkte nach Herstellung
der Ruhe kräftig für die Konsolidie-
rung des neuen Kantons Baselland.
Als Mitglied der Gesetzesrevisions-
kommission verfaßte er den defini-
tiven Schulgesetzentwurf; als Mit-
glied des Erziehungsrates, dem er
bis 1845 angehörte, ward er ein
Förderer des gesamten Schulwesens.
Auch gründete er einen Volksbil-
dungsverein, veranlaßte eine land-
wirtschaftliche Ausstellung, die zur
Gründung eines landwirtschaftlichen
Vereins führte, und suchte in jeder
Hinsicht bildend auf das Volk ein-
zuwirken. Die Anerkennung seiner
Wirksamkeit blieb nicht aus: der
Kantonsrat schenkte ihm das kanto-
nale Bürgerrecht, und die Stadt Lie-

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Zſcha
[b]rechung ſeiner Studien. Jm Mai
[1]907 wurde er in Tübingen, wo er
[ſ]eitdem ſeinen ſtändigen Wohnſitz hat,
[z]um Dr. phil. promoviert. Außer der
[k]ulturgeſchichtlich-hagiographiſchen
Studie „Das Heiligen-Leben im 10.
Jahrhundert“ (1908) veröffentlichte
[e]r

S:

Von Sonnenſchein und Liebe
[(]Lg., M., Ge.), 1910. 2. A. 1911. –
Es muß doch wohl ein Himmel ſein!
[(]Kleine En., M., Ge. u. Lr.), 1911. –
Sehnſucht und Erfüllung (En., M. u.
Ge.), 1912.

Zſchalig, Heinrich,

geb. am 20.
Jan. 1848 in Aitzendorf b. Gerings-
walde (Sachſen), ſtudierte neuere
Sprachen, wurde zum Dr. phil. pro-
[m]oviert und 1881 zum Oberlehrer an
[d]ie Altſtädter ſtädtiſche höhere Töch-
[t]erſchule in Dresden berufen, an der
er bis 1901 unterrichtete. Er trat
dann in den Ruheſtand und erhielt
[i]m folgenden Jahre den Charakter
als Profeſſor. Z. iſt beſonders als
Überſetzer der poetiſchen Werke des
Dänen Drachmann bekannt gewor-
den. Hier ſind zu erwähnen

S:

Bil-
der und Klänge aus der Rochlitzer
Pflege (Ge., Volksreime u. anderes,
meiſt in oberſächſiſch. Dorfmundart),
1903. – Feſtſpieldichtungen, 1906. –
Feſtgrüße zur 25jährigen Feier des
allgemeinen deutſchen Sprachvereins
(Dn.), 1910. – Fröhliche Weihnach-
ten! oder: Das Wunder einer Chriſt-
nacht (Dr., frei nach Charles Dickens’
„Weihnachtslied“), 1911.

*Zſchimmer, Guſtav Emil,

geb.
am 20. April 1879 in Konſtanz am
Bodenſee als Sohn eines Bäckermei-
ſters, verlor ſeinen Vater bereits im
ſechſten Lebensjahre und wurde nun
unter den Augen der Mutter, die das
väterliche Geſchäft weiterführte, er-
zogen. Er beſuchte die Volksſchule
und erlernte dann die Bäckerei und
Konditorei. Als Gehilfe arbeitete
er ſpäter in verſchiedenen Städten
Deutſchlands und des Elſaß u. über-
nahm 1904 nach ſeiner Verheiratung
[Spaltenumbruch]

Zſcho
das elterliche Geſchäft, das er als
Konditor u. Bäckermeiſter noch heute
leitet.

S:

„Wir Menſchen“ (Ge.),
1910. – „Frei und offen“ (Ge.), 1911.

*Zſchokke, Jakob Friedrich Emil,


der zweite Sohn d. bekannten Schrift-
ſtellers Heinrich Z., wurde am 5.
Juni 1808 in Aarau (Schweiz) ge-
boren u. erhielt ſeinen erſten Unter-
richt im elterlichen Hauſe, größten-
teils durch den Vater ſelbſt. Mit 15
Jahren trat er in das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt ein und gleichzeitig
in die Lehre bei einem Zinngießer:
ſo wollte es der praktiſche Sinn des
Vaters, wenngleich dieſer den Sohn
zum Theologen beſtimmt hatte. Nach
Abſolvierung des Gymnaſiums und
einem kurzen Aufenthalt in Genf be-
zog Emil Z. 1827 die Univerſität
Berlin, wo er unter Schleiermacher
u. Neander Theologie ſtudierte, aber
auch fleißig die Vorträge eines Rit-
ter, Alex. v. Humboldt, Raumer u. a.
hörte. Jm Jahre 1830 wurde er
Vikar in Zofingen, kam 1832 in glei-
cher Eigenſchaft nach Laufen (Baſel-
land) und wurde hier 1833 Pfarrer.
Mitten hineingeſtellt in die Kämpfe
der Stadt und der Landſchaft Baſel,
trat er eifrig für die Sache der Land-
ſchaft ein u. wirkte nach Herſtellung
der Ruhe kräftig für die Konſolidie-
rung des neuen Kantons Baſelland.
Als Mitglied der Geſetzesreviſions-
kommiſſion verfaßte er den defini-
tiven Schulgeſetzentwurf; als Mit-
glied des Erziehungsrates, dem er
bis 1845 angehörte, ward er ein
Förderer des geſamten Schulweſens.
Auch gründete er einen Volksbil-
dungsverein, veranlaßte eine land-
wirtſchaftliche Ausſtellung, die zur
Gründung eines landwirtſchaftlichen
Vereins führte, und ſuchte in jeder
Hinſicht bildend auf das Volk ein-
zuwirken. Die Anerkennung ſeiner
Wirkſamkeit blieb nicht aus: der
Kantonsrat ſchenkte ihm das kanto-
nale Bürgerrecht, und die Stadt Lie-

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[113/0117] Zſcha Zſcho brechung ſeiner Studien. Jm Mai 1907 wurde er in Tübingen, wo er ſeitdem ſeinen ſtändigen Wohnſitz hat, zum Dr. phil. promoviert. Außer der kulturgeſchichtlich-hagiographiſchen Studie „Das Heiligen-Leben im 10. Jahrhundert“ (1908) veröffentlichte er S: Von Sonnenſchein und Liebe (Lg., M., Ge.), 1910. 2. A. 1911. – Es muß doch wohl ein Himmel ſein! (Kleine En., M., Ge. u. Lr.), 1911. – Sehnſucht und Erfüllung (En., M. u. Ge.), 1912. Zſchalig, Heinrich, geb. am 20. Jan. 1848 in Aitzendorf b. Gerings- walde (Sachſen), ſtudierte neuere Sprachen, wurde zum Dr. phil. pro- moviert und 1881 zum Oberlehrer an die Altſtädter ſtädtiſche höhere Töch- terſchule in Dresden berufen, an der er bis 1901 unterrichtete. Er trat dann in den Ruheſtand und erhielt im folgenden Jahre den Charakter als Profeſſor. Z. iſt beſonders als Überſetzer der poetiſchen Werke des Dänen Drachmann bekannt gewor- den. Hier ſind zu erwähnen S: Bil- der und Klänge aus der Rochlitzer Pflege (Ge., Volksreime u. anderes, meiſt in oberſächſiſch. Dorfmundart), 1903. – Feſtſpieldichtungen, 1906. – Feſtgrüße zur 25jährigen Feier des allgemeinen deutſchen Sprachvereins (Dn.), 1910. – Fröhliche Weihnach- ten! oder: Das Wunder einer Chriſt- nacht (Dr., frei nach Charles Dickens’ „Weihnachtslied“), 1911. *Zſchimmer, Guſtav Emil, geb. am 20. April 1879 in Konſtanz am Bodenſee als Sohn eines Bäckermei- ſters, verlor ſeinen Vater bereits im ſechſten Lebensjahre und wurde nun unter den Augen der Mutter, die das väterliche Geſchäft weiterführte, er- zogen. Er beſuchte die Volksſchule und erlernte dann die Bäckerei und Konditorei. Als Gehilfe arbeitete er ſpäter in verſchiedenen Städten Deutſchlands und des Elſaß u. über- nahm 1904 nach ſeiner Verheiratung das elterliche Geſchäft, das er als Konditor u. Bäckermeiſter noch heute leitet. S: „Wir Menſchen“ (Ge.), 1910. – „Frei und offen“ (Ge.), 1911. *Zſchokke, Jakob Friedrich Emil, der zweite Sohn d. bekannten Schrift- ſtellers Heinrich Z., wurde am 5. Juni 1808 in Aarau (Schweiz) ge- boren u. erhielt ſeinen erſten Unter- richt im elterlichen Hauſe, größten- teils durch den Vater ſelbſt. Mit 15 Jahren trat er in das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt ein und gleichzeitig in die Lehre bei einem Zinngießer: ſo wollte es der praktiſche Sinn des Vaters, wenngleich dieſer den Sohn zum Theologen beſtimmt hatte. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums und einem kurzen Aufenthalt in Genf be- zog Emil Z. 1827 die Univerſität Berlin, wo er unter Schleiermacher u. Neander Theologie ſtudierte, aber auch fleißig die Vorträge eines Rit- ter, Alex. v. Humboldt, Raumer u. a. hörte. Jm Jahre 1830 wurde er Vikar in Zofingen, kam 1832 in glei- cher Eigenſchaft nach Laufen (Baſel- land) und wurde hier 1833 Pfarrer. Mitten hineingeſtellt in die Kämpfe der Stadt und der Landſchaft Baſel, trat er eifrig für die Sache der Land- ſchaft ein u. wirkte nach Herſtellung der Ruhe kräftig für die Konſolidie- rung des neuen Kantons Baſelland. Als Mitglied der Geſetzesreviſions- kommiſſion verfaßte er den defini- tiven Schulgeſetzentwurf; als Mit- glied des Erziehungsrates, dem er bis 1845 angehörte, ward er ein Förderer des geſamten Schulweſens. Auch gründete er einen Volksbil- dungsverein, veranlaßte eine land- wirtſchaftliche Ausſtellung, die zur Gründung eines landwirtſchaftlichen Vereins führte, und ſuchte in jeder Hinſicht bildend auf das Volk ein- zuwirken. Die Anerkennung ſeiner Wirkſamkeit blieb nicht aus: der Kantonsrat ſchenkte ihm das kanto- nale Bürgerrecht, und die Stadt Lie- * 8

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/117>, abgerufen am 24.04.2024.