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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Reh
Romane und Erzählungen für Zeit-
schriften und brachte sein Trauerspiel
"Der Gefangene von Hohen-Urach",
das die Schicksale des deutschen Hu-
moristen Nikodemus Frischlin be-
handelt, in seiner Vaterstadt zur er-
folgreichen Aufführung. Mehrere
Jahre bereiste er die damals dem
Touristenverkehr noch nicht erschlos-
sene Eifel zum Zwecke eines ein-
gehenden Studiums dieses merkwür-
digen Vulkanlandes, und legte er
dann seine Forschungen in dem Reise-
werke "Das Hochland der Eifel" (III.
2. A. 1896) und in sechs illustrierten
Monographien nieder, welche Schrif-
ten wesentlich zur Kenntnis des lange
verkannten Berglandes beitrugen.
Bis zu seinem 40. Jahre lebte R. in
verschiedenen rheinischen Städten,
gab in Köln die Zeitschriften "Das
Eifelland" und "Das neue Jahr-
hundert" heraus, siedelte dann für
einige Jahre nach Frankfurt a. M. u.
später nach Berlin über, wo er sich
hauptsächlich mit kultur-, literatur-
und theatergeschichtlichen Studien
beschäftigt. Besondere Beachtung fan-
den seine Studien über die Marionet-
tenbühne der europäischen und außer-
europäischen Kulturvölker. Große
Reisen haben R. durch Westeuropa,
die Schweiz, Jtalien, Österreich, Si-
zilien, Tunis und Algier geführt.

S:


Die Unverwüftlichen (Kölner Sitten-
roman), 1891. 2. A. u. d. T.: Die
Zeitgenossen (Sitten-R.), 1894. -
Auf rheinischen Landstraßen, 1900. -
Das Buch der Marionetten (illustr.),
1906. - Lachende Masken, 1907. -
Deutsche Volksfeste und Volkssitten,
1908. - Auf deutschen Landstraßen
(illustr.), 1911. - Spekulum Hilari-
tatis, oder: Der fröhliche Spiegel
(V. und Prosa), 1911. - Deutsches
Lachen, 1911. - Aus dem Bilderbuch
meiner Jugend (Als Mnksr. gedr.),
1911. - Meine Freunde von der
Kunst (Als Manuskript gedruckt),
1911. - Die "Die fidele Kommode"
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Rei
(700 Jahre deutscher Humordichtung
Zusammengetragen), 1912. 2. Aufl.
1912.

Reichel, Eugen

(V, S. 411).

S:


Gottsched (Biogr.); 2. Bd. 1912. [-]
Die Ahnenreihe (R.), 1912.

Reichert, Adam,

wurde am 25.
Januar 1853 in Liebling (im Bana[t]
Ungarns) als Sohn eines Bauer[n]
geboren, der bereits nach zwei Jah-
ren starb. Die Mutter verheiratet[e]
sich wieder u. gab damit ihrem Sohn[e]
einen Stiefvater, dem jener sei[n]
Leben lang die höchste Verehrun[g]
zollte. Nach Besuch der vierklassige[n]
Ortsschule war Adam zwei Jahre i[n]
der Landwirtschaft tätig u. trat dan[n]
bei einem Schlosser in Temesvar i[n]
die Lehre. Nach Beendigung der Lehr[-]
zeit begab er sich auf die Wanderschaft.
durchzog Ungarn, Steiermark un[d]
fand im März 1871 für zwei Jahr[e]
Arbeit in Wien. Hier fand er Ge-
legenheit, seine Kenntnisse nicht nu[r]
theoretisch, sondern auch praktisch z[u]
erweitern, sich auch mit der deutsche[n]
Literatur zu beschäftigen und sei[n]
Talent auf verschiedenen technische[n]
Gebieten auszubilden. Nachdem e[r]
in Temesvar seiner Militärpflicht ge[-]
nügt hatte, kehrte er nach Wien zu-
rück, fand hier aber keinen festen Er-
werbszweig, so daß er kurz entschlos-
sen zum Theater überging. Jn Mäh-
risch-Rothwasser, wo er bei eine[r]
Wandertruppe tätig war, eröffnete e[r]
dann eine Tanzschule, gründete 187[9]
seinen Hausstand und verlegte, nach-
dem er sich noch in Wien und Brün[n]
für seinen Beruf weitergebildet, sein[e]
Wirksamkeit 1883 nach Olmütz, w[o]
er gewöhnlich im Winter verweilte
während er im Sommer in den um-
liegenden Städten Unterricht erteilte.
Ein Herzleiden nötigte ihn, diese[n]
Beruf 1902 aufzugeben. Er zog sic[h]
nach seinem Geburtsort Liebling zu-
rück, wo er nun als Photograph täti[g]
war und am 18. Juni 1904 starb.
Außer einem Werkchen über "Modern[e]

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Reh
Romane und Erzählungen für Zeit-
ſchriften und brachte ſein Trauerſpiel
„Der Gefangene von Hohen-Urach“,
das die Schickſale des deutſchen Hu-
moriſten Nikodemus Friſchlin be-
handelt, in ſeiner Vaterſtadt zur er-
folgreichen Aufführung. Mehrere
Jahre bereiſte er die damals dem
Touriſtenverkehr noch nicht erſchloſ-
ſene Eifel zum Zwecke eines ein-
gehenden Studiums dieſes merkwür-
digen Vulkanlandes, und legte er
dann ſeine Forſchungen in dem Reiſe-
werke „Das Hochland der Eifel“ (III.
2. A. 1896) und in ſechs illuſtrierten
Monographien nieder, welche Schrif-
ten weſentlich zur Kenntnis des lange
verkannten Berglandes beitrugen.
Bis zu ſeinem 40. Jahre lebte R. in
verſchiedenen rheiniſchen Städten,
gab in Köln die Zeitſchriften „Das
Eifelland“ und „Das neue Jahr-
hundert“ heraus, ſiedelte dann für
einige Jahre nach Frankfurt a. M. u.
ſpäter nach Berlin über, wo er ſich
hauptſächlich mit kultur-, literatur-
und theatergeſchichtlichen Studien
beſchäftigt. Beſondere Beachtung fan-
den ſeine Studien über die Marionet-
tenbühne der europäiſchen und außer-
europäiſchen Kulturvölker. Große
Reiſen haben R. durch Weſteuropa,
die Schweiz, Jtalien, Öſterreich, Si-
zilien, Tunis und Algier geführt.

S:


Die Unverwüftlichen (Kölner Sitten-
roman), 1891. 2. A. u. d. T.: Die
Zeitgenoſſen (Sitten-R.), 1894. –
Auf rheiniſchen Landſtraßen, 1900. –
Das Buch der Marionetten (illuſtr.),
1906. – Lachende Masken, 1907. –
Deutſche Volksfeſte und Volksſitten,
1908. – Auf deutſchen Landſtraßen
(illuſtr.), 1911. – Spekulum Hilari-
tatis, oder: Der fröhliche Spiegel
(V. und Proſa), 1911. – Deutſches
Lachen, 1911. – Aus dem Bilderbuch
meiner Jugend (Als Mnkſr. gedr.),
1911. – Meine Freunde von der
Kunſt (Als Manuſkript gedruckt),
1911. – Die „Die fidele Kommode“
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Rei
(700 Jahre deutſcher Humordichtung
Zuſammengetragen), 1912. 2. Aufl.
1912.

Reichel, Eugen

(V, S. 411).

S:


Gottſched (Biogr.); 2. Bd. 1912. [-]
Die Ahnenreihe (R.), 1912.

Reichert, Adam,

wurde am 25.
Januar 1853 in Liebling (im Bana[t]
Ungarns) als Sohn eines Bauer[n]
geboren, der bereits nach zwei Jah-
ren ſtarb. Die Mutter verheiratet[e]
ſich wieder u. gab damit ihrem Sohn[e]
einen Stiefvater, dem jener ſei[n]
Leben lang die höchſte Verehrun[g]
zollte. Nach Beſuch der vierklaſſige[n]
Ortsſchule war Adam zwei Jahre i[n]
der Landwirtſchaft tätig u. trat dan[n]
bei einem Schloſſer in Temesvar i[n]
die Lehre. Nach Beendigung der Lehr[-]
zeit begab er ſich auf die Wanderſchaft.
durchzog Ungarn, Steiermark un[d]
fand im März 1871 für zwei Jahr[e]
Arbeit in Wien. Hier fand er Ge-
legenheit, ſeine Kenntniſſe nicht nu[r]
theoretiſch, ſondern auch praktiſch z[u]
erweitern, ſich auch mit der deutſche[n]
Literatur zu beſchäftigen und ſei[n]
Talent auf verſchiedenen techniſche[n]
Gebieten auszubilden. Nachdem e[r]
in Temesvar ſeiner Militärpflicht ge[-]
nügt hatte, kehrte er nach Wien zu-
rück, fand hier aber keinen feſten Er-
werbszweig, ſo daß er kurz entſchloſ-
ſen zum Theater überging. Jn Mäh-
riſch-Rothwaſſer, wo er bei eine[r]
Wandertruppe tätig war, eröffnete e[r]
dann eine Tanzſchule, gründete 187[9]
ſeinen Hausſtand und verlegte, nach-
dem er ſich noch in Wien und Brün[n]
für ſeinen Beruf weitergebildet, ſein[e]
Wirkſamkeit 1883 nach Olmütz, w[o]
er gewöhnlich im Winter verweilte
während er im Sommer in den um-
liegenden Städten Unterricht erteilte.
Ein Herzleiden nötigte ihn, dieſe[n]
Beruf 1902 aufzugeben. Er zog ſic[h]
nach ſeinem Geburtsort Liebling zu-
rück, wo er nun als Photograph täti[g]
war und am 18. Juni 1904 ſtarb.
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[258/0262] Reh Rei Romane und Erzählungen für Zeit- ſchriften und brachte ſein Trauerſpiel „Der Gefangene von Hohen-Urach“, das die Schickſale des deutſchen Hu- moriſten Nikodemus Friſchlin be- handelt, in ſeiner Vaterſtadt zur er- folgreichen Aufführung. Mehrere Jahre bereiſte er die damals dem Touriſtenverkehr noch nicht erſchloſ- ſene Eifel zum Zwecke eines ein- gehenden Studiums dieſes merkwür- digen Vulkanlandes, und legte er dann ſeine Forſchungen in dem Reiſe- werke „Das Hochland der Eifel“ (III. 2. A. 1896) und in ſechs illuſtrierten Monographien nieder, welche Schrif- ten weſentlich zur Kenntnis des lange verkannten Berglandes beitrugen. Bis zu ſeinem 40. Jahre lebte R. in verſchiedenen rheiniſchen Städten, gab in Köln die Zeitſchriften „Das Eifelland“ und „Das neue Jahr- hundert“ heraus, ſiedelte dann für einige Jahre nach Frankfurt a. M. u. ſpäter nach Berlin über, wo er ſich hauptſächlich mit kultur-, literatur- und theatergeſchichtlichen Studien beſchäftigt. Beſondere Beachtung fan- den ſeine Studien über die Marionet- tenbühne der europäiſchen und außer- europäiſchen Kulturvölker. Große Reiſen haben R. durch Weſteuropa, die Schweiz, Jtalien, Öſterreich, Si- zilien, Tunis und Algier geführt. S: Die Unverwüftlichen (Kölner Sitten- roman), 1891. 2. A. u. d. T.: Die Zeitgenoſſen (Sitten-R.), 1894. – Auf rheiniſchen Landſtraßen, 1900. – Das Buch der Marionetten (illuſtr.), 1906. – Lachende Masken, 1907. – Deutſche Volksfeſte und Volksſitten, 1908. – Auf deutſchen Landſtraßen (illuſtr.), 1911. – Spekulum Hilari- tatis, oder: Der fröhliche Spiegel (V. und Proſa), 1911. – Deutſches Lachen, 1911. – Aus dem Bilderbuch meiner Jugend (Als Mnkſr. gedr.), 1911. – Meine Freunde von der Kunſt (Als Manuſkript gedruckt), 1911. – Die „Die fidele Kommode“ (700 Jahre deutſcher Humordichtung Zuſammengetragen), 1912. 2. Aufl. 1912. Reichel, Eugen (V, S. 411). S: Gottſched (Biogr.); 2. Bd. 1912. - Die Ahnenreihe (R.), 1912. Reichert, Adam, wurde am 25. Januar 1853 in Liebling (im Banat Ungarns) als Sohn eines Bauern geboren, der bereits nach zwei Jah- ren ſtarb. Die Mutter verheiratete ſich wieder u. gab damit ihrem Sohne einen Stiefvater, dem jener ſein Leben lang die höchſte Verehrung zollte. Nach Beſuch der vierklaſſigen Ortsſchule war Adam zwei Jahre in der Landwirtſchaft tätig u. trat dann bei einem Schloſſer in Temesvar in die Lehre. Nach Beendigung der Lehr- zeit begab er ſich auf die Wanderſchaft. durchzog Ungarn, Steiermark und fand im März 1871 für zwei Jahre Arbeit in Wien. Hier fand er Ge- legenheit, ſeine Kenntniſſe nicht nur theoretiſch, ſondern auch praktiſch zu erweitern, ſich auch mit der deutſchen Literatur zu beſchäftigen und ſein Talent auf verſchiedenen techniſchen Gebieten auszubilden. Nachdem er in Temesvar ſeiner Militärpflicht ge- nügt hatte, kehrte er nach Wien zu- rück, fand hier aber keinen feſten Er- werbszweig, ſo daß er kurz entſchloſ- ſen zum Theater überging. Jn Mäh- riſch-Rothwaſſer, wo er bei einer Wandertruppe tätig war, eröffnete er dann eine Tanzſchule, gründete 1879 ſeinen Hausſtand und verlegte, nach- dem er ſich noch in Wien und Brünn für ſeinen Beruf weitergebildet, ſeine Wirkſamkeit 1883 nach Olmütz, wo er gewöhnlich im Winter verweilte während er im Sommer in den um- liegenden Städten Unterricht erteilte. Ein Herzleiden nötigte ihn, dieſen Beruf 1902 aufzugeben. Er zog ſich nach ſeinem Geburtsort Liebling zu- rück, wo er nun als Photograph tätig war und am 18. Juni 1904 ſtarb. Außer einem Werkchen über „Moderne *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/262>, abgerufen am 28.03.2024.