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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Unabhängigkeit emporzuarbeiten. Da-
neben beschäftigte er sich eifrig mit
volkswirtschaftlichen Studien, mit
den Angelegenheiten der arbeitenden
Volksklassen und schrieb als politi-
scher Korrespondent für Berliner u.
auswärtige Blätter. Jm Jahre 1863
wurde er für Breslau in das preu-
ßische Abgeordnetenhaus, 1867 auch
in den Norddeutschen Reichstag und
1871 in den Deutschen Reichstag ge-
wählt, wo er zur Fortschrittspartei
gehörte. Er starb zu Berlin am
1. Oktober 1876. Außer einigen
volkswirtschaftlichen Schriften ver-
öffentlichte er

S:

Nondum (En.); II,
1860. - Landwehrmann Krille (E.),
1865. Neue Ausg. 1907. - Gesam-
melte Novellen und Briefe aus Jta-
lien; III, 1872. - Gesammelte Reden.
Hrsg. von Franziska von Beguelin,
geb. Ziegler, 2. A. 1882.

*Ziegler, Johannes,

* am 8. Febr.
1837 in Hamburg, besuchte das Jo-
hanneum daselbst und ging 1855 nach
Kopenhagen, um dort die Kunstaka-
demie u. das Seearsenal zum Zweck
des Erlernens der Malerei und der
Schiffbaukunst zu frequentieren. Jm
Jahre 1857 trat er zu Triest in den
Dienst der k. k. Kriegsmarine, war
1858 in Pola beim Bau des Linien-
schiffes "Kaiser" beschäftigt, ging
dann bei Ausbruch des Krieges 1859
mit diesem Schiffe nach Venedig und
1860 nach Triest, wo er beim k. k.
Marine-Oberkommando tätig war
und seit 1864 unter den Auspizien
der Marinebehörde die Zeitschrift
"Archiv für Seewesen" herausgab.
Gleichzeitig war er für die "Triester
Zeitung" tätig. Jm Jahre 1866
übersiedelte er mit seinem "Archiv"
nach Wien, wo er der Marine-Sek-
tion im k. k. Kriegsministerium zu-
geteilt ward und das "Jahrbuch der
k. k. Kriegsmarine" herausgab. Hier
veröffentlichte er auch die "Denk-
würdigkeiten der Gräfin Leonore
Christine Ulfeldt, geb. Prinzessin von
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Schleswig-Holstein" (1870) nach
einem alten dänischen Manuskripte.
Nach dem Tode des Admirals von
Tegetthoff (1871), dem er neuerdings
ein biographisches Denkmal setzte
(1895), trat er aus dem Dienste der
k. k. Marine und unternahm viele
Reisen, besonders nach Skandina-
vien, war seitdem auch als Schrift-
steller für große Wiener Zeitungen
tätig. Seinen Wohnsitz hatte er nach
wie vor in Wien, und dort ist er am
25. April 1905 gestorben.

S:

Vom
grünen Wasser (Seegesch. und Schil-
dergn.), 1892. - Wiener Stadtgänge
(Aus dem Skizzenbuch einer Teer-
jacke), 1896. - Augenblicksbilder,
1898. - Tagereisen und Streiflichter
(Mit Einleitung von Ed. Pötzl), 1906.
- Wiener Stimmungsbilder, 1907.

*Ziegler, Karl,

bekannt unter dem
Pseud. Carlopago, wurde am 12.
April 1812 zu St. Martin in Ober-
österreich geboren. Sein Vater war
herrschaftlicher Gerichts-Verwalter
oder Pfleger und lebte in sehr guten
Verhältnissen, starb aber schon 1816.
Nach kurzem Aufenthalte zu Rei-
chersberg am Jnn zog die Mutter,
die sich wieder verheiratet hatte, mit
den Kindern 1818 nach Wien, aber
schon Ende 1819 nahm der Stiefva-
ter der Kinder wegen, die in der un-
gewohnten Wiener Luft immer krän-
kelten, die provisorische Syndikus-
stelle in dem nahegelegenen Markt-
flecken Mödling an und verblieb dort
bis 1823. Bis dahin empfing Z. den
Unterricht durch einen Hofmeister;
aber am Schluß jedes Semesters
wurde im Gymnasium zu den Schot-
ten in Wien öffentlich eine Prüfung
abgelegt. Nachdem die Familie ihren
Aufenthalt wieder in Wien genom-
men, ward das Theater, besonders
das Burgtheater und Opernhaus ein
oft besuchter Ort; sonst lebte sie in
ziemlicher Zurückgezogenheit. Nach
Beendigung seiner Gymnasialstudien
trat Z. 1827 in die philosophischen

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Unabhängigkeit emporzuarbeiten. Da-
neben beſchäftigte er ſich eifrig mit
volkswirtſchaftlichen Studien, mit
den Angelegenheiten der arbeitenden
Volksklaſſen und ſchrieb als politi-
ſcher Korreſpondent für Berliner u.
auswärtige Blätter. Jm Jahre 1863
wurde er für Breslau in das preu-
ßiſche Abgeordnetenhaus, 1867 auch
in den Norddeutſchen Reichstag und
1871 in den Deutſchen Reichstag ge-
wählt, wo er zur Fortſchrittspartei
gehörte. Er ſtarb zu Berlin am
1. Oktober 1876. Außer einigen
volkswirtſchaftlichen Schriften ver-
öffentlichte er

S:

Nondum (En.); II,
1860. – Landwehrmann Krille (E.),
1865. Neue Ausg. 1907. – Geſam-
melte Novellen und Briefe aus Jta-
lien; III, 1872. – Geſammelte Reden.
Hrsg. von Franziska von Béguelin,
geb. Ziegler, 2. A. 1882.

*Ziegler, Johannes,

* am 8. Febr.
1837 in Hamburg, beſuchte das Jo-
hanneum daſelbſt und ging 1855 nach
Kopenhagen, um dort die Kunſtaka-
demie u. das Seearſenal zum Zweck
des Erlernens der Malerei und der
Schiffbaukunſt zu frequentieren. Jm
Jahre 1857 trat er zu Trieſt in den
Dienſt der k. k. Kriegsmarine, war
1858 in Pola beim Bau des Linien-
ſchiffes „Kaiſer“ beſchäftigt, ging
dann bei Ausbruch des Krieges 1859
mit dieſem Schiffe nach Venedig und
1860 nach Trieſt, wo er beim k. k.
Marine-Oberkommando tätig war
und ſeit 1864 unter den Auſpizien
der Marinebehörde die Zeitſchrift
„Archiv für Seeweſen“ herausgab.
Gleichzeitig war er für die „Trieſter
Zeitung“ tätig. Jm Jahre 1866
überſiedelte er mit ſeinem „Archiv“
nach Wien, wo er der Marine-Sek-
tion im k. k. Kriegsminiſterium zu-
geteilt ward und das „Jahrbuch der
k. k. Kriegsmarine“ herausgab. Hier
veröffentlichte er auch die „Denk-
würdigkeiten der Gräfin Leonore
Chriſtine Ulfeldt, geb. Prinzeſſin von
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Schleswig-Holſtein“ (1870) nach
einem alten däniſchen Manuſkripte.
Nach dem Tode des Admirals von
Tegetthoff (1871), dem er neuerdings
ein biographiſches Denkmal ſetzte
(1895), trat er aus dem Dienſte der
k. k. Marine und unternahm viele
Reiſen, beſonders nach Skandina-
vien, war ſeitdem auch als Schrift-
ſteller für große Wiener Zeitungen
tätig. Seinen Wohnſitz hatte er nach
wie vor in Wien, und dort iſt er am
25. April 1905 geſtorben.

S:

Vom
grünen Waſſer (Seegeſch. und Schil-
dergn.), 1892. – Wiener Stadtgänge
(Aus dem Skizzenbuch einer Teer-
jacke), 1896. – Augenblicksbilder,
1898. – Tagereiſen und Streiflichter
(Mit Einleitung von Ed. Pötzl), 1906.
– Wiener Stimmungsbilder, 1907.

*Ziegler, Karl,

bekannt unter dem
Pſeud. Carlopago, wurde am 12.
April 1812 zu St. Martin in Ober-
öſterreich geboren. Sein Vater war
herrſchaftlicher Gerichts-Verwalter
oder Pfleger und lebte in ſehr guten
Verhältniſſen, ſtarb aber ſchon 1816.
Nach kurzem Aufenthalte zu Rei-
chersberg am Jnn zog die Mutter,
die ſich wieder verheiratet hatte, mit
den Kindern 1818 nach Wien, aber
ſchon Ende 1819 nahm der Stiefva-
ter der Kinder wegen, die in der un-
gewohnten Wiener Luft immer krän-
kelten, die proviſoriſche Syndikus-
ſtelle in dem nahegelegenen Markt-
flecken Mödling an und verblieb dort
bis 1823. Bis dahin empfing Z. den
Unterricht durch einen Hofmeiſter;
aber am Schluß jedes Semeſters
wurde im Gymnaſium zu den Schot-
ten in Wien öffentlich eine Prüfung
abgelegt. Nachdem die Familie ihren
Aufenthalt wieder in Wien genom-
men, ward das Theater, beſonders
das Burgtheater und Opernhaus ein
oft beſuchter Ort; ſonſt lebte ſie in
ziemlicher Zurückgezogenheit. Nach
Beendigung ſeiner Gymnaſialſtudien
trat Z. 1827 in die philoſophiſchen

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[88/0092] Zie Zie Unabhängigkeit emporzuarbeiten. Da- neben beſchäftigte er ſich eifrig mit volkswirtſchaftlichen Studien, mit den Angelegenheiten der arbeitenden Volksklaſſen und ſchrieb als politi- ſcher Korreſpondent für Berliner u. auswärtige Blätter. Jm Jahre 1863 wurde er für Breslau in das preu- ßiſche Abgeordnetenhaus, 1867 auch in den Norddeutſchen Reichstag und 1871 in den Deutſchen Reichstag ge- wählt, wo er zur Fortſchrittspartei gehörte. Er ſtarb zu Berlin am 1. Oktober 1876. Außer einigen volkswirtſchaftlichen Schriften ver- öffentlichte er S: Nondum (En.); II, 1860. – Landwehrmann Krille (E.), 1865. Neue Ausg. 1907. – Geſam- melte Novellen und Briefe aus Jta- lien; III, 1872. – Geſammelte Reden. Hrsg. von Franziska von Béguelin, geb. Ziegler, 2. A. 1882. *Ziegler, Johannes, * am 8. Febr. 1837 in Hamburg, beſuchte das Jo- hanneum daſelbſt und ging 1855 nach Kopenhagen, um dort die Kunſtaka- demie u. das Seearſenal zum Zweck des Erlernens der Malerei und der Schiffbaukunſt zu frequentieren. Jm Jahre 1857 trat er zu Trieſt in den Dienſt der k. k. Kriegsmarine, war 1858 in Pola beim Bau des Linien- ſchiffes „Kaiſer“ beſchäftigt, ging dann bei Ausbruch des Krieges 1859 mit dieſem Schiffe nach Venedig und 1860 nach Trieſt, wo er beim k. k. Marine-Oberkommando tätig war und ſeit 1864 unter den Auſpizien der Marinebehörde die Zeitſchrift „Archiv für Seeweſen“ herausgab. Gleichzeitig war er für die „Trieſter Zeitung“ tätig. Jm Jahre 1866 überſiedelte er mit ſeinem „Archiv“ nach Wien, wo er der Marine-Sek- tion im k. k. Kriegsminiſterium zu- geteilt ward und das „Jahrbuch der k. k. Kriegsmarine“ herausgab. Hier veröffentlichte er auch die „Denk- würdigkeiten der Gräfin Leonore Chriſtine Ulfeldt, geb. Prinzeſſin von Schleswig-Holſtein“ (1870) nach einem alten däniſchen Manuſkripte. Nach dem Tode des Admirals von Tegetthoff (1871), dem er neuerdings ein biographiſches Denkmal ſetzte (1895), trat er aus dem Dienſte der k. k. Marine und unternahm viele Reiſen, beſonders nach Skandina- vien, war ſeitdem auch als Schrift- ſteller für große Wiener Zeitungen tätig. Seinen Wohnſitz hatte er nach wie vor in Wien, und dort iſt er am 25. April 1905 geſtorben. S: Vom grünen Waſſer (Seegeſch. und Schil- dergn.), 1892. – Wiener Stadtgänge (Aus dem Skizzenbuch einer Teer- jacke), 1896. – Augenblicksbilder, 1898. – Tagereiſen und Streiflichter (Mit Einleitung von Ed. Pötzl), 1906. – Wiener Stimmungsbilder, 1907. *Ziegler, Karl, bekannt unter dem Pſeud. Carlopago, wurde am 12. April 1812 zu St. Martin in Ober- öſterreich geboren. Sein Vater war herrſchaftlicher Gerichts-Verwalter oder Pfleger und lebte in ſehr guten Verhältniſſen, ſtarb aber ſchon 1816. Nach kurzem Aufenthalte zu Rei- chersberg am Jnn zog die Mutter, die ſich wieder verheiratet hatte, mit den Kindern 1818 nach Wien, aber ſchon Ende 1819 nahm der Stiefva- ter der Kinder wegen, die in der un- gewohnten Wiener Luft immer krän- kelten, die proviſoriſche Syndikus- ſtelle in dem nahegelegenen Markt- flecken Mödling an und verblieb dort bis 1823. Bis dahin empfing Z. den Unterricht durch einen Hofmeiſter; aber am Schluß jedes Semeſters wurde im Gymnaſium zu den Schot- ten in Wien öffentlich eine Prüfung abgelegt. Nachdem die Familie ihren Aufenthalt wieder in Wien genom- men, ward das Theater, beſonders das Burgtheater und Opernhaus ein oft beſuchter Ort; ſonſt lebte ſie in ziemlicher Zurückgezogenheit. Nach Beendigung ſeiner Gymnaſialſtudien trat Z. 1827 in die philoſophiſchen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/92>, abgerufen am 24.04.2024.