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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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sonderlich darzu gemacht/ die Brandröhren wol befestiget/ und mit guten Lauff-
pulver und gewissen Stopiren versehen seyn.

Wenn eine eiserne hohle Brandröhre bey A. zu ersehen unten mit einem glei-
chen Steffte/ oben aber mit einer Schrauben bey dem Orte/ wo das Zündloch
hin gehöret/ eingeschraubet würde/ könnte dergleichen Stück auf zweyerley
Manier gebraucht werden. Doch müssen erstlich/ wenn es forn gefeuret wer-
den sollte/ eine Schraube ohne Brennloche/ oben mit einem Absatze/ zum wie-
der-ausschrauben (mit einem darzu gemachten Schlüssel B.) eingeschraubet wer-
den. Fig. 66. und 67.

NOTA.

Mit dergleichen Stücken ist wegen derselben Kürtze und Leichte (denn des
allzukurtzen Lauffes halber die Stärcke des Metalls wenig helffen würde) nicht
weit zu schiessen/ halte meines Erachtens auch besser/ wenn solche mit Trauben-
Hageln (dadurch die Röhren besser/ als in die Kugeln zu befestigen seynd) geladen/
und beym Einbrechen der Reuter oder Mußquetirer gebraucht würden. Diese
Stücke aber dörffen/ wie erwähnt/ und sonderlich des geschwinden Ladens halber/
nicht lang seyn/ und um besser fort zu bringen/ nur an Halbgut mit etwas zu-
gespitzten Kammern (oder so das Bodenstücke/ von Halbgut an/ etwas gestärcket
würde) gleichwol Kernrecht gegossen werden.

Dieser Leichte halber kan dessen Lavete und Rohr/ ingleichen der Kugel-
und Patronen-Kasten/ etwann auf einen Rüstwagen mitgeführet/ und im Fall
der Noth leicht in die Lavete geleget/ mit grossen Nutzen (wofern recht mit pra-
cticiret wird) gebraucht/ auch in den Quartiren vor des Obristen Logir gestel-
let werden.

Wenn nun zwey oder drey dergleichen Stücke bey einem Regiment wä-
ren/ darbey aber ein erfahrner Büchsenmeister/ der die Patronen und Ladungen
verfertiget/ gehalten werden müste/ desto besserer Nutzen wäre zu hoffen. Da-
mit dergleichen Stücke (denn selbiges allhie nach dem verjüngten Maasstabe
gerissen/ einem nicht allzu-kurtz vorkommen möge; So habe ich solches auf
zweyerley Kugel-Grösse/ jedoch nach jeder Kugel Proportion, hierbey aufge-
rissen/ und den Maasstab darneben verzeichnen wollen. Fig. 66, und 67.

Die Lavete will aber in acht genommen seyn/ damit der Stoßkeil nicht wei-
che/ auch das Rohr recht fest liege/ deswegen kan an der Seiten-Wand der La-
vete/ eine runde Kette angemacht/ und solche auf der andern Seiten (das Rohr
dadurch fest anzuhalten) eine Haspe eingeschlagen und verschlossen werden.

Von Ledernen Stücken/ wie selbige gemacht
werden.

Ob man gleich inwendig nachbeschriebene Manier/ Lederne Stücke zu nen-
nen pfleget/ so sind sie doch nicht von Leder/ sondern führen den Nahmen daher/
weil solche mit Leder überzogen/ ist schon eine bekandte Manier/ und An. 1627.
aus Schweden in Preussen/ und zwar etwas anders/ als diese Beschreibung ist/
gebracht worden. Was aber damit auszurichten/ lasse ich einen jeden Artil-
lerie-verständigen davon judiciren/ werden auf nachfolgende Art zum leichte-
sten verfertiget. Als:

Erstlich muß eine starcke Küpfferne Röhre/ welche 11/2 Caliber länger als das
Stück seyn soll/ und wo die Pulver-Kammer hinkömmt/ selbiges Orts etwas
stärcker/ und mit etlichen viereckigten Löchern/ auch (daß man eine eiserne oder
Metallene Brand-Röhre einschrauben kan) das Zündloch gemacht werden.
Um bessern haltens willen wird hinten vorm Stoß eine eiserne oder Metallene
Traubel/ daran der Stoß eine Caliber lang und ein Diam: starck/ darinnen vier-
eckichte Löcher/ bey A. zu ersehen/ gemacht seynd/ so mit denen in der Canal/ und
in der Stoßtraubel aufeinander respondiren/ worinn dann eiserne oder Mes-

singe
E



ſonderlich darzu gemacht/ die Brandroͤhren wol befeſtiget/ und mit guten Lauff-
pulver und gewiſſen Stopiren verſehen ſeyn.

Wenn eine eiſerne hohle Brandroͤhre bey A. zu erſehen unten mit einem glei-
chen Steffte/ oben aber mit einer Schrauben bey dem Orte/ wo das Zuͤndloch
hin gehoͤret/ eingeſchraubet wuͤrde/ koͤnnte dergleichen Stuͤck auf zweyerley
Manier gebraucht werden. Doch muͤſſen erſtlich/ wenn es forn gefeuret wer-
den ſollte/ eine Schraube ohne Brennloche/ oben mit einem Abſatze/ zum wie-
der-ausſchrauben (mit einem darzu gemachten Schluͤſſel B.) eingeſchraubet wer-
den. Fig. 66. und 67.

NOTA.

Mit dergleichen Stuͤcken iſt wegen derſelben Kuͤrtze und Leichte (denn des
allzukurtzen Lauffes halber die Staͤrcke des Metalls wenig helffen wuͤrde) nicht
weit zu ſchieſſen/ halte meines Erachtens auch beſſer/ wenn ſolche mit Trauben-
Hageln (dadurch die Roͤhren beſſer/ als in die Kugeln zu befeſtigen ſeynd) geladen/
und beym Einbrechen der Reuter oder Mußquetirer gebraucht wuͤrden. Dieſe
Stuͤcke aber doͤrffen/ wie erwaͤhnt/ und ſonderlich des geſchwinden Ladens halber/
nicht lang ſeyn/ und um beſſer fort zu bringen/ nur an Halbgut mit etwas zu-
geſpitzten Kammern (oder ſo das Bodenſtuͤcke/ von Halbgut an/ etwas geſtaͤrcket
wuͤrde) gleichwol Kernrecht gegoſſen werden.

Dieſer Leichte halber kan deſſen Lavete und Rohr/ ingleichen der Kugel-
und Patronen-Kaſten/ etwann auf einen Ruͤſtwagen mitgefuͤhret/ und im Fall
der Noth leicht in die Lavete geleget/ mit groſſen Nutzen (wofern recht mit pra-
cticiret wird) gebraucht/ auch in den Quartiren vor des Obriſten Logir geſtel-
let werden.

Wenn nun zwey oder drey dergleichen Stuͤcke bey einem Regiment waͤ-
ren/ darbey aber ein erfahrner Buͤchſenmeiſter/ der die Patronen und Ladungen
verfertiget/ gehalten werden muͤſte/ deſto beſſerer Nutzen waͤre zu hoffen. Da-
mit dergleichen Stuͤcke (denn ſelbiges allhie nach dem verjuͤngten Maasſtabe
geriſſen/ einem nicht allzu-kurtz vorkommen moͤge; So habe ich ſolches auf
zweyerley Kugel-Groͤſſe/ jedoch nach jeder Kugel Proportion, hierbey aufge-
riſſen/ und den Maasſtab darneben verzeichnen wollen. Fig. 66, und 67.

Die Lavete will aber in acht genommen ſeyn/ damit der Stoßkeil nicht wei-
che/ auch das Rohr recht feſt liege/ deswegen kan an der Seiten-Wand der La-
vete/ eine runde Kette angemacht/ und ſolche auf der andern Seiten (das Rohr
dadurch feſt anzuhalten) eine Haſpe eingeſchlagen und verſchloſſen werden.

Von Ledernen Stuͤcken/ wie ſelbige gemacht
werden.

Ob man gleich inwendig nachbeſchriebene Manier/ Lederne Stuͤcke zu nen-
nen pfleget/ ſo ſind ſie doch nicht von Leder/ ſondern fuͤhren den Nahmen daher/
weil ſolche mit Leder uͤberzogen/ iſt ſchon eine bekandte Manier/ und An. 1627.
aus Schweden in Preuſſen/ und zwar etwas anders/ als dieſe Beſchreibung iſt/
gebracht worden. Was aber damit auszurichten/ laſſe ich einen jeden Artil-
lerie-verſtaͤndigen davon judiciren/ werden auf nachfolgende Art zum leichte-
ſten verfertiget. Als:

Erſtlich muß eine ſtarcke Kuͤpfferne Roͤhre/ welche 1½ Caliber laͤnger als das
Stuͤck ſeyn ſoll/ und wo die Pulver-Kammer hinkoͤmmt/ ſelbiges Orts etwas
ſtaͤrcker/ und mit etlichen viereckigten Loͤchern/ auch (daß man eine eiſerne oder
Metallene Brand-Roͤhre einſchrauben kan) das Zuͤndloch gemacht werden.
Um beſſern haltens willen wird hinten vorm Stoß eine eiſerne oder Metallene
Traubel/ daran der Stoß eine Caliber lang und ein Diam: ſtarck/ darinnen vier-
eckichte Loͤcher/ bey A. zu erſehen/ gemacht ſeynd/ ſo mit denen in der Canal/ und
in der Stoßtraubel aufeinander reſpondiren/ worinn dann eiſerne oder Meſ-

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[29/0045] ſonderlich darzu gemacht/ die Brandroͤhren wol befeſtiget/ und mit guten Lauff- pulver und gewiſſen Stopiren verſehen ſeyn. Wenn eine eiſerne hohle Brandroͤhre bey A. zu erſehen unten mit einem glei- chen Steffte/ oben aber mit einer Schrauben bey dem Orte/ wo das Zuͤndloch hin gehoͤret/ eingeſchraubet wuͤrde/ koͤnnte dergleichen Stuͤck auf zweyerley Manier gebraucht werden. Doch muͤſſen erſtlich/ wenn es forn gefeuret wer- den ſollte/ eine Schraube ohne Brennloche/ oben mit einem Abſatze/ zum wie- der-ausſchrauben (mit einem darzu gemachten Schluͤſſel B.) eingeſchraubet wer- den. Fig. 66. und 67. NOTA. Mit dergleichen Stuͤcken iſt wegen derſelben Kuͤrtze und Leichte (denn des allzukurtzen Lauffes halber die Staͤrcke des Metalls wenig helffen wuͤrde) nicht weit zu ſchieſſen/ halte meines Erachtens auch beſſer/ wenn ſolche mit Trauben- Hageln (dadurch die Roͤhren beſſer/ als in die Kugeln zu befeſtigen ſeynd) geladen/ und beym Einbrechen der Reuter oder Mußquetirer gebraucht wuͤrden. Dieſe Stuͤcke aber doͤrffen/ wie erwaͤhnt/ und ſonderlich des geſchwinden Ladens halber/ nicht lang ſeyn/ und um beſſer fort zu bringen/ nur an Halbgut mit etwas zu- geſpitzten Kammern (oder ſo das Bodenſtuͤcke/ von Halbgut an/ etwas geſtaͤrcket wuͤrde) gleichwol Kernrecht gegoſſen werden. Dieſer Leichte halber kan deſſen Lavete und Rohr/ ingleichen der Kugel- und Patronen-Kaſten/ etwann auf einen Ruͤſtwagen mitgefuͤhret/ und im Fall der Noth leicht in die Lavete geleget/ mit groſſen Nutzen (wofern recht mit pra- cticiret wird) gebraucht/ auch in den Quartiren vor des Obriſten Logir geſtel- let werden. Wenn nun zwey oder drey dergleichen Stuͤcke bey einem Regiment waͤ- ren/ darbey aber ein erfahrner Buͤchſenmeiſter/ der die Patronen und Ladungen verfertiget/ gehalten werden muͤſte/ deſto beſſerer Nutzen waͤre zu hoffen. Da- mit dergleichen Stuͤcke (denn ſelbiges allhie nach dem verjuͤngten Maasſtabe geriſſen/ einem nicht allzu-kurtz vorkommen moͤge; So habe ich ſolches auf zweyerley Kugel-Groͤſſe/ jedoch nach jeder Kugel Proportion, hierbey aufge- riſſen/ und den Maasſtab darneben verzeichnen wollen. Fig. 66, und 67. Die Lavete will aber in acht genommen ſeyn/ damit der Stoßkeil nicht wei- che/ auch das Rohr recht feſt liege/ deswegen kan an der Seiten-Wand der La- vete/ eine runde Kette angemacht/ und ſolche auf der andern Seiten (das Rohr dadurch feſt anzuhalten) eine Haſpe eingeſchlagen und verſchloſſen werden. Von Ledernen Stuͤcken/ wie ſelbige gemacht werden. Ob man gleich inwendig nachbeſchriebene Manier/ Lederne Stuͤcke zu nen- nen pfleget/ ſo ſind ſie doch nicht von Leder/ ſondern fuͤhren den Nahmen daher/ weil ſolche mit Leder uͤberzogen/ iſt ſchon eine bekandte Manier/ und An. 1627. aus Schweden in Preuſſen/ und zwar etwas anders/ als dieſe Beſchreibung iſt/ gebracht worden. Was aber damit auszurichten/ laſſe ich einen jeden Artil- lerie-verſtaͤndigen davon judiciren/ werden auf nachfolgende Art zum leichte- ſten verfertiget. Als: Erſtlich muß eine ſtarcke Kuͤpfferne Roͤhre/ welche 1½ Caliber laͤnger als das Stuͤck ſeyn ſoll/ und wo die Pulver-Kammer hinkoͤmmt/ ſelbiges Orts etwas ſtaͤrcker/ und mit etlichen viereckigten Loͤchern/ auch (daß man eine eiſerne oder Metallene Brand-Roͤhre einſchrauben kan) das Zuͤndloch gemacht werden. Um beſſern haltens willen wird hinten vorm Stoß eine eiſerne oder Metallene Traubel/ daran der Stoß eine Caliber lang und ein Diam: ſtarck/ darinnen vier- eckichte Loͤcher/ bey A. zu erſehen/ gemacht ſeynd/ ſo mit denen in der Canal/ und in der Stoßtraubel aufeinander reſpondiren/ worinn dann eiſerne oder Meſ- ſinge E

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/45>, abgerufen am 29.03.2024.