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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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den haben kan) vorn auf den höchsten Reiff des Stücks/ allwo das Mittel er-
funden worden/ gesetzet; Alsdann ist das Stücke verglichen/ hinten und forn
mit dem Absehen/ auch Seele oder Kern-gleiche Höhe.

Oder/

Eine Chorda oder Schnur hinten um den höchsten Boden-Krantz/ desglei-
chen auch forn um den höchsten Kopff-Reiff/ daß solche an jeden beyden Enden
genau zusammen stossen/ gezogen/ oder fein gerade umschlagen; Nachmals jede
Länge in zwey gleiche Theile getheilet/ und von jedem Theil 1. Theil hinweg ge-
than/ das übrige jedes wiederum in 3. gleiche Theile getheilet/ davon 2/3 Theil den
Diametrum oder die Dicke jedes Orts anzeigen. Welche Diametri gegen ein-
ander gehalten/ und/ wie oben erwähnt/ nach der Hälffte ein Kegelein genom-
men/ und forn auf das Stück gesetzet. Diese Theilung ist hierunter gerissen zu
ersehen in Fig. 100. Da bey A. die Hinter-Friesen/ bey B. aber die Förder-
Friesen/ bey C. die Vergleichung/ und bey H. das Kegelein angedeutet ist.

[Abbildung] Fig. 100.
[Abbildung]

Wann nun das Stück verglichen/ das Kegelein aufgesetzet/ und in die Schei-
be/ oder auf den begehrten Ort (jedoch daß solcher in einer Ebene mit dem Stan-
de des Stücks liege) gerichtet ist/ wird so wol die Gesicht-Linea/ als auch der
Kern mit dem Stande des Stücks parallel lauffen/ und heisset nach dieser Rich-
tung ein Horizont oder Kernschuß. NOTA. Wer aber nicht eben das Stücke
vergleichen/ und dennoch einen Kernschuß thun/ sondern nur über die Friesen/ o-
der über ein klein Kegelein hinsehen will/ darff nur den Quadranten oder ein
Grund-Bret in die Mundung des Stücks legen/ und das Stücke so lange er-
höhen/ oder sincken lassen/ biß der Perpendicul des Grund-Brets just ein-
spielet; man wird aber über die Gesicht-Linea (indem sie nicht mit der Seele/
wie bey der Vergleichung geschehen) parallel lauffet/ etwas tieff an das vor-
gesetzte Ziel sehen; sonsten aber keinen Unterscheid befinden. Nachdem Grund-
Brete Fig. 101. können alle Schüsse elevirt werden.

Von der Elevation des Stücks/ und Triebe
der Kugel.

Wann ein Stück Kern- oder Waag-recht gerichtet wird/ soll der gewaltsa-
me Trieb/ vieler judicio nach/ sich mit einem Bogen enden/ welcher des vier-
ten Theils eines Cirkels begreifft; Jch aber halte es nicht davor/ denn so die ge-
waltsame Bewegung der Kugel nachlässet/ und solche sich in die vermischte be-
giebet/ geschiehet es nicht so gähling; sondern allmählich/ und biß an die na-
türliche Bewegung/ welche zwar im Horizontal-Schusse nicht wol/ (indem die
Kugel der Erde allzunahe) zu observiren ist. Und kan aus der halben Canone/
die eine Kugel von 24. Lb. Eisen führet/ mit 1/2 Kugelschwer Haackenpulver nicht
wol über 800. Schritte/ 3. Schritte zu 4. Leipziger Ellen gerechnet/ erreichen.
So aber das Stücke über die Horizontal-Linea eleviret wird/ endet der gewalt-
same Trieb sich/ (oben-erwähnter Meinung nach) mit einem Bogen/ so grös-
ser ist/ als der vierte Theil eines Cirkels/ und also biß zum 45 (° immer grösser.
Und dieser Meinung bin ich auch: Dann wann ich noch höher/ und also über
den 45 (° in den 46sten richten wolte/ würde die Kugel zwar höher in die Lufft
steigen/ aber dennoch nur die Weite des 44. Grads erreichen/ und also kürtzer
aufschlagen. Dahero auch der Bogen des 46. Grads sich kleiner/ als die an-

dern
G



den haben kan) vorn auf den hoͤchſten Reiff des Stuͤcks/ allwo das Mittel er-
funden worden/ geſetzet; Alsdann iſt das Stuͤcke verglichen/ hinten und forn
mit dem Abſehen/ auch Seele oder Kern-gleiche Hoͤhe.

Oder/

Eine Chorda oder Schnur hinten um den hoͤchſten Boden-Krantz/ desglei-
chen auch forn um den hoͤchſten Kopff-Reiff/ daß ſolche an jeden beyden Enden
genau zuſammen ſtoſſen/ gezogen/ oder fein gerade umſchlagen; Nachmals jede
Laͤnge in zwey gleiche Theile getheilet/ und von jedem Theil 1. Theil hinweg ge-
than/ das uͤbrige jedes wiederum in 3. gleiche Theile getheilet/ davon ⅔ Theil den
Diametrum oder die Dicke jedes Orts anzeigen. Welche Diametri gegen ein-
ander gehalten/ und/ wie oben erwaͤhnt/ nach der Haͤlffte ein Kegelein genom-
men/ und forn auf das Stuͤck geſetzet. Dieſe Theilung iſt hierunter geriſſen zu
erſehen in Fig. 100. Da bey A. die Hinter-Frieſen/ bey B. aber die Foͤrder-
Frieſen/ bey C. die Vergleichung/ und bey H. das Kegelein angedeutet iſt.

[Abbildung] Fig. 100.
[Abbildung]

Wann nun das Stuͤck verglichen/ das Kegelein aufgeſetzet/ und in die Schei-
be/ oder auf den begehrten Ort (jedoch daß ſolcher in einer Ebene mit dem Stan-
de des Stuͤcks liege) gerichtet iſt/ wird ſo wol die Geſicht-Linea/ als auch der
Kern mit dem Stande des Stuͤcks parallel lauffen/ und heiſſet nach dieſer Rich-
tung ein Horizont oder Kernſchuß. NOTA. Wer aber nicht eben das Stuͤcke
vergleichen/ und dennoch einen Kernſchuß thun/ ſondern nur uͤber die Frieſen/ o-
der uͤber ein klein Kegelein hinſehen will/ darff nur den Quadranten oder ein
Grund-Bret in die Mundung des Stuͤcks legen/ und das Stuͤcke ſo lange er-
hoͤhen/ oder ſincken laſſen/ biß der Perpendicul des Grund-Brets juſt ein-
ſpielet; man wird aber uͤber die Geſicht-Linea (indem ſie nicht mit der Seele/
wie bey der Vergleichung geſchehen) parallel lauffet/ etwas tieff an das vor-
geſetzte Ziel ſehen; ſonſten aber keinen Unterſcheid befinden. Nachdem Grund-
Brete Fig. 101. koͤnnen alle Schuͤſſe elevirt werden.

Von der Elevation des Stuͤcks/ und Triebe
der Kugel.

Wann ein Stuͤck Kern- oder Waag-recht gerichtet wird/ ſoll der gewaltſa-
me Trieb/ vieler judicio nach/ ſich mit einem Bogen enden/ welcher des vier-
ten Theils eines Cirkels begreifft; Jch aber halte es nicht davor/ denn ſo die ge-
waltſame Bewegung der Kugel nachlaͤſſet/ und ſolche ſich in die vermiſchte be-
giebet/ geſchiehet es nicht ſo gaͤhling; ſondern allmaͤhlich/ und biß an die na-
tuͤrliche Bewegung/ welche zwar im Horizontal-Schuſſe nicht wol/ (indem die
Kugel der Erde allzunahe) zu obſerviren iſt. Und kan aus der halben Canone/
die eine Kugel von 24. ℔. Eiſen fuͤhret/ mit ½ Kugelſchwer Haackenpulver nicht
wol uͤber 800. Schritte/ 3. Schritte zu 4. Leipziger Ellen gerechnet/ erreichen.
So aber das Stuͤcke uͤber die Horizontal-Linea eleviret wird/ endet der gewalt-
ſame Trieb ſich/ (oben-erwaͤhnter Meinung nach) mit einem Bogen/ ſo groͤſ-
ſer iſt/ als der vierte Theil eines Cirkels/ und alſo biß zum 45 (° immer groͤſſer.
Und dieſer Meinung bin ich auch: Dann wann ich noch hoͤher/ und alſo uͤber
den 45 (° in den 46ſten richten wolte/ wuͤrde die Kugel zwar hoͤher in die Lufft
ſteigen/ aber dennoch nur die Weite des 44. Grads erreichen/ und alſo kuͤrtzer
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[45/0061] den haben kan) vorn auf den hoͤchſten Reiff des Stuͤcks/ allwo das Mittel er- funden worden/ geſetzet; Alsdann iſt das Stuͤcke verglichen/ hinten und forn mit dem Abſehen/ auch Seele oder Kern-gleiche Hoͤhe. Oder/ Eine Chorda oder Schnur hinten um den hoͤchſten Boden-Krantz/ desglei- chen auch forn um den hoͤchſten Kopff-Reiff/ daß ſolche an jeden beyden Enden genau zuſammen ſtoſſen/ gezogen/ oder fein gerade umſchlagen; Nachmals jede Laͤnge in zwey gleiche Theile getheilet/ und von jedem Theil 1. Theil hinweg ge- than/ das uͤbrige jedes wiederum in 3. gleiche Theile getheilet/ davon ⅔ Theil den Diametrum oder die Dicke jedes Orts anzeigen. Welche Diametri gegen ein- ander gehalten/ und/ wie oben erwaͤhnt/ nach der Haͤlffte ein Kegelein genom- men/ und forn auf das Stuͤck geſetzet. Dieſe Theilung iſt hierunter geriſſen zu erſehen in Fig. 100. Da bey A. die Hinter-Frieſen/ bey B. aber die Foͤrder- Frieſen/ bey C. die Vergleichung/ und bey H. das Kegelein angedeutet iſt. [Abbildung Fig. 100.] [Abbildung] Wann nun das Stuͤck verglichen/ das Kegelein aufgeſetzet/ und in die Schei- be/ oder auf den begehrten Ort (jedoch daß ſolcher in einer Ebene mit dem Stan- de des Stuͤcks liege) gerichtet iſt/ wird ſo wol die Geſicht-Linea/ als auch der Kern mit dem Stande des Stuͤcks parallel lauffen/ und heiſſet nach dieſer Rich- tung ein Horizont oder Kernſchuß. NOTA. Wer aber nicht eben das Stuͤcke vergleichen/ und dennoch einen Kernſchuß thun/ ſondern nur uͤber die Frieſen/ o- der uͤber ein klein Kegelein hinſehen will/ darff nur den Quadranten oder ein Grund-Bret in die Mundung des Stuͤcks legen/ und das Stuͤcke ſo lange er- hoͤhen/ oder ſincken laſſen/ biß der Perpendicul des Grund-Brets juſt ein- ſpielet; man wird aber uͤber die Geſicht-Linea (indem ſie nicht mit der Seele/ wie bey der Vergleichung geſchehen) parallel lauffet/ etwas tieff an das vor- geſetzte Ziel ſehen; ſonſten aber keinen Unterſcheid befinden. Nachdem Grund- Brete Fig. 101. koͤnnen alle Schuͤſſe elevirt werden. Von der Elevation des Stuͤcks/ und Triebe der Kugel. Wann ein Stuͤck Kern- oder Waag-recht gerichtet wird/ ſoll der gewaltſa- me Trieb/ vieler judicio nach/ ſich mit einem Bogen enden/ welcher des vier- ten Theils eines Cirkels begreifft; Jch aber halte es nicht davor/ denn ſo die ge- waltſame Bewegung der Kugel nachlaͤſſet/ und ſolche ſich in die vermiſchte be- giebet/ geſchiehet es nicht ſo gaͤhling; ſondern allmaͤhlich/ und biß an die na- tuͤrliche Bewegung/ welche zwar im Horizontal-Schuſſe nicht wol/ (indem die Kugel der Erde allzunahe) zu obſerviren iſt. Und kan aus der halben Canone/ die eine Kugel von 24. ℔. Eiſen fuͤhret/ mit ½ Kugelſchwer Haackenpulver nicht wol uͤber 800. Schritte/ 3. Schritte zu 4. Leipziger Ellen gerechnet/ erreichen. So aber das Stuͤcke uͤber die Horizontal-Linea eleviret wird/ endet der gewalt- ſame Trieb ſich/ (oben-erwaͤhnter Meinung nach) mit einem Bogen/ ſo groͤſ- ſer iſt/ als der vierte Theil eines Cirkels/ und alſo biß zum 45 (° immer groͤſſer. Und dieſer Meinung bin ich auch: Dann wann ich noch hoͤher/ und alſo uͤber den 45 (° in den 46ſten richten wolte/ wuͤrde die Kugel zwar hoͤher in die Lufft ſteigen/ aber dennoch nur die Weite des 44. Grads erreichen/ und alſo kuͤrtzer aufſchlagen. Dahero auch der Bogen des 46. Grads ſich kleiner/ als die an- dern G

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/61>, abgerufen am 28.03.2024.