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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Diese Richtung aber ist gefährlich/ dann wo der Feind glimmende Lunten in
der Nacht erblicket/ dahin werden öffters auf einmal etliche Schüsse gethan/ da-
von doch zum wenigsten ein Kugel treffen könnte; oder lassen durch hierzu bestell-
te Schützen mit gezogenen Pirschbüchsen dem guten Büchsenmeister das Liecht
ausblasen; halte also die erste Manier vor besser.

Wann das Stücke nun bey Nacht-Zeiten geladen/ gerichtet/ und einge-
räumt ist/ kan man ein Stücklein faul Holtz neben die Zündpfanne legen/ sich im
Zünden darnach richten/ damit einem nicht die Kohle von der Lunten/ oder wol
gar der Zunder aus der Hand geschlagen werde.

NOTA.

Bey dem Stückschiessen soll der Büchsenmeister einen grossen Kasten ein
16. biß 20. Schritte hinter sich/ Seitenwerts/ wol verwahret/ stehen haben/ wo-
rinnen er/ die in Patronen oder Carthusen gemachte Ladungen/ Paroll-Väßgen/
und andere Gereitschafft legen/ und selbige verschliessen kan. Theils graben
eine Grube in die Erde/ damit sie ihre nötig-habende Dinge verwahrlich beysam-
men behalten mögen/ und geschiehet solches/ vor den bey den Stücken ereigneten
Dunst/ und stetig brennenden Lunten sicher sicher zu seyn. Andere brauchen
je nach Gelegenheit Vässer/ welche sie mit gefeuchten rauhen Schaf-Fellen be-
decken/ oder wie es jeder zu seinem Nutzen verwahren will/ zur selbigen Belie-
bung gestellet wird.

Was die Schüsse aus Stücken an Gelde sich betragen/
oder kosten mögen.

Es haben sich viel bemühet/ die Kosten der Stück-Schüsse gar eigentlich zu
beschreiben/ dadurch dem Büchsenmeister zu verstehen zu geben/ sich bestermassen
dahin zu befleissigen/ daß Pulver und Kugeln nicht vergebens verschossen wür-
den/ indem es dem Landes-Fürsten viel gekostet: ist zwar nicht übel gemeinet/
und wird ohne diß ein verständiger Büchsenmeister des Verstandes seyn/ und je-
den Schuß/ was er kosten möge/ nachrechnen können. Davon aber gewisse Mel-
dung zu setzen/ erachte ich unnötig/ und der Mühe vergebens/ Ursachen/
weiln/ der Zeit und Gelegenheit nach/ immer der Centner Pulver einmal mehr
oder weniger kostet/ denn offt der Centner Haackenpulver vor 15. biß 16. manch-
mal aber vor 18. 20. biß 24. Thaler/ der Centner Pirschpulver aber/ vor etliche
20. biß etliche 30. Thaler verkaufft wird.

Der Centner eiserner Kugeln/ gilt auch bißweilen mehr oder weniger/ und
werden die gantzen und halben/ geschmidete Carthaunen-Kugeln/ der Centner
manchmal um 31/2. offt auch vor 4. Reichsthl. bezahlt/ die gegossene aber um 21/2.
biß 3. Reichsthaler erkaufft.

Die 12 pfündigen biß an 18. Pfund eiserne Kugeln/ der Centner 31/2. biß
41/2. Reichsthaler.

Die 2. biß 6 pfündigen eisernen Kugeln werden vor 4. biß 5. Thaler der Cent-
ner erkaufft.

Die von 12. Loth biß 1. Pfund zu denen Trauben-Hageln/ gilt der Cent-
ner offt 5. biß 6. Thaler.

Desto mehr aber gelten die allerhand Sorten Ketten-Kugeln und die gros-
sen Granaten in die Feuer-Mörser/ der Centner 4. biß 5. Thaler.

Zu denen Granaten in die halben und gantzen Carthaunen/ den Centner 6.
Thaler/ und zu den Hand-Granaten auch so viel.

Wenn nun ein Schuß aus einer gantzen Carthaunen beyläuffig/ was selbi-
ger an Gelde/ wann der Centner Pulver um 20. Thaler/ und der Centner Ku-
geln um 4. Thaler gekaufft werden/ kosten möge; so muß man dahin sehen/ ob

halb


Dieſe Richtung aber iſt gefaͤhrlich/ dann wo der Feind glimmende Lunten in
der Nacht erblicket/ dahin werden oͤffters auf einmal etliche Schuͤſſe gethan/ da-
von doch zum wenigſten ein Kugel treffen koͤnnte; oder laſſen durch hierzu beſtell-
te Schuͤtzen mit gezogenen Pirſchbuͤchſen dem guten Buͤchſenmeiſter das Liecht
ausblaſen; halte alſo die erſte Manier vor beſſer.

Wann das Stuͤcke nun bey Nacht-Zeiten geladen/ gerichtet/ und einge-
raͤumt iſt/ kan man ein Stuͤcklein faul Holtz neben die Zuͤndpfanne legen/ ſich im
Zuͤnden darnach richten/ damit einem nicht die Kohle von der Lunten/ oder wol
gar der Zunder aus der Hand geſchlagen werde.

NOTA.

Bey dem Stuͤckſchieſſen ſoll der Buͤchſenmeiſter einen groſſen Kaſten ein
16. biß 20. Schritte hinter ſich/ Seitenwerts/ wol verwahret/ ſtehen haben/ wo-
rinnen er/ die in Patronen oder Carthuſen gemachte Ladungen/ Paroll-Vaͤßgen/
und andere Gereitſchafft legen/ und ſelbige verſchlieſſen kan. Theils graben
eine Grube in die Erde/ damit ſie ihre noͤtig-habende Dinge verwahrlich beyſam-
men behalten moͤgen/ und geſchiehet ſolches/ vor den bey den Stuͤcken ereigneten
Dunſt/ und ſtetig brennenden Lunten ſicher ſicher zu ſeyn. Andere brauchen
je nach Gelegenheit Vaͤſſer/ welche ſie mit gefeuchten rauhen Schaf-Fellen be-
decken/ oder wie es jeder zu ſeinem Nutzen verwahren will/ zur ſelbigen Belie-
bung geſtellet wird.

Was die Schuͤſſe aus Stuͤcken an Gelde ſich betragen/
oder koſten moͤgen.

Es haben ſich viel bemuͤhet/ die Koſten der Stuͤck-Schuͤſſe gar eigentlich zu
beſchreiben/ dadurch dem Buͤchſenmeiſter zu verſtehen zu geben/ ſich beſtermaſſen
dahin zu befleiſſigen/ daß Pulver und Kugeln nicht vergebens verſchoſſen wuͤr-
den/ indem es dem Landes-Fuͤrſten viel gekoſtet: iſt zwar nicht uͤbel gemeinet/
und wird ohne diß ein verſtaͤndiger Buͤchſenmeiſter des Verſtandes ſeyn/ und je-
den Schuß/ was er koſten moͤge/ nachrechnen koͤnnen. Davon aber gewiſſe Mel-
dung zu ſetzen/ erachte ich unnoͤtig/ und der Muͤhe vergebens/ Urſachen/
weiln/ der Zeit und Gelegenheit nach/ immer der Centner Pulver einmal mehr
oder weniger koſtet/ denn offt der Centner Haackenpulver vor 15. biß 16. manch-
mal aber vor 18. 20. biß 24. Thaler/ der Centner Pirſchpulver aber/ vor etliche
20. biß etliche 30. Thaler verkaufft wird.

Der Centner eiſerner Kugeln/ gilt auch bißweilen mehr oder weniger/ und
werden die gantzen und halben/ geſchmidete Carthaunen-Kugeln/ der Centner
manchmal um 3½. offt auch vor 4. Reichsthl. bezahlt/ die gegoſſene aber um 2½.
biß 3. Reichsthaler erkaufft.

Die 12 pfuͤndigen biß an 18. Pfund eiſerne Kugeln/ der Centner 3½. biß
4½. Reichsthaler.

Die 2. biß 6 pfuͤndigen eiſernen Kugeln werden vor 4. biß 5. Thaler der Cent-
ner erkaufft.

Die von 12. Loth biß 1. Pfund zu denen Trauben-Hageln/ gilt der Cent-
ner offt 5. biß 6. Thaler.

Deſto mehr aber gelten die allerhand Sorten Ketten-Kugeln und die groſ-
ſen Granaten in die Feuer-Moͤrſer/ der Centner 4. biß 5. Thaler.

Zu denen Granaten in die halben und gantzen Carthaunen/ den Centner 6.
Thaler/ und zu den Hand-Granaten auch ſo viel.

Wenn nun ein Schuß aus einer gantzen Carthaunen beylaͤuffig/ was ſelbi-
ger an Gelde/ wann der Centner Pulver um 20. Thaler/ und der Centner Ku-
geln um 4. Thaler gekaufft werden/ koſten moͤge; ſo muß man dahin ſehen/ ob

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[58/0074] Dieſe Richtung aber iſt gefaͤhrlich/ dann wo der Feind glimmende Lunten in der Nacht erblicket/ dahin werden oͤffters auf einmal etliche Schuͤſſe gethan/ da- von doch zum wenigſten ein Kugel treffen koͤnnte; oder laſſen durch hierzu beſtell- te Schuͤtzen mit gezogenen Pirſchbuͤchſen dem guten Buͤchſenmeiſter das Liecht ausblaſen; halte alſo die erſte Manier vor beſſer. Wann das Stuͤcke nun bey Nacht-Zeiten geladen/ gerichtet/ und einge- raͤumt iſt/ kan man ein Stuͤcklein faul Holtz neben die Zuͤndpfanne legen/ ſich im Zuͤnden darnach richten/ damit einem nicht die Kohle von der Lunten/ oder wol gar der Zunder aus der Hand geſchlagen werde. NOTA. Bey dem Stuͤckſchieſſen ſoll der Buͤchſenmeiſter einen groſſen Kaſten ein 16. biß 20. Schritte hinter ſich/ Seitenwerts/ wol verwahret/ ſtehen haben/ wo- rinnen er/ die in Patronen oder Carthuſen gemachte Ladungen/ Paroll-Vaͤßgen/ und andere Gereitſchafft legen/ und ſelbige verſchlieſſen kan. Theils graben eine Grube in die Erde/ damit ſie ihre noͤtig-habende Dinge verwahrlich beyſam- men behalten moͤgen/ und geſchiehet ſolches/ vor den bey den Stuͤcken ereigneten Dunſt/ und ſtetig brennenden Lunten ſicher ſicher zu ſeyn. Andere brauchen je nach Gelegenheit Vaͤſſer/ welche ſie mit gefeuchten rauhen Schaf-Fellen be- decken/ oder wie es jeder zu ſeinem Nutzen verwahren will/ zur ſelbigen Belie- bung geſtellet wird. Was die Schuͤſſe aus Stuͤcken an Gelde ſich betragen/ oder koſten moͤgen. Es haben ſich viel bemuͤhet/ die Koſten der Stuͤck-Schuͤſſe gar eigentlich zu beſchreiben/ dadurch dem Buͤchſenmeiſter zu verſtehen zu geben/ ſich beſtermaſſen dahin zu befleiſſigen/ daß Pulver und Kugeln nicht vergebens verſchoſſen wuͤr- den/ indem es dem Landes-Fuͤrſten viel gekoſtet: iſt zwar nicht uͤbel gemeinet/ und wird ohne diß ein verſtaͤndiger Buͤchſenmeiſter des Verſtandes ſeyn/ und je- den Schuß/ was er koſten moͤge/ nachrechnen koͤnnen. Davon aber gewiſſe Mel- dung zu ſetzen/ erachte ich unnoͤtig/ und der Muͤhe vergebens/ Urſachen/ weiln/ der Zeit und Gelegenheit nach/ immer der Centner Pulver einmal mehr oder weniger koſtet/ denn offt der Centner Haackenpulver vor 15. biß 16. manch- mal aber vor 18. 20. biß 24. Thaler/ der Centner Pirſchpulver aber/ vor etliche 20. biß etliche 30. Thaler verkaufft wird. Der Centner eiſerner Kugeln/ gilt auch bißweilen mehr oder weniger/ und werden die gantzen und halben/ geſchmidete Carthaunen-Kugeln/ der Centner manchmal um 3½. offt auch vor 4. Reichsthl. bezahlt/ die gegoſſene aber um 2½. biß 3. Reichsthaler erkaufft. Die 12 pfuͤndigen biß an 18. Pfund eiſerne Kugeln/ der Centner 3½. biß 4½. Reichsthaler. Die 2. biß 6 pfuͤndigen eiſernen Kugeln werden vor 4. biß 5. Thaler der Cent- ner erkaufft. Die von 12. Loth biß 1. Pfund zu denen Trauben-Hageln/ gilt der Cent- ner offt 5. biß 6. Thaler. Deſto mehr aber gelten die allerhand Sorten Ketten-Kugeln und die groſ- ſen Granaten in die Feuer-Moͤrſer/ der Centner 4. biß 5. Thaler. Zu denen Granaten in die halben und gantzen Carthaunen/ den Centner 6. Thaler/ und zu den Hand-Granaten auch ſo viel. Wenn nun ein Schuß aus einer gantzen Carthaunen beylaͤuffig/ was ſelbi- ger an Gelde/ wann der Centner Pulver um 20. Thaler/ und der Centner Ku- geln um 4. Thaler gekaufft werden/ koſten moͤge; ſo muß man dahin ſehen/ ob halb

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/74>, abgerufen am 19.04.2024.