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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von denen einseitigen churhannöv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken etc.
6. Der Langerteich hat seinen Zufluß von der Gegend an dem Haus Herzberg.
Er dämmet ebenwol 4 Lachter. Es werden aber 2 Lachter auf das dorotheer
und caroliner Kehrrad, die übrige aber in den langen Graben, oder in den
obern hausherzberger Teich gezogen.
7. Die beide hausherzberger Teiche bekommen ihre Wasser durch den langen
Graben, der auf dem Damm von Gerlachsbach und Morgenbrodsthal befind-
lich ist. Man hat durch diesen Damm, der 81/4 Lachter hoch, oben 3-, un-
ten aber 25 Lachter breit ist, die Berge zusammen gehenget, wobei man die
Wasser nicht von einem bis zu dem andern leiten konte. Dieser Damm ist
3445 Lachter lang, und er soll 34233 Thaler gekostet haben. Er ist ein
sehr schönes Werk der Kunst, und es kan auch
8. der untere Pfauenteich von diesen Wassern gefült werden.
9. Der obere und der mittlere Pfauenteich werden selten voll Wasser, es seie
dann, daß ihnen aus dem Hirschlerteich etwas zuflieset, der aber auch nicht
leicht übergehet.
10. Den kleinen Prinzenteich, und den kleinen und grosen Eschenbacher-
teich
gebrauchet man nur auf dem untern Burgstädterzug. Der erstere däm-
met 4 Lachter, und wird in den leztern gezogen, der ebenwol 4 Lachter in
dem Damm hoch ist, gegen ienen aber nur 3 Lachter Fall hat. Aus dem
grosen Eschenbacherteich werden 3 Lachter Wasser auf die annaeleonorer Kunst
gezogen, die übrige aber bleiben in ihm stehen.
11. Der Hasenteich bekomt seine Wasser von den über ihm liegenden Brüchen.
Er dämt die Wasser, die auf das buschglükker Kunst- und Kehrrad gezogen
werden, 4 Lachter hoch.
12. Der Fortunerteich erhält die Wasser aus dem langen Graben. Er dämmet
sie 5 Lachter hoch. Es gehen aber dieselbe, nebst denen, die in dem, in dem Polster-
thal liegenden Teich, aufbehalten werden, auf die in diesem Thal liegende vier
Pochwerke, wovon sie zugleich nebst der Oker auf die altenauer Schmelzhütte
fliesen, worauf vormals die altenauer Erze zugutgemacht worden, izzo aber
viele klausthalische geschmolzen werden.
§. 6.

Der Lauf des Wassers bei denen Gefällen, die von den zuvor gedachten Teichen
entstehen, ist nun folgender. Die Wasser, die von dem caroliner Kunstrad fallen,
gehen auf das dorotheer und caroliner Kehrrad. Weil sie hierbei aber zu schwach sind,
und die mehreste Erze und Berge mit Pferden herausgetrieben werden müssen, indem
diese Kunst von dem Hirschlerteich nur noch 11/4 Lachter Wasser bekomt, wobei dann sehr
grose Kosten sind: So ist man in dem Begrif, die diesem Teich gegen über in einem
Thal liegende Wasser mit einem Stollen durch den Berg durch, und auf dieses Kehr-

rad
von denen einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
6. Der Langerteich hat ſeinen Zufluß von der Gegend an dem Haus Herzberg.
Er daͤmmet ebenwol 4 Lachter. Es werden aber 2 Lachter auf das dorotheer
und caroliner Kehrrad, die uͤbrige aber in den langen Graben, oder in den
obern hausherzberger Teich gezogen.
7. Die beide hausherzberger Teiche bekommen ihre Waſſer durch den langen
Graben, der auf dem Damm von Gerlachsbach und Morgenbrodsthal befind-
lich iſt. Man hat durch dieſen Damm, der 8¼ Lachter hoch, oben 3-, un-
ten aber 25 Lachter breit iſt, die Berge zuſammen gehenget, wobei man die
Waſſer nicht von einem bis zu dem andern leiten konte. Dieſer Damm iſt
3445 Lachter lang, und er ſoll 34233 Thaler gekoſtet haben. Er iſt ein
ſehr ſchoͤnes Werk der Kunſt, und es kan auch
8. der untere Pfauenteich von dieſen Waſſern gefuͤlt werden.
9. Der obere und der mittlere Pfauenteich werden ſelten voll Waſſer, es ſeie
dann, daß ihnen aus dem Hirſchlerteich etwas zuflieſet, der aber auch nicht
leicht uͤbergehet.
10. Den kleinen Prinzenteich, und den kleinen und groſen Eſchenbacher-
teich
gebrauchet man nur auf dem untern Burgſtaͤdterzug. Der erſtere daͤm-
met 4 Lachter, und wird in den leztern gezogen, der ebenwol 4 Lachter in
dem Damm hoch iſt, gegen ienen aber nur 3 Lachter Fall hat. Aus dem
groſen Eſchenbacherteich werden 3 Lachter Waſſer auf die annaeleonorer Kunſt
gezogen, die uͤbrige aber bleiben in ihm ſtehen.
11. Der Haſenteich bekomt ſeine Waſſer von den uͤber ihm liegenden Bruͤchen.
Er daͤmt die Waſſer, die auf das buſchgluͤkker Kunſt- und Kehrrad gezogen
werden, 4 Lachter hoch.
12. Der Fortunerteich erhaͤlt die Waſſer aus dem langen Graben. Er daͤmmet
ſie 5 Lachter hoch. Es gehen aber dieſelbe, nebſt denen, die in dem, in dem Polſter-
thal liegenden Teich, aufbehalten werden, auf die in dieſem Thal liegende vier
Pochwerke, wovon ſie zugleich nebſt der Oker auf die altenauer Schmelzhuͤtte
flieſen, worauf vormals die altenauer Erze zugutgemacht worden, izzo aber
viele klausthaliſche geſchmolzen werden.
§. 6.

Der Lauf des Waſſers bei denen Gefaͤllen, die von den zuvor gedachten Teichen
entſtehen, iſt nun folgender. Die Waſſer, die von dem caroliner Kunſtrad fallen,
gehen auf das dorotheer und caroliner Kehrrad. Weil ſie hierbei aber zu ſchwach ſind,
und die mehreſte Erze und Berge mit Pferden herausgetrieben werden muͤſſen, indem
dieſe Kunſt von dem Hirſchlerteich nur noch 1¼ Lachter Waſſer bekomt, wobei dann ſehr
groſe Koſten ſind: So iſt man in dem Begrif, die dieſem Teich gegen uͤber in einem
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[143/0163] von denen einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc. 6. Der Langerteich hat ſeinen Zufluß von der Gegend an dem Haus Herzberg. Er daͤmmet ebenwol 4 Lachter. Es werden aber 2 Lachter auf das dorotheer und caroliner Kehrrad, die uͤbrige aber in den langen Graben, oder in den obern hausherzberger Teich gezogen. 7. Die beide hausherzberger Teiche bekommen ihre Waſſer durch den langen Graben, der auf dem Damm von Gerlachsbach und Morgenbrodsthal befind- lich iſt. Man hat durch dieſen Damm, der 8¼ Lachter hoch, oben 3-, un- ten aber 25 Lachter breit iſt, die Berge zuſammen gehenget, wobei man die Waſſer nicht von einem bis zu dem andern leiten konte. Dieſer Damm iſt 3445 Lachter lang, und er ſoll 34233 Thaler gekoſtet haben. Er iſt ein ſehr ſchoͤnes Werk der Kunſt, und es kan auch 8. der untere Pfauenteich von dieſen Waſſern gefuͤlt werden. 9. Der obere und der mittlere Pfauenteich werden ſelten voll Waſſer, es ſeie dann, daß ihnen aus dem Hirſchlerteich etwas zuflieſet, der aber auch nicht leicht uͤbergehet. 10. Den kleinen Prinzenteich, und den kleinen und groſen Eſchenbacher- teich gebrauchet man nur auf dem untern Burgſtaͤdterzug. Der erſtere daͤm- met 4 Lachter, und wird in den leztern gezogen, der ebenwol 4 Lachter in dem Damm hoch iſt, gegen ienen aber nur 3 Lachter Fall hat. Aus dem groſen Eſchenbacherteich werden 3 Lachter Waſſer auf die annaeleonorer Kunſt gezogen, die uͤbrige aber bleiben in ihm ſtehen. 11. Der Haſenteich bekomt ſeine Waſſer von den uͤber ihm liegenden Bruͤchen. Er daͤmt die Waſſer, die auf das buſchgluͤkker Kunſt- und Kehrrad gezogen werden, 4 Lachter hoch. 12. Der Fortunerteich erhaͤlt die Waſſer aus dem langen Graben. Er daͤmmet ſie 5 Lachter hoch. Es gehen aber dieſelbe, nebſt denen, die in dem, in dem Polſter- thal liegenden Teich, aufbehalten werden, auf die in dieſem Thal liegende vier Pochwerke, wovon ſie zugleich nebſt der Oker auf die altenauer Schmelzhuͤtte flieſen, worauf vormals die altenauer Erze zugutgemacht worden, izzo aber viele klausthaliſche geſchmolzen werden. §. 6. Der Lauf des Waſſers bei denen Gefaͤllen, die von den zuvor gedachten Teichen entſtehen, iſt nun folgender. Die Waſſer, die von dem caroliner Kunſtrad fallen, gehen auf das dorotheer und caroliner Kehrrad. Weil ſie hierbei aber zu ſchwach ſind, und die mehreſte Erze und Berge mit Pferden herausgetrieben werden muͤſſen, indem dieſe Kunſt von dem Hirſchlerteich nur noch 1¼ Lachter Waſſer bekomt, wobei dann ſehr groſe Koſten ſind: So iſt man in dem Begrif, die dieſem Teich gegen uͤber in einem Thal liegende Waſſer mit einem Stollen durch den Berg durch, und auf dieſes Kehr- rad

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/163>, abgerufen am 19.04.2024.