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Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.

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den/ wie ich schon für eim Jahr gemeldet. Nun ist auff die grosse Jupiter/ An-
no
1563 ein harter Winter gefolget/ vnd darauff Anno 1594 ein heisser Som-
mer/ aber mit einer grossen Pest in diesem Lande: Auff die jetzt geschehene
Jupiter Anno 1623 ist auch ein harter Winter erfolgt (wiewol jhn sonsten das
Special gewitter bey weitem nicht so bestendig angedeutet) Ob das andere auch
Anno 1624 erfolgen werde/ ist Gott bekandt. (Jch schreibe dieses den 8 Febr.
Anno
1624.) Deß einen gefehrlichen vorboten haben wir schon im nechst ver-
gangenen Herbst gehabt/ vnnd der ist noch jetzige stunde nicht über vnsern gren-
tzen. Gott geb das meine beysorge fehle. Von nöhten ist zu beten: Bewahr vns
HErr für Krieg vnd Streit/ Für Pestilentz vnd Thewer zeit. Mit welchem
wunsch ich diese Quaestion vnd dieses Capitel beschliesse.

V.
Ob man ex astris etwas von verenderung der
Regimente könne prognosticiren?

DJe Frage ist nicht new/ sondern von vielen so wol Politicis/ als Astrolo-
gis
lengst pro & contra disputiret. Sie reimt sich aber nicht übel auff
diese Jahre/ da jederman gern wissen wolte/ wo doch endlich der hin vnd wider
verworrene Standt Europae werde hinauß wollen: Vnd wenn nur etwan ein
Progriosticant, jhm ein ansehn zu machen/ sich mit etwas herfür thut/ leufft vnd
keufft ein jederman denselben/ künfftiger dinge sich zuerkündigen. Nun were die-
se Quaestion wol wirdig/ das davon außführlich gehandelt würde/ wenn sich
weitleufftigkeit/ sonderlich discursuum generalium, in diß Prognosticon schick
te
. Jch hab ein Tractätlein von der grossen Jupiter vnter henden gehabt/ da
ich diß Thema hette weitläufftiger tractiren können: Aber weil man sich in sol-
chen Tractaten nicht gnugsam hüten kan/ das man nicht etwas auß der Feder
fliessen lasse/ welchs hernach von einem oder dem andern übel verstanden vnnd
auffgenommen wird (inmassen mir solchs schon von den beyden larvatis Vil-
nensibus
widerfahren) wil ich lieber damit inhalten/ vnd andere davon schrei-
ben lassen/ denen es frey ist. Allhie aber wil ich von gesatztem Themate meine
meynung mit wenig worten/ so kurtz es immer die materi leidet/ herauß sagen.

Jch mache anfenglich derer dinge/ so man ex Astrologia prognosticiren
wil/ diesen vnterscheid: quod astra quorundam sint causae, saltem remotae,
quorundam autem signa, quorundam etiam utrumque:
Das die Sternen
etliche dinge wircken vnd dazu vrsach geben/ etliche aber deuten sie an als zeichen.
Die jenigen dinge/ in welche sie jhre wirckung außgiessen/ sind eigentlich sub-

stan-

den/ wie ich ſchon fuͤr eim Jahr gemeldet. Nun iſt auff die groſſe ☌ ♄ ♃/ An-
no
1563 ein harter Winter gefolget/ vnd darauff Anno 1594 ein heiſſer Som-
mer/ aber mit einer groſſen Peſt in dieſem Lande: Auff die jetzt geſchehene ☌
♄ ♃ Anno 1623 iſt auch ein harter Winter erfolgt (wiewol jhn ſonſten das
Special gewitter bey weitem nicht ſo beſtendig angedeutet) Ob das andere auch
Anno 1624 erfolgen werde/ iſt Gott bekandt. (Jch ſchreibe dieſes den 8 Febr.
Anno
1624.) Deß einen gefehrlichen vorboten haben wir ſchon im nechſt ver-
gangenen Herbſt gehabt/ vnnd der iſt noch jetzige ſtunde nicht uͤber vnſern gren-
tzen. Gott geb das meine beyſorge fehle. Von noͤhten iſt zu beten: Bewahr vns
HErr fuͤr Krieg vnd Streit/ Fuͤr Peſtilentz vnd Thewer zeit. Mit welchem
wunſch ich dieſe Quæſtion vnd dieſes Capitel beſchlieſſe.

V.
Ob man ex aſtris etwas von verenderung der
Regimente koͤnne prognoſticiren?

DJe Frage iſt nicht new/ ſondern von vielen ſo wol Politicis/ als Aſtrolo-
gis
lengſt pro & contra diſputiret. Sie reimt ſich aber nicht uͤbel auff
dieſe Jahre/ da jederman gern wiſſen wolte/ wo doch endlich der hin vnd wider
verworrene Standt Europæ werde hinauß wollen: Vnd wenn nur etwan ein
Progrioſticant, jhm ein anſehn zu machen/ ſich mit etwas herfuͤr thut/ leufft vñ
keufft ein jederman denſelben/ kuͤnfftiger dinge ſich zuerkuͤndigen. Nun were die-
ſe Quæſtion wol wirdig/ das davon außfuͤhrlich gehandelt wuͤrde/ wenn ſich
weitleufftigkeit/ ſonderlich diſcurſuum generalium, in diß Prognoſticon ſchick
te
. Jch hab ein Tractaͤtlein von der groſſen ☌ ♄ ♃ vnter henden gehabt/ da
ich diß Thema hette weitlaͤufftiger tractiren koͤnnen: Aber weil man ſich in ſol-
chen Tractaten nicht gnugſam huͤten kan/ das man nicht etwas auß der Feder
flieſſen laſſe/ welchs hernach von einem oder dem andern uͤbel verſtanden vnnd
auffgenommen wird (inmaſſen mir ſolchs ſchon von den beyden larvatis Vil-
nenſibus
widerfahren) wil ich lieber damit inhalten/ vnd andere davon ſchrei-
ben laſſen/ denen es frey iſt. Allhie aber wil ich von geſatztem Themate meine
meynung mit wenig worten/ ſo kurtz es immer die materi leidet/ herauß ſagen.

Jch mache anfenglich derer dinge/ ſo man ex Aſtrologia prognoſticiren
wil/ dieſen vnterſcheid: quod aſtra quorundam ſint cauſæ, ſaltem remotæ,
quorundam autem ſigna, quorundam etiam utrumque:
Das die Sternen
etliche dinge wircken vnd dazu vrſach geben/ etliche aber deuten ſie an als zeichẽ.
Die jenigen dinge/ in welche ſie jhre wirckung außgieſſen/ ſind eigentlich ſub-

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[0185] den/ wie ich ſchon fuͤr eim Jahr gemeldet. Nun iſt auff die groſſe ☌ ♄ ♃/ An- no 1563 ein harter Winter gefolget/ vnd darauff Anno 1594 ein heiſſer Som- mer/ aber mit einer groſſen Peſt in dieſem Lande: Auff die jetzt geſchehene ☌ ♄ ♃ Anno 1623 iſt auch ein harter Winter erfolgt (wiewol jhn ſonſten das Special gewitter bey weitem nicht ſo beſtendig angedeutet) Ob das andere auch Anno 1624 erfolgen werde/ iſt Gott bekandt. (Jch ſchreibe dieſes den 8 Febr. Anno 1624.) Deß einen gefehrlichen vorboten haben wir ſchon im nechſt ver- gangenen Herbſt gehabt/ vnnd der iſt noch jetzige ſtunde nicht uͤber vnſern gren- tzen. Gott geb das meine beyſorge fehle. Von noͤhten iſt zu beten: Bewahr vns HErr fuͤr Krieg vnd Streit/ Fuͤr Peſtilentz vnd Thewer zeit. Mit welchem wunſch ich dieſe Quæſtion vnd dieſes Capitel beſchlieſſe. V. Ob man ex aſtris etwas von verenderung der Regimente koͤnne prognoſticiren? DJe Frage iſt nicht new/ ſondern von vielen ſo wol Politicis/ als Aſtrolo- gis lengſt pro & contra diſputiret. Sie reimt ſich aber nicht uͤbel auff dieſe Jahre/ da jederman gern wiſſen wolte/ wo doch endlich der hin vnd wider verworrene Standt Europæ werde hinauß wollen: Vnd wenn nur etwan ein Progrioſticant, jhm ein anſehn zu machen/ ſich mit etwas herfuͤr thut/ leufft vñ keufft ein jederman denſelben/ kuͤnfftiger dinge ſich zuerkuͤndigen. Nun were die- ſe Quæſtion wol wirdig/ das davon außfuͤhrlich gehandelt wuͤrde/ wenn ſich weitleufftigkeit/ ſonderlich diſcurſuum generalium, in diß Prognoſticon ſchick- te. Jch hab ein Tractaͤtlein von der groſſen ☌ ♄ ♃ vnter henden gehabt/ da ich diß Thema hette weitlaͤufftiger tractiren koͤnnen: Aber weil man ſich in ſol- chen Tractaten nicht gnugſam huͤten kan/ das man nicht etwas auß der Feder flieſſen laſſe/ welchs hernach von einem oder dem andern uͤbel verſtanden vnnd auffgenommen wird (inmaſſen mir ſolchs ſchon von den beyden larvatis Vil- nenſibus widerfahren) wil ich lieber damit inhalten/ vnd andere davon ſchrei- ben laſſen/ denen es frey iſt. Allhie aber wil ich von geſatztem Themate meine meynung mit wenig worten/ ſo kurtz es immer die materi leidet/ herauß ſagen. Jch mache anfenglich derer dinge/ ſo man ex Aſtrologia prognoſticiren wil/ dieſen vnterſcheid: quod aſtra quorundam ſint cauſæ, ſaltem remotæ, quorundam autem ſigna, quorundam etiam utrumque: Das die Sternen etliche dinge wircken vnd dazu vrſach geben/ etliche aber deuten ſie an als zeichẽ. Die jenigen dinge/ in welche ſie jhre wirckung außgieſſen/ ſind eigentlich ſub- ſtan-

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Zitationshilfe: Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/185>, abgerufen am 25.04.2024.