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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Die funffzehende Predigt/
Exordium.

ANdächtige und Geliebte in Chrjsto JEsu/
als dort/ da man wieder die Philister zu Felde lag/
die Lade des Bundes des HErrn in das Lager kam/
jauchzete das gantze Jsrael mit einem grossen
Jauchzen/ daß die Erde erschallete/
wie wir lesen
1. Sam. 4, 5.1. Sam. 4. vers. 5. Vnd wie hetten sie sich nicht darüber höchlich
frewen sollen? Wie hetten sie darüber nicht jauchzen sollen? Denn
bey dieser Lade war GOtt auff sonderbare Weise zugegen und of-
fenbahrte seinen Willen. Es war dieselbige Lade die Lade sei-
Psal. 139, 9.ner Macht/ Psalm 139. v. 9. für welcher der Allerhöchste offt hatte
grosse Wunder gethan/ für welcher Er gesieget mit seiner Rech-
Psal. 98, 2.ten/ und mit seinem heiligen Arm/ Psalm. 98. v. 2. Bey derer
Anwesenheit der Jordan sich zertheilte/ daß die Kinder Jsrael
Jos. 3. 11. 17.
Jos.
6, 12. 20.
trockenes Fusses kunten hindurch gehen/ Jos. 3. v. 11. 17. Vnd
hernach die Mauren zu Jericho einstelen/ Jos. 6. v. 12. 20. für
welcher auch der Philister Abgott Dagon zweymahl ward zu
Boden geschlagen/ und die Hand GOttes in der gantzen
Stadt Ekron ein sehr grosses Rumor mit Würgen mache-

1. Sam. 5, 4.
5. 11.
te/ 1. Sam. 5. v. 4. 5. 11. Billich jauchzete darüber das Volck Jsra-
el/ daß von ihrem Jauchzen die Erde erschallete/ und die die Feinde
dafür erschracken. Wir haben über der geistlichen Lade des Bun-
des unserm Herrn Jesu Christo/ uns auch von Hertzen/ und zwar
weit mehr/ zu frewen. Sie hat in uns erwecket eine Weinacht-
frewde/
indem wir berichtet worden/ daß GOtt/ inhalts der Weissa-
gung des Propheten Haggai/ Himmel und Erden/ das
Meer/ und das Trocken/ ja alle Heyden bewegt hat/

daß also kommen ist aller Heyden Trost. Ob wir auch wol

zur
Die funffzehende Predigt/
Exordium.

ANdaͤchtige und Geliebte in Chrjſto JEſu/
als dort/ da man wieder die Philiſter zu Felde lag/
die Lade des Bundes des HErrn in das Lager kam/
jauchzete das gantze Jſrael mit einem groſſen
Jauchzen/ daß die Erde erſchallete/
wie wir leſen
1. Sam. 4, 5.1. Sam. 4. verſ. 5. Vnd wie hetten ſie ſich nicht daruͤber hoͤchlich
frewen ſollen? Wie hetten ſie daruͤber nicht jauchzen ſollen? Denn
bey dieſer Lade war GOtt auff ſonderbare Weiſe zugegen und of-
fenbahrte ſeinen Willen. Es war dieſelbige Lade die Lade ſei-
Pſal. 139, 9.ner Macht/ Pſalm 139. v. 9. fuͤr welcher der Allerhoͤchſte offt hatte
groſſe Wunder gethan/ fuͤr welcher Er geſieget mit ſeiner Rech-
Pſal. 98, 2.ten/ und mit ſeinem heiligen Arm/ Pſalm. 98. v. 2. Bey derer
Anweſenheit der Jordan ſich zertheilte/ daß die Kinder Jſrael
Joſ. 3. 11. 17.
Joſ.
6, 12. 20.
trockenes Fuſſes kunten hindurch gehen/ Joſ. 3. v. 11. 17. Vnd
hernach die Mauren zu Jericho einſtelen/ Joſ. 6. v. 12. 20. fuͤr
welcher auch der Philiſter Abgott Dagon zweymahl ward zu
Boden geſchlagen/ und die Hand GOttes in der gantzen
Stadt Ekron ein ſehr groſſes Rumor mit Wuͤrgen mache-

1. Sam. 5, 4.
5. 11.
te/ 1. Sam. 5. v. 4. 5. 11. Billich jauchzete daruͤber das Volck Jſra-
el/ daß von ihrem Jauchzen die Erde erſchallete/ und die die Feinde
dafuͤr erſchracken. Wir haben uͤber der geiſtlichen Lade des Bun-
des unſerm Herrn Jeſu Chriſto/ uns auch von Hertzen/ und zwar
weit mehr/ zu frewen. Sie hat in uns erwecket eine Weinacht-
frewde/
indem wir berichtet worden/ daß GOtt/ inhalts der Weiſſa-
gung des Propheten Haggai/ Himmel und Erden/ das
Meer/ und das Trocken/ ja alle Heyden bewegt hat/

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[262/0282] Die funffzehende Predigt/ Exordium. ANdaͤchtige und Geliebte in Chrjſto JEſu/ als dort/ da man wieder die Philiſter zu Felde lag/ die Lade des Bundes des HErrn in das Lager kam/ jauchzete das gantze Jſrael mit einem groſſen Jauchzen/ daß die Erde erſchallete/ wie wir leſen 1. Sam. 4. verſ. 5. Vnd wie hetten ſie ſich nicht daruͤber hoͤchlich frewen ſollen? Wie hetten ſie daruͤber nicht jauchzen ſollen? Denn bey dieſer Lade war GOtt auff ſonderbare Weiſe zugegen und of- fenbahrte ſeinen Willen. Es war dieſelbige Lade die Lade ſei- ner Macht/ Pſalm 139. v. 9. fuͤr welcher der Allerhoͤchſte offt hatte groſſe Wunder gethan/ fuͤr welcher Er geſieget mit ſeiner Rech- ten/ und mit ſeinem heiligen Arm/ Pſalm. 98. v. 2. Bey derer Anweſenheit der Jordan ſich zertheilte/ daß die Kinder Jſrael trockenes Fuſſes kunten hindurch gehen/ Joſ. 3. v. 11. 17. Vnd hernach die Mauren zu Jericho einſtelen/ Joſ. 6. v. 12. 20. fuͤr welcher auch der Philiſter Abgott Dagon zweymahl ward zu Boden geſchlagen/ und die Hand GOttes in der gantzen Stadt Ekron ein ſehr groſſes Rumor mit Wuͤrgen mache- te/ 1. Sam. 5. v. 4. 5. 11. Billich jauchzete daruͤber das Volck Jſra- el/ daß von ihrem Jauchzen die Erde erſchallete/ und die die Feinde dafuͤr erſchracken. Wir haben uͤber der geiſtlichen Lade des Bun- des unſerm Herrn Jeſu Chriſto/ uns auch von Hertzen/ und zwar weit mehr/ zu frewen. Sie hat in uns erwecket eine Weinacht- frewde/ indem wir berichtet worden/ daß GOtt/ inhalts der Weiſſa- gung des Propheten Haggai/ Himmel und Erden/ das Meer/ und das Trocken/ ja alle Heyden bewegt hat/ daß alſo kommen iſt aller Heyden Troſt. Ob wir auch wol zur 1. Sam. 4, 5. Pſal. 139, 9. Pſal. 98, 2. Joſ. 3. 11. 17. Joſ. 6, 12. 20. 1. Sam. 5, 4. 5. 11.

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/282>, abgerufen am 28.03.2024.