Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Land-Wirthschaft 3 Abschnitt

Anmerk. Will man diesem Vieh zur Zeit der
Ruhe zu vieles Futter abbrechen, so wird man es
entkräften, und dieß zeiget den Schaden, wenn es
wiederum zur Arbeit soll gebraucht werden. Daher
muß man auch in diesem Stükke der Sache nicht zu
viel und auch nicht zu wenig thun.

Das dritte Kapitel
von dem Viehe,
in wie weit es sich durch die Milch
nutzbar beweiset.
§. 243.
Absicht die-
ses Kapitels.

Wir wollen bey diesem Punkte zuerst die Natur
der Milch und ihre Zeugung, so weit es uns
möglich ist, erklären. Dieß wird, wie ich es glaube,
der sicherste Weg seyn, diejenigen Regeln zu bilden,
die es uns lehren, einmahl, wie diese Thiere, in wie
weit sie uns durch die Milch nutzbar seyn sollen, zu
füttern. Fürs andere, wie sie müssen gehalten wer-
den, wenn sie den Nutzen, den wir von ihnen wün-
schen, tragen sollen. Fürs dritte, wie man durch al-
lerhand Veränderungen die Milch mit Vortheile ins
Geld setzen könne.

Anmerk. Vielleicht können wir auch durch die-
se Untersuchung ein Vorurtheil, welches die gröste
Anzahl der Wirthe gefasset hat, wo nicht zernich-
ten, doch entkräften. Sie glauben, daß sich das
Vieh mit der Milch in einem Lande nicht so nutz-
bar beweisen könne, wie in einem andern. Wenn
wir die Eigenschaft des Futters, das zur
Milch erfodert wird, und die Zeugung der Milch

deutlich
Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt

Anmerk. Will man dieſem Vieh zur Zeit der
Ruhe zu vieles Futter abbrechen, ſo wird man es
entkraͤften, und dieß zeiget den Schaden, wenn es
wiederum zur Arbeit ſoll gebraucht werden. Daher
muß man auch in dieſem Stuͤkke der Sache nicht zu
viel und auch nicht zu wenig thun.

Das dritte Kapitel
von dem Viehe,
in wie weit es ſich durch die Milch
nutzbar beweiſet.
§. 243.
Abſicht die-
ſes Kapitels.

Wir wollen bey dieſem Punkte zuerſt die Natur
der Milch und ihre Zeugung, ſo weit es uns
moͤglich iſt, erklaͤren. Dieß wird, wie ich es glaube,
der ſicherſte Weg ſeyn, diejenigen Regeln zu bilden,
die es uns lehren, einmahl, wie dieſe Thiere, in wie
weit ſie uns durch die Milch nutzbar ſeyn ſollen, zu
fuͤttern. Fuͤrs andere, wie ſie muͤſſen gehalten wer-
den, wenn ſie den Nutzen, den wir von ihnen wuͤn-
ſchen, tragen ſollen. Fuͤrs dritte, wie man durch al-
lerhand Veraͤnderungen die Milch mit Vortheile ins
Geld ſetzen koͤnne.

Anmerk. Vielleicht koͤnnen wir auch durch die-
ſe Unterſuchung ein Vorurtheil, welches die groͤſte
Anzahl der Wirthe gefaſſet hat, wo nicht zernich-
ten, doch entkraͤften. Sie glauben, daß ſich das
Vieh mit der Milch in einem Lande nicht ſo nutz-
bar beweiſen koͤnne, wie in einem andern. Wenn
wir die Eigenſchaft des Futters, das zur
Milch erfodert wird, und die Zeugung der Milch

deutlich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0194" n="174"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Land-Wirth&#x017F;chaft 3 Ab&#x017F;chnitt</hi> </fw><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Anmerk.</hi> Will man die&#x017F;em Vieh zur Zeit der<lb/>
Ruhe zu vieles Futter abbrechen, &#x017F;o wird man es<lb/>
entkra&#x0364;ften, und dieß zeiget den Schaden, wenn es<lb/>
wiederum zur Arbeit &#x017F;oll gebraucht werden. Daher<lb/>
muß man auch in die&#x017F;em Stu&#x0364;kke der Sache nicht zu<lb/>
viel und auch nicht zu wenig thun.</hi> </p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Das dritte Kapitel<lb/><hi rendition="#g">von dem Viehe,</hi><lb/>
in wie weit es &#x017F;ich durch die Milch<lb/>
nutzbar bewei&#x017F;et.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 243.</head><lb/>
              <note place="left">Ab&#x017F;icht die-<lb/>
&#x017F;es Kapitels.</note>
              <p><hi rendition="#in">W</hi>ir wollen bey die&#x017F;em Punkte zuer&#x017F;t die Natur<lb/>
der Milch und ihre Zeugung, &#x017F;o weit es uns<lb/>
mo&#x0364;glich i&#x017F;t, erkla&#x0364;ren. Dieß wird, wie ich es glaube,<lb/>
der &#x017F;icher&#x017F;te Weg &#x017F;eyn, diejenigen Regeln zu bilden,<lb/>
die es uns lehren, <hi rendition="#fr">einmahl,</hi> wie die&#x017F;e Thiere, in wie<lb/>
weit &#x017F;ie uns durch die Milch nutzbar &#x017F;eyn &#x017F;ollen, zu<lb/>
fu&#x0364;ttern. <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere,</hi> wie &#x017F;ie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en gehalten wer-<lb/>
den, wenn &#x017F;ie den Nutzen, den wir von ihnen wu&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;chen, tragen &#x017F;ollen. <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs dritte,</hi> wie man durch al-<lb/>
lerhand Vera&#x0364;nderungen die Milch mit Vortheile ins<lb/>
Geld &#x017F;etzen ko&#x0364;nne.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Anmerk.</hi> Vielleicht ko&#x0364;nnen wir auch durch die-<lb/>
&#x017F;e Unter&#x017F;uchung ein Vorurtheil, welches die gro&#x0364;&#x017F;te<lb/>
Anzahl der Wirthe gefa&#x017F;&#x017F;et hat, wo nicht zernich-<lb/>
ten, doch entkra&#x0364;ften. Sie glauben, daß &#x017F;ich das<lb/>
Vieh mit der Milch in einem Lande nicht &#x017F;o nutz-<lb/>
bar bewei&#x017F;en ko&#x0364;nne, wie in einem andern. Wenn<lb/>
wir die Eigen&#x017F;chaft des Futters, das zur<lb/>
Milch erfodert wird, und die Zeugung der Milch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">deutlich</fw><lb/></hi> </p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0194] Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt Anmerk. Will man dieſem Vieh zur Zeit der Ruhe zu vieles Futter abbrechen, ſo wird man es entkraͤften, und dieß zeiget den Schaden, wenn es wiederum zur Arbeit ſoll gebraucht werden. Daher muß man auch in dieſem Stuͤkke der Sache nicht zu viel und auch nicht zu wenig thun. Das dritte Kapitel von dem Viehe, in wie weit es ſich durch die Milch nutzbar beweiſet. §. 243. Wir wollen bey dieſem Punkte zuerſt die Natur der Milch und ihre Zeugung, ſo weit es uns moͤglich iſt, erklaͤren. Dieß wird, wie ich es glaube, der ſicherſte Weg ſeyn, diejenigen Regeln zu bilden, die es uns lehren, einmahl, wie dieſe Thiere, in wie weit ſie uns durch die Milch nutzbar ſeyn ſollen, zu fuͤttern. Fuͤrs andere, wie ſie muͤſſen gehalten wer- den, wenn ſie den Nutzen, den wir von ihnen wuͤn- ſchen, tragen ſollen. Fuͤrs dritte, wie man durch al- lerhand Veraͤnderungen die Milch mit Vortheile ins Geld ſetzen koͤnne. Anmerk. Vielleicht koͤnnen wir auch durch die- ſe Unterſuchung ein Vorurtheil, welches die groͤſte Anzahl der Wirthe gefaſſet hat, wo nicht zernich- ten, doch entkraͤften. Sie glauben, daß ſich das Vieh mit der Milch in einem Lande nicht ſo nutz- bar beweiſen koͤnne, wie in einem andern. Wenn wir die Eigenſchaft des Futters, das zur Milch erfodert wird, und die Zeugung der Milch deutlich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/194
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/194>, abgerufen am 24.04.2024.