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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von der Viehzucht.
Das vierte Kapitel
von dem Viehe,
in wie weit es sich durch die Vermeh-
rung nutzbar beweiset.
§. 270.

Wir verlangen es, daß sich unser Vieh durch dieAbsicht die-
ses Capitels.

Vermehrung nutzbar beweisen soll. Aus die-
ser Ursache halten wir Vieh zur Zucht, und wir su-
chen unsern Vortheil durch den Verkauf der jungen.
Dieß ist genug, zu begreifen, daß es bey der Gewin-
nung dieses Vortheils auf drey Stükke ankommt.
Einmahl auf das Vieh, das wir zue Zucht halten.
Fürs andere auf die Wartung dieser Thiere. Fürs
dritte
auf die Umstände, die uns den Verkauf nutz-
bar machen können. Wir wollen jeden Punkt so,
wie es unsere Absicht erfodert, besonders betrachten.

§. 271.

Jn Ansehung des ersten Punkts müssen wir wie-Wie die Art
der Thiere
nach dieser
Absicht zu
bestimmen.

derum die Art der Thiere von ihrer innern Güthe un-
terscheiden. Die Wahl der Art ist aus mehr als aus
einem Punkte zu bestimmen. Wir wollen diese Zucht
nicht nur durch den Verkauf ins Geld setzen, son-
dern auch durch diesen Handel einigen Vortheil gewin-
nen. Wir müssen demnach bey der Wahl dieser Thiere
nicht nur auf diejenigen Stükke sehen, die wir bereits §.
226. von dem Verkauf der Thiere, wenn dieser mit Vor-
theil geschehen soll, angemerket haben; sondern wir müs-
sen auch den Werth des Futters, das wir nach Beschaf-
fenheit unserer Umstände zur Ziehung dieser Thiere an-
wenden können, in Erwägung ziehen. Es ist dieß eine

Folge
N 3
von der Viehzucht.
Das vierte Kapitel
von dem Viehe,
in wie weit es ſich durch die Vermeh-
rung nutzbar beweiſet.
§. 270.

Wir verlangen es, daß ſich unſer Vieh durch dieAbſicht die-
ſes Capitels.

Vermehrung nutzbar beweiſen ſoll. Aus die-
ſer Urſache halten wir Vieh zur Zucht, und wir ſu-
chen unſern Vortheil durch den Verkauf der jungen.
Dieß iſt genug, zu begreifen, daß es bey der Gewin-
nung dieſes Vortheils auf drey Stuͤkke ankommt.
Einmahl auf das Vieh, das wir zue Zucht halten.
Fuͤrs andere auf die Wartung dieſer Thiere. Fuͤrs
dritte
auf die Umſtaͤnde, die uns den Verkauf nutz-
bar machen koͤnnen. Wir wollen jeden Punkt ſo,
wie es unſere Abſicht erfodert, beſonders betrachten.

§. 271.

Jn Anſehung des erſten Punkts muͤſſen wir wie-Wie die Art
der Thiere
nach dieſer
Abſicht zu
beſtimmen.

derum die Art der Thiere von ihrer innern Guͤthe un-
terſcheiden. Die Wahl der Art iſt aus mehr als aus
einem Punkte zu beſtimmen. Wir wollen dieſe Zucht
nicht nur durch den Verkauf ins Geld ſetzen, ſon-
dern auch durch dieſen Handel einigen Vortheil gewin-
nen. Wir muͤſſen demnach bey der Wahl dieſer Thiere
nicht nur auf diejenigen Stuͤkke ſehen, die wir bereits §.
226. von dem Verkauf der Thiere, wenn dieſer mit Vor-
theil geſchehen ſoll, angemerket haben; ſondern wir muͤſ-
ſen auch den Werth des Futters, das wir nach Beſchaf-
fenheit unſerer Umſtaͤnde zur Ziehung dieſer Thiere an-
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Folge
N 3
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[197/0217] von der Viehzucht. Das vierte Kapitel von dem Viehe, in wie weit es ſich durch die Vermeh- rung nutzbar beweiſet. §. 270. Wir verlangen es, daß ſich unſer Vieh durch die Vermehrung nutzbar beweiſen ſoll. Aus die- ſer Urſache halten wir Vieh zur Zucht, und wir ſu- chen unſern Vortheil durch den Verkauf der jungen. Dieß iſt genug, zu begreifen, daß es bey der Gewin- nung dieſes Vortheils auf drey Stuͤkke ankommt. Einmahl auf das Vieh, das wir zue Zucht halten. Fuͤrs andere auf die Wartung dieſer Thiere. Fuͤrs dritte auf die Umſtaͤnde, die uns den Verkauf nutz- bar machen koͤnnen. Wir wollen jeden Punkt ſo, wie es unſere Abſicht erfodert, beſonders betrachten. Abſicht die- ſes Capitels. §. 271. Jn Anſehung des erſten Punkts muͤſſen wir wie- derum die Art der Thiere von ihrer innern Guͤthe un- terſcheiden. Die Wahl der Art iſt aus mehr als aus einem Punkte zu beſtimmen. Wir wollen dieſe Zucht nicht nur durch den Verkauf ins Geld ſetzen, ſon- dern auch durch dieſen Handel einigen Vortheil gewin- nen. Wir muͤſſen demnach bey der Wahl dieſer Thiere nicht nur auf diejenigen Stuͤkke ſehen, die wir bereits §. 226. von dem Verkauf der Thiere, wenn dieſer mit Vor- theil geſchehen ſoll, angemerket haben; ſondern wir muͤſ- ſen auch den Werth des Futters, das wir nach Beſchaf- fenheit unſerer Umſtaͤnde zur Ziehung dieſer Thiere an- wenden koͤnnen, in Erwaͤgung ziehen. Es iſt dieß eine Folge Wie die Art der Thiere nach dieſer Abſicht zu beſtimmen. N 3

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/217>, abgerufen am 24.04.2024.