Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem Brandwein.
Holz-Verschwendung. Wie findet man das rechte
Maaß des Wassers? Dieß müssen die Versuche be-
stimmen. Man merke es an, wie vieles Wasser
man der Mesche gegeben hat. Man merke es an,
wie vielen Brandwein man bekommt. Hat man
durch diese Versuche das rechte Maaß getroffen,
so mache man in dem Mesch-Buttich ein Zeichen,
aus dem man es erkennen könne, wie hoch die
Mesch stehen müsse.

Die andere Anmerk. Die geistige Gährung
dieser Mesch wird merklich befördert, sie wird noch
geistiger, wenn man mit dem ungemalztem Schro-
te etwa, den achten Theil von einem gemalztem
Schrote, einmeschet. Wer die Beschaffenheit des
Malzes, die wir oben beschrieben haben, untersu-
chet, der wird sehr leicht den Grund von dieser Re-
gel finden.

§. 387.

Alles Mehl bestehet aus einer schleimigten Materie.Es ist nütz-
lich, diese zu
malzen.

Jst diese nicht genugsam verdünnet worden, so kann
auch nicht der ganze Körper die geistige Gährung er-
fahren. Ob nun gleich alle mehlige Gewächse Brand-
wein geben, wenn sie noch nicht sind gemalzet worden,
so müssen sie doch alsdenn, wenn sie zuvor sind ge-
malzet worden, mehrern Brandwein geben. Hier-
aus fließet diese Regel:

Je mehr die mehlige Materie der Gewächse
schleimigt ist, desto mehr ist es nöthig, diese
zuvor zu malzen, ehe sie zum Brandweinbren-
nen eingemeschet werden.

§. 388.

Jn dem neunten Bande der Königl. SchwedischenVon den
Tartuffeln,

Akademie der Wissenschaften Abhandlungen aus der

Natur-

von dem Brandwein.
Holz-Verſchwendung. Wie findet man das rechte
Maaß des Waſſers? Dieß muͤſſen die Verſuche be-
ſtimmen. Man merke es an, wie vieles Waſſer
man der Meſche gegeben hat. Man merke es an,
wie vielen Brandwein man bekommt. Hat man
durch dieſe Verſuche das rechte Maaß getroffen,
ſo mache man in dem Meſch-Buttich ein Zeichen,
aus dem man es erkennen koͤnne, wie hoch die
Meſch ſtehen muͤſſe.

Die andere Anmerk. Die geiſtige Gaͤhrung
dieſer Meſch wird merklich befoͤrdert, ſie wird noch
geiſtiger, wenn man mit dem ungemalztem Schro-
te etwa, den achten Theil von einem gemalztem
Schrote, einmeſchet. Wer die Beſchaffenheit des
Malzes, die wir oben beſchrieben haben, unterſu-
chet, der wird ſehr leicht den Grund von dieſer Re-
gel finden.

§. 387.

Alles Mehl beſtehet aus einer ſchleimigten Materie.Es iſt nuͤtz-
lich, dieſe zu
malzen.

Jſt dieſe nicht genugſam verduͤnnet worden, ſo kann
auch nicht der ganze Koͤrper die geiſtige Gaͤhrung er-
fahren. Ob nun gleich alle mehlige Gewaͤchſe Brand-
wein geben, wenn ſie noch nicht ſind gemalzet worden,
ſo muͤſſen ſie doch alsdenn, wenn ſie zuvor ſind ge-
malzet worden, mehrern Brandwein geben. Hier-
aus fließet dieſe Regel:

Je mehr die mehlige Materie der Gewaͤchſe
ſchleimigt iſt, deſto mehr iſt es noͤthig, dieſe
zuvor zu malzen, ehe ſie zum Brandweinbren-
nen eingemeſchet werden.

§. 388.

Jn dem neunten Bande der Koͤnigl. SchwediſchenVon den
Tartuffeln,

Akademie der Wiſſenſchaften Abhandlungen aus der

Natur-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p> <hi rendition="#et"><pb facs="#f0287" n="267"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem Brandwein.</hi></fw><lb/>
Holz-Ver&#x017F;chwendung. Wie findet man das rechte<lb/>
Maaß des Wa&#x017F;&#x017F;ers? Dieß mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Ver&#x017F;uche be-<lb/>
&#x017F;timmen. Man merke es an, wie vieles Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
man der Me&#x017F;che gegeben hat. Man merke es an,<lb/>
wie vielen Brandwein man bekommt. Hat man<lb/>
durch die&#x017F;e Ver&#x017F;uche das rechte Maaß getroffen,<lb/>
&#x017F;o mache man in dem Me&#x017F;ch-Buttich ein Zeichen,<lb/>
aus dem man es erkennen ko&#x0364;nne, wie hoch die<lb/>
Me&#x017F;ch &#x017F;tehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi> </p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Die <hi rendition="#fr">andere Anmerk.</hi> Die gei&#x017F;tige Ga&#x0364;hrung<lb/>
die&#x017F;er Me&#x017F;ch wird merklich befo&#x0364;rdert, &#x017F;ie wird noch<lb/>
gei&#x017F;tiger, wenn man mit dem ungemalztem Schro-<lb/>
te etwa, den achten Theil von einem gemalztem<lb/>
Schrote, einme&#x017F;chet. Wer die Be&#x017F;chaffenheit des<lb/>
Malzes, die wir oben be&#x017F;chrieben haben, unter&#x017F;u-<lb/>
chet, der wird &#x017F;ehr leicht den Grund von die&#x017F;er Re-<lb/>
gel finden.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 387.</head><lb/>
              <p>Alles Mehl be&#x017F;tehet aus einer &#x017F;chleimigten Materie.<note place="right">Es i&#x017F;t nu&#x0364;tz-<lb/>
lich, die&#x017F;e zu<lb/>
malzen.</note><lb/>
J&#x017F;t die&#x017F;e nicht genug&#x017F;am verdu&#x0364;nnet worden, &#x017F;o kann<lb/>
auch nicht der ganze Ko&#x0364;rper die gei&#x017F;tige Ga&#x0364;hrung er-<lb/>
fahren. Ob nun gleich alle mehlige Gewa&#x0364;ch&#x017F;e Brand-<lb/>
wein geben, wenn &#x017F;ie noch nicht &#x017F;ind gemalzet worden,<lb/>
&#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie doch alsdenn, wenn &#x017F;ie zuvor &#x017F;ind ge-<lb/>
malzet worden, mehrern Brandwein geben. Hier-<lb/>
aus fließet die&#x017F;e Regel:</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Je mehr die mehlige Materie der Gewa&#x0364;ch&#x017F;e<lb/>
&#x017F;chleimigt i&#x017F;t, de&#x017F;to mehr i&#x017F;t es no&#x0364;thig, die&#x017F;e<lb/>
zuvor zu malzen, ehe &#x017F;ie zum Brandweinbren-<lb/>
nen eingeme&#x017F;chet werden.</hi> </hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 388.</head><lb/>
              <p>Jn dem neunten Bande der Ko&#x0364;nigl. Schwedi&#x017F;chen<note place="right">Von den<lb/>
Tartuffeln,</note><lb/>
Akademie der Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften Abhandlungen aus der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Natur-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[267/0287] von dem Brandwein. Holz-Verſchwendung. Wie findet man das rechte Maaß des Waſſers? Dieß muͤſſen die Verſuche be- ſtimmen. Man merke es an, wie vieles Waſſer man der Meſche gegeben hat. Man merke es an, wie vielen Brandwein man bekommt. Hat man durch dieſe Verſuche das rechte Maaß getroffen, ſo mache man in dem Meſch-Buttich ein Zeichen, aus dem man es erkennen koͤnne, wie hoch die Meſch ſtehen muͤſſe. Die andere Anmerk. Die geiſtige Gaͤhrung dieſer Meſch wird merklich befoͤrdert, ſie wird noch geiſtiger, wenn man mit dem ungemalztem Schro- te etwa, den achten Theil von einem gemalztem Schrote, einmeſchet. Wer die Beſchaffenheit des Malzes, die wir oben beſchrieben haben, unterſu- chet, der wird ſehr leicht den Grund von dieſer Re- gel finden. §. 387. Alles Mehl beſtehet aus einer ſchleimigten Materie. Jſt dieſe nicht genugſam verduͤnnet worden, ſo kann auch nicht der ganze Koͤrper die geiſtige Gaͤhrung er- fahren. Ob nun gleich alle mehlige Gewaͤchſe Brand- wein geben, wenn ſie noch nicht ſind gemalzet worden, ſo muͤſſen ſie doch alsdenn, wenn ſie zuvor ſind ge- malzet worden, mehrern Brandwein geben. Hier- aus fließet dieſe Regel: Es iſt nuͤtz- lich, dieſe zu malzen. Je mehr die mehlige Materie der Gewaͤchſe ſchleimigt iſt, deſto mehr iſt es noͤthig, dieſe zuvor zu malzen, ehe ſie zum Brandweinbren- nen eingemeſchet werden. §. 388. Jn dem neunten Bande der Koͤnigl. Schwediſchen Akademie der Wiſſenſchaften Abhandlungen aus der Natur- Von den Tartuffeln,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/287
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/287>, abgerufen am 24.04.2024.