Wissenschaft baut, den Reichthum des Staats und der Jnwohner zu erhalten und zu erweitern, als derjenige, der sich geschickt macht, die Gesundheit der Menschen zu erhalten, und dasjenige zu bestimmen, was in den Strei- tigkeiten der Menschen recht und unrecht ist. Die äu- serliche Wohlfart der Menschen beziehet sich auf drey Stükke, auf den Reichthum, auf den Genuß der Rechte, und auf die Gesundheit. Ein jeder der bemühet ist, seine Philosophie also zu bestimmen, daß sie in der Be- förderung einer von diesen Absichten nützlich werde, der bemühet sich die Wohlfart der menschlichen Gesellschafft zu befördern. Jst es nicht ein klarer Beweiß von un- deutlichen und in Vorurtheilen gegründeten Begriffen, wenn man eins von diesen Stükken als so etwas ansiehet, das der Würde eines Gelehrten zuwider ist. Dieß ist der Würde eines Gelehrten zuwider, wenn man aus undeutlichen Begriffen redet, und aus Vorurtheilen schlüsset.
§. 7.
und ferner entkräftet,
Doch vielleicht habe ich die Gedanken dieser Män- ner wider ihren Sinn erkläret. Vielleicht wollen sie uns nur dieß zu verstehen geben, die wirthschaftlichen Beschäftigungen, Pflügen, Mistfahren, Brauen, Bakken und dergleichen schickten sich vor keinen Gelehrten. Jst dieß ihre Meinung, so habe ich eine unrichtige Er- klärung gemacht, wozu sie mir die Gelegenheit gegeben haben. Wer verstehet aber diese wirthschaftlichen Handthierungen, wenn man von einer philosophischen Wissenschaft der Haushaltungskunst redet?
§. 8.
Hauptab- sicht dieser Vorberei- tung.
So weit von einigen, und zwar von den wichtigsten Vorurtheilen, welche sehr oft die Gelehrten zurück halten, sich um diejenige Wissenschaft zu bekümmen, die wir
jetzo
Vorbereitung
Wiſſenſchaft baut, den Reichthum des Staats und der Jnwohner zu erhalten und zu erweitern, als derjenige, der ſich geſchickt macht, die Geſundheit der Menſchen zu erhalten, und dasjenige zu beſtimmen, was in den Strei- tigkeiten der Menſchen recht und unrecht iſt. Die aͤu- ſerliche Wohlfart der Menſchen beziehet ſich auf drey Stuͤkke, auf den Reichthum, auf den Genuß der Rechte, und auf die Geſundheit. Ein jeder der bemuͤhet iſt, ſeine Philoſophie alſo zu beſtimmen, daß ſie in der Be- foͤrderung einer von dieſen Abſichten nuͤtzlich werde, der bemuͤhet ſich die Wohlfart der menſchlichen Geſellſchafft zu befoͤrdern. Jſt es nicht ein klarer Beweiß von un- deutlichen und in Vorurtheilen gegruͤndeten Begriffen, wenn man eins von dieſen Stuͤkken als ſo etwas anſiehet, das der Wuͤrde eines Gelehrten zuwider iſt. Dieß iſt der Wuͤrde eines Gelehrten zuwider, wenn man aus undeutlichen Begriffen redet, und aus Vorurtheilen ſchluͤſſet.
§. 7.
und ferner entkraͤftet,
Doch vielleicht habe ich die Gedanken dieſer Maͤn- ner wider ihren Sinn erklaͤret. Vielleicht wollen ſie uns nur dieß zu verſtehen geben, die wirthſchaftlichen Beſchaͤftigungen, Pfluͤgen, Miſtfahren, Brauen, Bakken und dergleichen ſchickten ſich vor keinen Gelehrten. Jſt dieß ihre Meinung, ſo habe ich eine unrichtige Er- klaͤrung gemacht, wozu ſie mir die Gelegenheit gegeben haben. Wer verſtehet aber dieſe wirthſchaftlichen Handthierungen, wenn man von einer philoſophiſchen Wiſſenſchaft der Haushaltungskunſt redet?
§. 8.
Hauptab- ſicht dieſer Vorberei- tung.
So weit von einigen, und zwar von den wichtigſten Vorurtheilen, welche ſehr oft die Gelehrten zuruͤck halten, ſich um diejenige Wiſſenſchaft zu bekuͤmmen, die wir
jetzo
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Vorbereitung
Wiſſenſchaft baut, den Reichthum des Staats und der
Jnwohner zu erhalten und zu erweitern, als derjenige,
der ſich geſchickt macht, die Geſundheit der Menſchen zu
erhalten, und dasjenige zu beſtimmen, was in den Strei-
tigkeiten der Menſchen recht und unrecht iſt. Die aͤu-
ſerliche Wohlfart der Menſchen beziehet ſich auf drey
Stuͤkke, auf den Reichthum, auf den Genuß der Rechte,
und auf die Geſundheit. Ein jeder der bemuͤhet iſt,
ſeine Philoſophie alſo zu beſtimmen, daß ſie in der Be-
foͤrderung einer von dieſen Abſichten nuͤtzlich werde, der
bemuͤhet ſich die Wohlfart der menſchlichen Geſellſchafft
zu befoͤrdern. Jſt es nicht ein klarer Beweiß von un-
deutlichen und in Vorurtheilen gegruͤndeten Begriffen,
wenn man eins von dieſen Stuͤkken als ſo etwas anſiehet,
das der Wuͤrde eines Gelehrten zuwider iſt. Dieß iſt
der Wuͤrde eines Gelehrten zuwider, wenn man aus
undeutlichen Begriffen redet, und aus Vorurtheilen
ſchluͤſſet.
§. 7.
Doch vielleicht habe ich die Gedanken dieſer Maͤn-
ner wider ihren Sinn erklaͤret. Vielleicht wollen ſie
uns nur dieß zu verſtehen geben, die wirthſchaftlichen
Beſchaͤftigungen, Pfluͤgen, Miſtfahren, Brauen, Bakken
und dergleichen ſchickten ſich vor keinen Gelehrten.
Jſt dieß ihre Meinung, ſo habe ich eine unrichtige Er-
klaͤrung gemacht, wozu ſie mir die Gelegenheit gegeben
haben. Wer verſtehet aber dieſe wirthſchaftlichen
Handthierungen, wenn man von einer philoſophiſchen
Wiſſenſchaft der Haushaltungskunſt redet?
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ſich um diejenige Wiſſenſchaft zu bekuͤmmen, die wir
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/30>, abgerufen am 23.04.2024.
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