Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783.

Bild:
<< vorherige Seite
III.

Die Juden bleiben, so lange sie ihr Gesetz
beobachten, immer unfähig zu Kriegsdiensten.
Auch wenn sie die Erklärung einzelner Gelehr-
ten annähmen, nach welchen die Vertheidigung
aber nicht der Angriff, am Sabbath erlaubt
ist, würden sie doch sehr schlechte Soldaten
seyn. Hiezu kömmt noch ihre Absonderung
im gesellschaftlichen Leben von andern Glau-
bensgenossen; ihre Lehre von unreinen Spei-
sen; ihr Verbot weiter Märsche und anderer
Arbeit am Sabbath, also auch des Exercirens;
ihre Ungewohnheit zu körperlichen Beschwer-
den und Arbeiten; auch selbst die fehlende kör-
perliche Größe. Alle diese Umstände ma-
chen daß die Juden entweder gar nicht, oder
doch nicht so gute Soldaten, wie andere seyn
können. Sie würden also in Kriegszeiten sich
zu sehr vermehren, allmählig zum Besitz des
Landes kommen, dessen vormalige Eigenthü-
mer fürs Vaterland gestorben wären und end-
lich den Staat, der zu nachsichtig sie aufge-
nommen, verächtlich und wehrlos gegen seine
Nachbarn machen. Durch bloße höhere Ab-
gaben läßt sich dieses nicht heben. Denn es

giebt
III.

Die Juden bleiben, ſo lange ſie ihr Geſetz
beobachten, immer unfaͤhig zu Kriegsdienſten.
Auch wenn ſie die Erklaͤrung einzelner Gelehr-
ten annaͤhmen, nach welchen die Vertheidigung
aber nicht der Angriff, am Sabbath erlaubt
iſt, wuͤrden ſie doch ſehr ſchlechte Soldaten
ſeyn. Hiezu koͤmmt noch ihre Abſonderung
im geſellſchaftlichen Leben von andern Glau-
bensgenoſſen; ihre Lehre von unreinen Spei-
ſen; ihr Verbot weiter Maͤrſche und anderer
Arbeit am Sabbath, alſo auch des Exercirens;
ihre Ungewohnheit zu koͤrperlichen Beſchwer-
den und Arbeiten; auch ſelbſt die fehlende koͤr-
perliche Groͤße. Alle dieſe Umſtaͤnde ma-
chen daß die Juden entweder gar nicht, oder
doch nicht ſo gute Soldaten, wie andere ſeyn
koͤnnen. Sie wuͤrden alſo in Kriegszeiten ſich
zu ſehr vermehren, allmaͤhlig zum Beſitz des
Landes kommen, deſſen vormalige Eigenthuͤ-
mer fuͤrs Vaterland geſtorben waͤren und end-
lich den Staat, der zu nachſichtig ſie aufge-
nommen, veraͤchtlich und wehrlos gegen ſeine
Nachbarn machen. Durch bloße hoͤhere Ab-
gaben laͤßt ſich dieſes nicht heben. Denn es

giebt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0230" n="222"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">III.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Die Juden bleiben, &#x017F;o lange &#x017F;ie ihr Ge&#x017F;etz<lb/>
beobachten, immer unfa&#x0364;hig zu Kriegsdien&#x017F;ten.<lb/>
Auch wenn &#x017F;ie die Erkla&#x0364;rung einzelner Gelehr-<lb/>
ten anna&#x0364;hmen, nach welchen die Vertheidigung<lb/>
aber nicht der Angriff, am Sabbath erlaubt<lb/>
i&#x017F;t, wu&#x0364;rden &#x017F;ie doch &#x017F;ehr &#x017F;chlechte Soldaten<lb/>
&#x017F;eyn. Hiezu ko&#x0364;mmt noch ihre Ab&#x017F;onderung<lb/>
im ge&#x017F;ell&#x017F;chaftlichen Leben von andern Glau-<lb/>
bensgeno&#x017F;&#x017F;en; ihre Lehre von unreinen Spei-<lb/>
&#x017F;en; ihr Verbot weiter Ma&#x0364;r&#x017F;che und anderer<lb/>
Arbeit am Sabbath, al&#x017F;o auch des Exercirens;<lb/>
ihre Ungewohnheit zu ko&#x0364;rperlichen Be&#x017F;chwer-<lb/>
den und Arbeiten; auch &#x017F;elb&#x017F;t die fehlende ko&#x0364;r-<lb/>
perliche Gro&#x0364;ße. Alle die&#x017F;e Um&#x017F;ta&#x0364;nde ma-<lb/>
chen daß die Juden entweder gar nicht, oder<lb/>
doch nicht &#x017F;o gute Soldaten, wie andere &#x017F;eyn<lb/>
ko&#x0364;nnen. Sie wu&#x0364;rden al&#x017F;o in Kriegszeiten &#x017F;ich<lb/>
zu &#x017F;ehr vermehren, allma&#x0364;hlig zum Be&#x017F;itz des<lb/>
Landes kommen, de&#x017F;&#x017F;en vormalige Eigenthu&#x0364;-<lb/>
mer fu&#x0364;rs Vaterland ge&#x017F;torben wa&#x0364;ren und end-<lb/>
lich den Staat, der zu nach&#x017F;ichtig &#x017F;ie aufge-<lb/>
nommen, vera&#x0364;chtlich und wehrlos gegen &#x017F;eine<lb/>
Nachbarn machen. Durch bloße ho&#x0364;here Ab-<lb/>
gaben la&#x0364;ßt &#x017F;ich die&#x017F;es nicht heben. Denn es</hi><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">giebt</hi> </fw><lb/>
          </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0230] III. Die Juden bleiben, ſo lange ſie ihr Geſetz beobachten, immer unfaͤhig zu Kriegsdienſten. Auch wenn ſie die Erklaͤrung einzelner Gelehr- ten annaͤhmen, nach welchen die Vertheidigung aber nicht der Angriff, am Sabbath erlaubt iſt, wuͤrden ſie doch ſehr ſchlechte Soldaten ſeyn. Hiezu koͤmmt noch ihre Abſonderung im geſellſchaftlichen Leben von andern Glau- bensgenoſſen; ihre Lehre von unreinen Spei- ſen; ihr Verbot weiter Maͤrſche und anderer Arbeit am Sabbath, alſo auch des Exercirens; ihre Ungewohnheit zu koͤrperlichen Beſchwer- den und Arbeiten; auch ſelbſt die fehlende koͤr- perliche Groͤße. Alle dieſe Umſtaͤnde ma- chen daß die Juden entweder gar nicht, oder doch nicht ſo gute Soldaten, wie andere ſeyn koͤnnen. Sie wuͤrden alſo in Kriegszeiten ſich zu ſehr vermehren, allmaͤhlig zum Beſitz des Landes kommen, deſſen vormalige Eigenthuͤ- mer fuͤrs Vaterland geſtorben waͤren und end- lich den Staat, der zu nachſichtig ſie aufge- nommen, veraͤchtlich und wehrlos gegen ſeine Nachbarn machen. Durch bloße hoͤhere Ab- gaben laͤßt ſich dieſes nicht heben. Denn es giebt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/230
Zitationshilfe: Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/230>, abgerufen am 20.04.2024.