Um einen Myrthenzweig sich zu ersingen Schickt seinen Schwan Petrarka Laure'n nach, Mit Lorbeerreisern füllt er das Gemach, Doch kann er in den Myrthenhain nicht dringen.
Da zieht er durch die Welt mit hellem Klingen, Schlägt mit den Flügeln an das theure Haus, Man reicht ihm den Cypressenkranz hinaus, Allein die Myrthe kann er nicht erringen.
Mein Freund, wohl ist der Lorbeer uns versagt, Doch laß uns um den schnöden Preis nicht klagen, Von Dornen und Cypressen rings umragt.
Will es in einer Laura Blick mir tagen, Dann hab' ich gern dem schweren Kranz entsagt, Die kleine Myrthe läßt sich leichter tragen.
Stammbuchblätter.
1. Mit Laura's Bilde.
Im Namen eines Freundes.
Um einen Myrthenzweig ſich zu erſingen Schickt ſeinen Schwan Petrarka Laure'n nach, Mit Lorbeerreiſern füllt er das Gemach, Doch kann er in den Myrthenhain nicht dringen.
Da zieht er durch die Welt mit hellem Klingen, Schlägt mit den Flügeln an das theure Haus, Man reicht ihm den Cypreſſenkranz hinaus, Allein die Myrthe kann er nicht erringen.
Mein Freund, wohl iſt der Lorbeer uns verſagt, Doch laß uns um den ſchnöden Preis nicht klagen, Von Dornen und Cypreſſen rings umragt.
Will es in einer Laura Blick mir tagen, Dann hab' ich gern dem ſchweren Kranz entſagt, Die kleine Myrthe läßt ſich leichter tragen.
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Stammbuchblätter.
1.
Mit Laura's Bilde.
Im Namen eines Freundes.
Um einen Myrthenzweig ſich zu erſingen
Schickt ſeinen Schwan Petrarka Laure'n nach,
Mit Lorbeerreiſern füllt er das Gemach,
Doch kann er in den Myrthenhain nicht dringen.
Da zieht er durch die Welt mit hellem Klingen,
Schlägt mit den Flügeln an das theure Haus,
Man reicht ihm den Cypreſſenkranz hinaus,
Allein die Myrthe kann er nicht erringen.
Mein Freund, wohl iſt der Lorbeer uns verſagt,
Doch laß uns um den ſchnöden Preis nicht klagen,
Von Dornen und Cypreſſen rings umragt.
Will es in einer Laura Blick mir tagen,
Dann hab' ich gern dem ſchweren Kranz entſagt,
Die kleine Myrthe läßt ſich leichter tragen.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/154>, abgerufen am 19.04.2024.
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