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Eckarth, Friedrich: Chronica, Oder Historische Beschreibung Des Dorffs Hartau bey Zittau. 1734.

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V. Hartau.
I.

DIe Lage. Dieses Dorff liegt von Zittau eine viertel Meile gegen Süden, auf der Böhmischen Gräntze, eine viertel Meile von dem Böhmischen Städtel Grotau, nicht weit von dem Gebürge.

II.) Die Gräntzen. Zu Angrentzern hat es gegen Westen und Norden die Zittauischen Stadt-Felder, gegen Osten die Neisse, und über derselben das Böhmische Gebiete, gegen Mittag das Böhmische Dorff Gersdorff, so nur einen Steinwurff davon liegt.

III.) Das Wasser. Die Neisse, von Grotau aus Böhmen fliessende, rinnet hier vorbey. Aus dem Gebürge aber fliesset ein Wässerlein, die Weißbach genannt, zwischen dem Dorffe und Gersdorff herunter in die Neisse, welches die Gräntze zwischen dem Königreich Böhmen und der Ober-Lausitz macht. Aus den Eichgraben fliesset auch die so genannte Pfaffenbach, ein kleines Wässerlein, nach der Hartau, und zwischen der Weiß- und Pfaffenbach, die so genannte Goldbach, auch sehr klein, aber nur deßwegen remarqvabel, weil selbige in Röhren biß in die Stadt Zittau geleitet wird. Es wird von D. Carpzovio in Annal. Zitt. 1. Theil, 7. Cap. §. 5. p. 34. ein schönes reines Wasser genennet. An dem Orte, wo die erste Einfassung dieses Wassers geschiehet, zwischen Hartau und dem Gebürge, nicht weit von Neu-Harte, und 1 Büchsen-Schuß vom Gebürge, ist ein fein steinern Gebäude zu sehen, an deren einen Seite gegen Abend folgende Schrifft zu lesen:

QVAS
Ex Fontibus aureis ut vulgus vocat
in Sylvis Hartaviensibus
Oriundis
AQVAS
Provida Patrum Conscriptorum
V. Hartau.
I.

DIe Lage. Dieses Dorff liegt von Zittau eine viertel Meile gegen Süden, auf der Böhmischen Gräntze, eine viertel Meile von dem Böhmischen Städtel Grotau, nicht weit von dem Gebürge.

II.) Die Gräntzen. Zu Angrentzern hat es gegen Westen und Norden die Zittauischen Stadt-Felder, gegen Osten die Neisse, und über derselben das Böhmische Gebiete, gegen Mittag das Böhmische Dorff Gersdorff, so nur einen Steinwurff davon liegt.

III.) Das Wasser. Die Neisse, von Grotau aus Böhmen fliessende, rinnet hier vorbey. Aus dem Gebürge aber fliesset ein Wässerlein, die Weißbach genannt, zwischen dem Dorffe und Gersdorff herunter in die Neisse, welches die Gräntze zwischen dem Königreich Böhmen und der Ober-Lausitz macht. Aus den Eichgraben fliesset auch die so genannte Pfaffenbach, ein kleines Wässerlein, nach der Hartau, und zwischen der Weiß- und Pfaffenbach, die so genannte Goldbach, auch sehr klein, aber nur deßwegen remarqvabel, weil selbige in Röhren biß in die Stadt Zittau geleitet wird. Es wird von D. Carpzovio in Annal. Zitt. 1. Theil, 7. Cap. §. 5. p. 34. ein schönes reines Wasser genennet. An dem Orte, wo die erste Einfassung dieses Wassers geschiehet, zwischen Hartau und dem Gebürge, nicht weit von Neu-Harte, und 1 Büchsen-Schuß vom Gebürge, ist ein fein steinern Gebäude zu sehen, an deren einen Seite gegen Abend folgende Schrifft zu lesen:

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[0004] V. Hartau. I. DIe Lage. Dieses Dorff liegt von Zittau eine viertel Meile gegen Süden, auf der Böhmischen Gräntze, eine viertel Meile von dem Böhmischen Städtel Grotau, nicht weit von dem Gebürge. II.) Die Gräntzen. Zu Angrentzern hat es gegen Westen und Norden die Zittauischen Stadt-Felder, gegen Osten die Neisse, und über derselben das Böhmische Gebiete, gegen Mittag das Böhmische Dorff Gersdorff, so nur einen Steinwurff davon liegt. III.) Das Wasser. Die Neisse, von Grotau aus Böhmen fliessende, rinnet hier vorbey. Aus dem Gebürge aber fliesset ein Wässerlein, die Weißbach genannt, zwischen dem Dorffe und Gersdorff herunter in die Neisse, welches die Gräntze zwischen dem Königreich Böhmen und der Ober-Lausitz macht. Aus den Eichgraben fliesset auch die so genannte Pfaffenbach, ein kleines Wässerlein, nach der Hartau, und zwischen der Weiß- und Pfaffenbach, die so genannte Goldbach, auch sehr klein, aber nur deßwegen remarqvabel, weil selbige in Röhren biß in die Stadt Zittau geleitet wird. Es wird von D. Carpzovio in Annal. Zitt. 1. Theil, 7. Cap. §. 5. p. 34. ein schönes reines Wasser genennet. An dem Orte, wo die erste Einfassung dieses Wassers geschiehet, zwischen Hartau und dem Gebürge, nicht weit von Neu-Harte, und 1 Büchsen-Schuß vom Gebürge, ist ein fein steinern Gebäude zu sehen, an deren einen Seite gegen Abend folgende Schrifft zu lesen: QVAS Ex Fontibus aureis ut vulgus vocat in Sylvis Hartaviensibus Oriundis AQVAS Provida Patrum Conscriptorum

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica, Oder Historische Beschreibung Des Dorffs Hartau bey Zittau. 1734, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1734/4>, abgerufen am 29.03.2024.