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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Schirmgewächs an Bäumen und Stauden.
An Ligustrum folijs laciniatis, C. B. Dieser bringet seine draußliche wolriechende
blumen straußweise im April/ und wird durch zerreissung des stocks mit den wurzeln
fortgebracht.

Jasminum millefolij folio, C. B. Quamoclit. Gelseminum Indicum pen-
natum flore sanguineo, Ponae Ital. Quamoclit, Cam. sive Jasminum Americanum,
Clus. cur. post.
Dieses ist annoch eines der raresten gewächs bey uns/ und welches
wegen seiner zärtigkeit/ wenn der Same schon frisch aus der Fremde gesand wird/
schwerlich auff zubringen ist. Sonst sind die blätter gantz subtil/ fast wie an der
Schaffgarbe/ der stengel so dünn/ daß er ohn stäbe sich nicht auffrichten kan/ die blu-
me roht und lieblich an zu sehen/ wiewol man auff selbige in diesen landen kaum hoff-
nung sich machen kan/ sondern sich mit den blättern vergnügen mag.

XIX. Chermes-baum.

Ilex cocciglandifera, C. B. Scharlachbaum. Ilex coccifera, Tab. coc-
cigera, Clus. minor coccigcra, Dod. Coccus infectoria, Lob. Coccum infectorium,
Matth.
Jn Spanien ist dieses bäumlein gemein/ imgleichen im Narbonischen theil
von Franckreich: und wird es allda mit grossem fleiß gebawet/ nicht so wol wegen
der eicheln/ die es als ein geschlecht der Stein-eiche traget: sondern vielmehr wegen
der Carmesin-beerlein/ welche zugleich drauff wachsen. Es werden aber sotane Gra-
na
oder Cocci nicht allein zur Scharlach-farbe gebrauchet/ sondern sie sind auch das
fürnehmste stück in der Weltberühmten Confectione Alchermes, welche zu Mompe-
lier/ Marseillen/ und Lyon von den Apotheckern in grosser menge daraus zu bereitet/
glaubwürdig versiegelt/ und in alle ümbliegende Landschafften als eine kostbare Hertz-
stärcknng versendet wird. Dergleichen wolgewachsener baum am stamme arms-
dicke/ mit der wurzel und ästen aber über sechs fuß hoch/ ist nunmehr seithero 1658.
im Churfürstl. Schloßgarten zu Berlin zu sehen gewesen: jedoch hat selbiger in
wehrender zeit/ wie er in heissen Landschafften zu thun pfleget/ weder Blüh-zäpfflein/
noch Coccusbeer/ noch Eicheln getragen: seine stachliche und unserm Hülst gleichen-
de blättlein aber siehet man Winter und Sommer an ihm gar zierlich fortwachsen.

XX. Stetsgrünender Kellershalß.

Laureola semper virens flore viridi, C. B. Laureola, Dod. mas, quibusdam.
Daphnoides, Tab. sive Laureola, Lob.
Diß gewächs hat glentzende blätter/ welche
es Winter und Sommer behält: die blüht ist bleichgrün/ welche es gar zeitig noch
im wehrendem Winter herfür stösset. Von dem andern geschlecht mit brauner
blüht/ dessen blätter den winter abfallen/ wird in folgendem Capitel geredet werden.
Dieses Stetsgrünende wird durch zeitigen Samen/ aber besser durch Nebenschoß
aus der Wurzel fort gezeuget. Diß gantze gewächs/ sonderlich die reiffe schwartze
beerlein sind einer brennenden natur/ und weil sie den Pfefferkörnen ähnlich/ pfleget
man sie Teutschen Pfeffer zu nennen/ deren scharffe wirckung auff der Zungen
und im Halse die jenigen inne werden/ welche sie aus fürwitz abbrechen und kosten.

XXI. Lorbeerbaum.

Laurus vulgaris, C. B. Gemeiner Lorbeerbaum/ oder Laurier. Laurus,
Trag. Lob. Eyst. tenuifolia, Matth. mas, Tab. altera species, Dod.
Dieser/ wie

auch
C c 2

Schirmgewaͤchs an Baͤumen und Stauden.
An Liguſtrum folijs laciniatis, C. B. Dieſer bringet ſeine draußliche wolriechende
blumen ſtraußweiſe im April/ und wird durch zerreiſſung des ſtocks mit den wurzeln
fortgebracht.

Jaſminum millefolij folio, C. B. Quamoclit. Gelſeminum Indicum pen-
natum flore ſanguineo, Ponæ Ital. Quamoclit, Cam. ſive Jaſminum Americanum,
Cluſ. cur. poſt.
Dieſes iſt annoch eines der rareſten gewaͤchs bey uns/ und welches
wegen ſeiner zaͤrtigkeit/ wenn der Same ſchon friſch aus der Fremde geſand wird/
ſchwerlich auff zubringen iſt. Sonſt ſind die blaͤtter gantz ſubtil/ faſt wie an der
Schaffgarbe/ der ſtengel ſo duͤnn/ daß er ohn ſtaͤbe ſich nicht auffrichten kan/ die blu-
me roht und lieblich an zu ſehen/ wiewol man auff ſelbige in dieſen landen kaum hoff-
nung ſich machen kan/ ſondern ſich mit den blaͤttern vergnuͤgen mag.

XIX. Chermes-baum.

Ilex cocciglandifera, C. B. Scharlachbaum. Ilex coccifera, Tab. coc-
cigera, Cluſ. minor coccigcra, Dod. Coccus infectoria, Lob. Coccum infectorium,
Matth.
Jn Spanien iſt dieſes baͤumlein gemein/ imgleichen im Narboniſchen theil
von Franckreich: und wird es allda mit groſſem fleiß gebawet/ nicht ſo wol wegen
der eicheln/ die es als ein geſchlecht der Stein-eiche traget: ſondern vielmehr wegen
der Carmeſin-beerlein/ welche zugleich drauff wachſen. Es werden aber ſotane Gra-
na
oder Cocci nicht allein zur Scharlach-farbe gebrauchet/ ſondern ſie ſind auch das
fuͤrnehmſte ſtuͤck in der Weltberuͤhmten Confectione Alchermes, welche zu Mompe-
lier/ Marſeillen/ und Lyon von den Apotheckern in groſſer menge daraus zu bereitet/
glaubwuͤrdig verſiegelt/ und in alle uͤmbliegende Landſchafften als eine koſtbare Hertz-
ſtaͤrcknng verſendet wird. Dergleichen wolgewachſener baum am ſtamme arms-
dicke/ mit der wurzel und aͤſten aber uͤber ſechs fuß hoch/ iſt nunmehr ſeithero 1658.
im Churfuͤrſtl. Schloßgarten zu Berlin zu ſehen geweſen: jedoch hat ſelbiger in
wehrender zeit/ wie er in heiſſen Landſchafften zu thun pfleget/ weder Bluͤh-zaͤpfflein/
noch Coccusbeer/ noch Eicheln getragen: ſeine ſtachliche und unſerm Huͤlſt gleichen-
de blaͤttlein aber ſiehet man Winter und Sommer an ihm gar zierlich fortwachſen.

XX. Stetsgruͤnender Kellershalß.

Laureola ſemper virens flore viridi, C. B. Laureola, Dod. mas, quibuſdam.
Daphnoides, Tab. ſive Laureola, Lob.
Diß gewaͤchs hat glentzende blaͤtter/ welche
es Winter und Sommer behaͤlt: die bluͤht iſt bleichgruͤn/ welche es gar zeitig noch
im wehrendem Winter herfuͤr ſtoͤſſet. Von dem andern geſchlecht mit brauner
bluͤht/ deſſen blaͤtter den winter abfallen/ wird in folgendem Capitel geredet werden.
Dieſes Stetsgruͤnende wird durch zeitigen Samen/ aber beſſer durch Nebenſchoß
aus der Wurzel fort gezeuget. Diß gantze gewaͤchs/ ſonderlich die reiffe ſchwartze
beerlein ſind einer brennenden natur/ und weil ſie den Pfefferkoͤrnen aͤhnlich/ pfleget
man ſie Teutſchen Pfeffer zu nennen/ deren ſcharffe wirckung auff der Zungen
und im Halſe die jenigen inne werden/ welche ſie aus fuͤrwitz abbrechen und koſten.

XXI. Lorbeerbaum.

Laurus vulgaris, C. B. Gemeiner Lorbeerbaum/ oder Laurier. Laurus,
Trag. Lob. Eyſt. tenuifolia, Matth. mas, Tab. altera ſpecies, Dod.
Dieſer/ wie

auch
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[203/0239] Schirmgewaͤchs an Baͤumen und Stauden. An Liguſtrum folijs laciniatis, C. B. Dieſer bringet ſeine draußliche wolriechende blumen ſtraußweiſe im April/ und wird durch zerreiſſung des ſtocks mit den wurzeln fortgebracht. Jaſminum millefolij folio, C. B. Quamoclit. Gelſeminum Indicum pen- natum flore ſanguineo, Ponæ Ital. Quamoclit, Cam. ſive Jaſminum Americanum, Cluſ. cur. poſt. Dieſes iſt annoch eines der rareſten gewaͤchs bey uns/ und welches wegen ſeiner zaͤrtigkeit/ wenn der Same ſchon friſch aus der Fremde geſand wird/ ſchwerlich auff zubringen iſt. Sonſt ſind die blaͤtter gantz ſubtil/ faſt wie an der Schaffgarbe/ der ſtengel ſo duͤnn/ daß er ohn ſtaͤbe ſich nicht auffrichten kan/ die blu- me roht und lieblich an zu ſehen/ wiewol man auff ſelbige in dieſen landen kaum hoff- nung ſich machen kan/ ſondern ſich mit den blaͤttern vergnuͤgen mag. XIX. Chermes-baum. Ilex cocciglandifera, C. B. Scharlachbaum. Ilex coccifera, Tab. coc- cigera, Cluſ. minor coccigcra, Dod. Coccus infectoria, Lob. Coccum infectorium, Matth. Jn Spanien iſt dieſes baͤumlein gemein/ imgleichen im Narboniſchen theil von Franckreich: und wird es allda mit groſſem fleiß gebawet/ nicht ſo wol wegen der eicheln/ die es als ein geſchlecht der Stein-eiche traget: ſondern vielmehr wegen der Carmeſin-beerlein/ welche zugleich drauff wachſen. Es werden aber ſotane Gra- na oder Cocci nicht allein zur Scharlach-farbe gebrauchet/ ſondern ſie ſind auch das fuͤrnehmſte ſtuͤck in der Weltberuͤhmten Confectione Alchermes, welche zu Mompe- lier/ Marſeillen/ und Lyon von den Apotheckern in groſſer menge daraus zu bereitet/ glaubwuͤrdig verſiegelt/ und in alle uͤmbliegende Landſchafften als eine koſtbare Hertz- ſtaͤrcknng verſendet wird. Dergleichen wolgewachſener baum am ſtamme arms- dicke/ mit der wurzel und aͤſten aber uͤber ſechs fuß hoch/ iſt nunmehr ſeithero 1658. im Churfuͤrſtl. Schloßgarten zu Berlin zu ſehen geweſen: jedoch hat ſelbiger in wehrender zeit/ wie er in heiſſen Landſchafften zu thun pfleget/ weder Bluͤh-zaͤpfflein/ noch Coccusbeer/ noch Eicheln getragen: ſeine ſtachliche und unſerm Huͤlſt gleichen- de blaͤttlein aber ſiehet man Winter und Sommer an ihm gar zierlich fortwachſen. XX. Stetsgruͤnender Kellershalß. Laureola ſemper virens flore viridi, C. B. Laureola, Dod. mas, quibuſdam. Daphnoides, Tab. ſive Laureola, Lob. Diß gewaͤchs hat glentzende blaͤtter/ welche es Winter und Sommer behaͤlt: die bluͤht iſt bleichgruͤn/ welche es gar zeitig noch im wehrendem Winter herfuͤr ſtoͤſſet. Von dem andern geſchlecht mit brauner bluͤht/ deſſen blaͤtter den winter abfallen/ wird in folgendem Capitel geredet werden. Dieſes Stetsgruͤnende wird durch zeitigen Samen/ aber beſſer durch Nebenſchoß aus der Wurzel fort gezeuget. Diß gantze gewaͤchs/ ſonderlich die reiffe ſchwartze beerlein ſind einer brennenden natur/ und weil ſie den Pfefferkoͤrnen aͤhnlich/ pfleget man ſie Teutſchen Pfeffer zu nennen/ deren ſcharffe wirckung auff der Zungen und im Halſe die jenigen inne werden/ welche ſie aus fuͤrwitz abbrechen und koſten. XXI. Lorbeerbaum. Laurus vulgaris, C. B. Gemeiner Lorbeerbaum/ oder Laurier. Laurus, Trag. Lob. Eyſt. tenuifolia, Matth. mas, Tab. altera ſpecies, Dod. Dieſer/ wie auch C c 2

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/239>, abgerufen am 25.04.2024.