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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXI haubtstück
wald- forst- jagt- und fischerei-ordnung, cap. III,
cap. IIII-VII.

§ 2477
wie dem
holzstelen
im walde zu
steuren ist?

Damit den holzdeuben gesteuret werde, auch
der wald in ruhe bleibe, müssen die förster auf
die holztage genau halten, den fuhr-leuten die
schlepp-reiser und klipperstecken nicht verstatten,
Kur-Mainzische wald- und forst-ordnung, c. XIII.

§ 2478
die huten
und triften
sind behörig
einzurich-
ten.

Die huten und triften haben die förster ordent-
lich einzurichten, darnebst dürfen sie dem vihe den
gang nach der tränke nicht versperren lassen, Kur-
Mainzische wald- und forst-ordnung, cap. XII.

§ 2479
iedoch sol-
len die för-
ster die grä-
serei in den
jungen wäl-
dern nicht
für sich ver-
statten,
wegen der
mast, eichel-
lesens etc.
mase hal-
ten.

Die gräserei in den jungen wäldern sollen sie
wider das verbot nicht verstatten, vilweniger den
hirten und schäfern die weide darin nachgeben,
sondern dergleichen Leute behörig pfänden.

§ 2480

Wegen der anzahl der schweine zur mast-zeit,
auch des eichel-lesens und ecker-kerens ist mase zu
halten.

§ 2481
das schelen
der bäume,
laubrechen,
verhüten.

Das schelen der bäume und des laubholzes ist
äußerst zu verhüten. Das laubrechen in dem
walde ist verboten (§ 1769); weiln sonst den bäu-
men die düngung, auch bedeckung entzogen wird.
Dergleichen bewandnis hat es ebenfalls mit dem
wachholderbeeren-lesen und abhauung der sträu-
cher, indem sonst der vogelfang schaden leidet.

§ 2482
was bei dem
holzfällen
zu beobach-
ten ist?

Zum klafter-holze müssen geschworne holzhauer
genommen werden. Keine ungespaltene stämme,
die zwei- oder virspältig sind, sollen bei den klaf-
tern eingeleget werden. Prügel, welche nicht ar-
mes dick sind, dürfen in die Klaftern nicht kom-

men.

LXI haubtſtuͤck
wald- forſt- jagt- und fiſcherei-ordnung, cap. III,
cap. IIII-VII.

§ 2477
wie dem
holzſtelen
im walde zu
ſteuren iſt?

Damit den holzdeuben geſteuret werde, auch
der wald in ruhe bleibe, muͤſſen die foͤrſter auf
die holztage genau halten, den fuhr-leuten die
ſchlepp-reiſer und klipperſtecken nicht verſtatten,
Kur-Mainziſche wald- und forſt-ordnung, c. XIII.

§ 2478
die huten
und triften
ſind behoͤrig
einzurich-
ten.

Die huten und triften haben die foͤrſter ordent-
lich einzurichten, darnebſt duͤrfen ſie dem vihe den
gang nach der traͤnke nicht verſperren laſſen, Kur-
Mainziſche wald- und forſt-ordnung, cap. XII.

§ 2479
iedoch ſol-
len die foͤr-
ſter die graͤ-
ſerei in den
jungen waͤl-
dern nicht
fuͤr ſich ver-
ſtatten,
wegen der
maſt, eichel-
leſens ꝛc.
maſe hal-
ten.

Die graͤſerei in den jungen waͤldern ſollen ſie
wider das verbot nicht verſtatten, vilweniger den
hirten und ſchaͤfern die weide darin nachgeben,
ſondern dergleichen Leute behoͤrig pfaͤnden.

§ 2480

Wegen der anzahl der ſchweine zur maſt-zeit,
auch des eichel-leſens und ecker-kerens iſt maſe zu
halten.

§ 2481
das ſchelen
der baͤume,
laubrechen,
verhuͤten.

Das ſchelen der baͤume und des laubholzes iſt
aͤußerſt zu verhuͤten. Das laubrechen in dem
walde iſt verboten (§ 1769); weiln ſonſt den baͤu-
men die duͤngung, auch bedeckung entzogen wird.
Dergleichen bewandnis hat es ebenfalls mit dem
wachholderbeeren-leſen und abhauung der ſtraͤu-
cher, indem ſonſt der vogelfang ſchaden leidet.

§ 2482
was bei dem
holzfaͤllen
zu beobach-
ten iſt?

Zum klafter-holze muͤſſen geſchworne holzhauer
genommen werden. Keine ungeſpaltene ſtaͤmme,
die zwei- oder virſpaͤltig ſind, ſollen bei den klaf-
tern eingeleget werden. Pruͤgel, welche nicht ar-
mes dick ſind, duͤrfen in die Klaftern nicht kom-

men.
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[990/1002] LXI haubtſtuͤck wald- forſt- jagt- und fiſcherei-ordnung, cap. III, cap. IIII-VII. § 2477 Damit den holzdeuben geſteuret werde, auch der wald in ruhe bleibe, muͤſſen die foͤrſter auf die holztage genau halten, den fuhr-leuten die ſchlepp-reiſer und klipperſtecken nicht verſtatten, Kur-Mainziſche wald- und forſt-ordnung, c. XIII. § 2478 Die huten und triften haben die foͤrſter ordent- lich einzurichten, darnebſt duͤrfen ſie dem vihe den gang nach der traͤnke nicht verſperren laſſen, Kur- Mainziſche wald- und forſt-ordnung, cap. XII. § 2479 Die graͤſerei in den jungen waͤldern ſollen ſie wider das verbot nicht verſtatten, vilweniger den hirten und ſchaͤfern die weide darin nachgeben, ſondern dergleichen Leute behoͤrig pfaͤnden. § 2480 Wegen der anzahl der ſchweine zur maſt-zeit, auch des eichel-leſens und ecker-kerens iſt maſe zu halten. § 2481 Das ſchelen der baͤume und des laubholzes iſt aͤußerſt zu verhuͤten. Das laubrechen in dem walde iſt verboten (§ 1769); weiln ſonſt den baͤu- men die duͤngung, auch bedeckung entzogen wird. Dergleichen bewandnis hat es ebenfalls mit dem wachholderbeeren-leſen und abhauung der ſtraͤu- cher, indem ſonſt der vogelfang ſchaden leidet. § 2482 Zum klafter-holze muͤſſen geſchworne holzhauer genommen werden. Keine ungeſpaltene ſtaͤmme, die zwei- oder virſpaͤltig ſind, ſollen bei den klaf- tern eingeleget werden. Pruͤgel, welche nicht ar- mes dick ſind, duͤrfen in die Klaftern nicht kom- men.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 990. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1002>, abgerufen am 29.03.2024.