Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem eigentume und dessen etc.
ein hut, waffen, äste, handschuhe etc. gestalt, in-
halts der Wormsischen reformation Isten teil
Vten buches, tit. I, die verkaufte ligende güter
mit hand und halm, imgleichen in den Clevischen
landen, die feierlichen übergaben mit hand, halm,
und gichtigen munde verrichtet werden, Hert
de conuent. domin. translat. § 15, Joh. Wilh.
Hofmanns
specimen iurisprudentiae symbo-
licae veterum Germanorum,
1736, 4, § 14 fgg.
s. 19 fgg., Verpoorten de inuestitura allod.
s. 74 fgg., Lindenbrog im gloss. s. 1483,
Schaumburgs disp. de traditione symbolica,
Dreyer s. 112 fgg., Ever. Otto in der iurispru-
dentia symbol. exerc. I
cap. II s. 78. Es ge-
höret unter die feierlichkeiten auch wol das beläu-
ten, der aufruf, die verkündigung von den kan-
zeln, oder vor der kirchtüre, wenn unbewegliche
güter veräussert werden sollen. Wo dises die
gesäze erfodern, ist die übergabe ungültig, wofern
der aufruf unterlassen worden ist.

§ 1861

Die belenung ist überhaubt eine übergabe einerwas die be-
lenung ist?

unbeweglichen sache, welche von dem ordentlichen
richter, auch lehn- und zinß-herrn bewerkstelliget
wird, Estor de inaugurationibus beneficiariis.

§ 1862

Die belenung ist entweder im eigentlichen, oderwie die be-
lenung ge-
nommen
wird?

im nicht eigentlichen sinne zu nemen. Durch die
eigentliche belenung wird der neue besizer, oder
erwerber in dem eigentume befestiget und solches
an ihn übertragen. Durch die uneigentliche be-
lenung wird das eigentum nicht schlechterdings
übergeben. Denn die wörter: lehn, belenung,
leihe,
werden, sowohl bei erb- und eigenen gü-
tern, als auch lehn-gütern, nicht minder bei pach-
ten gebrauchet, Verpoorten am a. o., Schilter

im

von dem eigentume und deſſen ꝛc.
ein hut, waffen, aͤſte, handſchuhe ꝛc. geſtalt, in-
halts der Wormſiſchen reformation Iſten teil
Vten buches, tit. I, die verkaufte ligende guͤter
mit hand und halm, imgleichen in den Cleviſchen
landen, die feierlichen uͤbergaben mit hand, halm,
und gichtigen munde verrichtet werden, Hert
de conuent. domin. translat. § 15, Joh. Wilh.
Hofmanns
ſpecimen iurisprudentiae ſymbo-
licae veterum Germanorum,
1736, 4, § 14 fgg.
ſ. 19 fgg., Verpoorten de inueſtitura allod.
ſ. 74 fgg., Lindenbrog im gloſſ. ſ. 1483,
Schaumburgs diſp. de traditione ſymbolica,
Dreyer ſ. 112 fgg., Ever. Otto in der iurispru-
dentia ſymbol. exerc. I
cap. II ſ. 78. Es ge-
hoͤret unter die feierlichkeiten auch wol das belaͤu-
ten, der aufruf, die verkuͤndigung von den kan-
zeln, oder vor der kirchtuͤre, wenn unbewegliche
guͤter veraͤuſſert werden ſollen. Wo diſes die
geſaͤze erfodern, iſt die uͤbergabe unguͤltig, wofern
der aufruf unterlaſſen worden iſt.

§ 1861

Die belenung iſt uͤberhaubt eine uͤbergabe einerwas die be-
lenung iſt?

unbeweglichen ſache, welche von dem ordentlichen
richter, auch lehn- und zinß-herrn bewerkſtelliget
wird, Eſtor de inaugurationibus beneficiariis.

§ 1862

Die belenung iſt entweder im eigentlichen, oderwie die be-
lenung ge-
nommen
wird?

im nicht eigentlichen ſinne zu nemen. Durch die
eigentliche belenung wird der neue beſizer, oder
erwerber in dem eigentume befeſtiget und ſolches
an ihn uͤbertragen. Durch die uneigentliche be-
lenung wird das eigentum nicht ſchlechterdings
uͤbergeben. Denn die woͤrter: lehn, belenung,
leihe,
werden, ſowohl bei erb- und eigenen guͤ-
tern, als auch lehn-guͤtern, nicht minder bei pach-
ten gebrauchet, Verpoorten am a. o., Schilter

im
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0763" n="751"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem eigentume und de&#x017F;&#x017F;en &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
ein hut, waffen, a&#x0364;&#x017F;te, hand&#x017F;chuhe &#xA75B;c. ge&#x017F;talt, in-<lb/>
halts der Worm&#x017F;i&#x017F;chen reformation <hi rendition="#aq">I</hi>&#x017F;ten teil<lb/><hi rendition="#aq">V</hi>ten buches, tit. <hi rendition="#aq">I</hi>, die verkaufte ligende gu&#x0364;ter<lb/>
mit hand und halm, imgleichen in den Clevi&#x017F;chen<lb/>
landen, die feierlichen u&#x0364;bergaben mit <hi rendition="#fr">hand, halm,</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">gichtigen munde</hi> verrichtet werden, <hi rendition="#fr">Hert</hi><lb/><hi rendition="#aq">de conuent. domin. translat.</hi> § 15, <hi rendition="#fr">Joh. Wilh.<lb/>
Hofmanns</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;pecimen iurisprudentiae &#x017F;ymbo-<lb/>
licae veterum Germanorum,</hi> 1736, 4, § 14 fgg.<lb/>
&#x017F;. 19 fgg., <hi rendition="#fr">Verpoorten</hi> <hi rendition="#aq">de inue&#x017F;titura allod.</hi><lb/>
&#x017F;. 74 fgg., <hi rendition="#fr">Lindenbrog</hi> im <hi rendition="#aq">glo&#x017F;&#x017F;.</hi> &#x017F;. 1483,<lb/><hi rendition="#fr">Schaumburgs</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de traditione &#x017F;ymbolica,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Dreyer</hi> &#x017F;. 112 fgg., <hi rendition="#fr">Ever. Otto</hi> in der <hi rendition="#aq">iurispru-<lb/>
dentia &#x017F;ymbol. exerc. I</hi> cap. <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 78. Es ge-<lb/>
ho&#x0364;ret unter die feierlichkeiten auch wol das bela&#x0364;u-<lb/>
ten, der aufruf, die verku&#x0364;ndigung von den kan-<lb/>
zeln, oder vor der kirchtu&#x0364;re, wenn unbewegliche<lb/>
gu&#x0364;ter vera&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ert werden &#x017F;ollen. Wo di&#x017F;es die<lb/>
ge&#x017F;a&#x0364;ze erfodern, i&#x017F;t die u&#x0364;bergabe ungu&#x0364;ltig, wofern<lb/>
der aufruf unterla&#x017F;&#x017F;en worden i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 1861</head><lb/>
              <p>Die belenung i&#x017F;t u&#x0364;berhaubt eine u&#x0364;bergabe einer<note place="right">was die be-<lb/>
lenung i&#x017F;t?</note><lb/>
unbeweglichen &#x017F;ache, welche von dem ordentlichen<lb/>
richter, auch lehn- und zinß-herrn bewerk&#x017F;telliget<lb/>
wird, <hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> <hi rendition="#aq">de inaugurationibus beneficiariis.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 1862</head><lb/>
              <p>Die belenung i&#x017F;t entweder im eigentlichen, oder<note place="right">wie die be-<lb/>
lenung ge-<lb/>
nommen<lb/>
wird?</note><lb/>
im nicht eigentlichen &#x017F;inne zu nemen. Durch die<lb/>
eigentliche belenung wird der neue be&#x017F;izer, oder<lb/>
erwerber in dem eigentume befe&#x017F;tiget und &#x017F;olches<lb/>
an ihn u&#x0364;bertragen. Durch die uneigentliche be-<lb/>
lenung wird das eigentum nicht &#x017F;chlechterdings<lb/>
u&#x0364;bergeben. Denn die wo&#x0364;rter: <hi rendition="#fr">lehn, belenung,<lb/>
leihe,</hi> werden, &#x017F;owohl bei erb- und eigenen gu&#x0364;-<lb/>
tern, als auch lehn-gu&#x0364;tern, nicht minder bei pach-<lb/>
ten gebrauchet, <hi rendition="#fr">Verpoorten</hi> am a. o., <hi rendition="#fr">Schilter</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">im</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[751/0763] von dem eigentume und deſſen ꝛc. ein hut, waffen, aͤſte, handſchuhe ꝛc. geſtalt, in- halts der Wormſiſchen reformation Iſten teil Vten buches, tit. I, die verkaufte ligende guͤter mit hand und halm, imgleichen in den Cleviſchen landen, die feierlichen uͤbergaben mit hand, halm, und gichtigen munde verrichtet werden, Hert de conuent. domin. translat. § 15, Joh. Wilh. Hofmanns ſpecimen iurisprudentiae ſymbo- licae veterum Germanorum, 1736, 4, § 14 fgg. ſ. 19 fgg., Verpoorten de inueſtitura allod. ſ. 74 fgg., Lindenbrog im gloſſ. ſ. 1483, Schaumburgs diſp. de traditione ſymbolica, Dreyer ſ. 112 fgg., Ever. Otto in der iurispru- dentia ſymbol. exerc. I cap. II ſ. 78. Es ge- hoͤret unter die feierlichkeiten auch wol das belaͤu- ten, der aufruf, die verkuͤndigung von den kan- zeln, oder vor der kirchtuͤre, wenn unbewegliche guͤter veraͤuſſert werden ſollen. Wo diſes die geſaͤze erfodern, iſt die uͤbergabe unguͤltig, wofern der aufruf unterlaſſen worden iſt. § 1861 Die belenung iſt uͤberhaubt eine uͤbergabe einer unbeweglichen ſache, welche von dem ordentlichen richter, auch lehn- und zinß-herrn bewerkſtelliget wird, Eſtor de inaugurationibus beneficiariis. was die be- lenung iſt? § 1862 Die belenung iſt entweder im eigentlichen, oder im nicht eigentlichen ſinne zu nemen. Durch die eigentliche belenung wird der neue beſizer, oder erwerber in dem eigentume befeſtiget und ſolches an ihn uͤbertragen. Durch die uneigentliche be- lenung wird das eigentum nicht ſchlechterdings uͤbergeben. Denn die woͤrter: lehn, belenung, leihe, werden, ſowohl bei erb- und eigenen guͤ- tern, als auch lehn-guͤtern, nicht minder bei pach- ten gebrauchet, Verpoorten am a. o., Schilter im wie die be- lenung ge- nommen wird?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/763
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/763>, abgerufen am 24.04.2024.