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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von einigen hessischen redensarten etc.
[Spaltenumbruch]
Henn, ein alberner kerl.
Herrgetskrämer, der zu theur
kauset.
Herbstknecht, ein alter jung-
geselle.
heidi gehen, verlohren.
heuzen, sagt man vom übel
schmeckenden korn.
Hexel, geschnittenes stroh zum
pferdefutter.
hinzelicht, spöttisch.
Hollefahren, hexenfahrt.
Hilche, heilige. Hillge, hei-
lige.
Hippel, männliches glied.
hirnschällig, übel zu sprechen.
holpericht, rauh. Hoppericht,
der rauhe weg.
hopp seyn, der nicht bezahlen
kan; auch ein müder fuß-
gänger.
hormeln, sachte singen.
Hornickel, eine stange mit ei-
nem hacken zur hebung der
gebäude.
Hözz, eine ziege.
Horr, woraus der schaaf pferg
bestehet, eine horde.
Hotzel, eine gebackene birn;
ein guter leidlicher mann.
Meines hertzens hotzelsaft,
meine geliebte!
Honnet, der schabernack, der
braut die honnet thun.
hockeln, einen auf seinem rü-
cken tragen.
[Spaltenumbruch]
Huß, hußge, ein füllen.
Hussig, hochzeit, die bräu.
Hoingk, honig, von gepreß-
ten birnen.
Hosel, arme hosel, ein schlech-
tes weibesmensch.
hutchen, wenn die kluckhenne
die küchlein unter ihre flü-
gel nimmt.
huf, ein fuhrmanns-wort, wel-
ches zurück bedeutet.
huus, einfüllen.
hulter die pulter, wenn es dar-
unter und darüber gehet.
Hutjes, ein spiel der jungen
weibesleute, hutjes laafe.
Hünckel, ein huhn.
Hertzbennil, die brust am
menschen. Ech schlug en,
daß ihm der hertzbennil
kracht.
hun, haben. Ech hun noch,
ich habe noch.
J.
iackern, stark reiten, das
Pferd antreiben.
je! die sprache der fuhrleute,
wenn das viehe fortgehen
soll.
iemmerlich, wenn man sich
verwundert. Auch bedeu-
tet es weheklagen: he
schreit jemmerlich: he daut
jemmerlich.
Jlch, der ehelich, hillich, die
ehebe-
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von einigen heſſiſchen redensarten ꝛc.
[Spaltenumbruch]
Henn, ein alberner kerl.
Herrgetskraͤmer, der zu theur
kauſet.
Herbſtknecht, ein alter jung-
geſelle.
heidi gehen, verlohren.
heuzen, ſagt man vom uͤbel
ſchmeckenden korn.
Hexel, geſchnittenes ſtroh zum
pferdefutter.
hinzelicht, ſpoͤttiſch.
Hollefahren, hexenfahrt.
Hilche, heilige. Hillge, hei-
lige.
Hippel, maͤnnliches glied.
hirnſchaͤllig, uͤbel zu ſprechen.
holpericht, rauh. Hoppericht,
der rauhe weg.
hopp ſeyn, der nicht bezahlen
kan; auch ein muͤder fuß-
gaͤnger.
hormeln, ſachte ſingen.
Hornickel, eine ſtange mit ei-
nem hacken zur hebung der
gebaͤude.
Hoͤzz, eine ziege.
Horr, woraus der ſchaaf pferg
beſtehet, eine horde.
Hotzel, eine gebackene birn;
ein guter leidlicher mann.
Meines hertzens hotzelſaft,
meine geliebte!
Honnet, der ſchabernack, der
braut die honnet thun.
hockeln, einen auf ſeinem ruͤ-
cken tragen.
[Spaltenumbruch]
Huß, hußge, ein fuͤllen.
Huſſig, hochzeit, die braͤu.
Hoingk, honig, von gepreß-
ten birnen.
Hoſel, arme hoſel, ein ſchlech-
tes weibesmenſch.
hutchen, wenn die kluckhenne
die kuͤchlein unter ihre fluͤ-
gel nimmt.
huf, ein fuhrmanns-wort, wel-
ches zuruͤck bedeutet.
huus, einfuͤllen.
hulter die pulter, wenn es dar-
unter und daruͤber gehet.
Hutjes, ein ſpiel der jungen
weibesleute, hutjes laafe.
Huͤnckel, ein huhn.
Hertzbennil, die bruſt am
menſchen. Ech ſchlug en,
daß ihm der hertzbennil
kracht.
hun, haben. Ech hun noch,
ich habe noch.
J.
iackern, ſtark reiten, das
Pferd antreiben.
je! die ſprache der fuhrleute,
wenn das viehe fortgehen
ſoll.
iemmerlich, wenn man ſich
verwundert. Auch bedeu-
tet es weheklagen: he
ſchreit jemmerlich: he daut
jemmerlich.
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ehebe-
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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1435>, abgerufen am 18.04.2024.