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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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LVI haubtstück,
derliche rechtsbewärte zeit hindurch dabei bewen-
den lässet; so können die dinste verjäret werden,
Boehmer T. III, P. I, cons. 42, n. 8, P. II, Cons.
XI,
n. 25, P. III, cons. 625, n. 5, von Wernher
P. III, obs. 241, P. VI, obs. 464, und T. III, P. 1,
obs.
174 in fol., von Cocceji deduct. et consil.
T. II, cons.
634, s. 857 n. 9, Harpprecht im
cons. V, n. 34 fg., vol. VII, cons. Tub., Abrah.
Kaestner
de operis rust. earumque per praescriptio-
nem adquisitione,
Leipz. 1735.

§ 405
von der ver-
minderung der
fronen.

Wann die frage von übermässigen, auch un-
erträglichen dinsten ist; so kömmt es besonders dar-
auf an: ob das bauergut an, und für sich selbst
im stande ist: die lasten zu tragen, oder nicht? Jm
lezteren falle können sie, imgleichen die ungemesse-
ne dinste so wohl durch den herrn selbst, von Leyser
in spec. 418 med. 1; durch urtel, und recht gemäs-
siget; als auch vom landesherrn, nach der billig-
keit, bestimmet werden, d. i. daß der fröner auch
das seinige dabei tun könne, und das zugvih nicht
zu grunde gehe; gestalt derselbe dem herrn seine
abgaben ausser dem zu entrichten hat; welche er
sonst nicht leisten könnte. Allso beschwerete sich
vormals die stadt Ammersweiler über die unge-
wönlichen Holzfuren, Freiherr von Senkenberg
im 2ten th. der sammlung ungedruckter schriften,
s. 4. Jmmittels bleiben die dinste, welche der ar-
beit halber unbestimmet gewesen sind, darnach für
ungemessene zu achten. Die bestimmete ordnung
ist hirbei nur zu beobachten, Boehmer T. II, P. l,
cons.
27 n. 24 s. 30, von Leyser im specim. 418
med. 3, med.
6; können es aber die güter ertra-
gen; so hat sich der bauer selbst beizumessen: wenn
er sie zu teuer angenommen, oder mit überbiten bei

erbtei-

LVI haubtſtuͤck,
derliche rechtsbewaͤrte zeit hindurch dabei bewen-
den laͤſſet; ſo koͤnnen die dinſte verjaͤret werden,
Boehmer T. III, P. I, conſ. 42, n. 8, P. II, Conſ.
XI,
n. 25, P. III, conſ. 625, n. 5, von Wernher
P. III, obſ. 241, P. VI, obſ. 464, und T. III, P. 1,
obſ.
174 in fol., von Cocceji deduct. et conſil.
T. II, conſ.
634, ſ. 857 n. 9, Harpprecht im
conſ. V, n. 34 fg., vol. VII, conſ. Tub., Abrah.
Kaeſtner
de operis ruſt. earumque per praeſcriptio-
nem adquiſitione,
Leipz. 1735.

§ 405
von der ver-
minderung der
fronen.

Wann die frage von uͤbermaͤſſigen, auch un-
ertraͤglichen dinſten iſt; ſo koͤmmt es beſonders dar-
auf an: ob das bauergut an, und fuͤr ſich ſelbſt
im ſtande iſt: die laſten zu tragen, oder nicht? Jm
lezteren falle koͤnnen ſie, imgleichen die ungemeſſe-
ne dinſte ſo wohl durch den herrn ſelbſt, von Leyſer
in ſpec. 418 med. 1; durch urtel, und recht gemaͤſ-
ſiget; als auch vom landesherrn, nach der billig-
keit, beſtimmet werden, d. i. daß der froͤner auch
das ſeinige dabei tun koͤnne, und das zugvih nicht
zu grunde gehe; geſtalt derſelbe dem herrn ſeine
abgaben auſſer dem zu entrichten hat; welche er
ſonſt nicht leiſten koͤnnte. Allſo beſchwerete ſich
vormals die ſtadt Ammersweiler uͤber die unge-
woͤnlichen Holzfuren, Freiherr von Senkenberg
im 2ten th. der ſammlung ungedruckter ſchriften,
ſ. 4. Jmmittels bleiben die dinſte, welche der ar-
beit halber unbeſtimmet geweſen ſind, darnach fuͤr
ungemeſſene zu achten. Die beſtimmete ordnung
iſt hirbei nur zu beobachten, Boehmer T. II, P. l,
conſ.
27 n. 24 ſ. 30, von Leyſer im ſpecim. 418
med. 3, med.
6; koͤnnen es aber die guͤter ertra-
gen; ſo hat ſich der bauer ſelbſt beizumeſſen: wenn
er ſie zu teuer angenommen, oder mit uͤberbiten bei

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[340/0364] LVI haubtſtuͤck, derliche rechtsbewaͤrte zeit hindurch dabei bewen- den laͤſſet; ſo koͤnnen die dinſte verjaͤret werden, Boehmer T. III, P. I, conſ. 42, n. 8, P. II, Conſ. XI, n. 25, P. III, conſ. 625, n. 5, von Wernher P. III, obſ. 241, P. VI, obſ. 464, und T. III, P. 1, obſ. 174 in fol., von Cocceji deduct. et conſil. T. II, conſ. 634, ſ. 857 n. 9, Harpprecht im conſ. V, n. 34 fg., vol. VII, conſ. Tub., Abrah. Kaeſtner de operis ruſt. earumque per praeſcriptio- nem adquiſitione, Leipz. 1735. § 405 Wann die frage von uͤbermaͤſſigen, auch un- ertraͤglichen dinſten iſt; ſo koͤmmt es beſonders dar- auf an: ob das bauergut an, und fuͤr ſich ſelbſt im ſtande iſt: die laſten zu tragen, oder nicht? Jm lezteren falle koͤnnen ſie, imgleichen die ungemeſſe- ne dinſte ſo wohl durch den herrn ſelbſt, von Leyſer in ſpec. 418 med. 1; durch urtel, und recht gemaͤſ- ſiget; als auch vom landesherrn, nach der billig- keit, beſtimmet werden, d. i. daß der froͤner auch das ſeinige dabei tun koͤnne, und das zugvih nicht zu grunde gehe; geſtalt derſelbe dem herrn ſeine abgaben auſſer dem zu entrichten hat; welche er ſonſt nicht leiſten koͤnnte. Allſo beſchwerete ſich vormals die ſtadt Ammersweiler uͤber die unge- woͤnlichen Holzfuren, Freiherr von Senkenberg im 2ten th. der ſammlung ungedruckter ſchriften, ſ. 4. Jmmittels bleiben die dinſte, welche der ar- beit halber unbeſtimmet geweſen ſind, darnach fuͤr ungemeſſene zu achten. Die beſtimmete ordnung iſt hirbei nur zu beobachten, Boehmer T. II, P. l, conſ. 27 n. 24 ſ. 30, von Leyſer im ſpecim. 418 med. 3, med. 6; koͤnnen es aber die guͤter ertra- gen; ſo hat ſich der bauer ſelbſt beizumeſſen: wenn er ſie zu teuer angenommen, oder mit uͤberbiten bei erbtei-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/364>, abgerufen am 28.03.2024.