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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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I Haubtst. von der wirklichkeit
Jndessen haben sich dennoch verschidene städte nach
den Soestischen rechten gerichtet. Von den alten
Suerinischen stadtrechten sihe die Dreyerische
sammlung th. I s. 21 s. 23.

§ 21
vom Lübecki-
schen stadt-
rechte.

Das alte Lübische recht gründet sich gleicher-
massen auf die alten teutschen rechte, und Säch-
sischen gewonheiten, besonders, als deren abkunft,
und besondere absprößling, Joachim Lucas
Stein
in der einleitung zur Lübischen rechtsgelahr-
heit, 1751, 8v, s. 3 fgg. §. 4 fgg., und in der
gründlichen abhandelung des Lübischen rechtes,
1748, 8v. Jn den Mecklenburgischen, Hollstei-
nischen etc. städten äussert sich noch der brauch die-
ses rechtes, wie die Manzelische schriften, unter
andern, ausweissen. Hirzu kommen noch die
see-rechte, samt den neuern verordnungen.

§ 22
von den Ham-
burgischen, und
Bremischen,
auch Dortmun-
dischen stadt-
rechten.

Die Hamburgische alte stadtrechte haben in
vilen eine grosse gleichheit mit dem Sachsen-rechte.
Das Lübische recht ist dabei zu rahte gezogen wor-
den, wie der Paull Koch, Nic. Gotth. Steu-
ernagel,
und andere gezeiget haben. Der K. und
Reichs-Kammergerichts-assessor Herr Christian
von Nettelblat
hat von den Hamburgischen stadt-
rechten, und deren erklärungen, auch erläuterun-
gen zween bände in 4t zu Giessen 1756 zum drucke
befördert, unter der aufschrift: thesaurus iuris
prouinc. et statutarii illustrati,
worin auch die Ri-
cheysche, Schubackische, und vile andere gelehrte
abhandelungen enthalten sind. Die Reichsstadt
Bremen hat schon im 12ten jarhunderte einige be-
sondere rechte in übung gehabt. Die statuten
und ordele der stadt Bremen, samt der Burspra-

cke,

I Haubtſt. von der wirklichkeit
Jndeſſen haben ſich dennoch verſchidene ſtaͤdte nach
den Soeſtiſchen rechten gerichtet. Von den alten
Sueriniſchen ſtadtrechten ſihe die Dreyeriſche
ſammlung th. I ſ. 21 ſ. 23.

§ 21
vom Luͤbecki-
ſchen ſtadt-
rechte.

Das alte Luͤbiſche recht gruͤndet ſich gleicher-
maſſen auf die alten teutſchen rechte, und Saͤch-
ſiſchen gewonheiten, beſonders, als deren abkunft,
und beſondere abſproͤßling, Joachim Lucas
Stein
in der einleitung zur Luͤbiſchen rechtsgelahr-
heit, 1751, 8v, ſ. 3 fgg. §. 4 fgg., und in der
gruͤndlichen abhandelung des Luͤbiſchen rechtes,
1748, 8v. Jn den Mecklenburgiſchen, Hollſtei-
niſchen ꝛc. ſtaͤdten aͤuſſert ſich noch der brauch die-
ſes rechtes, wie die Manzeliſche ſchriften, unter
andern, ausweiſſen. Hirzu kommen noch die
ſee-rechte, ſamt den neuern verordnungen.

§ 22
von den Ham-
burgiſchen, und
Bremiſchen,
auch Dortmun-
diſchen ſtadt-
rechten.

Die Hamburgiſche alte ſtadtrechte haben in
vilen eine groſſe gleichheit mit dem Sachſen-rechte.
Das Luͤbiſche recht iſt dabei zu rahte gezogen wor-
den, wie der Paull Koch, Nic. Gotth. Steu-
ernagel,
und andere gezeiget haben. Der K. und
Reichs-Kammergerichts-aſſeſſor Herr Chriſtian
von Nettelblat
hat von den Hamburgiſchen ſtadt-
rechten, und deren erklaͤrungen, auch erlaͤuterun-
gen zween baͤnde in 4t zu Gieſſen 1756 zum drucke
befoͤrdert, unter der aufſchrift: theſaurus iuris
prouinc. et ſtatutarii illuſtrati,
worin auch die Ri-
cheyſche, Schubackiſche, und vile andere gelehrte
abhandelungen enthalten ſind. Die Reichsſtadt
Bremen hat ſchon im 12ten jarhunderte einige be-
ſondere rechte in uͤbung gehabt. Die ſtatuten
und ordele der ſtadt Bremen, ſamt der Burſpra-

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[32/0056] I Haubtſt. von der wirklichkeit Jndeſſen haben ſich dennoch verſchidene ſtaͤdte nach den Soeſtiſchen rechten gerichtet. Von den alten Sueriniſchen ſtadtrechten ſihe die Dreyeriſche ſammlung th. I ſ. 21 ſ. 23. § 21 Das alte Luͤbiſche recht gruͤndet ſich gleicher- maſſen auf die alten teutſchen rechte, und Saͤch- ſiſchen gewonheiten, beſonders, als deren abkunft, und beſondere abſproͤßling, Joachim Lucas Stein in der einleitung zur Luͤbiſchen rechtsgelahr- heit, 1751, 8v, ſ. 3 fgg. §. 4 fgg., und in der gruͤndlichen abhandelung des Luͤbiſchen rechtes, 1748, 8v. Jn den Mecklenburgiſchen, Hollſtei- niſchen ꝛc. ſtaͤdten aͤuſſert ſich noch der brauch die- ſes rechtes, wie die Manzeliſche ſchriften, unter andern, ausweiſſen. Hirzu kommen noch die ſee-rechte, ſamt den neuern verordnungen. § 22 Die Hamburgiſche alte ſtadtrechte haben in vilen eine groſſe gleichheit mit dem Sachſen-rechte. Das Luͤbiſche recht iſt dabei zu rahte gezogen wor- den, wie der Paull Koch, Nic. Gotth. Steu- ernagel, und andere gezeiget haben. Der K. und Reichs-Kammergerichts-aſſeſſor Herr Chriſtian von Nettelblat hat von den Hamburgiſchen ſtadt- rechten, und deren erklaͤrungen, auch erlaͤuterun- gen zween baͤnde in 4t zu Gieſſen 1756 zum drucke befoͤrdert, unter der aufſchrift: theſaurus iuris prouinc. et ſtatutarii illuſtrati, worin auch die Ri- cheyſche, Schubackiſche, und vile andere gelehrte abhandelungen enthalten ſind. Die Reichsſtadt Bremen hat ſchon im 12ten jarhunderte einige be- ſondere rechte in uͤbung gehabt. Die ſtatuten und ordele der ſtadt Bremen, ſamt der Burſpra- cke,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/56>, abgerufen am 28.03.2024.