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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II b., XXIII h. von leblosen sachen etc.
Drei und zwanzigstes haubtstück
von den
leblosen beweglichen sachen, auch vom
schiffe, und geschirre.

§ 1334

Das schiff bedeutet insgemein eine lange maschi-
ne (langes instrument), dadurch man etwas
fortbringet. Bei den landgütern, in den ehebere-
dungen der gemeinen leute, findet sich öfters schiff,
und geschirr (§ 759). Einige rechnen die ege, und
den pflug zum schiffe. Das zugvih wird zwar
im gemeinen leben geschirr genennet, da man saget:
er hält sein geschirr; allein wenn das zugleich bei
einem anschlage der güter nicht ausgedrücket, noch
gemeldet worden ist, wird es unter schiff, und ge-
schirr nicht mitbegriffen (§ 1337 des 1ten th.)

§ 1336

Das inventarium vom schiffe, und geschirrevon der schä-
zung des schif-
fes, und ge-
schirres.

wird am füglichsten eben so wie die taxe des vihes
gemachet (§ 1329), da nämlich ein jeder wagen,
samt allem, was darzu gehörig ist, auch dem pferde-
geschirre, als zäume, kumpte, leinen, wagen, seile rc
auf einen besonderen ort gesezet, von den gerichten
besehen, taxiret, und das quantum nidergeschriben
wird.

§ 1337

Bei den grossen gebäuden gibet es gemeiniglichvon den inven-
tarien bei ge-
bäuden.

ein eigenes starkes inventarium, und pfleget man
zu mererer richtigkeit einen notarien mit ein paar
gerichtsschöffen herum zu schicken, und alles genau
verzeichnen zu lassen, damit die beschaffenheit, be-
sonders der haushaltungsgebäude, an zigeln, fen-

stern,
III. Teil. X x
II b., XXIII h. von lebloſen ſachen ꝛc.
Drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von den
lebloſen beweglichen ſachen, auch vom
ſchiffe, und geſchirre.

§ 1334

Das ſchiff bedeutet insgemein eine lange maſchi-
ne (langes inſtrument), dadurch man etwas
fortbringet. Bei den landguͤtern, in den ehebere-
dungen der gemeinen leute, findet ſich oͤfters ſchiff,
und geſchirr (§ 759). Einige rechnen die ege, und
den pflug zum ſchiffe. Das zugvih wird zwar
im gemeinen leben geſchirr genennet, da man ſaget:
er haͤlt ſein geſchirr; allein wenn das zugleich bei
einem anſchlage der guͤter nicht ausgedruͤcket, noch
gemeldet worden iſt, wird es unter ſchiff, und ge-
ſchirr nicht mitbegriffen (§ 1337 des 1ten th.)

§ 1336

Das inventarium vom ſchiffe, und geſchirrevon der ſchaͤ-
zung des ſchif-
fes, und ge-
ſchirres.

wird am fuͤglichſten eben ſo wie die taxe des vihes
gemachet (§ 1329), da naͤmlich ein jeder wagen,
ſamt allem, was darzu gehoͤrig iſt, auch dem pferde-
geſchirre, als zaͤume, kumpte, leinen, wagen, ſeile ꝛc
auf einen beſonderen ort geſezet, von den gerichten
beſehen, taxiret, und das quantum nidergeſchriben
wird.

§ 1337

Bei den groſſen gebaͤuden gibet es gemeiniglichvon den inven-
tarien bei ge-
baͤuden.

ein eigenes ſtarkes inventarium, und pfleget man
zu mererer richtigkeit einen notarien mit ein paar
gerichtsſchoͤffen herum zu ſchicken, und alles genau
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ſonders der haushaltungsgebaͤude, an zigeln, fen-

ſtern,
III. Teil. X x
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[689/0713] II b., XXIII h. von lebloſen ſachen ꝛc. Drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck von den lebloſen beweglichen ſachen, auch vom ſchiffe, und geſchirre. § 1334 Das ſchiff bedeutet insgemein eine lange maſchi- ne (langes inſtrument), dadurch man etwas fortbringet. Bei den landguͤtern, in den ehebere- dungen der gemeinen leute, findet ſich oͤfters ſchiff, und geſchirr (§ 759). Einige rechnen die ege, und den pflug zum ſchiffe. Das zugvih wird zwar im gemeinen leben geſchirr genennet, da man ſaget: er haͤlt ſein geſchirr; allein wenn das zugleich bei einem anſchlage der guͤter nicht ausgedruͤcket, noch gemeldet worden iſt, wird es unter ſchiff, und ge- ſchirr nicht mitbegriffen (§ 1337 des 1ten th.) § 1336 Das inventarium vom ſchiffe, und geſchirre wird am fuͤglichſten eben ſo wie die taxe des vihes gemachet (§ 1329), da naͤmlich ein jeder wagen, ſamt allem, was darzu gehoͤrig iſt, auch dem pferde- geſchirre, als zaͤume, kumpte, leinen, wagen, ſeile ꝛc auf einen beſonderen ort geſezet, von den gerichten beſehen, taxiret, und das quantum nidergeſchriben wird. von der ſchaͤ- zung des ſchif- fes, und ge- ſchirres. § 1337 Bei den groſſen gebaͤuden gibet es gemeiniglich ein eigenes ſtarkes inventarium, und pfleget man zu mererer richtigkeit einen notarien mit ein paar gerichtsſchoͤffen herum zu ſchicken, und alles genau verzeichnen zu laſſen, damit die beſchaffenheit, be- ſonders der haushaltungsgebaͤude, an zigeln, fen- ſtern, von den inven- tarien bei ge- baͤuden. III. Teil. X x

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/713>, abgerufen am 29.03.2024.