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Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640.

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Morgenröthe der Weißheit.
vberreden daß er den Baum desErkentnus
Gutes vnd Böses brechen/ vnd seine frucht
essen soltte.

Weil denn die Schlange Mercurialisch
vnd flüchtig/ vnnd das centrum aller Thiere
ist/ so ist freilich auch eine grosse Artzney in
jhr verborgen/ wenn sie recht bereitet wirdt/
fur die Mercurialischen kranckheiten/ zumahl
weil sie viel gebeine hat.

So hat nun GOTT am Sechsten Tage
alle schöpffung vollendet mit vnnd an dem
Menschen/ von dessen schöpffung hernach/
vnd hat hernach am Siebenden-Tage geru-
het vnd denselben gesegnet; Die Sechs tage
nun bisher/ tragenden fluch vmb der Sünde
willen/ aber der Siebende Tag/ der ja nun
warhafftig kommet/ der wird den Segen ha-
ben vnd die ruhe/ ja freude vnd wonne/ vnd
lauter ehre vnd herrligkeit/ welchen freuden-
reichen Tag vnserer Erlösung/ wir denn durch
den Geist der weissagung verkündigen aller
Creatur die vnter dem Himmel ist/ in einem
Ewigen Euangelio/ vnnd vberaus frölichen
botschafft/ welche vnß zu verkündigen vom
Geist der weissagung gegeben ist.

Das

Morgenroͤthe der Weißheit.
vberreden daß er den Baum desErkentnus
Gutes vnd Boͤſes brechen/ vnd ſeine frucht
eſſen ſoltte.

Weil denn die Schlange Mercurialiſch
vnd fluͤchtig/ vnnd das centrum aller Thiere
iſt/ ſo iſt freilich auch eine groſſe Artzney in
jhr verborgen/ wenn ſie recht bereitet wirdt/
fur die Mercurialiſchen kranckheiten/ zumahl
weil ſie viel gebeine hat.

So hat nun GOTT am Sechſten Tage
alle ſchoͤpffung vollendet mit vnnd an dem
Menſchen/ von deſſen ſchoͤpffung hernach/
vnd hat hernach am Siebenden-Tage geru-
het vnd denſelben geſegnet; Die Sechs tage
nun bisher/ tragenden fluch vmb der Suͤnde
willen/ aber der Siebende Tag/ der ja nun
warhafftig kommet/ der wird den Segen ha-
ben vnd die ruhe/ ja freude vnd wonne/ vnd
lauter ehre vnd herꝛligkeit/ welchen freuden-
reichen Tag vnſerer Erloͤſung/ wir deñ durch
den Geiſt der weiſſagung verkuͤndigen aller
Creatur die vnter dem Himmel iſt/ in einem
Ewigen Euangelio/ vnnd vberaus froͤlichen
botſchafft/ welche vnß zu verkuͤndigen vom
Geiſt der weiſſagung gegeben iſt.

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[82/0086] Morgenroͤthe der Weißheit. vberreden daß er den Baum desErkentnus Gutes vnd Boͤſes brechen/ vnd ſeine frucht eſſen ſoltte. Weil denn die Schlange Mercurialiſch vnd fluͤchtig/ vnnd das centrum aller Thiere iſt/ ſo iſt freilich auch eine groſſe Artzney in jhr verborgen/ wenn ſie recht bereitet wirdt/ fur die Mercurialiſchen kranckheiten/ zumahl weil ſie viel gebeine hat. So hat nun GOTT am Sechſten Tage alle ſchoͤpffung vollendet mit vnnd an dem Menſchen/ von deſſen ſchoͤpffung hernach/ vnd hat hernach am Siebenden-Tage geru- het vnd denſelben geſegnet; Die Sechs tage nun bisher/ tragenden fluch vmb der Suͤnde willen/ aber der Siebende Tag/ der ja nun warhafftig kommet/ der wird den Segen ha- ben vnd die ruhe/ ja freude vnd wonne/ vnd lauter ehre vnd herꝛligkeit/ welchen freuden- reichen Tag vnſerer Erloͤſung/ wir deñ durch den Geiſt der weiſſagung verkuͤndigen aller Creatur die vnter dem Himmel iſt/ in einem Ewigen Euangelio/ vnnd vberaus froͤlichen botſchafft/ welche vnß zu verkuͤndigen vom Geiſt der weiſſagung gegeben iſt. Das

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Zitationshilfe: Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/felgenhauer_jehior_1640/86>, abgerufen am 23.04.2024.