Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Buch. IV. Theil. I. Titel. I. Abschnitt.
nimt, um eine in seiner Amtsverbindlichkeit
nicht enthaltene Handlung zu thun, ist dieses
Verbrechens nicht schuldig.

§. 513.

Die Strafe ist im allgemeinen nach röm.
R. willkührlich. *) Hingegen einen, in einer
Civilsache bestochenen Richter bedrohen die
Gesetze mit der Strafe des dreyfachen; in ei-
ner Criminalsache aber mit Amtsentsetzung,
Exil und Confiscation des Vermögens. **) Die
Praktiker wollen überall blos eine willkühr-
liche Strafe, -- Amtsentsetzung, Leibesstrafe,
Verweisung nach Befinden der Umstände. ***)




Zwey-
*) L. 7. §. 3. D. ad L. Iul. rep. L. 38. §. 10. D de
poenis
L. 1. et ult. C. ad L. Iul. erp. Nov. 8. c. 8.
§. 1.
**) Nov. 124. Rec. Vis. 1713. §. 46.
***) Struben Thl. IV. Bd. 151. Quistorp Thl. I.
§. 424. Meister jun. l. c. §. 338.

II. Buch. IV. Theil. I. Titel. I. Abſchnitt.
nimt, um eine in ſeiner Amtsverbindlichkeit
nicht enthaltene Handlung zu thun, iſt dieſes
Verbrechens nicht ſchuldig.

§. 513.

Die Strafe iſt im allgemeinen nach röm.
R. willkührlich. *) Hingegen einen, in einer
Civilſache beſtochenen Richter bedrohen die
Geſetze mit der Strafe des dreyfachen; in ei-
ner Criminalſache aber mit Amtsentſetzung,
Exil und Confiscation des Vermögens. **) Die
Praktiker wollen überall blos eine willkühr-
liche Strafe, — Amtsentſetzung, Leibesſtrafe,
Verweiſung nach Befinden der Umſtände. ***)




Zwey-
*) L. 7. §. 3. D. ad L. Iul. rep. L. 38. §. 10. D de
poenis
L. 1. et ult. C. ad L. Iul. erp. Nov. 8. c. 8.
§. 1.
**) Nov. 124. Rec. Viſ. 1713. §. 46.
***) Struben Thl. IV. Bd. 151. Quiſtorp Thl. I.
§. 424. Meiſter jun. l. c. §. 338.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0444" n="416"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Buch. IV. Theil. I. Titel. I. Ab&#x017F;chnitt.</hi></fw><lb/>
nimt, um eine in &#x017F;einer Amtsverbindlichkeit<lb/>
nicht enthaltene Handlung zu thun, i&#x017F;t die&#x017F;es<lb/>
Verbrechens nicht &#x017F;chuldig.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>§. 513.</head><lb/>
                  <p>Die <hi rendition="#g">Strafe</hi> i&#x017F;t im allgemeinen nach röm.<lb/>
R. <hi rendition="#i">willkührlich.</hi> <note place="foot" n="*)">L. 7. §. 3. D. <hi rendition="#i">ad L. Iul. rep.</hi> L. 38. §. 10. <hi rendition="#i">D de<lb/>
poenis</hi> L. 1. et ult. C. <hi rendition="#i">ad L. Iul. erp.</hi> Nov. 8. c. 8.<lb/>
§. 1.</note> Hingegen einen, in einer<lb/>
Civil&#x017F;ache be&#x017F;tochenen Richter bedrohen die<lb/>
Ge&#x017F;etze mit der Strafe des dreyfachen; in ei-<lb/>
ner Criminal&#x017F;ache aber mit Amtsent&#x017F;etzung,<lb/>
Exil und Confiscation des Vermögens. <note place="foot" n="**)">Nov. 124. Rec. Vi&#x017F;. 1713. §. 46.</note> Die<lb/>
Praktiker wollen überall blos eine willkühr-<lb/>
liche Strafe, &#x2014; Amtsent&#x017F;etzung, Leibes&#x017F;trafe,<lb/>
Verwei&#x017F;ung nach Befinden der Um&#x017F;tände. <note place="foot" n="***)"><hi rendition="#g">Struben</hi> Thl. IV. Bd. 151. <hi rendition="#g">Qui&#x017F;torp</hi> Thl. I.<lb/>
§. 424. <hi rendition="#g">Mei&#x017F;ter jun</hi>. l. c. §. 338.</note></p>
                </div>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#g">Zwey-</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[416/0444] II. Buch. IV. Theil. I. Titel. I. Abſchnitt. nimt, um eine in ſeiner Amtsverbindlichkeit nicht enthaltene Handlung zu thun, iſt dieſes Verbrechens nicht ſchuldig. §. 513. Die Strafe iſt im allgemeinen nach röm. R. willkührlich. *) Hingegen einen, in einer Civilſache beſtochenen Richter bedrohen die Geſetze mit der Strafe des dreyfachen; in ei- ner Criminalſache aber mit Amtsentſetzung, Exil und Confiscation des Vermögens. **) Die Praktiker wollen überall blos eine willkühr- liche Strafe, — Amtsentſetzung, Leibesſtrafe, Verweiſung nach Befinden der Umſtände. ***) Zwey- *) L. 7. §. 3. D. ad L. Iul. rep. L. 38. §. 10. D de poenis L. 1. et ult. C. ad L. Iul. erp. Nov. 8. c. 8. §. 1. **) Nov. 124. Rec. Viſ. 1713. §. 46. ***) Struben Thl. IV. Bd. 151. Quiſtorp Thl. I. §. 424. Meiſter jun. l. c. §. 338.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/444
Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/444>, abgerufen am 29.03.2024.