Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

Bild:
<< vorherige Seite

Vonbesond. Verbrechen. Militärverbrechen.
oder nur überhaupt eine poena capitalis im rö-
mischen Sinne gemeynt sey. Die Praktiker
wollen eine schlechthin willkührliche Strafe. *)

Anm. Von den hier ersonnenen Milderungsgründen.



Zweyter Titel.
Von Militärverbrechen
.


Ioh. Heinr. Beermanns Grundsätze des heutigen
deutschen Kriegsrechts. Ersten Teils zweyte Abtheilung.

(handelt ausführlich von den Militarverbrechen).

§. 518.

Militärverbrechen überhaupt sind Ver-
brechen, welche von den Soldaten, als solchen,
begangen werden.
**) Alle diejenigen Ueber-
tretungen, welche auch von andern Untertha-
nen geschehen können, selbst wenn sie vorzüg-
lich von Soldaten begangen würden, sind aus-
geschlossen. Iede Uebertretung der Dienst-
pflicht aber ist bey diesem Stande Verbrechen,

und
*) Koch l. c. §. 639. Meisterjun. I. c. §. 341,
Quistorp Thl. I. §. 417.
**) L. 2. pr. D. de re mil.
D d 2

Vonbeſond. Verbrechen. Militärverbrechen.
oder nur überhaupt eine poena capitalis im rö-
miſchen Sinne gemeynt ſey. Die Praktiker
wollen eine ſchlechthin willkührliche Strafe. *)

Anm. Von den hier erſonnenen Milderungsgründen.



Zweyter Titel.
Von Militärverbrechen
.


Ioh. Heinr. Beermanns Grundſätze des heutigen
deutſchen Kriegsrechts. Erſten Teils zweyte Abtheilung.

(handelt ausführlich von den Militarverbrechen).

§. 518.

Militärverbrechen überhaupt ſind Ver-
brechen, welche von den Soldaten, als ſolchen,
begangen werden.
**) Alle diejenigen Ueber-
tretungen, welche auch von andern Untertha-
nen geſchehen können, ſelbſt wenn ſie vorzüg-
lich von Soldaten begangen würden, ſind aus-
geſchloſſen. Iede Uebertretung der Dienſt-
pflicht aber iſt bey dieſem Stande Verbrechen,

und
*) Koch l. c. §. 639. Meiſterjun. I. c. §. 341,
Quiſtorp Thl. I. §. 417.
**) L. 2. pr. D. de re mil.
D d 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0447" n="419"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Vonbe&#x017F;ond. Verbrechen. Militärverbrechen.</hi></fw><lb/>
oder nur überhaupt eine <hi rendition="#i">poena capitalis</hi> im rö-<lb/>
mi&#x017F;chen Sinne gemeynt &#x017F;ey. Die Praktiker<lb/>
wollen eine &#x017F;chlechthin willkührliche Strafe. <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Koch</hi> l. c. §. 639. <hi rendition="#g">Mei&#x017F;terjun</hi>. I. c. §. 341,<lb/><hi rendition="#g">Qui&#x017F;torp</hi> Thl. I. §. 417.</note></p><lb/>
                  <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Anm</hi>. Von den hier er&#x017F;onnenen Milderungsgründen.</hi> </hi> </p>
                </div>
              </div>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#g">Zweyter Titel.<lb/><hi rendition="#i">Von Militärverbrechen</hi></hi>.</head><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Ioh. Heinr. Beermanns</hi><hi rendition="#i">Grund&#x017F;ätze des heutigen<lb/>
deut&#x017F;chen Kriegsrechts. Er&#x017F;ten Teils zweyte Abtheilung.</hi><lb/>
(handelt ausführlich von den Militarverbrechen).</hi> </p><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 518.</head><lb/>
                <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#in">M</hi>ilitärverbrechen</hi> überhaupt &#x017F;ind <hi rendition="#i">Ver-<lb/>
brechen, welche von den Soldaten, als &#x017F;olchen,<lb/>
begangen werden.</hi> <note place="foot" n="**)">L. 2. pr. D. <hi rendition="#i">de re mil.</hi></note> Alle diejenigen Ueber-<lb/>
tretungen, welche auch von andern Untertha-<lb/>
nen ge&#x017F;chehen können, &#x017F;elb&#x017F;t wenn &#x017F;ie vorzüg-<lb/>
lich von Soldaten begangen würden, &#x017F;ind aus-<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en. Iede Uebertretung der Dien&#x017F;t-<lb/>
pflicht aber i&#x017F;t bey die&#x017F;em Stande Verbrechen,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d 2</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[419/0447] Vonbeſond. Verbrechen. Militärverbrechen. oder nur überhaupt eine poena capitalis im rö- miſchen Sinne gemeynt ſey. Die Praktiker wollen eine ſchlechthin willkührliche Strafe. *) Anm. Von den hier erſonnenen Milderungsgründen. Zweyter Titel. Von Militärverbrechen. Ioh. Heinr. Beermanns Grundſätze des heutigen deutſchen Kriegsrechts. Erſten Teils zweyte Abtheilung. (handelt ausführlich von den Militarverbrechen). §. 518. Militärverbrechen überhaupt ſind Ver- brechen, welche von den Soldaten, als ſolchen, begangen werden. **) Alle diejenigen Ueber- tretungen, welche auch von andern Untertha- nen geſchehen können, ſelbſt wenn ſie vorzüg- lich von Soldaten begangen würden, ſind aus- geſchloſſen. Iede Uebertretung der Dienſt- pflicht aber iſt bey dieſem Stande Verbrechen, und *) Koch l. c. §. 639. Meiſterjun. I. c. §. 341, Quiſtorp Thl. I. §. 417. **) L. 2. pr. D. de re mil. D d 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/447
Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/447>, abgerufen am 20.04.2024.