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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch] davon zehen Fuß rings herum gemacht
werden.

§. 5.

Als auch die Erfahrung, mehr
als gut ist, bezeuget, daß, wenn die Hei-
den angestecket werden, das Feuer un-
auslöschlich serpiret, und fortbricht, und
offtermahls gantze grosse Holtzungen zu
unwiederbringlicher Landes-Verderb-
lichkeit jämmerlich in die Asche geleget
werden, so befehlen wir, und wollen,
daß niemand in den Heid-Aemtern, er
sey auch wer er wolle, um keinerley Ur-
sachen willen die Heiden anstecken und
brennen soll, er zeige es denn zuförderst
den Beamten und Förstern des Ortes
an, daß sie mit den Leuten darbey kom-
men, und verhüten mögen, daß solches
Feuer nicht in die Höltzer komme, bey
Poen 50. Reichs Thaler, so offt dawider ge-
handelt wird.

§. 6.

Ob auch schon der Anstecker kei-
ne Ursache das Holtz abzubrennen ge-
habt, so soll er dennoch dazu antworten,
und allen Schaden erstatten, auch mit
einer höhern Geld-Straffe als ob stehet,
oder auch wohl nach Gelegenheit wegen
seiner grossen Fahrläßigkeit mit Verwir-
ckung des Schadens, und Verweisung des
Landes, Staupen-Schlage oder Gefäng-
niß beleget werden.

§. 7.

Solte er aber bey Anzündung
der Heiden Vorsatz haben, daraus abzu-
brennen, und der Schade dermassen groß
erfolgen, daß er einem ziemlichen Dieb-
stahl gleich zu achten, so soll der Thäter
nach Rath und Gutachten unserer zum
Peinlichen Gerichte Verordneten am Le-
ben gestrafft werden.

§. 8.

Wenn iemand das gefällte Bau-
oder Klaffter-Holtz ferner zertheilen oder
kürtzer machen will, der soll die Säge ge-
brauchen, damit das Holtz desto weiter
reichen, und der Schaden, indem die
Spähne, wenn das Holtz mit der Axt
aufgeschrötet und gekürtzet wird, weg-
springen, und zu keinem Nutz zu brin-
gen, verhütet bleibe, das Reif-Holtz auch
in rechter gleicher Länge besser gemacht
werden möge.

§. 9.

Nachdem sich auch befindet,
daß ein grosser Betrug und Vortheil ge-
braucht wird, so man Feuer- oder Koh-
len-Holtz überhaupt oder Stamm-weise
verkaufft; als soll solches ferner nicht ver-
stattet, oder gebrauchet, sondern alles
Feuer- oder Kohl- Holtz in Klafftern ge-
schlagen werden.

§. 10.

Es sollen alle und iede unsere
[Spaltenumbruch] Beamten, wie auch Bürgemeister und
Räthe, in den Städten und Flecken, un-
nachläßige Achtung darauf geben, daß,
wenn neue Gebäude aufgerichtet wer-
den, die Grund-Höltzer nicht in oder
auf die Erde, sondern zum wenigsten ei-
ne halbe Elle über der Erde, und Steine
oder anders darunter geleget werden, da-
mit sie desto weniger, oder ie langsamer
verrotten können.

§. 11.

Wie denn auch, daß in Flecken
und Dörffern kein Mist an die Gründe,
sondern weit davon geleget werde, damit
zwischen den Gebäuden und dem Mist-
Platz noch Raum sey, und also die Grün-
de und Ständer unverrottet bleiben.

§. 12.

Auf die muthwilligen Gesel-
len, so die Heister abhauen, ausziehen,
oder sonst beschädigen und verderben, sol-
len unsere Beamten und Förster gleicher
gestalt fleißige Achtung geben, die Thäter
gefänglich einziehen lassen, und deswegen
mit Ernst bestraffen.

§. 13.

Wir befinden auch, daß die
Bauern, wenn sie in die Kirche über
Feld gehen, wie auch die Küh- und
Schwein-Hirten, Schäfer und andere,
wenn sie mit Vieh zu Holtze treiben und
hüten, eines theils Barten und Aexte in
den Händen haben, und manche aus Uber-
muth die Heister und andere Bäume da-
mit verletzet; Befehlen demnach, daß die
Bauern, wenn sie in die Kirche gehen,
und die Hirten keine Barten und Aexte,
sondern Spiesse und ander Gewehr, wo-
mit junge Heister oder andere Bäume
nicht beschädiget werden können, oder
mögen, bey sich tragen sollen, bey Vermei-
dung ernstlicher Straffe.

§. 14.

Weil auch eine Zeit her dieser
Mißbrauch bey den Fuhrleuten eingeris-
sen, daß die wenigsten, so durch unser
Land reisen, in den gemeinen Heer-
Strassen bleiben, sondern ihres Gefal-
lens hier und dort einige Wege suchen,
dadurch uns auf unserm Gehöltze nicht ge-
ringer Schade zugefüget wird; Als ist
unser ernster Befehl, daß unsere Beam-
ten und Forst-Bedienten, solchem Scha-
den vorzukommen, die Wege vergra-
ben, mit Schlag-Bäumen verwahren
lassen, und fleißige Aufsicht halten, daß,
da einer oder der andere diesem unserm
Verboth zuwider handeln würde, denen
Verbrechern ein Pferd ausgespannet,
dasselbe an unser Amt oder Vogtey ge-
liefert werde, damit es von unsern Beam-
ten bestraffet werden könne.

§. 15. Damit

Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch] davon zehen Fuß rings herum gemacht
werden.

§. 5.

Als auch die Erfahrung, mehr
als gut iſt, bezeuget, daß, wenn die Hei-
den angeſtecket werden, das Feuer un-
ausloͤſchlich ſerpiret, und fortbricht, und
offtermahls gantze groſſe Holtzungen zu
unwiederbringlicher Landes-Verderb-
lichkeit jaͤmmerlich in die Aſche geleget
werden, ſo befehlen wir, und wollen,
daß niemand in den Heid-Aemtern, er
ſey auch wer er wolle, um keinerley Ur-
ſachen willen die Heiden anſtecken und
brennen ſoll, er zeige es denn zufoͤrderſt
den Beamten und Foͤrſtern des Ortes
an, daß ſie mit den Leuten darbey kom-
men, und verhuͤten moͤgen, daß ſolches
Feuer nicht in die Hoͤltzer komme, bey
Pœn 50. Reichs Thaler, ſo offt dawider ge-
handelt wird.

§. 6.

Ob auch ſchon der Anſtecker kei-
ne Urſache das Holtz abzubrennen ge-
habt, ſo ſoll er dennoch dazu antworten,
und allen Schaden erſtatten, auch mit
einer hoͤhern Geld-Straffe als ob ſtehet,
oder auch wohl nach Gelegenheit wegen
ſeiner groſſen Fahrlaͤßigkeit mit Verwir-
ckung des Schadens, und Verweiſung des
Landes, Staupen-Schlage oder Gefaͤng-
niß beleget werden.

§. 7.

Solte er aber bey Anzuͤndung
der Heiden Vorſatz haben, daraus abzu-
brennen, und der Schade dermaſſen groß
erfolgen, daß er einem ziemlichen Dieb-
ſtahl gleich zu achten, ſo ſoll der Thaͤter
nach Rath und Gutachten unſerer zum
Peinlichen Gerichte Verordneten am Le-
ben geſtrafft werden.

§. 8.

Wenn iemand das gefaͤllte Bau-
oder Klaffter-Holtz ferner zertheilen oder
kuͤrtzer machen will, der ſoll die Saͤge ge-
brauchen, damit das Holtz deſto weiter
reichen, und der Schaden, indem die
Spaͤhne, wenn das Holtz mit der Axt
aufgeſchroͤtet und gekuͤrtzet wird, weg-
ſpringen, und zu keinem Nutz zu brin-
gen, verhuͤtet bleibe, das Reif-Holtz auch
in rechter gleicher Laͤnge beſſer gemacht
werden moͤge.

§. 9.

Nachdem ſich auch befindet,
daß ein groſſer Betrug und Vortheil ge-
braucht wird, ſo man Feuer- oder Koh-
len-Holtz uͤberhaupt oder Stamm-weiſe
verkaufft; als ſoll ſolches ferner nicht ver-
ſtattet, oder gebrauchet, ſondern alles
Feuer- oder Kohl- Holtz in Klafftern ge-
ſchlagen werden.

§. 10.

Es ſollen alle und iede unſere
[Spaltenumbruch] Beamten, wie auch Buͤrgemeiſter und
Raͤthe, in den Staͤdten und Flecken, un-
nachlaͤßige Achtung darauf geben, daß,
wenn neue Gebaͤude aufgerichtet wer-
den, die Grund-Hoͤltzer nicht in oder
auf die Erde, ſondern zum wenigſten ei-
ne halbe Elle uͤber der Erde, und Steine
oder anders darunter geleget werden, da-
mit ſie deſto weniger, oder ie langſamer
verrotten koͤnnen.

§. 11.

Wie denn auch, daß in Flecken
und Doͤrffern kein Miſt an die Gruͤnde,
ſondern weit davon geleget werde, damit
zwiſchen den Gebaͤuden und dem Miſt-
Platz noch Raum ſey, und alſo die Gruͤn-
de und Staͤnder unverrottet bleiben.

§. 12.

Auf die muthwilligen Geſel-
len, ſo die Heiſter abhauen, ausziehen,
oder ſonſt beſchaͤdigen und verderben, ſol-
len unſere Beamten und Foͤrſter gleicher
geſtalt fleißige Achtung geben, die Thaͤter
gefaͤnglich einziehen laſſen, und deswegen
mit Ernſt beſtraffen.

§. 13.

Wir befinden auch, daß die
Bauern, wenn ſie in die Kirche uͤber
Feld gehen, wie auch die Kuͤh- und
Schwein-Hirten, Schaͤfer und andere,
wenn ſie mit Vieh zu Holtze treiben und
huͤten, eines theils Barten und Aexte in
den Haͤnden haben, und manche aus Uber-
muth die Heiſter und andere Baͤume da-
mit verletzet; Befehlen demnach, daß die
Bauern, wenn ſie in die Kirche gehen,
und die Hirten keine Barten und Aexte,
ſondern Spieſſe und ander Gewehr, wo-
mit junge Heiſter oder andere Baͤume
nicht beſchaͤdiget werden koͤnnen, oder
moͤgen, bey ſich tragen ſollen, bey Vermei-
dung ernſtlicher Straffe.

§. 14.

Weil auch eine Zeit her dieſer
Mißbrauch bey den Fuhrleuten eingeriſ-
ſen, daß die wenigſten, ſo durch unſer
Land reiſen, in den gemeinen Heer-
Straſſen bleiben, ſondern ihres Gefal-
lens hier und dort einige Wege ſuchen,
dadurch uns auf unſerm Gehoͤltze nicht ge-
ringer Schade zugefuͤget wird; Als iſt
unſer ernſter Befehl, daß unſere Beam-
ten und Forſt-Bedienten, ſolchem Scha-
den vorzukommen, die Wege vergra-
ben, mit Schlag-Baͤumen verwahren
laſſen, und fleißige Aufſicht halten, daß,
da einer oder der andere dieſem unſerm
Verboth zuwider handeln wuͤrde, denen
Verbrechern ein Pferd ausgeſpannet,
daſſelbe an unſer Amt oder Vogtey ge-
liefert werde, damit es von unſern Beam-
ten beſtraffet werden koͤnne.

§. 15. Damit
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[356/0512] Des Vierdten Theils 25. Capitel/ davon zehen Fuß rings herum gemacht werden. §. 5. Als auch die Erfahrung, mehr als gut iſt, bezeuget, daß, wenn die Hei- den angeſtecket werden, das Feuer un- ausloͤſchlich ſerpiret, und fortbricht, und offtermahls gantze groſſe Holtzungen zu unwiederbringlicher Landes-Verderb- lichkeit jaͤmmerlich in die Aſche geleget werden, ſo befehlen wir, und wollen, daß niemand in den Heid-Aemtern, er ſey auch wer er wolle, um keinerley Ur- ſachen willen die Heiden anſtecken und brennen ſoll, er zeige es denn zufoͤrderſt den Beamten und Foͤrſtern des Ortes an, daß ſie mit den Leuten darbey kom- men, und verhuͤten moͤgen, daß ſolches Feuer nicht in die Hoͤltzer komme, bey Pœn 50. Reichs Thaler, ſo offt dawider ge- handelt wird. §. 6. Ob auch ſchon der Anſtecker kei- ne Urſache das Holtz abzubrennen ge- habt, ſo ſoll er dennoch dazu antworten, und allen Schaden erſtatten, auch mit einer hoͤhern Geld-Straffe als ob ſtehet, oder auch wohl nach Gelegenheit wegen ſeiner groſſen Fahrlaͤßigkeit mit Verwir- ckung des Schadens, und Verweiſung des Landes, Staupen-Schlage oder Gefaͤng- niß beleget werden. §. 7. Solte er aber bey Anzuͤndung der Heiden Vorſatz haben, daraus abzu- brennen, und der Schade dermaſſen groß erfolgen, daß er einem ziemlichen Dieb- ſtahl gleich zu achten, ſo ſoll der Thaͤter nach Rath und Gutachten unſerer zum Peinlichen Gerichte Verordneten am Le- ben geſtrafft werden. §. 8. Wenn iemand das gefaͤllte Bau- oder Klaffter-Holtz ferner zertheilen oder kuͤrtzer machen will, der ſoll die Saͤge ge- brauchen, damit das Holtz deſto weiter reichen, und der Schaden, indem die Spaͤhne, wenn das Holtz mit der Axt aufgeſchroͤtet und gekuͤrtzet wird, weg- ſpringen, und zu keinem Nutz zu brin- gen, verhuͤtet bleibe, das Reif-Holtz auch in rechter gleicher Laͤnge beſſer gemacht werden moͤge. §. 9. Nachdem ſich auch befindet, daß ein groſſer Betrug und Vortheil ge- braucht wird, ſo man Feuer- oder Koh- len-Holtz uͤberhaupt oder Stamm-weiſe verkaufft; als ſoll ſolches ferner nicht ver- ſtattet, oder gebrauchet, ſondern alles Feuer- oder Kohl- Holtz in Klafftern ge- ſchlagen werden. §. 10. Es ſollen alle und iede unſere Beamten, wie auch Buͤrgemeiſter und Raͤthe, in den Staͤdten und Flecken, un- nachlaͤßige Achtung darauf geben, daß, wenn neue Gebaͤude aufgerichtet wer- den, die Grund-Hoͤltzer nicht in oder auf die Erde, ſondern zum wenigſten ei- ne halbe Elle uͤber der Erde, und Steine oder anders darunter geleget werden, da- mit ſie deſto weniger, oder ie langſamer verrotten koͤnnen. §. 11. Wie denn auch, daß in Flecken und Doͤrffern kein Miſt an die Gruͤnde, ſondern weit davon geleget werde, damit zwiſchen den Gebaͤuden und dem Miſt- Platz noch Raum ſey, und alſo die Gruͤn- de und Staͤnder unverrottet bleiben. §. 12. Auf die muthwilligen Geſel- len, ſo die Heiſter abhauen, ausziehen, oder ſonſt beſchaͤdigen und verderben, ſol- len unſere Beamten und Foͤrſter gleicher geſtalt fleißige Achtung geben, die Thaͤter gefaͤnglich einziehen laſſen, und deswegen mit Ernſt beſtraffen. §. 13. Wir befinden auch, daß die Bauern, wenn ſie in die Kirche uͤber Feld gehen, wie auch die Kuͤh- und Schwein-Hirten, Schaͤfer und andere, wenn ſie mit Vieh zu Holtze treiben und huͤten, eines theils Barten und Aexte in den Haͤnden haben, und manche aus Uber- muth die Heiſter und andere Baͤume da- mit verletzet; Befehlen demnach, daß die Bauern, wenn ſie in die Kirche gehen, und die Hirten keine Barten und Aexte, ſondern Spieſſe und ander Gewehr, wo- mit junge Heiſter oder andere Baͤume nicht beſchaͤdiget werden koͤnnen, oder moͤgen, bey ſich tragen ſollen, bey Vermei- dung ernſtlicher Straffe. §. 14. Weil auch eine Zeit her dieſer Mißbrauch bey den Fuhrleuten eingeriſ- ſen, daß die wenigſten, ſo durch unſer Land reiſen, in den gemeinen Heer- Straſſen bleiben, ſondern ihres Gefal- lens hier und dort einige Wege ſuchen, dadurch uns auf unſerm Gehoͤltze nicht ge- ringer Schade zugefuͤget wird; Als iſt unſer ernſter Befehl, daß unſere Beam- ten und Forſt-Bedienten, ſolchem Scha- den vorzukommen, die Wege vergra- ben, mit Schlag-Baͤumen verwahren laſſen, und fleißige Aufſicht halten, daß, da einer oder der andere dieſem unſerm Verboth zuwider handeln wuͤrde, denen Verbrechern ein Pferd ausgeſpannet, daſſelbe an unſer Amt oder Vogtey ge- liefert werde, damit es von unſern Beam- ten beſtraffet werden koͤnne. §. 15. Damit

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/512>, abgerufen am 29.03.2024.