Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

Silesia. Mademoiselle Sontag most respectfully solicits the aid of the
British Public on this charitable Occasion.
(Folgen die Prinzessin-
nen der Patronage, dann die "Vocal performers", dann die Principal
instrumental performers: Messrs. Moscheles and Felix Mendelssohn.
-- Tickets, half a guinea each, can be had of Mademoiselle Sontag,
30, Margret Street.

Die Berliner Theaterzettel, aus einer Epoche die nun 35 bis 40
Jahre zurückliegt, werden, um vieler Namen willen, die damals einen
guten Klang hatten, einzelne unsrer Leser interessiren:

1. Dramatische Abendunterhaltung im Königlichen Schlosse zu Char-
lottenburg, 2. Juni 1837, "Ich bleibe ledig". Mitspielende: die
Herren Weiß, Stawinsky, Crüsemann, Grua, Rüthling, Wiehl; ferner
Demoiselle Clara Stich.

2. Dramatische Abend-Unterhaltung im Palais der Königl. Prin-
zessinnen, 5. April 1838. "Der Gemahl an der Wand" (Crüsemann,
Rüthling, Gern; Bertha und Clara Stich). "La femme raisonnable"
(Mr. Francisque, Dlle. Lancestre, Dlle. Clozel).
Dann Tanz: Sici-
lienne und Pas de Diane Chasseresse.

3. Königliche Schauspiele, 24. April 1838. "Vor hundert Jah-
ren
" (Stawinsky, Wauer, Gern, Schneider, Wiehl; Fräulein Clara
Stich). Darauf: "Der Polterabend, Ballet." Nachrichten: Fräu-
lein Charlotte v. Hagn ist unpäßlich. Nächsten Donnerstag: Herr
Seydelmann Karl XII. als viertes Debüt.

4. Königstädtsches Theater, 8. Juni 1839. "Die Reise auf
gemeinschaftliche Kosten
" (Herr Beckmann als Liborius, Herr
Plock als Brennicke, Mad. Urbaneck -- Kommerzienräthin Baldini).
Zum Schluß Vorstellung der Bajaderen aus Indien.


Etzin.
Benutzt: Das Tagebuch des Feldpredigers J. F. Seegebart, heraus-
gegeben von Dr. K. R. Fickert. Briefliche Mittheilungen
des älteren Pastor Duchstein in Etzin.
Tagebuch des Pastor Seegebart,

Predigers beim Erbprinz-Leopoldschen Regiment, vom 14--28. Februar 1741.

Dorf Werder bei Rüdersdorff. Den 14. Februar marschirte das
Regiment vor 9 Uhr aus Berlin auf Landsberg; allwo ich dito um
1 Uhr anlangte und mein Quartier bekam bey einem Schuster Namens
Steinhorst. Auf dem Wege war ein kranker Bursch von des Obrist-
lieutenant v. Schulenburg Compagnie Namens Thoren gestorben, der
daselbst auf dem Kirchofe begraben wurde. Unterwegs traf ich ein Com-
mando Bürger an, die 300 weniger 1 Recruten nach Berlin gebracht

Silesia. Mademoiselle Sontag most respectfully solicits the aid of the
British Public on this charitable Occasion.
(Folgen die Prinzeſſin-
nen der Patronage, dann die „Vocal performers“, dann die Principal
instrumental performers: Messrs. Moscheles and Felix Mendelssohn.
— Tickets, half a guinea each, can be had of Mademoiselle Sontag,
30, Margret Street.

Die Berliner Theaterzettel, aus einer Epoche die nun 35 bis 40
Jahre zurückliegt, werden, um vieler Namen willen, die damals einen
guten Klang hatten, einzelne unſrer Leſer intereſſiren:

1. Dramatiſche Abendunterhaltung im Königlichen Schloſſe zu Char-
lottenburg, 2. Juni 1837, „Ich bleibe ledig“. Mitſpielende: die
Herren Weiß, Stawinsky, Crüſemann, Grua, Rüthling, Wiehl; ferner
Demoiſelle Clara Stich.

2. Dramatiſche Abend-Unterhaltung im Palais der Königl. Prin-
zeſſinnen, 5. April 1838. „Der Gemahl an der Wand“ (Crüſemann,
Rüthling, Gern; Bertha und Clara Stich). „La femme raisonnable“
(Mr. Francisque, Dlle. Lancestre, Dlle. Clozel).
Dann Tanz: Sici-
lienne und Pas de Diane Chaſſereſſe.

3. Königliche Schauſpiele, 24. April 1838. „Vor hundert Jah-
ren
“ (Stawinsky, Wauer, Gern, Schneider, Wiehl; Fräulein Clara
Stich). Darauf: „Der Polterabend, Ballet.“ Nachrichten: Fräu-
lein Charlotte v. Hagn iſt unpäßlich. Nächſten Donnerstag: Herr
Seydelmann Karl XII. als viertes Debüt.

4. Königſtädtſches Theater, 8. Juni 1839. „Die Reiſe auf
gemeinſchaftliche Koſten
“ (Herr Beckmann als Liborius, Herr
Plock als Brennicke, Mad. Urbaneck — Kommerzienräthin Baldini).
Zum Schluß Vorſtellung der Bajaderen aus Indien.


Etzin.
Benutzt: Das Tagebuch des Feldpredigers J. F. Seegebart, heraus-
gegeben von Dr. K. R. Fickert. Briefliche Mittheilungen
des älteren Paſtor Duchſtein in Etzin.
Tagebuch des Paſtor Seegebart,

Predigers beim Erbprinz-Leopoldſchen Regiment, vom 14—28. Februar 1741.

Dorf Werder bei Rüdersdorff. Den 14. Februar marſchirte das
Regiment vor 9 Uhr aus Berlin auf Landsberg; allwo ich dito um
1 Uhr anlangte und mein Quartier bekam bey einem Schuſter Namens
Steinhorſt. Auf dem Wege war ein kranker Burſch von des Obriſt-
lieutenant v. Schulenburg Compagnie Namens Thoren geſtorben, der
daſelbſt auf dem Kirchofe begraben wurde. Unterwegs traf ich ein Com-
mando Bürger an, die 300 weniger 1 Recruten nach Berlin gebracht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0463" n="445"/>
Silesia. Mademoiselle Sontag most respectfully solicits the aid of the<lb/>
British Public on this charitable Occasion.</hi> (Folgen die Prinze&#x017F;&#x017F;in-<lb/>
nen der Patronage, dann die <hi rendition="#aq">&#x201E;Vocal performers&#x201C;,</hi> dann die <hi rendition="#aq">Principal<lb/>
instrumental performers: Messrs. Moscheles and Felix Mendelssohn.<lb/>
&#x2014; Tickets, half a guinea each, can be had of Mademoiselle Sontag,<lb/>
30, Margret Street.</hi></p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#g">Berliner</hi> Theaterzettel, aus einer Epoche die nun 35 bis 40<lb/>
Jahre zurückliegt, werden, um vieler Namen willen, die damals einen<lb/>
guten Klang hatten, einzelne un&#x017F;rer Le&#x017F;er intere&#x017F;&#x017F;iren:</p><lb/>
            <p>1. Dramati&#x017F;che Abendunterhaltung im Königlichen Schlo&#x017F;&#x017F;e zu Char-<lb/>
lottenburg, 2. Juni 1837, &#x201E;<hi rendition="#g">Ich bleibe ledig</hi>&#x201C;. Mit&#x017F;pielende: die<lb/>
Herren Weiß, Stawinsky, Crü&#x017F;emann, Grua, Rüthling, Wiehl; ferner<lb/>
Demoi&#x017F;elle Clara Stich.</p><lb/>
            <p>2. Dramati&#x017F;che Abend-Unterhaltung im Palais der Königl. Prin-<lb/>
ze&#x017F;&#x017F;innen, 5. April 1838. &#x201E;Der Gemahl an der Wand&#x201C; (Crü&#x017F;emann,<lb/>
Rüthling, Gern; Bertha und Clara Stich). <hi rendition="#aq">&#x201E;La femme raisonnable&#x201C;<lb/>
(Mr. Francisque, Dlle. Lancestre, Dlle. Clozel).</hi> Dann Tanz: Sici-<lb/>
lienne und Pas de Diane Cha&#x017F;&#x017F;ere&#x017F;&#x017F;e.</p><lb/>
            <p>3. Königliche Schau&#x017F;piele, 24. April 1838. &#x201E;<hi rendition="#g">Vor hundert Jah-<lb/>
ren</hi>&#x201C; (Stawinsky, Wauer, Gern, Schneider, Wiehl; Fräulein Clara<lb/>
Stich). Darauf: &#x201E;<hi rendition="#g">Der Polterabend</hi>, Ballet.&#x201C; Nachrichten: Fräu-<lb/>
lein <hi rendition="#g">Charlotte v. Hagn</hi> i&#x017F;t unpäßlich. Näch&#x017F;ten Donnerstag: Herr<lb/><hi rendition="#g">Seydelmann</hi> Karl <hi rendition="#aq">XII.</hi> als viertes Debüt.</p><lb/>
            <p>4. König&#x017F;tädt&#x017F;ches Theater, 8. Juni 1839. &#x201E;<hi rendition="#g">Die Rei&#x017F;e auf<lb/>
gemein&#x017F;chaftliche Ko&#x017F;ten</hi>&#x201C; (Herr <hi rendition="#g">Beckmann</hi> als Liborius, Herr<lb/><hi rendition="#g">Plock</hi> als Brennicke, Mad. <hi rendition="#g">Urbaneck</hi> &#x2014; Kommerzienräthin Baldini).<lb/>
Zum Schluß Vor&#x017F;tellung der Bajaderen aus Indien.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Etzin.</hi> </head><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#g">Benutzt:</hi> Das Tagebuch des Feldpredigers J. F. Seegebart, heraus-<lb/>
gegeben von <hi rendition="#aq">Dr.</hi> K. R. <hi rendition="#g">Fickert</hi>. Briefliche Mittheilungen<lb/>
des älteren Pa&#x017F;tor <hi rendition="#g">Duch&#x017F;tein</hi> in Etzin.</item>
          </list><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Tagebuch des Pa&#x017F;tor Seegebart,</hi> </head><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">Predigers beim Erbprinz-Leopold&#x017F;chen Regiment, vom 14&#x2014;28. Februar 1741.</hi> </p><lb/>
            <p><hi rendition="#b">Dorf Werder bei Rüdersdorff.</hi> Den 14. <hi rendition="#aq">Februar</hi> mar&#x017F;chirte das<lb/>
Regiment vor 9 Uhr aus Berlin auf Landsberg; allwo ich <hi rendition="#aq">dito</hi> um<lb/>
1 Uhr anlangte und mein Quartier bekam bey einem Schu&#x017F;ter Namens<lb/>
Steinhor&#x017F;t. Auf dem Wege war ein kranker Bur&#x017F;ch von des Obri&#x017F;t-<lb/>
lieutenant v. Schulenburg <hi rendition="#aq">Compagnie</hi> Namens Thoren ge&#x017F;torben, der<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t auf dem Kirchofe begraben wurde. Unterwegs traf ich ein Com-<lb/>
mando Bürger an, die 300 weniger 1 Recruten nach Berlin gebracht<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[445/0463] Silesia. Mademoiselle Sontag most respectfully solicits the aid of the British Public on this charitable Occasion. (Folgen die Prinzeſſin- nen der Patronage, dann die „Vocal performers“, dann die Principal instrumental performers: Messrs. Moscheles and Felix Mendelssohn. — Tickets, half a guinea each, can be had of Mademoiselle Sontag, 30, Margret Street. Die Berliner Theaterzettel, aus einer Epoche die nun 35 bis 40 Jahre zurückliegt, werden, um vieler Namen willen, die damals einen guten Klang hatten, einzelne unſrer Leſer intereſſiren: 1. Dramatiſche Abendunterhaltung im Königlichen Schloſſe zu Char- lottenburg, 2. Juni 1837, „Ich bleibe ledig“. Mitſpielende: die Herren Weiß, Stawinsky, Crüſemann, Grua, Rüthling, Wiehl; ferner Demoiſelle Clara Stich. 2. Dramatiſche Abend-Unterhaltung im Palais der Königl. Prin- zeſſinnen, 5. April 1838. „Der Gemahl an der Wand“ (Crüſemann, Rüthling, Gern; Bertha und Clara Stich). „La femme raisonnable“ (Mr. Francisque, Dlle. Lancestre, Dlle. Clozel). Dann Tanz: Sici- lienne und Pas de Diane Chaſſereſſe. 3. Königliche Schauſpiele, 24. April 1838. „Vor hundert Jah- ren“ (Stawinsky, Wauer, Gern, Schneider, Wiehl; Fräulein Clara Stich). Darauf: „Der Polterabend, Ballet.“ Nachrichten: Fräu- lein Charlotte v. Hagn iſt unpäßlich. Nächſten Donnerstag: Herr Seydelmann Karl XII. als viertes Debüt. 4. Königſtädtſches Theater, 8. Juni 1839. „Die Reiſe auf gemeinſchaftliche Koſten“ (Herr Beckmann als Liborius, Herr Plock als Brennicke, Mad. Urbaneck — Kommerzienräthin Baldini). Zum Schluß Vorſtellung der Bajaderen aus Indien. Etzin. Benutzt: Das Tagebuch des Feldpredigers J. F. Seegebart, heraus- gegeben von Dr. K. R. Fickert. Briefliche Mittheilungen des älteren Paſtor Duchſtein in Etzin. Tagebuch des Paſtor Seegebart, Predigers beim Erbprinz-Leopoldſchen Regiment, vom 14—28. Februar 1741. Dorf Werder bei Rüdersdorff. Den 14. Februar marſchirte das Regiment vor 9 Uhr aus Berlin auf Landsberg; allwo ich dito um 1 Uhr anlangte und mein Quartier bekam bey einem Schuſter Namens Steinhorſt. Auf dem Wege war ein kranker Burſch von des Obriſt- lieutenant v. Schulenburg Compagnie Namens Thoren geſtorben, der daſelbſt auf dem Kirchofe begraben wurde. Unterwegs traf ich ein Com- mando Bürger an, die 300 weniger 1 Recruten nach Berlin gebracht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/463
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/463>, abgerufen am 29.03.2024.