des, demnächst den Handel und zuletzt die Be¬ quemlichkeit zur Absicht hatten, können nur nach und nach zu ihrer jetzigen Vollkom¬ menheit gediehen seyn. Fünf Pferde zogen uns in den stillen Gewässern dieses Kanals, ohne dass wir die leiseste Bewegung spürten. Der Wind begünstigte uns überdies, so dass wir ein grosses Segel führten und in etwas mehr als sechs Stunden Gent erreichten. Hier standen schon mehrere Miethskutschen in Bereitschaft, um die Reisenden in ihr Quartier zu bringen.
Gent ist eine grosse, schöne, alte Stadt. Ihre Strassen sind ziemlich breit; die Häuser massiv, zum Theil von guter Bauart; die Kirchen zahlreich und mit grosser Pracht ge¬ schmückt. Alles scheint hier den ehemaligen Wohlstand der Einwohner, und Spuren von dem jetzigen zu verrathen; doch ist die Volksmenge, wie in allen Niederländischen
des, demnächst den Handel und zuletzt die Be¬ quemlichkeit zur Absicht hatten, können nur nach und nach zu ihrer jetzigen Vollkom¬ menheit gediehen seyn. Fünf Pferde zogen uns in den stillen Gewässern dieses Kanals, ohne daſs wir die leiseste Bewegung spürten. Der Wind begünstigte uns überdies, so daſs wir ein groſses Segel führten und in etwas mehr als sechs Stunden Gent erreichten. Hier standen schon mehrere Miethskutschen in Bereitschaft, um die Reisenden in ihr Quartier zu bringen.
Gent ist eine groſse, schöne, alte Stadt. Ihre Straſsen sind ziemlich breit; die Häuser massiv, zum Theil von guter Bauart; die Kirchen zahlreich und mit groſser Pracht ge¬ schmückt. Alles scheint hier den ehemaligen Wohlstand der Einwohner, und Spuren von dem jetzigen zu verrathen; doch ist die Volksmenge, wie in allen Niederländischen
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des, demnächst den Handel und zuletzt die Be¬
quemlichkeit zur Absicht hatten, können nur
nach und nach zu ihrer jetzigen Vollkom¬
menheit gediehen seyn. Fünf Pferde zogen
uns in den stillen Gewässern dieses Kanals,
ohne daſs wir die leiseste Bewegung spürten.
Der Wind begünstigte uns überdies, so daſs
wir ein groſses Segel führten und in etwas
mehr als sechs Stunden Gent erreichten.
Hier standen schon mehrere Miethskutschen
in Bereitschaft, um die Reisenden in ihr
Quartier zu bringen.
Gent ist eine groſse, schöne, alte Stadt.
Ihre Straſsen sind ziemlich breit; die Häuser
massiv, zum Theil von guter Bauart; die
Kirchen zahlreich und mit groſser Pracht ge¬
schmückt. Alles scheint hier den ehemaligen
Wohlstand der Einwohner, und Spuren von
dem jetzigen zu verrathen; doch ist die
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/272>, abgerufen am 23.04.2024.
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