Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

verstanden haben will; doch kan das Wort
Gebirge bisweilen darauf passen.

§. 39.

Hierbey muß ich noch vorher erinnern, daß
das bergmännische physikalische Gebirge, von
dem geographischen oder geometrischen, welches
nur einen Zusammenhang oder Fortsetzung meh-
rerer Berge bedeutet, hier zu unterscheiden sey.
Denn Berge, so weit sie, nach dem Hauptbe-
stande und dem Gehalt ihrer Schichten, nach
ihrem Lager und Anbau sich gleichen, z. B. so
weit sie aus Sand, oder Kalch mit Muscheln be-
stehn, heissen nach diesem Haupttheil schon Ge-
birge, und nach dem Bestande selbst Gebirges Art.
Wenn aber solches Gebirges unterer Theil, nach
dem Bestande abweicht, jedoch nach dem Lager
und Anbau mit ihm fortläuft, wenn es auch gleich
vorspringt, so heißt dieser untere Theil, das Un-
terlager, oder Wechsel solches Gebirges.

§. 40.

Daher kan ein Berg, den der Feldmesser vom
Fuß an bis zur Spitze, nur als einen einzigen

Berg
B 5

verſtanden haben will; doch kan das Wort
Gebirge bisweilen darauf paſſen.

§. 39.

Hierbey muß ich noch vorher erinnern, daß
das bergmaͤnniſche phyſikaliſche Gebirge, von
dem geographiſchen oder geometriſchen, welches
nur einen Zuſammenhang oder Fortſetzung meh-
rerer Berge bedeutet, hier zu unterſcheiden ſey.
Denn Berge, ſo weit ſie, nach dem Hauptbe-
ſtande und dem Gehalt ihrer Schichten, nach
ihrem Lager und Anbau ſich gleichen, z. B. ſo
weit ſie aus Sand, oder Kalch mit Muſcheln be-
ſtehn, heiſſen nach dieſem Haupttheil ſchon Ge-
birge, und nach dem Beſtande ſelbſt Gebirges Art.
Wenn aber ſolches Gebirges unterer Theil, nach
dem Beſtande abweicht, jedoch nach dem Lager
und Anbau mit ihm fortlaͤuft, wenn es auch gleich
vorſpringt, ſo heißt dieſer untere Theil, das Un-
terlager, oder Wechſel ſolches Gebirges.

§. 40.

Daher kan ein Berg, den der Feldmeſſer vom
Fuß an bis zur Spitze, nur als einen einzigen

Berg
B 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0037" n="25"/>
ver&#x017F;tanden haben will; doch kan das Wort<lb/><hi rendition="#fr">Gebirge</hi> bisweilen darauf pa&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 39.</head><lb/>
          <p>Hierbey muß ich noch vorher erinnern, daß<lb/>
das bergma&#x0364;nni&#x017F;che phy&#x017F;ikali&#x017F;che Gebirge, von<lb/>
dem geographi&#x017F;chen oder geometri&#x017F;chen, welches<lb/>
nur einen Zu&#x017F;ammenhang oder Fort&#x017F;etzung meh-<lb/>
rerer Berge bedeutet, hier zu unter&#x017F;cheiden &#x017F;ey.<lb/>
Denn Berge, &#x017F;o weit &#x017F;ie, nach dem Hauptbe-<lb/>
&#x017F;tande und dem Gehalt ihrer Schichten, nach<lb/>
ihrem Lager und Anbau &#x017F;ich gleichen, z. B. &#x017F;o<lb/>
weit &#x017F;ie aus Sand, oder Kalch mit Mu&#x017F;cheln be-<lb/>
&#x017F;tehn, hei&#x017F;&#x017F;en nach die&#x017F;em Haupttheil &#x017F;chon Ge-<lb/>
birge, und nach dem Be&#x017F;tande &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#fr">Gebirges</hi> Art.<lb/>
Wenn aber &#x017F;olches Gebirges unterer Theil, nach<lb/>
dem Be&#x017F;tande abweicht, jedoch nach dem Lager<lb/>
und Anbau mit ihm fortla&#x0364;uft, wenn es auch gleich<lb/>
vor&#x017F;pringt, &#x017F;o heißt die&#x017F;er untere Theil, das Un-<lb/>
terlager, oder Wech&#x017F;el &#x017F;olches Gebirges.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 40.</head><lb/>
          <p>Daher kan ein Berg, den der Feldme&#x017F;&#x017F;er vom<lb/>
Fuß an bis zur Spitze, nur als einen einzigen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Berg</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0037] verſtanden haben will; doch kan das Wort Gebirge bisweilen darauf paſſen. §. 39. Hierbey muß ich noch vorher erinnern, daß das bergmaͤnniſche phyſikaliſche Gebirge, von dem geographiſchen oder geometriſchen, welches nur einen Zuſammenhang oder Fortſetzung meh- rerer Berge bedeutet, hier zu unterſcheiden ſey. Denn Berge, ſo weit ſie, nach dem Hauptbe- ſtande und dem Gehalt ihrer Schichten, nach ihrem Lager und Anbau ſich gleichen, z. B. ſo weit ſie aus Sand, oder Kalch mit Muſcheln be- ſtehn, heiſſen nach dieſem Haupttheil ſchon Ge- birge, und nach dem Beſtande ſelbſt Gebirges Art. Wenn aber ſolches Gebirges unterer Theil, nach dem Beſtande abweicht, jedoch nach dem Lager und Anbau mit ihm fortlaͤuft, wenn es auch gleich vorſpringt, ſo heißt dieſer untere Theil, das Un- terlager, oder Wechſel ſolches Gebirges. §. 40. Daher kan ein Berg, den der Feldmeſſer vom Fuß an bis zur Spitze, nur als einen einzigen Berg B 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/37
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/37>, abgerufen am 28.03.2024.