5 bis 6 kg 66° Schwefelsäure färben. Bei kontinuierlichem Färben werden bei jeder folgenden Färbung 10 kg Glaubersalz und circa 6 kg Weinstein- präparat resp. 4 kg 66° Schwefelsäure zugegeben. Für tiefschwarze Färbung setze man dem Färbebad noch etwas Gelb zu.
Wir empfehlen zu diesem Zweck circa 3/4 bis 1 kgNaphtolgelb oder 1/2 bis 3/4 kgIndischgelb oder auch 2 bis 21/2 kgNaphtolgrün.
3. Violettschwarz (Bad. Anil. und Sodaf.) ist das Natronsalz des p-Phenylendiamin-disazo-a-naphtolmonosulfosäure-a-naphtylamins,
[Formel 1]
Bronzeglänzendes Pulver, in Wasser mit braunroter Farbe löslich. Dieser Farbstoff ist noch sehr wenig bekannt. Er ist ausgezeichnet durch die Eigen- schaft, sowohl Baumwolle wie Wolle in neutralem Bade direkt violettschwarz zu färben.
4. AlizarinschwarzS (Bad. Anilin und Sodaf.) ist die Natrium- bisulfitverbindung des Naphtazarins, C10 H7 SO7 Na, also eine konzentrierte Alizarinschwarz-Sulfit-Küpe. Schwarze, in kaltem Wasser unlösliche, in kochendem Wasser mit rotbrauner Farbe lösliche Paste. Anwendung: Auf mit Kaliumdichromat gebeizte Wolle erhält man ein tiefes Schwarz, welches bei der Darübersicht einen rotbraunen Stich zeigt. Zusatz von Coerulein zum Färbebade soll diesen Uebelstand (nach Knecht) beheben. Bei Ver- wendung kleiner Farbstoffmengen erhält man ein Schieferschwarz.
Um die Leser mit allen in der Zeit seit Ausarbeitung des Manuskripts und des Erscheinens des gedruckten Werkes im Buchhandel neu entdeckten und in den Handel gekommenen Erscheinungen vertraut zu machen, werden diese Neuheiten am Schlusse des Buches in einem besonderen "Nachtrage" angefügt werden. Der Verfasser.
5 bis 6 kg 66° Schwefelſäure färben. Bei kontinuierlichem Färben werden bei jeder folgenden Färbung 10 kg Glauberſalz und circa 6 kg Weinſtein- präparat reſp. 4 kg 66° Schwefelſäure zugegeben. Für tiefſchwarze Färbung ſetze man dem Färbebad noch etwas Gelb zu.
Wir empfehlen zu dieſem Zweck circa ¾ bis 1 kgNaphtolgelb oder ½ bis ¾ kgIndiſchgelb oder auch 2 bis 2½ kgNaphtolgrün.
3. Violettſchwarz (Bad. Anil. und Sodaf.) iſt das Natronſalz des p-Phenylendiamin-disazo-α-naphtolmonoſulfoſäure-α-naphtylamins,
[Formel 1]
Bronzeglänzendes Pulver, in Waſſer mit braunroter Farbe löslich. Dieſer Farbſtoff iſt noch ſehr wenig bekannt. Er iſt ausgezeichnet durch die Eigen- ſchaft, ſowohl Baumwolle wie Wolle in neutralem Bade direkt violettſchwarz zu färben.
4. AlizarinſchwarzS (Bad. Anilin und Sodaf.) iſt die Natrium- biſulfitverbindung des Naphtazarins, C10 H7 SO7 Na, alſo eine konzentrierte Alizarinſchwarz-Sulfit-Küpe. Schwarze, in kaltem Waſſer unlösliche, in kochendem Waſſer mit rotbrauner Farbe lösliche Paſte. Anwendung: Auf mit Kaliumdichromat gebeizte Wolle erhält man ein tiefes Schwarz, welches bei der Darüberſicht einen rotbraunen Stich zeigt. Zuſatz von Coeruleïn zum Färbebade ſoll dieſen Uebelſtand (nach Knecht) beheben. Bei Ver- wendung kleiner Farbſtoffmengen erhält man ein Schieferſchwarz.
Um die Leſer mit allen in der Zeit ſeit Ausarbeitung des Manuſkripts und des Erſcheinens des gedruckten Werkes im Buchhandel neu entdeckten und in den Handel gekommenen Erſcheinungen vertraut zu machen, werden dieſe Neuheiten am Schluſſe des Buches in einem beſonderen „Nachtrage“ angefügt werden. Der Verfaſſer.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0242"n="216"/>
5 bis 6 <hirendition="#aq">kg</hi> 66° Schwefelſäure färben. Bei kontinuierlichem Färben werden<lb/>
bei jeder folgenden Färbung 10 <hirendition="#aq">kg</hi> Glauberſalz und circa 6 <hirendition="#aq">kg</hi> Weinſtein-<lb/>
präparat reſp. 4 <hirendition="#aq">kg</hi> 66° Schwefelſäure zugegeben. Für <hirendition="#g">tiefſchwarze<lb/>
Färbung</hi>ſetze man dem Färbebad noch etwas Gelb zu.</p><lb/><p>Wir empfehlen zu dieſem Zweck circa ¾ bis 1 <hirendition="#aq">kg</hi><hirendition="#g">Naphtolgelb</hi><lb/>
oder ½ bis ¾ <hirendition="#aq">kg</hi><hirendition="#g">Indiſchgelb</hi> oder auch 2 bis 2½ <hirendition="#aq">kg</hi><hirendition="#g">Naphtolgrün</hi>.</p><lb/><p>3. <hirendition="#g">Violettſchwarz</hi> (Bad. Anil. und Sodaf.) iſt das Natronſalz des<lb/><hirendition="#aq">p</hi>-Phenylendiamin-disazo-α-naphtolmonoſulfoſäure-α-naphtylamins,<lb/><formula/> Bronzeglänzendes Pulver, in Waſſer mit braunroter Farbe löslich. Dieſer<lb/>
Farbſtoff iſt noch ſehr wenig bekannt. Er iſt ausgezeichnet durch die Eigen-<lb/>ſchaft, ſowohl Baumwolle wie Wolle in neutralem Bade direkt violettſchwarz<lb/>
zu färben.</p><lb/><p>4. <hirendition="#g">Alizarinſchwarz</hi><hirendition="#aq">S</hi> (Bad. Anilin und Sodaf.) iſt die Natrium-<lb/>
biſulfitverbindung des Naphtazarins, <hirendition="#aq">C<hirendition="#sub">10</hi> H<hirendition="#sub">7</hi> SO<hirendition="#sub">7</hi> Na</hi>, alſo eine konzentrierte<lb/>
Alizarinſchwarz-Sulfit-Küpe. Schwarze, in kaltem Waſſer unlösliche, in<lb/>
kochendem Waſſer mit rotbrauner Farbe lösliche Paſte. <hirendition="#g">Anwendung</hi>: Auf<lb/>
mit Kaliumdichromat gebeizte Wolle erhält man ein tiefes Schwarz, welches<lb/>
bei der Darüberſicht einen rotbraunen Stich zeigt. Zuſatz von Coeruleïn<lb/>
zum Färbebade ſoll dieſen Uebelſtand (nach <hirendition="#g">Knecht</hi>) beheben. Bei Ver-<lb/>
wendung kleiner Farbſtoffmengen erhält man ein Schieferſchwarz.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p>Um die Leſer mit allen in der Zeit ſeit Ausarbeitung des Manuſkripts<lb/>
und des Erſcheinens des gedruckten Werkes im Buchhandel neu entdeckten<lb/>
und in den Handel gekommenen Erſcheinungen vertraut zu machen, werden<lb/>
dieſe Neuheiten am Schluſſe des Buches in einem beſonderen „Nachtrage“<lb/>
angefügt werden. <hirendition="#et"><hirendition="#g">Der Verfaſſer</hi>.</hi></p></div></div></div></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[216/0242]
5 bis 6 kg 66° Schwefelſäure färben. Bei kontinuierlichem Färben werden
bei jeder folgenden Färbung 10 kg Glauberſalz und circa 6 kg Weinſtein-
präparat reſp. 4 kg 66° Schwefelſäure zugegeben. Für tiefſchwarze
Färbung ſetze man dem Färbebad noch etwas Gelb zu.
Wir empfehlen zu dieſem Zweck circa ¾ bis 1 kg Naphtolgelb
oder ½ bis ¾ kg Indiſchgelb oder auch 2 bis 2½ kg Naphtolgrün.
3. Violettſchwarz (Bad. Anil. und Sodaf.) iſt das Natronſalz des
p-Phenylendiamin-disazo-α-naphtolmonoſulfoſäure-α-naphtylamins,
[FORMEL] Bronzeglänzendes Pulver, in Waſſer mit braunroter Farbe löslich. Dieſer
Farbſtoff iſt noch ſehr wenig bekannt. Er iſt ausgezeichnet durch die Eigen-
ſchaft, ſowohl Baumwolle wie Wolle in neutralem Bade direkt violettſchwarz
zu färben.
4. Alizarinſchwarz S (Bad. Anilin und Sodaf.) iſt die Natrium-
biſulfitverbindung des Naphtazarins, C10 H7 SO7 Na, alſo eine konzentrierte
Alizarinſchwarz-Sulfit-Küpe. Schwarze, in kaltem Waſſer unlösliche, in
kochendem Waſſer mit rotbrauner Farbe lösliche Paſte. Anwendung: Auf
mit Kaliumdichromat gebeizte Wolle erhält man ein tiefes Schwarz, welches
bei der Darüberſicht einen rotbraunen Stich zeigt. Zuſatz von Coeruleïn
zum Färbebade ſoll dieſen Uebelſtand (nach Knecht) beheben. Bei Ver-
wendung kleiner Farbſtoffmengen erhält man ein Schieferſchwarz.
Um die Leſer mit allen in der Zeit ſeit Ausarbeitung des Manuſkripts
und des Erſcheinens des gedruckten Werkes im Buchhandel neu entdeckten
und in den Handel gekommenen Erſcheinungen vertraut zu machen, werden
dieſe Neuheiten am Schluſſe des Buches in einem beſonderen „Nachtrage“
angefügt werden. Der Verfaſſer.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/242>, abgerufen am 23.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.