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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Versuche über Reibung.

Die Zeichen, welche sich in der Tabelle befinden, bedeuten:
* dass die reibende Fläche möglichst klein war,
= dass sich die Hölzer nach der Richtung der Fasern auf einander bewegten,
+ dass sich die Holzfasern kreuzten oder winkelrecht auf einander standen.

Zu den vorstehenden Versuchen ist noch zu bemerken, dass die Reibung in den
meisten Fällen nach einer sehr kurzen Ruhezeit kleiner war, als wenn sich der Kör-
per schon einige Zeit in Ruhe befand und dann in Bewegung gesetzt wurde. Die
Angaben in der Tabelle beziehen sich auf den Fall, wo die Reibung beständig ist.

§. 440.

Nennen wir den winkelrechten Druck, welchen zwei polirte Körper gegen einan-
der ausüben = D und die Kraft, welche zur Bewegung erfordert wird = R, so wird
R immer ein aliquoter oder mter Theil von D seyn, und wir erhalten zur Bestimmung
der Reibung die allgemeine Gleichung R = m. D. Es kommt demnach nur darauf
an, die Grösse m oder den sogenannten Reibungscoeffizienten durch Versuche
zu bestimmen, um die Grösse der Reibung in jedem Falle berechnen zu können.

Nachstehende Tabellen enthalten die Zusammenstellung der Werthe für den Rei-
bungscoefficienten m, welche Coulomb für die Reibung bei dem Anfange der Bewe-
gung eines Körpers und dann bei der fortgesetzten Bewegung desselben fand.

[Tabelle]
Versuche über Reibung.

Die Zeichen, welche sich in der Tabelle befinden, bedeuten:
* dass die reibende Fläche möglichst klein war,
= dass sich die Hölzer nach der Richtung der Fasern auf einander bewegten,
+ dass sich die Holzfasern kreuzten oder winkelrecht auf einander standen.

Zu den vorstehenden Versuchen ist noch zu bemerken, dass die Reibung in den
meisten Fällen nach einer sehr kurzen Ruhezeit kleiner war, als wenn sich der Kör-
per schon einige Zeit in Ruhe befand und dann in Bewegung gesetzt wurde. Die
Angaben in der Tabelle beziehen sich auf den Fall, wo die Reibung beständig ist.

§. 440.

Nennen wir den winkelrechten Druck, welchen zwei polirte Körper gegen einan-
der ausüben = D und die Kraft, welche zur Bewegung erfordert wird = R, so wird
R immer ein aliquoter oder mter Theil von D seyn, und wir erhalten zur Bestimmung
der Reibung die allgemeine Gleichung R = m. D. Es kommt demnach nur darauf
an, die Grösse m oder den sogenannten Reibungscoeffizienten durch Versuche
zu bestimmen, um die Grösse der Reibung in jedem Falle berechnen zu können.

Nachstehende Tabellen enthalten die Zusammenstellung der Werthe für den Rei-
bungscoefficienten m, welche Coulomb für die Reibung bei dem Anfange der Bewe-
gung eines Körpers und dann bei der fortgesetzten Bewegung desselben fand.

[Tabelle]
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[494/0526] Versuche über Reibung. Die Zeichen, welche sich in der Tabelle befinden, bedeuten: * dass die reibende Fläche möglichst klein war, = dass sich die Hölzer nach der Richtung der Fasern auf einander bewegten, + dass sich die Holzfasern kreuzten oder winkelrecht auf einander standen. Zu den vorstehenden Versuchen ist noch zu bemerken, dass die Reibung in den meisten Fällen nach einer sehr kurzen Ruhezeit kleiner war, als wenn sich der Kör- per schon einige Zeit in Ruhe befand und dann in Bewegung gesetzt wurde. Die Angaben in der Tabelle beziehen sich auf den Fall, wo die Reibung beständig ist. §. 440. Nennen wir den winkelrechten Druck, welchen zwei polirte Körper gegen einan- der ausüben = D und die Kraft, welche zur Bewegung erfordert wird = R, so wird R immer ein aliquoter oder mter Theil von D seyn, und wir erhalten zur Bestimmung der Reibung die allgemeine Gleichung R = m. D. Es kommt demnach nur darauf an, die Grösse m oder den sogenannten Reibungscoeffizienten durch Versuche zu bestimmen, um die Grösse der Reibung in jedem Falle berechnen zu können. Nachstehende Tabellen enthalten die Zusammenstellung der Werthe für den Rei- bungscoefficienten m, welche Coulomb für die Reibung bei dem Anfange der Bewe- gung eines Körpers und dann bei der fortgesetzten Bewegung desselben fand.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/526>, abgerufen am 18.04.2024.